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"Wir sind eine Einheit" - wie sich Dynamo gegen die Krise wehrt

Dynamo Dresden steckt nach drei Niederlagen in Folge mindestens in einer Ergebniskrise. Wie die Mannschaft da wieder herauskommt und was im Moment fehlt, erklärt Dynamos Unterschiedsspieler Niklas Hauptmann.

Von Timotheus Eimert
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Dynamos Mittelfeldstratege Niklas Hauptmann hat den Fußball fest im Fokus. Am Sonntag soll gegen Unterhaching die Ergebniskrise beendet werden.
Dynamos Mittelfeldstratege Niklas Hauptmann hat den Fußball fest im Fokus. Am Sonntag soll gegen Unterhaching die Ergebniskrise beendet werden. © dpa/Robert Michael

Dresden. Die Stimmung bei Dynamo Dresden könnte besser sein. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ist der Vorsprung auf den Relegationsplatz auf vier Punkte geschrumpft. Die gute Nachricht: Die Schwarz-Gelben stehen nach wie vor auf einem direkten Aufstiegsplatz – und dort wollen sie bis zum Ende der Saison bleiben.

"Wir sind uns immer noch absolut einig über den Weg, den wir gemeinsam gehen wollen. Wir sind intern eine absolute Einheit", sagt Mittelfeldregisseur Niklas Hauptmann und gibt aber zu: "Dass drei Niederlagen in Folge auch etwas mit uns machen, ist klar."

Betrachtet man nur die Ergebnisse, ist es sogar ein kleiner Tiefpunkt in der bisherigen Amtszeit von Trainer Markus Anfang. In eineinhalb Jahren hatte die Mannschaft bis zum vergangenen Sonntag nie mehr als zwei Ligaspiele hintereinander verloren - selbst in der schwachen Hinrunde in der vorherigen Saison nicht. Dort blieb das Team zwar sieben Spiele in Folge ohne Sieg, aber konnte zwischendurch zumindest einfach punkten.

Krisenstimmung bei Dynamo? Fehlanzeige!

Mit dem 0:1 gegen Verl am Sonntag hat Dynamo unter Anfang nun erstmals drei Ligaspiele in Folge verloren. "Das ist nicht unser Anspruch. Wir sind uns dem Ernst der Lage bewusst", sagt Hauptmann und gesteht: "Es fehlt im Moment ein bisschen etwas."

Von Krisenstimmung kann aber trotz der Ergebnisse im Moment nicht die Rede sein. Fußballerisch haben die Dresdner eine der besten Spielanlagen der 3. Liga, dazu den wahrscheinlich besten Kader der insgesamt 20 Teams. Vor allem deshalb ist Dynamo nach wie vor einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg.

Was im Moment fehlt? "Den einen Grund gibt es nicht", sagt Hauptmann und erklärt: "Am Anfang der Saison hatten wir ein paar Spiele dabei, wo die Kleinigkeiten für uns gelaufen sind. In den letzten Spielen sind die Kleinigkeiten gegen uns gelaufen."

Niklas Hauptmann: "Wir müssen in Führung gehen"

Zu diesen Kleinigkeiten gehöre derzeit vor allem die Chancenverwertung. "Die letzte Konsequenz, den Ball über die Linie zu pressen. Daran müssen wir arbeiten", sagt der 27-Jährige und nennt einen weiteren Grund: "Wir dürfen dem Gegner nicht die Möglichkeit geben, mit einer Torchance das Spiel für sich zu entscheiden."

Gegen Saarbrücken, Regensburg und Verl war genau das der Fall. Quasi mit der ersten und einzigen Torchance ging der Gegner in Führung – immer war eine Standardsituation vorausgegangen. Dabei ist die Defensive eigentlich nicht das Problem. "Wir können uns nicht viel vorwerfen lassen", sagt Hauptmann. "Wir verteidigen gut und lassen wenig zu. Der Gegner macht im Moment aus einer halben Chance ein Tor."

Für Dresdens Unterschiedsspieler, der vor allem die Aktionen vor einem Tor einleitet, ist deshalb die Lösung: "Wir müssen vorher mit aller Konsequenz das Tor machen und in Führung gehen."

Niklas Hauptmann nimmt das Team in die Pflicht

Dynamo bringt sich durch die mangelnde Torchancenverwertung immer wieder selbst in Bredouille. Hauptmann sieht sich deshalb auch selbst in der Verantwortung, torgefährlicher zu werden. "Ich habe natürlich den Anspruch, noch mehr vorne hineinzukommen", sagt er und nimmt die gesamte Mannschaft in die Pflicht. "Es schließt uns alle ein. Wir müssen noch konsequenter vor dem Tor werden."

Leichter wird das Spiel am Sonntag gegen Unterhaching aber keinesfalls. "In der 3. Liga gibt es für uns keine leichten Aufgaben", sagt Hauptmann. Ein Sieg gegen den Aufsteiger dürfte die Stimmung bei Dynamo wieder steigern und jegliche Diskussionen um eine Krise sofort beenden.