SZ + Dynamo
Merken

So lief Dynamos Auftakt in die Winter-Vorbereitung

Dynamo ist zurück. Nach rund drei Wochen trainiert der Fußball-Drittligisten wieder – mit dabei zwei Langzeitverletzte. Der Trainer kommt auf Krücken.

Von Timotheus Eimert
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
28 Spieler trainierten am Freitag bei Dynamos Start in die Winter-Vorbereitung.
28 Spieler trainierten am Freitag bei Dynamos Start in die Winter-Vorbereitung. © dpa/Matthias Rietschel

Dresden. Die Stimmung war gut bei Dynamos Auftakt in die Winter-Vorbereitung. Am Freitagnachmittag trainierten die Drittliga-Profis nach rund drei Wochen Pause erstmals wieder gemeinsam und sangen gleich zu Beginn ein kleines Ständchen für ihren Kapitän. Tim Knipping feierte am 24. November seinen 30. Geburtstag, nun gratulierte ihm auch die Mannschaft. Die freie Zeit verbrachte der Verteidiger in den USA und schaute sich dort unter anderem ein Football-Spiel der Seattle Seahawks an.

Trainer Markus Anfang dagegen musste sich während der Pause einer Operation unterziehen. „Ich hatte seit Längerem Knieprobleme und habe dann im Training gegen einen Ball geschlagen, da habe ich einen richtigen Schlag im Knie gespürt“, erzählt der 48-Jährige nun. „Ich bin dann in den Urlaub nach Hause gefahren und habe dann erstmal einen MRT-Termin gemacht. Dort ist herausgekommen, dass es unumgänglich ist, dass es operiert werden muss.“

Markus Anfang coacht auf Krücken

Er habe sich einen Teil des Meniskus abgerissen. „Deswegen muss er fixiert werden, sonst würde er das komplette Knie kaputtmachen“, sagt Anfang, der sich für eine Operation noch während der Pause entschied. Am Montag erfolgte in seiner Heimatstadt Köln der Eingriff. Seitdem geht er auf Krücken. „Es hindert mich überhaupt nicht an meiner Arbeit“, meint er. „Ob ich beim Aufwärmen nun über den Platz gehe oder von draußen zuschaue, ist egal. Wenn ich taktische Hinweise geben muss, dann kann ich das normal machen“, betont er.

Markus Anfang wurde am Montag am Knie operiert und ist nun auf Krücken angewiesen.
Markus Anfang wurde am Montag am Knie operiert und ist nun auf Krücken angewiesen. © dpa/Matthias Rietschel

Die rund 60-minütige Einheit schaute sich Anfang größtenteils von der Seitenlinie auf einem Lederstuhl sitzend an. „Der erste Eindruck war gut. Die Jungs sind in einem vernünftigen Zustand zurückgekommen“, sagt er. Insgesamt 28 Spieler konnte Anfang bei trübem Wetter und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf dem lädierten Rasen im Rudolf-Harbig-Stadion begrüßen – darunter auch die beiden Langzeitverletzten Panagiotis Vlachodimos und Jongmin Seo.

Stefan Kutschke läuft nach Zehnbruch locker

Während Seo nach seinem Knöchelbruch im rechten Sprunggelenk nur individuell trainierte, konnte Vlachodimos bereits große Teile des Mannschaftstrainings mitmachen. Seit Beginn der Saison fehlte der 30-jährige Offensivspieler verletzt. „Pana soll sich nach und nach herantasten. Wir werden schauen, wie er sich fühlt“, sagt Anfang und erklärte: „Bisher war er nur in der Reha. Alles, was du dort machst, ist gesteuert. Du läufst rechts ums Hütchen, du läufst links ums Hütchen. Im Spiel musst du aber auf die Situationen reagieren, da kannst du nichts steuern.“

Auch Stefan Kutschke, der sich gegen Wehen Wiesbaden Anfang November den kleinen Zeh am linken Fuß gebrochen hatte, konnte wieder locker joggen. „Heute war Kontrollröntgen. Ein Teil ist verheilt, der andere arbeitet noch. Deswegen durfte ich heute mit dem Laufen anfangen“, erzählt der Vize-Kapitän, der aufgrund der Reha auf seinen Urlaub verzichten musste. Das habe er aber gern gemacht, betont er: „Nach dem Plauen-Spiel ging es los und seitdem habe ich jeden Tag trainiert.“ Gemeinsam mit Athletiktrainer Matthias Grahé, der eigentlich wie die Spieler Urlaub gehabt hätte, steigerte Kutschke nach und nach die Belastung.

Rund 100 Zuschauer sehen Dynamos Auftakt

Luca Herrmann (Reha nach Knie-OP) und Kyu-Hyun Park (Bänderriss im Knie) konnten noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen, Oliver Batista Meier fehlte wegen eines Infektes.

Rund 100 Zuschauer sahen den lockeren Aufgalopp des Drittligisten. Nach der Erwärmung und ein paar Spielformen machte die Mannschaft noch ein Abschlussspiel. Bereits am Donnerstag und am Freitagvormittag fanden in der Dresdner Uniklinik die sportmedizinischen Untersuchungen statt.

Am Montag wird Dynamo in ein zehntägiges Trainingslager ins türkische Belek fliegen. Dort wird die Mannschaft auch zwei Testspiele bestreiten. Am 19. Dezember treffen die Schwarz-Gelben unter anderem auf den italienischen Erstligisten Sampdoria Genua. Am 15. Januar 2023 findet gegen den SV Meppen das erste Pflichtspiel im neuen Jahr statt.