Sachsen
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Wie ist die Energiewende noch zu schaffen?

Energieökonom Dominik Möst und Gunter Erfurt, Chef der Solarfirma Meyer Burger, im Podcast "Thema in Sachsen" über das Atom-Aus, die Folgen und wieso die Aussichten gar nicht so trüb sind.

Von Fabian Deicke
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Das Abschalten der Atomkraftwerke wird von vielen Menschen kritisch gesehen. Doch sind die Zweifel berechtigt? Antworten im Podcast "Thema in Sachsen".
Das Abschalten der Atomkraftwerke wird von vielen Menschen kritisch gesehen. Doch sind die Zweifel berechtigt? Antworten im Podcast "Thema in Sachsen". © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Dresden. Verfolgt man die öffentliche Debatte um die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland fällt auf: Viele Menschen sind in Sorge, dass Energie nun knapp und alles noch teurer werden könnte. Einer Umfrage zufolge hätten sich sogar 81 Prozent der Sachsen gewünscht, dass die Meiler länger als bis zum 15. April am Netz geblieben wären. Und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schlussfolgert beim Erneuern seiner Kritik am Atom-Aus diese Woche: "Wir müssen eine neue Energiewende aufsetzen."

Doch ist die bisherige Idee von der Energiewende wirklich gescheitert, nur weil Deutschland jetzt keinen Atomstrom mehr produziert? Welche Folgen hat es auf die Preise, wenn die zuletzt verbliebenen rund 6 Prozent Atomstrom künftig im Strommix fehlen? Und wie weit ist das Land eigentlich bei der Energiewende? Das sind die Kernfragen, um die es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" geht.

Die Antworten der beiden in dem Podcast befragten Experten fallen eher zuversichtlich aus. Gunter Erfurt, CEO des in Sachsen produzierenden Solarunternehmens Herstellers Meyer Burger, ist sich sogar sicher: "Wir werden in zehn Jahren zurückblicken und sagen: 'Das war ja einfach'". Ein Satz, der in der aktuell durch eher negativ geprägte Nachrichten dominierten Zeit, einmal erfreulich anders klingt.

Etwas zurückhaltender aber dennoch ähnlich argumentiert Dominik Möst, Energieökonom und Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden. Bei der Stromerzeugung sieht er den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten zehn Jahren auf Werte von 70 bis 75 Prozent steigen. Im Gesamtsystem, also auch mit den Bereichen Verkehr und Gebäude, seien 35 Prozent optimistisch geschätzt möglich. Schließlich sagt er: "Die Energiewende ist nicht gescheitert. Wir stecken mittendrin."

Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast:

  • Hat sich der Energiemarkt nach einem Jahr Krise jetzt beruhigt?
  • Wieso der Gaspreis sich auf einem etwa verdoppelten Niveau einpendelt
  • Kann der Osten wieder zum weltweiten Vorreiter der Solarindustrie werden?
  • Welche Lösungen gibt es bei Speichern und Netzausbau
  • Importeur oder Exporteur: Deutschlands Rolle im europäischen Energiemarkt

Gäste in dieser Folge

Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger
Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger © Arvid Müller

Gunter Erfurt ist ursprünglich Kernphysiker, allerdings arbeitet er seit Anfang der 2000er Jahre durchgängig in der Solarindustrie. Bei der 2017 insolvent gegangenen Solarworld erlebte er Aufstieg und Niedergang der Photovoltaik in Europa. Inzwischen ist er CEO des Schweizer Unternehmens Meyer Burger, das in Freiberg Solarmodule und im Solar Valley bei Bitterfeld Solarzellen herstellt. Meyer Burger ist der einzige Massenhersteller von Solarzellen außerhalb Asiens.

Dominik Möst, Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden
Dominik Möst, Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden © TU Dresden/Amac Garbe

Dominik Möst ist Energieökonom und Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden. In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt er sich mit Fragen zur Energiewende und wie die Themen Versorgungssicherheit, wirtschaftliche Effizienz und möglichst CO2-armer Erzeugung von Energie zueinander finden können. An seinem Institut entstehen dafür im Rahmen wissenschaftlicher Projekte Rechenmodelle, auf die unter anderem das Bundeswirtschaftsministerium berücksichtigt.

Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:

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