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Auch Dresdens Verkehrsmuseum bleibt zu

Schrittweise sollten Museen, Theater, Orchester und Musikschulen wieder für Publikum zugänglich werden, hieß. Nun gibt es immer mehr Öffnungsabsagen.

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Das Verkehrsmuseum in Dresden bleibt wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Zahlen doch bis auf Weiteres geschlossen.
Das Verkehrsmuseum in Dresden bleibt wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Zahlen doch bis auf Weiteres geschlossen. © Jens Büttner/dpa

Dresden. Dresdens Museen werden doch noch nicht wie geplant am Freitag, 26. März, öffnen. Dazu habe man sich nach Rücksprache mit der Zweiten Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch entschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Am Donnerstag wurde zudem bekannt, dass auch die Wiedereröffnung des Verkehrsmuseums verschoben wird. "Die Gäste, die telefonisch oder per Mail bereits einen Termin zum Besuch des Verkehrsmuseums reserviert hatten, werden informiert", teilt das Museum mit.

"Wir hatten uns sehr auf das Wiedersehen mit unseren Besucherinnen und Besuchern gefreut", so Dr. Michael Vogt, Direktor des Verkehrsmuseums. "Aber die Entwicklung der Covid-19-Infektionen der vergangenen Tage lässt uns keine andere Möglichkeit, als die Wiedereröffnung zu verschieben."

Ein Termin dafür sei derzeit nicht absehbar. "Erst wenn feststeht, dass das Museum nicht nur öffnen, sondern auch langfristig geöffnet bleiben kann, ist ein Re-Start aus personeller, organisatorischer und finanzieller Sicht verantwortbar."

Die Entscheidung vom Mittwoch betrifft alle Einrichtungen des kommunalen Museumsverbundes Museen der Stadt Dresden. Das sind konkret:

  • Stadtmuseum Dresden,
  • Städtische Galerie Dresden,
  • echnische Sammlungen Dresden,
  • Kunsthaus Dresden,
  • Leonhardi-Museum Dresden,
  • Carl-Maria-von-Weber-Museum,
  • Kraszewski-Museum,
  • Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik,
  • Palitzsch-Museum und
  • Schillerhäuschen.

"Alle Vorbereitungen zur Wiederöffnung am 26. März waren getroffen", sagte Gisbert Porstmann, Direktor der städtischen Museen. "Jetzt hoffen wir auf eine Verbesserung der Infektionslage, und auch auf eine neue Corona-Schutz-Verordnung des Freistaates, die Wiederöffnungsszenarien langfristig möglich werden lässt." Sobald die Rechtslage eine Öffnung ermögliche, werde man wieder Besucherinnen und Besucher empfangen.

Das Wichtigste zum Coronavirus in Dresden:

Erst am Montag hatte die Stadt mitgeteilt, dass sie ihre Kultureinrichtungen in den nächsten Wochen schrittweise wieder für das Publikum öffnen will - abhängig von der geltenden Inzidenz wie bei der Bund-Länder-Konferenz vom 3. März vereinbart und in der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung festgehalten.

Darauf hätten sich Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch und die Intendanten und Direktoren der städtischen Kultureinrichtungen in den vergangenen Tagen verständigt. Noch zu klären seien allerdings technische, rechtliche und organisatorische Fragen wie beispielsweise der digitalen Kontaktnachverfolgung, der Kontrolle von Schnelltests und der Aktualisierung von bestehenden Hygienekonzepten, hieß.

Diese Öffnungen waren geplant:

Städtische Bibliotheken

Bereits seit 1. März haben die Städtischen Bibliotheken wieder für die Ausleihe und Rückgabe von Medien geöffnet und können ohne Vorlage eines negativen Schnelltests aufgesucht werden. Mindestens bis Ende des Monats sind jedoch die Nutzung weiterer Dienste wie PC-Plätze und längere Aufenthalte nicht möglich.

Stadtarchiv

Seit 10. März hat der Lesesaal des Stadtarchivs wieder geöffnet, jedoch nur eingeschränkt, bei dringender Akteneinsicht im begrenzten Rahmen. Für einen Besuch wird eine terminliche Reservierung benötigt, die unter 0351 488 1521 oder 0351 488 1531 angemeldet werden muss.

Museen

Mit Beginn der verlängerten Osterferien sollten ab Freitag, 26. März, auch die Museen der Stadt und das Verkehrsmuseum wieder öffnen. Ein negativer Schnelltest wäre laut der aktuellen Rechtslage nicht notwendig gewesen.

Theater und Orchester

Die Theater, Bühnen und Orchester der Stadt - konkret die Staatsoperette, die Dresdner Philharmonie und das Europäische Zentrum der Künste Hellerau - werden voraussichtlich Mitte April wieder für Veranstaltungen mit Publikum öffnen.

Das Theater junge Generation (tjg) spielt ab Montag, 5. April, wieder für Familien unter der Voraussetzung, dass alle offenen Fragen hinsichtlich Schnelltests geklärt sind. "Konkrete Entscheidungen werden dazu nach dem 22. März getroffen werden, da laut Öffnungsstrategie eine stabile Inzidenz von unter 100 bzw. von unter 50 in der Landeshauptstadt Dresden und im Freistaat Sachsen gleichermaßen Voraussetzung ist", erklärt die Stadt.

Für diese Kultureinrichtungen mit komplexen innerbetrieblichen Abläufen seien nicht nur mehrwöchige Vorbereitungsphasen notwendig, sondern es werde auch die Vorlage eines tagesaktuellen Schnelltests verlangt, solange der Inzidenzwert oberhalb 50 liegt.

Online-Angebote der städtischen Theater und Orchester für alle Altersgruppen sowie Schulen seien auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtungen abrufbar.
Der Dresdner Kreuzchor werde in kleinster Männerstimmenbesetzung an den Ostertagen in der Kreuzkirche liturgische Dienste versehen.

Musikschule Heinrich-Schütz-Konservatorium

Der Musikunterricht am Heinrich-Schütz-Konservatorium soll noch bis 27. März weiter digital stattfinden. Darauf haben sich die Schulleitung und die Kulturbürgermeisterin verständigt. "Ausnahme stellt der studienvorbereitende bzw. prüfungsrelevante Einzelunterricht dar", erklärt die Stadt.

Zwar lasse die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung den Betrieb von Musikschulen für den Einzelunterricht wieder zu, aber nur mit sehr hohen Hygieneauflagen wie einem tagesaktuellen Schnelltest für alle Schüler ab 11 Jahren. Die Tests seien jedoch nicht in ausreichender Menge verfügbar und stellten für die Familien zudem eine zusätzliche finanzielle Belastung dar.

Zusammen mit dem nicht zurückgehenden Infektionsgeschehen, der Ausbreitung von Mutationen und einem niedrigen Impfstatus habe das zur schwierigen Entscheidung geführt, den Unterricht weiter digital stattfinden zu lassen.

Klepsch: viele Fragen noch offen

"Nach der Bund-Länder-Konferenz am 22. März wird die Entwicklung des Infektionsgeschehens durch die Kulturverwaltung und die Leitungen der jeweiligen Einrichtungen gemeinsam neu bewertet, um weitere Entscheidungen für die Zeit nach Ostern und die Monate im Frühjahr zu treffen", kündigt die Stadt an. Während Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch die Öffnungen begrüße, seien noch Fragen hinsichtlich der anzuwenden Hygienekonzepte, des Datenschutzes, der Rechtssicherheit bei Schnelltests und insbesondere der Rückfalloption mit einer kurzfristig drohenden Schließung der Kultureinrichtungen bei steigenden Inzidenzen offen.

"Hinsichtlich der in Musikschulen, Theatern, Kinos, Konzerten geforderten negativen tagesaktuellen Schnelltests appelliere ich an die Sächsische Staatsregierung, Rechtssicherheit und Plausibilität für die folgende Rechtsverordnung ab April herzustellen", so Klepsch. Es sei nicht vermittelbar, warum Musikschüler gegenwärtig einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorlegen müssen, Kunden von Frisören und Fußpflegern jedoch nicht. "Hier wäre die Vorlage des verpflichtenden Negativtests aus der allgemeinbildenden Schule sachgerecht und ohne finanziellen und organisatorischen Aufwand für die Familien."

Für das wirtschaftliche Überleben privater Kultureinrichtungen wiederum seien 1 Meter statt 1,50 Meter Mindestabstand im Zuschauerbereich durchaus entscheidend. "Umso entscheidender ist für private Veranstalter und Kultureinrichtungen, dass November-Hilfen und Überbrückungsgeld zeitnah, unbürokratisch und in voller Höhe ausgezahlt werden." (SZ/dob)

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