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"Sind keine versteckte Corona-Teststelle"

Mit besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen versuchen die Blutspende-Zentren in Dresden, mögliche Engpässe zu verhindern.

Von Henry Berndt
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Blutspenden ist auch in Corona-Zeiten ein triftiger Grund, das Haus zu verlassen.
Blutspenden ist auch in Corona-Zeiten ein triftiger Grund, das Haus zu verlassen. © DRK

Dresden. Es gibt viele gute Gründe, um Blut zu spenden. Ein Selbsttest auf eine mögliche Corona-Infektion gehört allerdings nicht dazu. "Wir sind keine versteckte Corona-Teststelle", sagt Kerstin Schweiger, Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost. Sie betont, dass Blutspenden derzeit nicht auf Covid-19 untersucht würden. "Laut Robert-Koch-Institut ist eine Übertragung durch Blut derzeit nicht anzunehmen, weil das Virus bei symptomlosen Personen im Blut nicht nachweisbar ist", betont sie. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion.

Um sich dieser Gefahr derzeit nicht beim Blutspenden auszusetzen, verzichten einige Dresdner zurzeit offenbar auf diese gute Tat.

"Derzeit gibt es verringerte Bestände", sagt Britta Diebel, Sprecherin von Haema. "Blutspenden werden dringend benötigt und gelten als triftiger Grund, das Haus zu verlassen. Alle Spender, die gesund sind und nicht zu einer gefährdeten Gruppe gehören, werden aufgerufen, zu spenden."

Das Wichtigste zum Coronavirus in Dresden:

Beim DRK-Blutspendedienst in Dresden würden die Reserven im Moment noch ausreichen. "Es gibt aber viel Luft nach oben", sagt Kerstin Schweiger. "Um das Ansteckungsrisiko für Blutspender, Personal und Ehrenamt beim Blutspenden so gering wie möglich zu halten, würden die Sicherheitsmaßnahmen ständig angepasst. Derzeit gebe es in Dresden eine Zugangskontrolle und eine Kurzanamnese. Obligatorisch seien außerdem das Messen der Körpertemperatur, die Hand-Desinfektion sowie das Tragen von Mundschutz von allen Beteiligten.

Teil des Sicherheitskonzeptes beim DRK ist auch eine verpflichtende Termin-Reservierung. "Sie hilft, die Anzahl von Anwesenden auf Terminen zu steuern und die Abstandsregeln einhalten zu können."

Bei den drei Dresdner Haema-Blutspendezentren im Elbepark, im World-Trade-Center und am Fetscherplatz sollen die Termine telefonisch vereinbart werden.

Nötig sind die Blutspenden für die Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen, zum Beispiel im Bereich der Onkologie, bei Operationen und nach Unfällen. Covid-19-Erkrankte würden dagegen selten mit Blutpräparaten behandelt.

"Derzeit ist jedoch das Plasma von Covid-19-Genesenen besonders gefragt", sagt Haema-Sprecherin Britta Diebel. "Es enthält Antikörper, die gegen das Sars-CoV-2-Antigen wirken. Dieses Plasma ist wichtig im Kampf gegen das Virus."

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