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Dresden: Demoverstoß gegen Corona-Regeln

Eine nicht angezeigte Demo fand am Sonnabend in der Neustadt statt. Wie die Polizei reagierte.

Von Christoph Springer
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Die Polizei begleitete die Demonstranten, griff aber nicht ein.
Die Polizei begleitete die Demonstranten, griff aber nicht ein. © SZ/Christoph Springer

Dresden. Am Sonnabend haben in der Äußeren Neustadt vorwiegend junge Menschen zu einer Demonstration gegen die Corona-Regeln versammelt. Die Polizei berichtet von rund 150 Personen, die sich dazu zwischen 20.30 Uhr und 22.30 Uhr getroffen haben. Etwa 70 nahmen kurz vor der Sperrstunde um 22 Uhr an einem Demonstrationszug durch das Viertel teil. Dabei haben sie gegen die Corona-Regeln verstoßen, indem sich der Aufzug erst etwa eine Viertelstunde nach Beginn der Sperrzeit auflöste.

Um 21.45 Uhr setze sich der Demozug am Albertplatz in Bewegung.
Um 21.45 Uhr setze sich der Demozug am Albertplatz in Bewegung. © SZ/Christoph Springer

Schon am Freitag fand solch eine Demonstration statt. Die Polizei berichtete danach, der Aufruf sei von der "Undogmatischen Radikalen Antifa" gekommen. "Nehmt ihr uns den Frühling, nehmen wir euch die Ruhe!“, sei das Motto gewesen. "Da die Demonstranten überwiegend einen Mund-Nasen-Schutz trugen und die geforderten Abstände einhielten, verzichteten die Einsatzkräfte auf eine Intervention." Bereits an diesem Abend zogen die Demonstranten vom Albertplatz zum Bischofsweg und lösten den Zug dort auf.

Am Sonnabend trafen sich die Teilnehmer wieder auf dem Albertplatz nahe dem Artesischen Brunnen. Nach einer Ansprache via Megaphon setzte sich der Zug in Bewegung. Dabei hatten die Demonstranten mehrere vorbereitete Transparente bei sich. Die Polizei begleitete die nicht angezeigte und damit inoffizielle Demonstration mit mehreren Einsatzfahrzeugen, auf dem Bischofsweg standen mehrere Dutzend weitere Polizeitransporter mit Beamten bereit.

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Die Demonstration führte vom Albertplatz über die Königsbrücker Straße zum Bischofsweg und weiter zum Alaunplatz. Dort löste sie sich gegen 22.15 Uhr auf. Die Polizei griff nicht ein, sie ließ die Teilnehmer gewähren und griff auch nicht hinsichtlich der Ausgangssperre durch. Nach Abschluß der Demo überwachten die Beamten noch einige Zeit die Äußere Neustadt, bevor sie abzogen.

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Die Demonstranten forderten bei ihrem Marsch durch das Viertel unter anderem "solidarische Coronaregeln" und "Impfstoff für alle". Andernfalls werde es Krawalle geben, drohten sie. Schulen und Betriebe sollten geschlossen werden, erklärten sie in Sprechchören die von ihnen geforderte Corona-Solidarität angesichts dem bundesweiten Lockdown. Außerdem protestierten sie gegen die seit dem Sonnabend geltende Ausgangssperre zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens. (SZ/csp)

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