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Sensation im Dresdner Uniklinikum: Vierlinge geboren

Das ist äußert selten: Erstmals seit 1984 hat es im Dresdner Uniklinikum wieder eine Vierlingsgeburt gegeben. Sie dauerte nur 45 Minuten.

Von Moritz Schloms
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Sham, Joud, Ahmad und Ayham sorgen am Uniklinikum Dresden für eine kleine Sensation.
Sham, Joud, Ahmad und Ayham sorgen am Uniklinikum Dresden für eine kleine Sensation. © UKD/Marc Eisele

Dresden. Sham, Joud, Ahmad und Ayham geben der Geburtsstatistik des Uniklinikums in diesem Jahr eine ganz besondere Note. Die Vierlinge sind Mitte August am Universitätsklinikum Carls Gustav Carus Dresden geboren worden, wie das Krankenhaus an diesem Dienstag mitteilte. Mittlerweile konnten die Babys das Krankenhaus gesund und stark verlassen.

Sham mit 1.325 Gramm kam als erste auf die Welt, gefolgt von ihrem Bruder Ahmad, der mit einem Gewicht von 1.405 Gramm der schwerste der vier Kinder war. Ayham, der mit 1.210 Gramm am wenigsten wog, lies seiner Schwester Joud (1.225 Gramm) noch den Vortritt.

Eins von knapp 2.000 Kindern, die in diesem Jahr bereits am Uniklinikum geboren wurden. Und eins von vier, die gleichzeitig geboren wurden.
Eins von knapp 2.000 Kindern, die in diesem Jahr bereits am Uniklinikum geboren wurden. Und eins von vier, die gleichzeitig geboren wurden. © UKD/Marc Eisele

Eine Vierlingsgeburt ist äußerst selten. Die Wahrscheinlichkeit nach natürlicher Empfängnis liegt bei 1 zu 600.000. Zwar hat sich durch die Entwicklung der Möglichkeiten einer Hormonbehandlung und von künstlicher Befruchtung die Anzahl der Mehrlingsgeburten – also auch von Zwillingen und Drillingen – generell erhöht. Dennoch bleiben Vierlinge eine absolute Seltenheit, heißt es aus dem Uniklinikum. Dort wurde die letzte bekannte Vierlingsgeburt 1984 registriert.

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Sham, Joud, Ahmad und Ayham sind vier von mittlerweile knapp 2.000 Kindern, die in diesem Jahr am Uniklinikum geboren wurden. Davon sind 938 Mädchen und 1.046 Jungen. Zudem zählt die Statistik in diesem Jahr bereits 62 Zwillingspärchen und eine Drillingsgeburt. Im Juni hatte das Uniklinikum das 1000. Baby begrüßt. Im vergangenen Jahr war die magische vierstellige Zahl in Dresdens größtem Krankenhaus etwa zwei Wochen eher erreicht worden, was darauf hindeutet, dass die Zahl der Neugeborenen in diesem Jahr weiter abnehmen dürfte. 2021 kamen in Dresden 5.579 Kinder zur Welt, wie aus dem Melderegister hervorgeht. 2020 waren es noch 5.747 Babys, 2019 insgesamt 5.890 und im Jahr davor 6.074.

Die Vierlingsgeburt erforderte einen höheren Personalaufwand als üblich. Für jedes der Kinder stand ein Team aus Hebammen, Geburtshelfern, Kinderärzten sowie Kinderkrankenschwestern bereit. "Für uns als Klinikum ist das ein ganz besonderer Moment", sagt Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden.

"So eine Vierlingsgeburt ist etwas ganz Besonderes", sagt Professorin Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum (Mitte).
"So eine Vierlingsgeburt ist etwas ganz Besonderes", sagt Professorin Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum (Mitte). © UKD/Marc Eisele

Die letzten Wochen vor der Geburt wurde die werdende Mutter im Uniklinikum betreut. "So haben wir gemeinsam eine zusätzliche erfolgreiche Schwangerschaftswoche erreicht. Die Kinder konnten dadurch ohne Komplikationen weiter gut im Bauch der Mutter versorgt werden", sagt Professor Cahit Birdir. Er verantwortet den Kreißsaal.

So sei auch der Kaiserschnitt erfolgreich verlaufen: Es dauerte insgesamt nur 45 Minuten, um alle vier Kinder auf die Welt zu bringen. Das sei nicht viel länger, als ein Kaiserschnitt bei einem Kind dauern würde. (SZ/mos)