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Zinzendorfschloss bekommt 400.000 Euro von Bund und Land

Das Berthelsdorfer Schlossareal profitiert erneut vom Denkmalpflegeprogramm. Am einstigen Stall soll weitergebaut werden - damit dort ein Promi "einziehen" kann.

Von Anja Beutler
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Der Dachstuhl selbst ist inzwischen fertig - mit der neuen Förderung wird gedeckt.
Der Dachstuhl selbst ist inzwischen fertig - mit der neuen Förderung wird gedeckt. © Matthias Weber/photoweber.de

Das Zinzendorfschloss Berthelsdorf wird erneut mit Geldern aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes bedacht. Wie die Bautzener Bundestagsabgeordnete Kathrin Michel (SPD) und der für den Freistaat Sachsen beim Bund tätige Staatssekretär Conrad Clemens (CDU) mitteilten, habe der Haushaltsausschuss an diesem Mittwoch 193.000 Euro für das nächste Bauvorhaben des Schlosses bewilligt. Da der Freistaat dieselbe Summe nochmals dazu gibt, erhält das Zinzendorfschloss insgesamt knapp 400.000 Euro.

Mit dem Geld soll der einstige Pferde- und Kuhstall, der zur Kunsthalle umgebaut wird, ein neues Dach erhalten. Der neue Dachstuhl ist bereits mit Geldern aus diesem Sonderprogramm errichtet worden: 2021 waren 207.000 Euro für dieses Gebäude bewilligt worden, die dann im vergangenen Jahr "verbaut" worden sind. Schon damals hatten die Fachexperten bei ihrer Entscheidung betont, dass es sich bei der Hofanlage mit Schloss um ein wichtiges Beispiel Herrnhuter Barocks handele.

Dass dieses Stall-Projekt aber nicht nur architektonisch für das Schlossensemble wichtig, ist, sondern auch einem prominenten Künstler am Herzen liegt, ist kein Geheimnis. Denn im Inneren des Gebäudes sollen Bilder des bekannten Filmregisseurs und Malers Jürgen Böttcher entstehen. Böttcher, der sich den Künstlernamen Strawalde als Verbindung zu seiner Kindheitsheimat zugelegt hat, stellt immer wieder im Schloss selbst aus. Böttcher sagte in einem SZ-Interview, diese Pläne am Berthelsdorfer Zinzendorfschloss seien etwas "sehr zu Herzen gehendes". Die wichtigsten Strawalde-Bilder sollen demnach in der 92 Meter langen Halle gezeigt werden. Auf weiteren 100 Quadratmetern entstehe das Kino für seine Filme.

Sowohl Conrad Clemens als auch Kathrin Michel haben sich in den vergangenen Wochen nach eigenem Bekunden dafür eingesetzt, dass die Gelder an dieses Projekt fließen. Michel führt damit ein Engagement ihres in den Ruhestand gegangenen Parteikollegen und ehemaligen Görlitzer Bundestagsabgeordneten Thomas Jurk fort, der sich viele Jahre für das Schloss stark gemacht hat. "Das Zinzendorfschloss hat für die Region eine hohe Bedeutung", betont Michel und verweist dabei auch auf das ehrenamtliche Engagement und den seit 25 Jahren engagierten Freundeskreis. Diesen Einsatz wolle man unterstützen - zumal das Programm vielfach überzeichnet war. Neben dem Zinzendorfschloss profitiert aus der Region nur noch das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky, dass für Sanierungsarbeiten 100.000 Euro erhält.