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Warum 2022 Superwahljahr in Löbau-Zittau ist

Der Kreis Görlitz bekommt einen neuen Landrat, viele Städte und Gemeinden im Süden neue Bürgermeister. Was schon bekannt ist.

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Viele Bürgermeister werden dieses Jahr in der Region Löbau/Zittau gewählt. Und der Landrat des Kreises Görlitz.
Viele Bürgermeister werden dieses Jahr in der Region Löbau/Zittau gewählt. Und der Landrat des Kreises Görlitz. © dpa/Uli Deck

Das vergangene Jahr ist wegen der Bundestagswahl ein spannendes Wahljahr gewesen. 2022 wird nicht anders: Der Landkreis Görlitz wählt den zweiten Landrat seit der Zusammenlegung der Kreise Löbau/Zittau und Niederschlesische Oberlausitz mit der damals Kreisfreien Stadt Görlitz. Und über die Hälfte der Gemeinden in der Region Löbau/Zittau wählt voraussichtlich am 12. Juni auch ihre Bürgermeister.

Kreis Görlitz: Bisher nur zwei Landratskandidaten bekannt

Stephan Meyer hat sich bereits sehr früh zur Kandidatur um die Nachfolge von Landrat Bernd Lange (CDU) bekannt. Im September 2020 warf der junge CDU-Landtagsabgeordnete aus Oderwitz seinen Hut in den Ring. Inzwischen hat ihn seine Partei mit 100 Prozent der Stimmen auch aufgestellt. Darüber hinaus hat sich bisher nur ein zweiter Mann zu einer Kandidatur bekannt: Sven Roggmann, eigenen Angaben zufolge Journalist. Öffentlich ist er bisher nicht in Erscheinung getreten. Der SZ ein Interview geben wollte er bisher nicht. Alle anderen Parteien suchen noch nach einem eigenen Kandidaten.

Beiersdorf: Es hat sich noch niemand öffentlich bekannt

In Beiersdorf ist der parteilose Hagen Kettmann ehrenamtlicher Bürgermeister. Für ihn geht im Juni 2022 die erste Wahlperiode zu Ende. Er war 2015 gewählt worden und folgte auf den langjährigen Ortschef Matthias Rudolf.

Bernstadt: Wahlkampf noch nicht losgegangen

Amtsinhaber Markus Weise hat nach seiner überraschenden Wahl vor sieben Jahren noch nicht bekannt gegeben, ob er noch einmal antreten will. Auch über andere Kandidaten ist im Ort bislang nichts bekannt.

Berzdorf-Hörnitz: Noch kein Kandidat abzusehen

In Bertsdorf-Hörnitz hat Amtsinhaber Günther Ohmann (Freie Wähler) bisher ebenfalls noch nicht bekannt gegeben, ob er wieder antritt. Auch weitere Kandidaten haben sich noch nicht gemeldet.

Dürrhennersdorf: Nachfolger gesucht

In Dürrhennersdorf wird es einen Wechsel geben. Albrecht Gubsch, der hier schon seit 1990 durchgängig Bürgermeister ist, wird den ehrenamtlichen Posten nicht mehr ausüben, denn er ist in diesem Jahr in Löbau zum neuen Oberbürgermeister gewählt worden.

Großschönau: Amtsinhaber hat sich noch nicht entschieden

Der langjährige Amtsinhaber Frank Peuker (parteilos) hat sich noch nicht entschieden, ob er noch einmal antreten wird. Es wäre die 4. Amtsperiode des 59-jährigen Zittauers als Bürgermeister in Großschönau. Einen weiteren Kandidaten für das Amt gibt es schon: Markus Kranich (36) will für die CDU antreten. Er ist Geschäftsführer der Bildungs- und Begegnungsstätte Windmühle in Seifhennersdorf und sitzt für die CDU im Gemeinderat.

Großschweidnitz: Wird der Neue hier hauptamtlich?

Amtsinhaber Jons Anders hat es seinen Ring noch nicht eindeutig in den Hut geworfen. Für ihn ist erst einmal wichtiger, ob die Gemeinde sich für einen weiterhin ehrenamtlich tätigen oder hauptamtlichen Bürgermeister entscheidet. Auf ihn solle man da keine Rücksicht nehmen - er könnte, falls er antrete und gewählt werde - mit beidem gut klarkommen.

Hainewalde: Bisher kein Kandidat

In Hainewalde ist Jürgen Walther (parteilos) als ehrenamtlicher Bürgermeister seit 1994 im Amt. Ob er noch einmal antritt, hat er noch nicht entschieden. Weitere Kandidaten haben sich noch nicht gemeldet.

Herrnhut: Wahl im Jubiläumsjahr

Ausgerechnet im großen Jubiläumsjahr steht auch in Herrnhut die Bürgermeisterwahl an. Bislang hat noch niemand ganz explizit seinen Hut in den Ring geworfen. Bürgermeister Willem Riecke lenkt die Geschicke der Stadt bereits seit zwei Amtszeiten.

Lawalde: Tritt hier Löbaus Ex-OB noch einmal an?

Lawaldes Bürgermeisterin Nadja Kneschke hat sich schon entschieden: Sie wird bei den Wahlen erneut kandidieren. Gewählt wird allerdings erst im September, nicht im Juni wie anderswo, bestätigt sie. Grund dafür ist Löbaus Ex-OB Dietmar Buchholz. Er hatte 2001 die Wahl in Lawalde bereits gewonnen, als er in Löbau im zweiten Wahlgang ebenfalls als Sieger hervorging. Deshalb musste Lawalde erneut wählen. Löbaus Ex-OB könnte auch bei den neuerlichen Wahlen in Lawalde eine Prise Spannung hineinbringen: Er kündigte im SZ-Interview an, eventuell in seinem Wohnort zu kandidieren - und dafür auch schon Unterstützer zu haben.

Leutersdorf: Bisher gibt es noch keinen Kandidaten

Kaum einer hat mehr Berufserfahrung als Bürgermeister Bruno Scholze (CDU) in Leutersdorf. Er ist bereits seit 1990 die fünfte Amtszeit in Folge Bürgermeister. Ob der 77-Jährige noch einmal antritt, lässt er noch offen.

Neusalza-Spremberg: Amtsinhaber tritt zum dritten Mal an

Matthias Lehmann (CDU) will wieder antreten und in eine dritte Amtszeit starten. Er hatte 2008 seinen Parteikollegen Günter Paulik abgelöst, der in den Ruhestand ging. Lehmann hat SZ gegenüber bereits angekündigt, dass er weiter Bürgermeister in seiner Heimatstadt bleiben möchte, wenn am 12. Juni gewählt wird.

Olbersdorf: Amtsinhaber bisher einziger Bewerber

Amtsinhaber Andreas Förster (FDP) ist seit 1990 Bürgermeister der Gemeinde Olbersdorf. Der 60-Jährige hat bereits angekündigt, auch noch für eine fünfte Wahlperiode kandidieren zu wollen. Weitere Bewerber gibt es bisher - zumindest offiziell - noch nicht.

Oppach: Bisher keine Kandidatur bekannt

Oppach wählt ebenfalls am 12. Juni einen Bürgermeister. Amtsinhaberin Sylvia Hölzel (parteilos) sitzt seit der letzten Wahl 2015 im Chefsessel. Sie gewann die Wahl überraschend gegen den damaligen Amtsinhaber Stefan Hornig. Hölzel hatte bis dahin keine Erfahrung in der Kommunalpolitik, die Oppacherin hatte als Kauffrau gearbeitet.

Ostritz: Es gibt einen Wechsel an der Spitze

Seit 2008 ist Marion Prange Bürgermeisterin von Ostritz. 14 Jahre sind ihrer Meinung nach genug - bei der Wahl am 12. Juni 2022 tritt die 56-Jährige nicht mehr an. Ostritz bekommt damit auf jeden Fall einen neuen Bürgermeister. Als Erster wagte sich Thomas Göttsberger (Wählervereinigung Siedlung) aus der Deckung und erklärte seine Kandidatur. Für ihn wäre es nach 2015 der zweite Versuch. Die Unabhängigen Bürger und die CDU haben nach eigener Aussage mehrere Gespräche geführt, ob sie auch einen Kandidaten ins Rennen schicken. Noch im Januar soll darüber Klarheit herrschen.

Rosenbach: Noch kein Bewerber öffentlich

In Rosenbach war von Wahlkampf am Ende des Jahres noch nichts zu spüren. Auch Amtsinhaber Roland Höhne (CDU) hat sich noch nicht dazu geäußert, ob er erneut antritt. Er zählt zu den dienstältesten Bürgermeistern im Landkreis.

Schönau-Berzdorf: Der neue wird hauptamtlicher Bürgermeister

In Schönau-Berzdorf geht eine Ära zu Ende: Christian Hänel (parteilos) wird bei der Wahl nicht mehr antreten. Rund 30 Jahre hat Hänel das Amt ausgeübt, zuvor arbeitete er im Kraftwerk Hagenwerder. Am Anfang war Hänel noch als hauptamtlicher Bürgermeister verpflichtet, dann aber "rutschte" sein Job ins Nebenamt, weil die Gemeinde zu wenige Einwohner hatte. Hänel sorgt sich deshalb, dass es wenig Anreiz gebe, seine Nachfolge anzutreten. Da dies laut Freistaat nun wieder - unabhängig von der Einwohnerzahl - möglich ist, soll es ab 2022 wieder einen hauptamtlichen Bürgermeister geben. Noch hat niemand offiziell seine Kandidatur angekündigt.

Schönbach: Unklar, wer antritt

Uwe Pettrutis (CDU) gehört zu den Bürgermeistern der "ersten Stunde" und ist seit 1990 im Amt. Inzwischen ist der Bürgermeisterposten in Schönbach ein Ehrenamt.

Zittau: Amtsinhaber bewirbt sich um zweite Amtszeit

Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zittau kann mehr) will weitermachen und die Geschicke der Stadt auch in einer zweiten Amtszeit lenken. Er hat sich zur Kandidatur bekannt und ist inzwischen von seiner Wählervereinigung auch nominiert worden. Bisher steht öffentlich nur noch ein zweiter Zittauer zu seinen Ambitionen: André Bräutigam, eigenen Angaben zufolge Elektrotechniker. Der Einzelbewerber hatte seine Kandidatur zusammen mit dem Landratskandidaten Sven Roggmann bekannt gegeben. Alle anderen im Stadtrat vertretenen Wählervereinigungen und Parteien haben sich noch nicht positioniert.

In einer früheren Version des Textes stand, dass 13 Gemeinden neu wählen. Das ist nicht richtig. Es sind mehr Gemeinden im Raum Löbau-Zittau von der Neuwahl betroffen, unter anderem auch Bernstadt, Großschweidnitz, Herrnhut und Rosenbach. Einige Orte wählen jedoch keinen neuen Bürgermeister, da sie etwa aufgrund von Gemeindefusionen zwischenzeitlich wählen mussten und die reguläre Wahlperiode vom sieben Jahren noch nicht um ist. Das ist zum Beispiel in Ebersbach-Neugersdorf und Kottmar der Fall.