Radeberg
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Freie Fahrt auf der Pulsnitzer Straße in Radeberg

Seit August war die Pulsnitzer Straße in Radeberg teilweise voll gesperrt. Nun sind die Arbeiten beendet und die Straße wieder frei befahrbar. Kommt bald Tempo 30?

Von Siri Rokosch & Verena Belzer
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Die Bauarbeiten sind beendet, auf der Pulsnitzer Straße herrscht wieder freie Fahrt.
Die Bauarbeiten sind beendet, auf der Pulsnitzer Straße herrscht wieder freie Fahrt. © Christian Juppe (Archiv)

Radeberg. Großes Aufatmen in Radeberg: Die Pulsnitzer Straße ist wieder frei befahrbar. Das teilte die Radeberger Stadtverwaltung am späten Freitagnachmittag mit.

Zuletzt wurde die Geduld der Autofahrer sehr strapaziert - denn die Pulsnitzer Straße war bereits seit August erst teilweise, dann komplett ab der Kreuzung Oberstraße gesperrt. Der lange Umweg über die Badstraße und Christoph-Seydel-Straße, wenn man beispielsweise zum Krankenhaus wollte, kostete die Radeberger viele Nerven, vor allem im Berufsverkehr.

Dazu kam, dass zunächst die Hoffnung bestand, die Bauarbeiten könnten noch im November beendet sein. Doch dann kam der Frost. Und mit ihm das vorläufige Ende der Arbeiten. Nichts ging mehr. Nun, da es einige Tage am Stück warm genug war, konnten die Restarbeiten erledigt werden. Die Straße ist wieder frei.

Unternehmer können aufatmen

Der Grund für die Arbeiten war die Sanierung des Mischwasserkanals, das Landesamt für Straße und Verkehr (Lasuv) nutzte diese Gelegenheit und erneuerte parallel die Asphaltdecke ab der Kreuzung Oberstraße.

Dass Radebergs Hauptverkehrsader nun wieder offen ist, wird neben den Autofahrern vor allem die Unternehmer freuen, die hier ihre Geschäfte haben. Das sind unter anderem Robin Röthig, der das Café Flair betreibt. Aber auch Tommy Fietze von Multimöbel, John Scheller von Edeka Scheller und Robert Meyer vom Ottendorfer Mühlenbäcker.

Sie alle berichteten von teilweise drastischen Umsatzrückgängen während der Sperrung. Ihr Tenor: Wenn der Kunde nicht weiß, wie er eigentlich zum Geschäft kommen soll oder wo er parken kann, dann kommt er meist erst überhaupt nicht.

Anwohner hoffen weiterhin auf Tempo 30

Andere wiederum werden die himmlische Ruhe vermissen. Anwohner der Pulsnitzer Straße hatten berichtet, dass es während der Sperrung für sie viel angenehmer sei, weil es nicht so laut sei. Die Pulsnitzer Straße ist ein Lärm-Hotspot - alle fünf Jahre errechnet das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie den Verkehrslärm auf Sachsens Straßen und weist besondere Lärm-Schwerpunkte aus.

Die Anwohner hofften darauf, dass als neuer Straßenbelag lärmmindernder Asphalt verlegt würde - allerdings vergebens. Es wurde Asphaltbeton gewählt. Als Grund nannte die Stadtverwaltung unter anderem, dass lärmarmer Asphalt nach relativ kurzer Zeit den Reifen weniger Grip biete.

Zudem wirke sich die Lärmminderung der Rollgeräusche um ein bis zwei Dezibel bei innerstädtischen Geschwindigkeiten nicht aus, da hier die Motorengeräusche die Rollgeräusche übertönten, hieß es weiter.

Eine andere Maßnahme, die sich die Anwohner wünschten und die auch so im Radeberger Lärmaktionsplan aus dem Jahr 2018 formuliert wurde, ist Tempo 30 auf der Pulsnitzer Straße. Die Stadt hatte dazu erklärt: "Nach Fertigstellung der jetzigen Kanal- und Straßenbaumaßnahme auf der Pulsnitzer Straße soll erneut eine Stellungnahme, also eine Neubewertung, beim Landesamt für Straße und Verkehr erwirkt werden." Danach werde entschieden, ob hier eine Geschwindigkeitsreduzierung erfolgen könne.

Unabhängig davon sei ohnehin bereits Tempo 30 im unmittelbaren Bereich von sensiblen Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Krankenhäusern anzuordnen. "Das wird mit Abschluss der derzeitigen Baumaßnahme auf der Pulsnitzer Straße am Krankenhaus auch umgesetzt", erklärte Stadtsprecherin Sarah Günther.

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