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Das sind die vier Gewinner bei Dynamo

Auch wenn es für die Mannschaft zuletzt nicht mehr nach Wunsch lief – dieses Dynamo-Quartett hat bisher fast immer überzeugt.

Von Daniel Klein
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Christoph Daferner, Morris Schröter, Michael Akoto und Chris Löwe (v.l.) gehören zu den Spielern, die positiv überrascht haben.
Christoph Daferner, Morris Schröter, Michael Akoto und Chris Löwe (v.l.) gehören zu den Spielern, die positiv überrascht haben. © dpa/Picture Alliance/Robert Michael

Dresden. Das erste Viertel der Saison ist rum. In welche Richtung es in der Tabelle für Dynamo geht, ist noch nicht so richtig abzusehen. Nach dem furiosen Start und dem zwischenzeitlichen zweiten Rang stürzte der Zweitliga-Aufsteiger nach vier Niederlagen in den vergangenen fünf Spielen bis auf Platz elf ab. Personell lässt sich dagegen bereits ein erstes Zwischenfazit ziehen: Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer – diese Frage beantwortet Sächsische.de in zwei Texten. Den Anfang machen vier Spieler, die bisher positiv überrascht haben.

Der Dauerläufer: Christoph Daferner

Ohne ihn läuft es nicht. Diese Behauptung ist mehr als ein Bauchgefühl, sie lässt sich auch belegen: Alle Spiele, bei denen der Stürmer ein Tor erzielt oder vorbereitet hat, gewann Dynamo: Ingolstadt (zwei Tore, eine Vorarbeit), Hannover (ein Tor), Rostock (eine Vorarbeit), Bremen (zwei Tore). Wenn Daferner keine Aktie an einem Treffer hatte, konnten die Dresdner lediglich einmal punkten – beim 1:1 gegen den Hamburger SV. Sonst nur Niederlagen.

„Wir müssen unbedingt versuchen, ihn aus dem Spiel zu nehmen“, hatte St.-Pauli-Trainer Timo Schultz vor dem Duell mit Dynamo erklärt. Eine besondere Form des Kompliments. Gemeint war damit nicht nur die Torgefährlichkeit des 23-Jährigen. Mindestens genauso wichtig ist Daferner inzwischen als Anspielstation und Verteiler. Und hat der Gegner den Ball, ist er erster Verteidiger im System von Alexander Schmidt, das auf frühes Anlaufen setzt. Regelmäßig spult der Angreifer im Team-Vergleich die meisten Kilometer herunter. „In der zweiten Liga muss man als Stürmer auch gut gegen den Ball arbeiten, das ist ein wichtiger Teil meines Spiels“, findet er.

Der Alleskönner: Morris Schröter

Er war der erste Neuzugang nach dem Aufstieg. Erster zu sein, gehört bei ihm offenbar zum Programm. Nicht nur beim Zeitpunkt seiner Verpflichtung preschte Schröter nach vorn, er ist auch der Schnellste bei Dynamo. Mit 34,7 Stundenkilometern wurde er bereits auf dem Platz geblitzt. Das macht ihn zu einem idealen Spieler, der die Außenbahn rauf und runter rennt. Die rechte Seite ist sein Revier, die Position dort eher nebensächlich. Ob als Verteidiger, in einer Mittelfeldraute oder als Außenstürmer – Schröter erfüllt bisher jede Aufgabe. „Wenn mich der Trainer demnächst mal ins Tor stellt, spiele ich auch da“, sagt der 26-Jährige und grinst. Dann wäre er nicht nur der Erste, sondern die Nummer eins.

Dabei galt er bei seiner Verpflichtung eher als Mann für die Bank, als typischer Ergänzungsspieler. Schließlich kam Schröter vom FSV Zwickau, einem Drittligisten. Doch bisher stand er bei jeder Partie in der Startelf und überzeugte den Trainer. „Morris ist schnell, torgefährlich, ein guter Vorbereiter, kann intensiv spielen, gut regenerieren – es gibt eigentlich wenig, was gegen ihn spricht“, meint Schmidt.

Der Schnelle: Michael Akoto

Die Parallelen zu Schröter sind unverkennbar: Wer vor der Saison behauptet hätte, dass sich Akoto innerhalb kürzester Zeit zur Stammkraft entwickelt, wäre vermutlich belächelt worden. Doch der Verteidiger, der von der Reserve des FSV Mainz kam, hat sich durchgesetzt. „Es ist immer noch wie ein Traum für mich, wenn ich bedenke, dass ich vor einigen Monaten in der vierten Liga gespielt habe“, sagt er.

Dabei profitierte er natürlich von den Ausfällen von Tim Knipping und Kevin Ehlers. Trotzdem hatte Schmidt für die Abwehrkette mit Sebastian Mai eine prominente Alternative. Dennoch entschied er sich gegen den Kapitän und für Akoto. „Er ist sehr griffig und aufgrund seiner Schnelligkeit gut in den Zweikämpfen, hat eine Top-Athletik“, nennt der Trainer die Vorzüge des 24-Jährigen. Nun aber gehört auch Akoto zum Kreis der verletzten Verteidiger, im Test gegen Viktoria Berlin zog er sich einen Muskelfaserriss zu, fällt vorerst aus.

Der Rückkehrer: Chris Löwe

Es ist bereits die dritte Saison für den Routinier bei Dynamo, doch so gut und wertvolle wie in dieser war er noch nie. In der ersten Saison spielte er unter Trainer Cristian Fiel erst nur eine Nebenrolle und dachte schon darüber nach, seine Karriere zu beenden. Dann stieg er mit der Mannschaft unter widrigen Corona-Umständen ab. Und in der vergangenen Spielzeit fiel er mit einer komplizierten Knieverletzung aus. Nun aber ist Löwe wieder zurück, gehört zu den Leistungsträgern, erzielte gegen Heidenheim sogar ein Tor – und das als Linksverteidiger.

Ginge es nach ihm, könnt es so weiterlaufen. Sein Vertrag läuft Ende Juni aus, er möchte bleiben, „weil es mir gerade so viel Spaß macht“, sagt er. „Es würde mir sehr wehtun, wenn es nicht weitergeht.“ Nicht nur sportlich, auch privat läuft es für den 32-Jährigen nach Wunsch. Ende August brachte seine Frau Sohn Leo zur Welt.