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Wie lange ist Lucas Cueto noch Dynamos Edeljoker?

Bisher darf der lange verletzte Lucas Cueto bei Dynamo Dresden nur als Einwechselspieler überzeugen. Dabei ist er bei seinen Kurzeinsätzen meist der beste Spieler auf dem Platz.

Von Daniel Klein
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Abgehoben? Ist Lucas Cueto sicher nicht, er konnte allerdings nach seinen Einwechslungen zuletzt stets überzeugen.
Abgehoben? Ist Lucas Cueto sicher nicht, er konnte allerdings nach seinen Einwechslungen zuletzt stets überzeugen. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Für die Rolle, die Lucas Cueto gerade ausfüllt, gibt es im Fußball den Begriff Edeljoker. Die zeichnet aus, dass sie nach der Einwechslung sofort funktionieren und Spielentscheidendes beitragen können. In Mannheim kam Cueto nach der Halbzeit rein und erzielte das 2:0, gegen Dortmund war er nur eine Minute im Spiel, als er mit einem furiosen Flügellauf das 1:1 auflegte.

„Es ist doch die Aufgabe der Spieler, die reinkommen, Impulse zu setzen“, sagte der 27-Jährige bereits in Mannheim. „Das ist mir ganz gut gelungen, denke ich.“ Hätte er das so nach der 1:2-Niederlage gegen die BVB-Talente wiederholt, wäre es eine Untertreibung gewesen. Cueto war der mit Abstand auffälligste Spieler auf dem Platz, auch wenn er das nur eine halbe Stunde zeigen durfte.

Die Edeljoker-Rolle ist unter den Fußball-Profis keine beliebte, darum bewirbt man sich nicht. Cueto macht da keine Ausnahme, formuliert es nur ein wenig diplomatischer. „Wenn der Trainer entscheidet, dass ich von Anfang an spielen soll, würde mich das natürlich freuen“, erklärte er nach seinem Einsatz in Mannheim, als zudem klar war, dass Tom Zimmerschied bei der nächsten Partie eine Gelb-Sperre abbrummt.

Doch auch gegen Dortmund musste Cueto zunächst auf der Bank Platz nehmen, Dennis Borkowski erhielt den Vorzug. Die Entscheidung von Trainer Markus Anfang überraschte ein wenig, allerdings hatte er die Begründung bereits zwei Tage vor der Partie geliefert. Vielleicht sei es ja besser, ihn erst zu bringen, wenn der Gegenspieler auf seiner Position schon ein wenig müde sei, orakelte Anfang. Diese Rechnung ging definitiv auf. Cuetos Spiel lebt von der Dynamik, dem Tempo. Dies über 90 Minuten durchzuziehen, ist konditionell anspruchsvoll.

Und da liegt das Problem. Nahezu die gesamte Hinrunde wurde der im Sommer vom Karlsruher SC gekommene Außenstürmer von einer Adduktorenverletzung ausgebremst, immer wieder gab es Rückschläge. Erst Anfang Dezember konnte er sein Debüt für Dynamo feiern. „Die Situation war für mich deshalb so belastend, weil ich nicht wusste, wann ich zurückkommen werde. Es gab keinen Tag X, auf den ich hinarbeiten konnte“, erklärte er rückblickend. Aber diese Zeit habe er abgehakt, sein Blick gehe nach vorne.

Im Wintertrainingslager in der Türkei formulierte er als Ziel, seine PS nun auf den Platz bringen zu wollen. Doch er muss vorerst weiter in der Boxengasse warten. Diese Rolle kennt er bereits aus seiner Zeit beim KSC, zwei Jahre war er dort vor allem der Joker. In Dresden sollte es anders laufen. Mit jedem gelungenen Kurzauftritt kann Cueto Werbung in eigener Sache machen, mehr bleibt ihm nicht. Womöglich steht er ja am Sonntag gegen den FC Ingolstadt das erste Mal in Dynamos Startelf.

Sein Vertrag gilt zunächst nur für diese Saison, allerdings verlängert sich das Arbeitspapier automatisch für den Fall, dass Dynamo in die 2. Bundesliga aufsteigt. Bestätigen möchte er das nicht („Über Vertragsdetails spreche ich generell nicht.“), er sagt aber selbstbewusst: „Meine Zukunft sehe ich in der zweiten Liga.“

Dort kennt er sich bereits aus, 41 Einsätze absolvierte er im Bundesliga-Unterhaus. Sollen Dynamos Aufstiegschancen weiter intakt bleiben, dürfen sich Auftritte wie zuletzt gegen Dortmund, als das Auslassen hochkarätiger Chancen und zwei Schnitzer in der Abwehr den Sieg kosteten, nicht wiederholen. „Wichtig ist, dass wir die Köpfe oben behalten“, mahnt Cueto.