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Ex-Dynamo Taferner: "Es hat nicht gepasst"

In Dresden konnte sich das große Talent nicht durchsetzen. Für seinen neuen Verein spielt der Österreicher dafür jetzt im Europapokal gegen Tottenham Hotspur.

Von Daniel Klein
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Cristian Fiel war ein großer Fan von Matthäus Taferner. Als der Trainer gehen musste, war auch das Schicksal des Österreichers besiegelt.
Cristian Fiel war ein großer Fan von Matthäus Taferner. Als der Trainer gehen musste, war auch das Schicksal des Österreichers besiegelt. © Lutz Hentschel

Dresden/Wolfsberg. Er war nur ein halbes Jahr bei Dynamo und fiel vor allem durch seine wilde Lockenfrisur auf. Matthäus Taferner, im Sommer 2019 als Talent mit großer Perspektive verpflichtet, stand beispielhaft für den Weg, den der damalige Zweitligist unter Cheftrainer Cristian Fiel einschlagen wollte: technisch anspruchsvoller Kombinationsfußball nach spanischem Vorbild. Der Weg führte in den Tabellenkeller, und auch Taferner stand nach nur wenigen Einsätzen im Abseits.

"Der Trainer, der zu Beginn in Dresden war, hatte eine sehr gute Spielidee, und das hat mir damals sehr zugesagt, wie ich Fußball spielen wollte", erklärt der 19-Jährige nun im Internetportal Weltfussball.at, und er meint Fiel.

Doch nach lediglich 128 Einsatzminuten fand sich der Österreicher nur noch auf der Bank oder Tribüne wider. "Es lag viel an den schlechten Ergebnissen in den ersten Spielen. Dadurch war nicht die Sicherheit da, den jungen Spielern das Vertrauen zu geben. Es ist auch verständlich, nicht auf die Jungen zu setzen, wenn man sieben- oder achtmal hintereinander verliert. Es hat am Ende einfach nicht mehr gepasst."

Der Schritt ins Ausland, sagt er, war dennoch richtig

Spätestens nach der Entlassung von Fiel und der Abkehr vom Tiki-Taka-Stil war das Schicksal von Taferner besiegelt. Bereut hat er den Schritt rückblickend dennoch nicht. "Er war genau richtig, weil ich früh Auslandserfahrungen sammeln konnte, gesehen habe, wie es ist, wenn man in eine komplett neue Welt kommt", erzählt er. "Ich habe sehr interessante Menschen und Trainerpersönlichkeiten kennenlernen dürfen und sportlich eine gewisse Ruhe und Gelassenheit mitgenommen. Außerdem habe ich gelernt, wie man mit dem Druck von der Öffentlichkeit durch Fans und Medien umgeht, wenn es mal nicht so gut läuft."

Im Januar 2020 wurde er für ein halbes Jahr an seinen Heimatverein Wacker Innsbruck ausgeliehen. Eine anschließende Rückkehr zu Dynamo, inzwischen in die 3. Liga abgestiegen, schloss er aus. "Dort gab es zu viele Wechsel im sportlichen Bereich. Außerdem habe ich in Testspielen gegen deutsche Drittligisten gemerkt, dass mir der Spielstil nicht liegt", sagt er. Es war wohl eine Trennung im beiderseitigen Interesse.

Jetzt ist er Stammspieler und im Europapokal

Die Abschiedsmitteilung der Schwarz-Gelben fiel jedenfalls sehr dürftig aus. "Wir bedanken uns bei Matthäus Taferner für sein Engagement im Dynamo-Trikot und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste", wurde Sportgeschäftsführer Ralf Becker in einer Pressemitteilung zitiert. Knapper geht es nicht.

Taferner wechselte zum Wolfsberger AC. Beim österreichischen Erstligisten wurde er Stammspieler und feierte er in der Gruppenphase der Europa League Siege gegen Feyenoord Rotterdam und ZSKA Moskau. In der ersten K.o.-Runde trifft Taferner nun auf Tottenham Hotspur mit Trainer José Mourinho.

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