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Umbruch bei Dynamo Dresden: Wer geht, wer bleibt, wer wackelt?

Neben einem neuen Cheftrainer sucht Dynamo Dresden Spieler, die beim Projekt Wiederaufstieg helfen. Wer dafür infrage kommt und wer nicht – eine Übersicht.

Von Daniel Klein
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Ob Michael Akoto (l.) und Yannick Stark nach dem Abstieg bei Dynamo bleiben, ist fraglich.
Ob Michael Akoto (l.) und Yannick Stark nach dem Abstieg bei Dynamo bleiben, ist fraglich. © dpa/Uli Deck

Dresden. Ein Name nach dem anderen floppt auf, andere rutschen dadurch im Kandidaten-Ranking nach unten: Man muss in diesen Tagen schon aufpassen, um nicht zu verpassen, wer alles als neuer Trainer bei Zweitliga-Absteiger Dynamo gehandelt wird. Seit dem Wochenende ganz oben auf der Gerüchteliste steht Patrick Glöckner.

Der 45-Jährige soll bereits zu Verhandlungen in Dresden gewesen sein. Trifft das zu, könnte die Einigung in den nächsten Tagen verkündet werden. Oder er ist nur einer von mehreren Favoriten. Tomas Oral, vom Sender Sky ins Spiel gebracht, soll zu diesem Kreis nicht gehören. Uwe Rösler ist womöglich eher der Wunschkandidat der Fans als von Sportchef Ralf Becker.

Der muss sich nach der Einigung auf einen angepassten Arbeitsvertrag nicht nur um einen neuen Trainer kümmern, sondern auch um den Kader – und das im Idealfall in dieser Reihenfolge. Dass mit der Verpflichtung von Stürmer Stefan Kutschke am vergangenen Freitag bereits eine Personalie fix gemacht wurde, überrascht daher. Womöglich war der designierte neue Cheftrainer jedoch schon eingebunden.

Hat offensichtlich gute Chancen, neuer Dynamo-Trainer zu werden: Patrick Glöckner trainierte zuletzt Waldhof Mannheim.
Hat offensichtlich gute Chancen, neuer Dynamo-Trainer zu werden: Patrick Glöckner trainierte zuletzt Waldhof Mannheim. © Jan Huebner

Glöckner trainierte zuletzt zwei Jahre den Drittligisten Waldhof Mannheim, scheiterte zweimal am Aufstieg, weshalb sein Vertrag nicht verlängert wurde. Davor war er knapp ein Jahr beim Chemnitzer FC, wo der gebürtige Bonner den Abstieg nicht verhindern konnte. Selbst kickte der ehemalige Mittelfeldspieler für Eintracht und den FSV Frankfurt, die Stuttgarter Kickers sowie Kickers Offenbach, brachte es auf 14 Zweitliga-Partien.

Egal ob er es wird oder doch ein anderer: Die Zusammenstellung einer neuen Mannschaft wird für den Nachfolger von Guerino Capretti zu einem Puzzlespiel. Selbst wenn mehrere Spieler gültige Verträge auch für die 3. Liga besitzen, dürfte es schwer werden, umworbene Profis zu halten. Sächsische.de zeigt in einer Übersicht, wer in Dresden bleiben könnte und wer sich in den nächsten Tagen wohl von den Schwarz-Gelben verabschiedet:

Auf dem Absprung

Eine Handvoll Spieler, die Dynamo gerne halten würde, werden in der kommenden Saison sicher nicht in der 3. Liga spielen: Torhüter Kevin Broll wird bei Arminia Bielefeld als Nachfolger von Stephan Ortega gehandelt, sein Vertrag bei Dynamo gilt ohnehin nur für die 2. Liga. Ähnlich ist die Situation bei den Innenverteidigern Michael Sollbauer und Tim Knipping sowie Panagiotis Vlachodimos. Für Christoph Daferner und Ransford-Yeboah Königsdörfer gibt es gleich mehrere Interessenten, für das Duo würde der Verein immerhin Ablösesummen kassieren.

Beim am Knöchel verletzten Yannick Stark (Diagnose offen), Agyemang Diawusie und Justin Löwe laufen die Verträge aus, Dynamo dürfte an einer Verlängerung nicht interessiert sein. Gleiches gilt für das Leihquartett mit Adrian Fein, Vaclav Drchal, Guram Giorbelidze und Antonis Aidonis. Chris Löwe muss selbst entscheiden, ob er sich die 3. Liga noch einmal antut. Wahrscheinlich ist, dass er seine Karriere beendet.

Darauf läuft es auch bei Patrick Wiegers hinaus, der Torhüter wird nach seinem Kreuzbandriss mit 32 Jahren wohl notgedrungen Schluss machen.

Auf der Kippe

Für Michael Akoto, Kevin Ehlers, Paul Will und Heinz Mörschel wäre der Gang in die 3. Liga ein herber Rückschritt in ihrer persönlichen Entwicklung. Ehlers und Mörschel könnten ablösefrei gehen, bei Akoto und Will müssten sich die Parteien auf eine Ablösesumme einigen. Das könnte zur Stolperfalle werden. Sebastian Mai will nicht weg, der Ex-Kapitän hofft auf eine Einigung mit seinem Heimatverein, erklärte er kürzlich. Der Verteidiger war in dieser Saison jedoch häufig verletzt. Seine Zukunft ist deshalb offen.

Auf der Wunschliste

Fest steht mit Kutschke bisher ein Neuzugang. Und fest steht auch, dass die zuletzt ausgeliehenen Jongmin Seo (Wacker Innsbruck), Max Kulke (ZFC Meuselwitz), Jonas Kühn (Sonnenhof Großaspach) und Phil Harres (SSV Ulm) erst einmal nach Dresden zurückkehren werden. Nach dem Abstieg sind ihre Chancen gestiegen, dasss sie bleiben dürfen.

Bei Patrick Weihrauch, Julius Kade, Oliver Batista Meier, Luca Herrmann und Morris Schröter ist dies ebenfalls wahrscheinlich – nicht nur wegen ihrer noch laufenden Verträge. Der von Robin Becker sowie die von den bisherigen Ersatz-Torhütern Anton Mitryushkin und Marius Liesegang laufen zwar aus, doch Dynamo dürfte interessiert sein, dass sie beim Neuaufbau mithelfen.