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Dynamo muss lange auf Chris Löwe verzichten

Der Außenverteidiger wurde gegen Heidenheim früh ausgewechselt. Nun steht fest, dass er sich eine schlimmere Verletzung zugezogen hat und mehrere Wochen ausfallen wird.

Von Timotheus Eimert
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Hat sich einen Innenbandanrisses am linken Knie zugezogen: Dynamos Außenverteidiger Chris Löwe.
Hat sich einen Innenbandanrisses am linken Knie zugezogen: Dynamos Außenverteidiger Chris Löwe. © Archivbild: dpa/Robert Michael

Dresden. Diese Nachricht ist im Abstiegskampf ein Schock für Dynamo Dresden: Routinier Chris Löwe fällt mehrere Wochen aus. Wie der Verein mitteilt, hat sich der Außenverteidiger das Innenband im linken Knie angerissen. Dies habe eine MRT-Untersuchung am Wochenende in der Dresdner Universitätsklinik ergeben.

Der 32-Jährige müsse nicht operiert werden und hat die Rehamaßnahmen – in Abstimmung mit Dynamos medizinischem Team – bereits aufgenommen. „Der Ausfall von Chris Löwe ist sehr schade“, wird Sport-Geschäftsführer Ralf Becker in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Die Diagnose macht jedoch Hoffnung, dass uns Chris in der Saison-Endphase nochmal zur Verfügung stehen kann. Er hat bislang eine sehr konstante Serie gespielt und ist auch aufgrund seiner Erfahrung ein wichtiger Eckpfeiler in unserem Team.“

Am Freitagabend vor dem Zweitliga-Spiel gegen Heidenheim bekam Löwe bei der Erwärmung von Mitspieler Michael Akoto einen Schlag aufs linke Knie und ging angeschlagen in die Partie. Nach 29 Minuten jedoch musste er das Feld bereits wieder verlassen. „Er hat sich durchgebissen. Man hat aber einfach gemerkt, dass es nicht der Chris Löwe ist, den wir kennen. Entsprechend kam der Wechsel“, erklärte Trainer Alexander Schmidt die frühe Auswechslung. Für ihn wurde Guram Giorbelidse eingewechselt, der Löwe auch in den nächsten Wochen vertreten darf.

Löwe gehört in dieser Saison zu den absoluten Stammspielern. Er stand von den 23 möglichen Partien 20-mal in der Startelf, gegen Regensburg wurde er eingewechselt, zweimal fehlte er aufgrund einer Corona-Infektion. „Mich hat es schon enorm angestrengt, vom Bett zur Toilette und wieder zurück zu gehen. Das konnte ich mir nicht vorstellen und das hat mir ein wenig Angst gemacht", erzählte Löwe damals, sprach von einem Absturz von 100 auf null Prozent und gestand: „Ich war extrem überrascht, was das Virus mit meinem Körper gemacht hat, damit hatte ich nicht gerechnet."

Löwe verletzte sich vor eineinhalb Jahren am linken Knie

Die jetzige Diagnose ist für den gebürtigen Plauener mindestens genauso bitter. Erst vor eineinhalb Jahren hatte sich der gebürtige Plauener ebenfalls am linken Knie schwer verletzt. Bei der 1:2-Niederlage gegen den FSV Zwickau am 20. Oktober 2020 riss er sich das Außenband und zog sich eine Knochenprellung zu. Insgesamt fiel er fünf Monate aus.

Die Heilung der schweren Knieverletzung zog sich dabei länger hin als zunächst erhofft. „Das Außenband war komplett durchgerissen und ist in den ersten Wochen leider nicht wieder so zusammengewachsen, wie wir uns das alle zunächst einmal erhofft und vorgestellt hatten“, erklärte er damals.

Einige Ärzte hätten eine Operation empfohlen, damit Löwe weiter Leistungssport betreiben kann. „Das war so eine 50-50-Entscheidung“, sagte er. Damals dachte er auch über seine Karriereende nach, kam jedoch zu dem Entschluss: „Das kann einfach noch nicht das Ende gewesen sein.“

Er verlängerte schließlich seinen im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag um ein Jahr. „Ich habe mich die letzten Monate nicht jeden Tag in der Reha gequält, um einen Monat nachdem ich wieder auf dem Platz stehen kann, meine Schuhe an den Nagel zu hängen. So wird es nicht sein“, erläuterte er damals.

Mittlerweile geht sein Vertrag noch ein Jahr länger bis 2023.. „Ich merke, dass ich wieder Leistungen bringen kann, mit denen ich zufrieden vom Platz gehe. Mit Dynamo war dann rasch alles geklärt. Beide Parteien, denke ich, wissen, was sie am anderen habe“, sagte er im SZ-Interview vor einem Monat nach seiner Vertragsverlängerung.

Neben den zwei langzeitverletzten Akteuren Patrick Wiegers und Panagiotis Vlachodimos fehlt derzeit weiterhin Luca Herrmann. Kevin Broll befindet sich nach seiner Knochenbandläsion am Finger noch in der Reha und trainiert individuell.