SZ + Dynamo
Merken

Dynamos doppeltes Abwehrproblem

Dynamo Dresden kassiert im Moment zu viele Gegentore. Und jetzt gehen in der Defensive auch noch die Spieler aus. Wie Trainer Markus Anfang jetzt seine Abwehr umbauen muss.

Von Timotheus Eimert
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Grund zur Sorge: Dynamo-Trainer Markus Anfang steht im Moment nur ein Innenverteidiger zur Verfügung.
Grund zur Sorge: Dynamo-Trainer Markus Anfang steht im Moment nur ein Innenverteidiger zur Verfügung. © dpa/Robert Michael

Dresden. Nach der 1:2-Derbyniederlage gegen Erzgebirge Aue steckt Dynamo Dresden in einer Formkrise. In diesem Jahr musste der Fußball-Drittligist in sechs Spielen bereits vier Niederlagen hinnehmen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist mittlerweile auf zwei Punkte geschmolzen.

Diese Statistiken geben im Moment allen Grund zur Sorge. Der angepeilte Aufstieg ist in Gefahr. Das liegt unter anderem an der zuletzt schwachen Defensive der Dresdner. Dynamo hat ein gravierendes Abwehrproblem. Viermal in Folge haben die Schwarz-Gelben nun schon zwei Gegentore kassiert und machen es dem Gegner im Moment viel zu einfach.

Bei der 1:2-Niederlage gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund fielen beide Gegentreffer nach katastrophalen Fehlern. In Ingolstadt reichte den Gastgebern eine Standardsituation sowie ein individueller Fehler von Dynamo für zwei Tore. Und selbst beim fulminanten 7:2-Heimsieg gegen Lübeck musste Torhüter Kevin Broll zweimal unnötig hinter sich greifen.

Dynamos Defensive ist nur noch Mittelmaß

Gegen Aue verteidigte die Mannschaft vor beiden Gegentreffern erneut dilettantisch. "Zwei Kontersituationen, zweimal werden wir überrumpelt. Da war Aue eiskalt", sagt Vize-Kapitän Paul Will, und Verteidiger Jakob Lewald muss gestehen: "Wir haben es selbst ein bisschen verbockt."

Fakt ist: Dynamo kassiert im Moment zu viele Gegentore. Insgesamt musste die Mannschaft in der Rückrunde bereits neun Gegentreffer hinnehmen. In der Hinrunde waren es nach den ersten sieben Spielen gerade einmal vier. Am Anfang der Saison hatte Dynamo die beste Defensive der Liga. Jetzt ist sie nur noch Mittelmaß.

Und nun empfangen die Dresdner am Samstag ausgerechnet Rot-Weiss Essen. Es ist bislang das einzige Team, das in dieser Saison sogar drei Tore gegen die SGD erzielte.

Doch viel ändern kann Trainer Markus Anfang in seiner hinteren Reihe im Moment nicht. Dem 49-Jährigen gehen die Verteidiger aus. Gegen Erzgebirge Aue sah Lars Bünning seine fünfte Gelbe Karte und wird gegen Essen fehlen. "Ich bin lange mit vier Gelben rumgelaufen, deswegen war es eine Frage der Zeit. Es ist bitter. Ich hätte lieber keine Gelbe Karte bekommen", sagte der 25-Jährige nach der Derbypleite. "Aber da muss man früher anfangen, zu Beginn der Saison habe ich unnötige Gelbe Karten bekommen."

Dynamo hat nur noch einen Innenverteidiger

Bünning ist nun der dritte von insgesamt vier Innenverteidigern im Kader, der im Moment nicht zur Verfügung steht. Bereits am vergangenen Freitag musste Tobias Kraulich das Training abbrechen. Er klagte über Schmerzen am Oberschenkel. Ob er rechtzeitig wieder fit wird, erscheint fraglich. Ohnehin schon länger verletzt ist Abwehrspieler Kevin Ehlers. Er befindet sich nach einer Sprunggelenksverletzung weiterhin in der Reha. Ins Mannschaftstraining konnte er noch nicht einsteigen.

Anfang muss sich jetzt einige Gedanken machen, wen wer neben Lewald in die Innenverteidigung stellt. Eine Option ist, Paul Will aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten zu ziehen und dafür Tom Berger oder Ahmet Arslan spielen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist, Rechtsverteidiger Claudio Kammerknecht oder Linksverteidiger Kyu-Hyun Park ins Zentrum zu beordern. "Dann müssen wir aber das Problem auf der Außenverteidigerposition lösen", sagt Anfang und betont: "Wir haben eine Trainingswoche vor der Brust und müssen dann schauen, wer uns zur Verfügung steht. Wir werden eine gute Lösung finden."