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Kutschkes Sperre ist die Chance für Dynamos Edeljoker

Fußball-Drittligist Dynamo Dresden muss im nächsten Top-Spiel gegen Freiburg II auf Torjäger Stefan Kutschke verzichten. Bekommt nun Manuel Schäffler seinen ersten Liga-Startelfeinsatz seit über fünf Monaten?

Von Timotheus Eimert
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Dynamos Standardwechsel der vergangenen Wochen: Stürmer Manuel Schäffler kommt für Stefan Kutschke.
Dynamos Standardwechsel der vergangenen Wochen: Stürmer Manuel Schäffler kommt für Stefan Kutschke. © Lutz Hentschel

Dresden. Als Stefan Kutschke in der 73. Minute zum Kopfball hochsteigt und das entscheidende 2:1 in Dynamos Spitzenspiel gegen Waldhof Mannheim erzielt, steht Manuel Schäffler schon zur Einwechslung bereit. Kurz nach dem Treffer wird der Dresdner Matchwinner, der im ersten Durchgang bereits einen Elfmeter herausgeholt hatte, vom anderen Sturmroutinier ersetzt.

Es ist der Standardwechsel des Fußball-Drittligisten in den letzten Wochen: Kutschke raus, Schäffler rein. Doch in der Rückrunde war dies noch nicht von Erfolg gekrönt. Während der eine Woche für Woche seine Leistung abruft und seit der Winterpause bereits sieben Treffer erzielt hat, ist der andere derzeit nur Ersatz und muss um seine Einsatzzeiten kämpfen.

„In den letzten 15 Spielen gibt es wenig bis gar keine Argumente für mich, um zu sagen, ich will spielen“, erklärt Schäffler nun im Dynamo-Podcast Schwarz-Gelb von Sächsische.de und Radio Dresden.

Stefan Kutschke fehlt zum zweiten Mal gesperrt

Für den 34-Jährigen verläuft die Saison bislang eher durchwachsen. Nach seinem Muskelfaserriss im Januar kam er nur noch zu Kurzeinsätzen und blieb bei denen erfolglos. Seine vier Saisontore erzielte er alle in der Hinserie. „Die Verletzung war sehr ungünstig, weil ich damals einen guten Fitnessstand hatte“, meint der Stürmer, der zuletzt beim 0:1 gegen den FSV Zwickau im Sachsenpokal von Beginn an ran durfte.

Für ihn ist seine persönliche Situation aber kein Grund, schlechte Stimmung im Team zu verbreiten. „Wir haben gerade einen positiven Lauf. Da gehört es sich, seine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen, sich fit zu machen und zu funktionieren, wenn man die Chance bekommt“, betont er.

Die könnte nun gekommen sein. Beim nächsten Top-Spiel am Samstag gegen die zweite Mannschaft des SC Freiburg ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Schäffler erstmals seit über fünf Monaten in der Liga wieder in der Startelf steht. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er das gut macht und sich mit einem Treffer belohnt“, sagt Sturmpartner Kutschke, der am Samstag nach einer Auseinandersetzung mit Mannheims Trainer Christian Neidhardt seine zehnte Gelbe Karte sah und zum zweiten Mal in dieser Saison gesperrt fehlen wird.

Manuel Schäffler sollte Konkurrenzkampf entfachen

Dabei sollen unschöne Worte gefallen sein. „Ich musste mir was anhören, die Worte sind egal. Es ist Männersport, es gab eine kurze Diskrepanz und niemand hat sich verletzt“, erklärt Kutschke und ärgert sich vor allem über den Schiedsrichter: „Ich habe nichts gegen ein Scharmützel. Aber dass dann immer alles mit Gelb bestraft werden muss. Es gehört doch dazu, dass man sich die Meinung geigt.“

Für Schiedsrichter Florian Heft sei der Disput mit Neidhardt dennoch zu viel gewesen. „Wir hätten Brust an Brust oder Gesicht an Gesicht gestanden, das habe ich aber nicht so gesehen“, erzählt Kutschke. „Mich ärgert es brutal, dass ich nun nächste Woche zugucken muss.“

Dass Schäffler den zweitbesten Dresdner Torschützen ersetzt, ist naheliegend. Im Sommer wurde er für eine Ablösesumme von 200.000 Euro vom 1. FC Nürnberg genau aus diesem Grund geholt. Auch wenn seit der Winterpause Kutschke den Vorzug erhielt, sollten sich die beiden Routiniers im Sturm abwechseln – und so einen Konkurrenzkampf entfachen.

Schäffler und Kutschke wollen das Maximum für Dynamo

„Es ist wichtig, der Mannschaft einen gewissen Spirit vorzuleben. Ich freue mich für jeden, der ein Tor macht, für jeden, der spielt“, erklärt Schäffler, der sich trotzdem hervorragend mit seinem Sturmkontrahenten versteht. „Wir wünschen uns beide immer das Meiste und Größte“, sagt er über Kutschke. „Wir wollen das Beste füreinander. Wir beide sind so gepolt, dass wir das Maximum für Dynamo Dresden herausholen wollen.“

Das wäre in dieser Saison der Aufstieg, der in der Mannschaft aber kein Thema ist. „Wir können beeinflussen, dass wir am Wochenende ein gutes Spiel machen. Und zwar mit jedem Trainingstag, den wir hier verbringen und uns vorbereiten. Das ist unsere Marschroute“, betont Schäffler, der in seiner Karriere bisher 48 Zweit- und 69 Drittligatore erzielt hat.

Seine Routine könnte im Schlussspurt der Saison wichtig werden. „Ich bin lange in der 3. Liga dabei und weiß, dass andere Dinge als in höheren Ligen passieren können. Man darf in dieser Liga nie jemand abschreiben – egal, auf welchem Tabellenplatz er steht“, sagt er.