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Kehrt Dynamos Kapitän zurück in die Startelf?

Tim Knipping hatte bei Dynamo seinen Stammplatz verloren, überzeugt nun gegen den VfB Oldenburg als Joker. Erstmals äußert er sich zu seiner Situation.

Von Daniel Klein
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Der Kapitän und sein Trainer: Markus Anfang ließ Tim Knipping zuletzt auf der Bank sitzen.
Der Kapitän und sein Trainer: Markus Anfang ließ Tim Knipping zuletzt auf der Bank sitzen. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Dieses Spiel hatte zwei Gewinner. Dynamo natürlich, durch das 3:1 in Oldenburg konnte die Mannschaft endlich die Negativserie stoppen. Und Tim Knipping. Der Kapitän hatte in der Winterpause seinen Stammplatz verloren, stand beim Jahresauftakt gegen den SV Meppen keine einzige Minute auf dem Platz und am Sonntag in Oldenburg nicht in der Startelf. Als er nach der Halbzeitpause eingewechselt wurde, lagen die Dresdner verdient 0:1 hinten. Am Ende feierten sie mit den Fans. Auch wenn Knipping keinen der drei Treffer erzielte oder vorbereitete, hatte er einen großen Anteil an der Aufholjagd.

Aufsteiger Oldenburg hatte es vor der Pause oft mit langen und hohen Bällen versucht – und das mit Erfolg. Dynamo gewann nur wenige der Kopfballduelle. Das änderte sich, als der 30-Jährige ins Spiel kam und Claudio Kammerknecht ersetzte. „Natürlich ist der Einsatz wichtig für mich“, erklärte Knipping nach dem Schlusspfiff. „Ich freue mich, dass ich eine Chance bekommen habe. Es hat einfach gutgetan, den Jungs helfen zu können.“

Anfang setzt auf Leistung - auch beim Kapitän

Erstmals seit seiner Degradierung äußerte er sich auch zu seiner Situation. „Ich möchte immer auf dem Platz stehen, das ist das Schönste für einen Fußballer. Aber ich kann nichts anderes machen, als mir den Arsch aufreißen und Gas geben. Das habe ich immer schon getan und werde es auch weiterhin machen. Den Rest entscheidet der Trainer“, erklärte er und verwies bei der Frage, warum er gegen Meppen nicht aufgestellt wurde, ebenfalls auf Markus Anfang.

Der hatte in der Wintervorbereitung stets betont, fortan einzig das Leistungsprinzip als Maßstab für die Aufstellung anwenden zu wollen. Der Kapitän würde da nicht ausgeklammert. Was er Knipping konkret vorwarf, sagte er nicht. Fest steht: Die Formkurve des gebürtigen Hessen hatte nach seinem auskurierten Kreuzbandriss nicht wieder das alte Niveau erreicht. Trotzdem absolvierte er bis zur Winterpause – abgesehen von einer Gelbsperre – alle 17 Partien. Und das über die volle Distanz.

Tim Knipping kämpft mit der Ersatzrolle

Verliert ein solcher Führungsspieler seinen Platz in der Startelf, ist das nicht irgendeine Personalie. Und Knipping selbst hatte mit der Situation auch zu kämpfen. „Ich glaube, man hat mir vergangene Woche angesehen, dass es mir schon sehr wehgetan hat“, erklärte er. „Aber ich wäre auch an der falschen Stelle, wenn mir das nichts ausmachen würde. Ich kann nichts anderes machen, als eine Antwort auf dem Platz zu geben. Das habe ich jetzt versucht.“ Aber reicht die Halbzeit in Oldenburg, um wieder einen Stammplatz zu bekommen? Und wird Knipping am Montag gegen 1860 München spielen oder Kammerknecht?

Beim Trainer war nach der Winterpause das Bemühen erkennbar, nach den vielen taktischen wie personellen Änderungen in der Hinrunde eine feste Formation zu finden. Anfang setzt auf eine Vierer-Abwehrkette und das Innenverteidiger-Duo Kammerknecht und Jakob Lewald. Korrigiert er sich nun nach zwei Spielen schon wieder? Falls ja, wäre Knipping tatsächlich der Gewinner des Spiels in Oldenburg.