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Das passierte in der Wahlnacht

Die endgültigen Zahlen, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer reagiert und was die AfD jetzt fordert - der Überblick zur Landtagswahl.

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© Hendrik Schmidt/dpa

Sächsische.de berichtet im Ticker von der Landtagswahl in Sachsen. Zusätzlich bieten wir einen Ergebnisdienst an. Dort können Sie das gesamte Ergebnis sowie die genauen Zahlen für jeden Wahlkreis und jede Gemeinde einsehen. ➡ Zur Wahlergebnis-Seite ⬅ 

Nachtrag 1:30 Uhr: Das vorläufige Endergebnis der Landtagswahl in Sachsen:

CDU: 32,1 Prozent (2014: 39,4)
AfD: 27,5 Prozent (2014: 9,7)
Die Linke: 10,4 Prozent (2014: 18,9)
Grüne: 8,6 Prozent (2014: 5,7)
SPD: 7,7 Prozent (2014: 12,4)
FDP: 4,5 Prozent (2014: 3,8 Prozent) 
Sonstige Parteien inklusive Freie Wähler: 9,2 Prozent

0.15 Uhr: An dieser Stelle beenden wir unseren Live-Ticker und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Gute Nacht.

0.05 Uhr: Alle 60 Wahlkreise sind ausgezählt, der Wahlabend neigt sich dem Ende. In unserem Newsroom analysieren Politikwissenschaftler Hendrik Träger und SZ-Politikchefin Annette Binninger das vorläufige Ergebnis. Fest steht: Eine Regierung wird nur aus drei Parteien bestehen können, alles deutet auf eine Koalition aus CDU, Grünen und SPD hin. Außerdem werfen unsere Experten noch einen Blick auf die Direktmandate, bei denen die CDU große Verluste hinnehmen muss. 

Tipp: Weitere Analysen, Hintergründe und Stimmen zur Wahl lesen Sie schon Montagfrüh um 5 Uhr in unserem Newsletter „Politik in Sachsen“. Hier geht’s zur kostenlosen Anmeldung!

23.45 Uhr: Alle Gemeinden sind ausgezählt. Das Endergebnis der Listenstimmen:

CDU 32,1 Prozent
AfD 27,5 Prozent
Die Linke 10,4 Prozent
Bündnis90/Die Grünen 8,6 Prozent
SPD 7,7 Prozent
FDP 4,5 Prozent
Sonstige Parteien inklusive Freie Wähler 9,2 Prozent

Die Wahlbeteiligung lag bei 66,6 Prozent, also waren 2.188.535 Menschen in Sachsen wählen. 

© SZ-Grafik

23.23 Uhr: 432 von 434 Teilgemeinden und Gemeinden in Sachsen sind nun ausgezählt, also etwa 99 Prozent der Wahlberechtigten. Nur auf zwei Gebiete wird nun noch gewartet: Jahnsdorf im Wahlkreis Erzgebirge 1 und Weißwasser im Wahlkreis Görlitz 1. 

23.18 Uhr: Jetzt ist auch in Dresden ausgezählt, die Wahlkreise 46 und 47 sind fertig geworden. In der Landeshauptstadt kommt die CDU bei den Zweitstimmen auf 26,8 Prozent, die AfD erreicht 20,7 Prozent. Die Grünen holen 16,9 Prozent, die Linke 11,4 Prozent und die SPD 8,5 Prozent. Die FDP holt hier 6,5 Prozent. 

23.10 Uhr: Der frühere Landespolizeipräsident Bernd Merbitz (CDU) hat im Wahlkreis 36 "Nordsachsen 3" gegen den AfD-Direktkandidaten Gudrun Petzold verloren. Der Posten war hart umkämpft, das Ergebnis knapp. Merbitz holte 31,6 Prozent der Stimmen, Petzold machte das Rennen mit 33,3 Prozent. Bei den Zweitstimmen lag die CDU mit 33,7 Prozent im Wahlkreis vor der AfD (32,3 Prozent).

22.55 Uhr: Sachsens bisheriger Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) hat in seinem Wahlkreis 22 "Mittelsachsen 5" erneut das Direktmandat gewonnen. Er vereinte 36,9 Prozent der Stimmen auf sich, Christian Wesemann von der AfD bekam 29,4 Prozent. Schmidt sitzt seit 2004 im Sächsischen Landtag. Auch bei den Zweitstimmen setzte sich in seinem Wahlkreis die CDU (36,5 Prozent) gegen die AfD (28,8 Prozent) durch.

22.34 Uhr: Die Präsenz der AfD im neuen Sächsischen Landtag bleibt nicht auf die 30 zugelassenen Listenkandidaten beschränkt. Da am Sonntagabend auch AfD-Politiker Direktwahlkreise gewannen, die nicht auf den ersten 30 Plätzen der Landesliste waren, kommt die Partei nun über die Erststimmen-Erfolge mit mindestens 33 Sitzen in das Parlament. Als erster Direktkandidat gewann Timo Schreyer im Wahlkreis 54 (Bautzen 3). Im Vogtland gelang das Dietmar Frank Schaufel, in Mittelsachsen Lars Kuppi. 

Der Wahlabend hat viele interessante Ergebnisse, eins ist jedoch besonders zu berücksichtigen. Das des Wahlkreises Görlitz 2, der Wahlkreis von Michael Kretschmer. Anders als noch zur Bundestagswahl 2017 kann der Ministerpräsident in seinem Heimat-Wahlkreis das Direktmandat holen. Einen Dämpfer gibt es dennoch: Die AfD hat bei den Zweitstimmen in Görlitz die Nase vorn. Politikwissenschaftler Hendrik Träger und SZ-Politikchefin Annette Binninger schätzen das Ergebnis in diesem Clip ein.

22.16 Uhr: Offensichtlich ist die Stärke der AfD im Landkreis Meißen vor der Landtagswahl von den Prognoseinstituten unterschätzt worden. Bereits am frühen Sonntagabend stand fest: Mario Beger (AfD) übernimmt im Wahlkreis Meißen 2 (Großenhain) das Direktmandat von Sebastian Fischer (CDU). Danach gab sich auch Geert Mackenroth im Wahlkreis Meißen 1 (Riesa) geschlagen. „Ich wünsche meinem Nachfolger Carsten Hütter im Interesse der Wahlkreis-Einwohner viel Erfolg.“ Auch Daniela Kuge verliert ihren Wahlkreis Meißen 3 (Meißen) an den AfD-Mann Thomas Kirste. Noch ist offen, ob sie es in den Landtag noch über die Liste schafft. 

22.10 Uhr: Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks hat in seinem Wahlkreis in Chemnitz das Direktmandat geholt. Er setzte sich mit 29,8 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Bewerber Volker Dringenberg (26,5 Prozent) durch. Im Wahlkreis 11 trat auch Susanne Schaper (Linke) an. Sie holte 19 Prozent der Stimmen. Bei den Zweitstimmen setzte sich ebenfalls die CDU mit 30,5 Prozent der Stimmen gegen die AfD (26,2 Prozent) durch.

22 Uhr: Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) hat es doch geschafft. Er gewinnt knapp gegen seinen AfD-Kontrahenden Rene Hein das Direktmandat im Wahlkreis Meißen 4. Damit ist Rößler ununterbrochen seit 1990 im sächsischen Landtag. (SZ/um)

21.59 Uhr: Vor dem Landtag gibt es kleine Demo von "Fridays for future", die sehr übersichtlich bleibt.    

© Thomas Kretschel

21.58 Uhr: Zum ersten Mal seit 1990 hat die CDU das Direktmandat im Wahlkreis Mittelsachsen 4 verloren. Noch bevor alle Stimmen ganz ausgezählt waren, gestand der Döbelner CDU-Direktkandidat Dr. Rudolf Lehle seine Niederlage ein. „Wir haben engagiert gekämpft. Wie der Effekt ist, das liegt in der Hand der Wähler“, sagte Lehle. Zum Sieg fehlten ihm reichlich 500 Stimmen. Gewinner der Wahl ist der Chemnitzer Lars Kuppi von der AfD, von Beruf Polizist. Er erhielt 31,7 Prozent der Stimmen. Bei den Zweitstimmen liegt die CDU mit 33,9 Prozent vor der AfD.

21.55 Uhr: Der Wahlabend neigt sich langsam dem Ende. Alle Ergebnisse, Analysen, Kommentare und Nebengeräusche zur Landtagswahl gibt es kurz und komprimiert morgen früh um 5 Uhr mit dem kostenlosen Newsletter „Politik in Sachsen“. Hier geht es zur Anmeldung.

21.50 Uhr: Wieder eine Hochrechnung, dieses Mal von der ARD: CDU 32,5 Prozent, AfD 27,8 Prozent, Linke 10,3 Prozent, Grüne 8,2 Prozent, SPD 7,8 Prozent, FDP 4,5 Prozent. Die Sonstigen kommen auf 8,9 Prozent. 

21:49 Uhr: Sachsens Ministerpräsident  Michael Kretschmer (CDU) äußert sich gegenüber sächsische.de-Reportern zum Wahlausgang:

21.43 Uhr: In Dresden sind mittlerweile 496 von 504 Gebieten ausgezählt. Bei den Zweitstimmen liegt dabei die CDU mit 26,9 Prozent vor der AfD, die auf 20,7 Prozent kommt. Platz 3 geht an die Grünen mit 16,8 Prozent. Bei den Direktstimmen haben aktuell die CDU-Kandidaten in allen sieben Wahlkreisen der Stadt die Nase vorn. Das kann sich aber noch ändern. Besonders eng ist es etwa im Wahlkreis 45, wo CDU-Mann Gunter Thiele 19 Stimmen vor dem Grünen Thomas Löser. Noch ein Lokal ist hier auzuzählen. Lösers Team steigt bereits von Bier auf Wodka um. 

21.37 Uhr: Männer wählen anders als Frauen - zumindest wenn es um CDU und AfD geht. Nach einer ersten Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen haben 31 Prozent der wahlberechtigten Männer die CDU gewählt, aber 37 Prozent der wahlberechtigten Frauen. Bei der AfD sah das Verhältnis der Geschlechter andersherum aus: Die Partei bekam die Stimmen von 33 Prozent der wahlberechtigten Männer, aber nur von 22 Prozent der Frauen. Bei den anderen Parteien war es eher ausgeglichen: Linke: 10 Prozent Männer und 11 Prozent Frauen, Grüne: 8/9 Prozent, SPD 7/9, FDP: 4/5 Prozent. 

21.30 Uhr: Bahnt sich da eine Sensation an? Noch liegt Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) in seinem Wahlkreis Meißen 4 mit 27 Prozent hinter seinem Kontrahenten Rene Hein von der AfD mit 32 Prozent. Das Radebeuler Ergebnis könnte dem CDU-Mann aber das Direktmandat und damit den Wiedereinzug in den Landtag retten. Denn mit dem auf der Internetseite der Stadt veröffentlichtem Ergebnis würde Rößler mit über 700 Stimmen führen. Allerdings ist das Ergebnis - das letzte aus dem Wahlkreis – immer noch nicht hochgeladen. (SZ/gör)

21.26 Uhr: Besonders eng geht es aktuell im Wahlkreis 45 zu. Gleichstand Thomas Löser (Grüne) und Gunter Thiele (CDU) liegen gleichauf - und nur noch ein Lokal ist auszuzählen. Alle sind angespannt, keiner spricht mehr, alle starren auf ihr Handy. 

21.26 Uhr: Die Linkspartei erreicht bei der Landtagswahl in Sachsen ein historisch schlechtes Ergebnis und verliert ihre Rolle als Oppositionsführer im Landtag. Mehr dazu in diesem Artikel (SZ+)

21:18 Uhr: Wahlkrimi im Osterzgebirge: Landtagsvizepräsidentin Andrea Dombois von der CDU liegt nur noch mit 0,1 Prozentpunkten (34 Stimmen) in Führung. Ihr AfD-Herausforderer André Barth hat 33,6 Prozent, sie 33,7 Prozent. Noch muss Klingenberg auszählen, dann weiß Dombois, ob Sekt oder Selters.

21.15 Uhr: Nach bisherigen Stand holt nur Thomas Löser ein Direktmandat für die Grünen in Dresden. Derzeit sind 463 von 502 Wahllokalen ausgezählt.

21.06 Uhr: Auf der Brühlschen Terrasse in Dresden demonstrieren gut 30 Menschen gegen die AfD. Sie haben ein Banner ausgerollt: „Solange es brennt, zusammenhalten gegen den Rechtsruck“. Das Banner hing auch schon beim Konzert von Feine Sahne Fischfilet bei den Filmnächten. Die Polizei ist vor Ort, es bleibt aber friedlich. Am Terrassenufer warten zudem Dutzende Menschen auf das Schiff, auf dem die AfD-Wahlparty stattfindet.

© SZ

21.04 Uhr: Die Grünen liegen in zwei Wahlkreisen in Leipzig bei den Direktmandaten vorn. Auch Juliane Nagel (Linke) liegt in Leipziger Süden vorn.

21.03 Uhr:   Nichtsahnend hat AfD-Chef Alexander Gauland im ZDF ein Interview vor einem Plakat gegeben, das rassistisches Gedankengut anprangert. Während der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei  auf Fragen der ZDF-Journalistin Bettina Schausten antwortete, wurde hinter ihm, durch eine Glaswand, ein selbstgemaltes Plakat in die Höhe gereckt mit der Aufschrift: "Rassisten sind keine Alternative" - offensichtlich in Anspielung auf die "Alternative für Deutschland". Auch bei Interviews anderer Politiker war das Schild während der Live-Übertragung zu sehen.

21.00 Uhr: Nächster Zwischenstand – nun vom ZDF: CDU 32,4 Prozent, AfD 27,9 Prozent, Linke 10,1 Prozent, Grüne 8,6 Prozent, SPD 7,7 Prozent, FDP 4,3 Prozent und sonstige Parteien inklusive der Freien Wähler auf 8,9 Prozent.

21.00 Uhr: Der Jubel auf Wahlparty der CDU ist groß, auch bei der AfD ist man mit den Zahlen zufrieden. Enttäuschte Gesichter gibt es bei der Linken, die Grünen sind verhalten fröhlich. Mit dem aktuellen Stand könnte die FDP hinsichtlich möglicher Regierungskonstellationen noch zum Zünglein an der Waage werden. Warum, das erklärt Politikwissenschaftler Hendrik Träger von der Uni Leipzig in diesem Clip.

20.55 Uhr: Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist das Direktmandat in seinem  Görlitzer Wahlkreis nicht mehr zu nehmen. Nach Reichenbach und Vierkirchen, eher kleinere Städte und Orte im Görlitzer Umland, hat er jetzt mit großem Abstand die Stadt Görlitz gewonnen: 45 zu 37,8 Prozent. Die AfD ist aber bei den Zweitstimmen in Görlitz die Nummer eins. Auch hat Sebastian Wippel den kleinen Ort Königshain im Wahlkreis bei den Erststimmen knapp vor Kretschmer gewonnen. Nun steht hier nur noch Markersdorf aus. Doch hat Kretschmer 2.400 Stimmen Vorsprung, Markersdorf hat nur 3.200 Wähler. Die Ergebnisse dieses Wahlkreises finden Sie hier. 

20.50 Uhr: Der Spitzenkandidat der Linken, Rico Gebhardt, hat gerade auf der Wahlparty seiner Partei gesprochen: "Das ist ein bitterer, beschissener Abend mit dramatischen Verlusten. Ich nehme es als persönliche Niederlage an. Eine einzige Frage hat alles überdeckt: Gewinnt die CDU oder gewinnt die AfD? Lasst uns darüber reden, was wir besser machen."

20.47 Uhr: Der Sieger von Großenhain steht fest: Nachdem die Stimmen für die Stadt ausgezählt worden waren, hatte Mario Beger allen Grund zum Jubeln. Der AfD-Politiker, welcher die Stimmen auch in den ländlichen Gemeinden wie Thiendorf, Ebersbach, Lampertswalde und Schönfeld auf sich vereinen konnte, zieht als Direktkannadidat in den sächsischen Landtag ein. Der Großenhainer konnte sich deutlich gegen Sebastian Fischer von der CDU durchsetzen. (SZ/ck)

20.46 Uhr: AFD-Spitzenkandidat Jörg Urban hat seinen Wahlkreis Bautzen 5 nicht gewonnen. Er unterlag Marko Schiemann von der CDU.  

20.40 Uhr: Die Grüne Katja Meier spricht gerade in der Dresdner Groovestation: Das AfD-Ergebnis sei erschreckend, Herr Urban könne gerade vor Kraft nicht laufen, sagt sie.

20.30 Uhr: Die erzkonservative CDU-Splittergruppe Werteunion hat sich unterdessen für eine CDU-Minderheitsregierung in Sachsen ausgesprochen. Das Vertrauen der Wähler in eine bürgerlich-konservative CDU-Politik dürfe "auf keinen Fall durch eine Koalition unter Beteiligung der linksradikalen Grünen gefährdet werden", warnte die Werteunion am Sonntagabend nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg in einer Erklärung. Eine solche Koalition würde zudem zur endgültigen Spaltung der CDU führen. Die Werteunion kritisiert auch die ablehnende Haltung der CDU-Spitze um Annegret Kramp-Karrenbauer und des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gegenüber dem Wahlkampfengagement des früheren Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen für der Werteunion in Sachsen. Die Ablehnung sei unprofessionell und habe der CDU zahlreiche Wählerstimmen gekostet.

20.24 Uhr: Die FDP zieht höchstwahrscheinlich nicht in den Landtag ein. Für den "Macher" Holger Zastrow könnte das Ergebnis das Aus bedeuten. Mehr dazu in diesem Artikel (SZ+) 

20.20 Uhr: "Wir haben die Stärke der AfD im Landkreis Meißen unterschätzt", sagte Valentin Blumert von wahlkreisprognose.de. Sie wurden deutlich schwächer prognostiziert. Jetzt sieht es so aus, als ob sie drei der vier Direktkandidaten Landkreis Meißen durchbringen werden. Aber auch die Meinungsforschungsinstitute lagen falsch. (SZ/um)

20.18 Uhr: Aktuell sind 181 von 434 Teilgemeinden ausgezählt sagt Landeswahlleiterin Carolin Schreck. Die Zahlen können Sie auf unseren Wahlergebnis-Seiten sehen. Der erste vollständige Wahlkreis soll laut Schreck gegen 21 Uhr ausgezählt sein, ein vorläufiges Ergebnis wäre demnach gegen Mitternacht schön. Es wird aber wohl erst danach werden. 

© dpa

20.13 Uhr: Bei der Grünen-Party in der Groovestation in der Dresdner Neustadt schlägt gerade die Stimmung ein wenig um. Aktuell liegen in allen Dresdner Wahlkreisen die CDU-Kandidaten vorn. Die Direktkandidaten Thomas Löser und Valentin Lippmann, denen die größten Chancen auf ein Direktmandat ausgerechnet werden, tigern nervös über den Hof und starren auf ihre Handys.

20.11 Uhr: Entweder richtig oder gar nicht. So hatte Dr. Rudolf Lehle, der Direktkandidat der CDU im Wahlkreis 21 (Altkreis Döbeln), seine Strategie ausgerichtet. Ohne einen Platz auf der Landesliste ging er ins Rennen. In seiner Wahlheimat, der Großen Kreisstadt Döbeln, entfallen 27,5 Prozent der Stimmen auf den früheren Ärztlichen Direktor des Fachkrankenhauses Bethanien Hochweitzschen. AfD-Mann Lars Kuppi, Polizeiobermeister aus Chemnitz, gewinnt in Döbeln mit 32,5 die meisten Erststimmen. SPD-Generalsekretär Henning Homann kommt auf 12 Prozent, Linken-Kandidatin Marika Tändler-Walenta auf 10,4 Prozent. Beachtliche 10,8 Prozent erzielt der Döbelner Bauunternehmer Sven Weißflog, der für die Freien Wähler antritt. Bei den Zweitstimmen liegt die CDU mit 33,5 Prozent vor der AfD, die 30,7 Prozent verbucht.   

20.05 Uhr: Die CDU-Kandidatin Barbara Klepsch, die gerade in ihrem Dresdner Wahlkreis hinten liegt, hat die Zwischenstände ziemlich nervös auf dem Handy verfolgt. Seit dem 13. November 2014 ist sie Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz.

20.00 Uhr: Nächster Zwischenstand - nun von der ARD: CDU 32,5 Prozent, AfD 27,8 Prozent, Linke 10,1 Prozent, Grüne 8,4 Prozent, SPD 7,8 Prozent, FDP 4,6 Prozent und sonstige Parteien inklusive der Freien Wähler auf 8,8 Prozent.

19:59 Uhr: Ilse Bähnert soll in den Landtag - das wünschen sich mehrere Wähler aus Pirna. Sie haben den Namen der Kultfigur, die vom Schauspieler Tom Pauls verkörpert wird, auf den Stimmzettel geschrieben. Damit haben sie allerdings den Stimmzettel ungültig gemacht.

© Daniel Förster

19.55 Uhr: Und wieder ein neuer Zwischenstand vom ZDF: CDU 33,0 Prozent, AfD 28,1 Prozent, Linke 9,9 Prozent, Grüne 8,1 Prozent, SPD 7,6 Prozent, FDP 4,5 Prozent und sonstige Parteien inklusive der Freien Wähler auf 8,8 Prozent. 

19.55 Uhr: In Radebeul liegt Matthias Rößler (CDU) mit 31 Prozent deutlich vor dem AfD-Kandidaten Réne Hein (24 Prozent). Noch fehlen allerdings die Stimmen aus neun der insgesamt 31 Wahllokale. Martin Dulig (SPD) landet mit 17 Prozent auf Platz 3. (SZ/per)

19.54 Uhr: Ein Zwischenstand aus Dresden: Hier liegt nach Auszählung von gut der Hälfte der 504 Gebiete die CDU mit 26,4 Prozent vor der AfD (22,2 Prozent) und den Grünen, die hier bislang auf 16,1 Prozent kommen. 

19.46 Uhr: Christian Hartmann, Dresdens CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender im Landtag und Direktkandidat Wahlkreis 41: „Es ist wichtig, dass die CDU stärkste Kraft ist. Damit haben wir einen klaren Regierungsauftrag. Wir müssen aber auch Demut zeigen, weil es sicher eine ganze Menge strategische Wähler gab. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird das Thema der Zukunft sein.“ Zu Dresden konnte Hartmann noch keine Einschätzung abgeben, hier läuft die Auszählung noch. 

19.41 Uhr: Das erste Ergebnis aus dem Görlitzer Wahlkreis kommt aus Vierkirchen. Demnach liegt Michael Kretschmer bei den Erststimmen mit 46,2 Prozent deutlich vor AfD-Kandidat Sebastian Wippel mit 40,7 Prozent. Bei den Zweitstimmen liegt dagegen die AfD mit 41,4 Prozent vor der CDU 37,7 Prozent. Alle anderen Parteien liegen weit abgeschlagen, die Grünen bei den Zweitstimmen kommen auf Platz 3 mit 5,8 Prozent. 

19.41 Uhr: Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat das Landtagswahlergebnis der CDU in Sachsen als "schwere Niederlage" bezeichnet. "Es geht einfach nicht, dass sich die sächsische CDU bei 32 Prozent einrichtet, wo die Partei noch vor 20 Jahren bei 56 Prozent lag", sagte Maaßen dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Maaßen hatte hier wochenlang Schlagzeilen gemacht - bis er kürzlich ankündigte, sein Engagement im Freistaat einzustellen, nachdem Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ihn kritisiert hatte. 

19.40 Uhr: Thomas Kunz, der in Dresden für die FDP angetreten war: "Wir müssen jetzt gucken, wer für dieses Ergebnis verantwortlich ist, und welche Konsequenzen wir aus dieser Verantwortlichkeit ziehen werden." Natürlich müsse man nun Personaldiskussionen führen. Kunz zeigte sich am Abend mit dem Wahlkampfkonzept seiner Partei unzufrieden. 

19.39 Uhr: Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) könnte es gelingen, sein Direktmandat im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zu verteidigen. In seiner Heimatstadt Freital ist fast die Hälfte der Stimmbezirke ausgezählt und Wöller liegt mit 39,1 Prozent klar vor seinem AfD-Konkurrenten Norbert Otto Mayer (32,6 Prozent). Andreas Hofmann von den Freien Wählern, besser bekannt als DJ Happy Vibes, kommt auf 7,8 Prozent. 

19.36 Uhr: Nach der aktuellen ZDF-Hochrechnung ist die Linke nun einstellig. Sie kommt nur noch auf 9,9 Prozent. An der Spitze weiterhin die CDU mit 33,1 Prozent, gefolgt von der AfD mit 28,1 Prozent. Die Grünen kommen auf 8,3 Prozent, die SPD auf 7,6 Prozent und die FDP auf 4,5 Prozent. Sonstige – inklusive der Freien Wähler – 8,5 Prozent. 

19.36 Uhr: Der Wahlabend ist noch relativ jung. Was die ersten Zahlen aber schon zeigen, ordnen SZ-Politikchefin Annette Binninger und Politikwisschenschaftler Dr. Hendrik Träger in diesem Video ein.

19.33 Uhr: Geteilte Stimmen bei den Grünen: Viele haben sich vom Bildschirm abgewandt, trinken Bier, plaudern, sagen, man müsse erst die endgültige Auszählung abwarten. Andere äußern Befürchtungen, dass es für ein "Weiter so" der Großen Koalition knapp genügen konnte. Ihr erklärtes Ziel, zweistellig zu werden, haben die Grünen nach aktuellem Stand deutlich verfehlt.

19.23 Uhr: Sachsens AfD-Chef Jörg Urban strebt eine Neuwahl an, sollte seine Partei bei der Landtagswahl mehr Sitze erreicht haben, als sie Kandidaten aufstellen durfte. "Wir haben ja schon vor der Wahl gesagt, wir werden in jedem Fall den Rechtsweg gehen, was die Listenstreichung betrifft", sagte er am Sonntag im MDR. Das gelte unabhängig von der Frage, "ob wir alle Plätze besetzt bekommen oder nicht". Nun könne sein, dass genau dies wegen der sehr guten AfD-Zahlen von rund 27 Prozent so eintrete. Nach jüngsten Hochrechnungen stünden der AfD 38 Mandate zu - acht mehr, als die Partei zugelassene Kandidaten auf der Liste hat. Diese Lücke könnte über erfolgreiche Direktmandate geschlossen werden. "Wir werden über das Verfassungsgericht am Ende eine Neuwahl erstreiten", so Urban. "Weil, die Benachteiligung ist nicht nur ein Signal im Wahlkampf gewesen. Wenn sie sich jetzt im Parlament abzeichnet, ist dies ein nicht abgebildeter Wählerwille im Parlament. Und das ist aus unserer Sicht auf alle Fälle ein zwingender Grund für Neuwahlen." Das Verfassungsgericht Leipzig hatte vor der Wahl entschieden, dass die AfD zur Landtagswahl in Sachsen nur mit 30 Listenkandidaten und nicht wie geplant mit 61 antreten kann. 

19.20 Uhr: Mittlerweile sind die ersten Gemeinden ausgezählt. Die Zahlen erfahren sie auf unserer Wahlergebnis-Seite. ➡ Hier finden Sie die Zahlen aus Ihrer Gemeinde ⬅

19.19 Uhr: Nach dem schlechten Abschneiden flüchtet sich Martin Dulig (SPD) in Galgenhumor: "Wir haben das schlechteste Wahlergebnis, aber wir sind die coolste Partei hier in Sachsen", sagte er. 

19.16 Uhr: Bei der Wahlparty der Linken in Dresden will keine gute Stimmung aufkommen, was angesichts der bisherigen Zahlen auch kein Wunder ist. Die große Feier unterm Regenbogen über dem Ostragehege fällt also aus.  

© Marion Doering

19.15 Uhr: Das erste Wahlergebnis aus dem Landkreis Bautzen liegt vor. In der Gemeinden Kubschütz (Wahlkreis Bautzen 5) kommt die AfD auf 40,2 Prozent der Zweitstimmen vor der CDU mit 34,4 Prozent. Deutlich abgeschlagen folgen Linke, SPD und FDP mit jeweils rund 5 Prozent der Stimmen. Auffällig CDU-Direktkandidat Marko Schiemann liegt bei den Erststimmen mit 40,1 Prozent knapp vor AfD-Bewerber Jörg Urban (39,5 Prozent).

19.10 Uhr: Für den Dresdner AfD-Chef und Direktkandidaten im Wahlkreis 42, André Wendt, ist das Ergebnis ein starkes. Der Zuspruch der Wähler zeige, dass Sachsen die AfD brauche. „Ich bin gespannt, wie viele Direktmandate wir holen, damit möglichst kein Platz im Landtag unbesetzt bleibt. Ich hoffe auf eine zweistellige Zahl an Direktmandaten“, sagt Wendt. 

André Wendt
André Wendt © Andreas Weller

19.08 Uhr: Nach dem Chaos bei der Kommunalwahl im Mai ist bei der Organisation dieses Mal in Dresden vieles besser gelaufen. Ein Rekord könnte geknackt werden. ➡ So lief es in den Dresdner Wahllokalen (SZ+) ⬅ 

19.03 Uhr: Die nächste Hochrechnung ist da, dises Mal vom ZDF: CDU kommt auf 33,1 Prozent, AfD auf 28,1 Prozent, die Linken auf 10,3 Prozent, die Grünen auf 8,3 Prozent, die SPD auf 7,4 Prozent und die FDP auf 4,5 Prozent. Sonstige Parteien kommen auf 8,3 Prozent der Stimmen. 

19 Uhr: Die Grünen-Kandidatin Franziska Schubert zieht vermutlich über die Landesliste in den neuen Landtag ein. Sie steht auf Listenplatz 5, im Moment werden den Grünen 12 Sitze im Landtag prognostiziert. Das sollte reichen. Doch die Görlitzer Politikerin ist mit dem Ergebnis ihrer Partei nicht ganz zufrieden. Es sei zufriedenstellend gegenüber 2014, doch leider sei ein zweistelliges Ergebnis verfehlt worden. 

18.56 Uhr: Die nächste ARD-Hochrechnung ist da: CDU kommt auf 32,3 Prozent, AfD auf 27,8 Prozent, die Linken auf 10,3 Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent, die SPD auf 7,6 Prozent und die FDP auf 4,8 Prozent. Sonstige, darunter auch die Freien Wähler, kommen auf 8,6 Prozent der Stimmen. 

18.52 Uhr: So sieht es nach aktuellem Stand aus: 

© Grafik: SZ

18.48 Uhr: Ums Mandat muss auch Andrè Schollbach zittern. Er sitzt seit 2014 für Die Linke im Landtag und führt die Dresdner Stadtratfraktion. Für seine Partei steht er auf Listenplatz 18. Chancen, in den Landtag einzuziehen, hätte er noch über ein Direktmandat. In der Altstadt tritt er gegen Thomas Löser von den Grünen an. Vor der Wahl war ein Kopf an Kopf-Rennen vorhergesagt worden. Die ersten Ergebnisse aus der Landeshauptstadt werden ab 19 Uhr erwartet.

18.45 Uhr: Nun hat sich auch FDP-Chef Holger Zastrow zu Wort gemeldet und vor seiner Partei gesprochen. "Die Leute haben die CDU gewählt, um die AfD zu verhindern", sagte er. Er habe noch etwas Hoffnung, sei aber auch Realist. Hoch stünden die Chancen für den Einzug nicht. "Der Trend nach unten wird sich wahrscheinlich eher verfestigen."