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Deshalb ist diese Russlandreise so heikel

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer reist mit einer Delegation nach Russland. Doch nicht nur wegen Corona ist das heikel. Das Thema im CoronaCast.

Von Fabian Deicke
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Über die heikle Russlandreise des sächsischen Regierungschefs Michael Kretschmer spricht SZ-Politikchefin Annette Binninger im CoronaCast.
Über die heikle Russlandreise des sächsischen Regierungschefs Michael Kretschmer spricht SZ-Politikchefin Annette Binninger im CoronaCast. © [M] Sebastian Kahnert/dpa/Ronald Bonß/SZ

Dresden. Am Mittwoch ist in Berlin ein Flugzeug mit dem Reiseziel Moskau abgehoben. An Bord: Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) und weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die Reise war lange geplant, sollte ursprünglich im Dezember stattfinden, und wurde schließlich damals wegen der Coronalage auf das Frühjahr verschoben. Nun ist die Situation nicht wirklich entspannter als damals - und das hat nicht nur mit der Pandemie zu tun.

Dennoch startete die Reise. Im CoronaCast, dem Podcast von Sächsische.de, ordnet SZ-Politikchefin Annette Binninger die mit dem Russlandbesuch verbundenen Umstände ein. "Es ist eine heikle Mission. Und ich glaube, Kretschmer selbst ist damit nicht glücklich ist, dass gleich mehrere Themen jetzt geballt zusammenkommen."

Denn neben der angespannten Coronasituation in Russland wie auch in Deutschland überschatten vor allem neue Spannungen im Ukrainekonflikt und der Umgang mit Kreml-Kritiker Nawalny die politischen Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Hinzu kommen Spannungen zwischen Prag und Moskau wegen eines Anschlags auf ein Munitionsdepot in Tschechien.

Mit auf der Reise dabei: Sachsens AfD-Chef Jörg Urban

Zudem gehört auch Sachsens AfD-Chef Jörg Urban zum Tross der Delegation. "Urban bringt als Rechtsaußen seiner Partei eine gewisse Putin-Sympathie mit", so Binninger. Spannend sei deshalb zu beobachten, ob sich Urban, der auch selbst in dem Land eine Zeit lang gelebt hat, bei der Reise zurückhalte oder die Möglichkeit für eigene PR-Politik nutze.

Dass die Reise unter schwierigen Vorzeichen startet, war spätestens ab Dienstag klar. Zahlreiche Teilnehmer, vor allem aus Leipzig, sagten kurzfristig ab. Auch Tillmann Blaschke, Chef der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, hat erklärt, dass er die Reise aus persönlichen Gründen absagen müsse und dies sehr bedauere. Vor allem aus der Wirtschaft gab es viele Absagen, die Delegation ist in diesem Bereich deutlich geschrumpft.

Außerdem geht es in dem Podcast-Gespräch um den russischen Impfstoff Sputnik V, und ob dieser möglicherweise Gegenstand von Gesprächen Kretschmers mit russischen Regierungskreisen werde. Die Folge können Sie direkt über den hier eingebetteten Player anhören.

Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

Hier sind ergänzende Links zu Themen, auf die in der Folge Bezug genommen wird:

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