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Dynamo in Aufstiegs-Not: Muss jetzt Ahmet Arslan spielen?

Dynamo Dresden steckt in einer Formkrise und könnte am Samstag doch an die Tabellenspitze der 3. Liga springen. Muss der Trainer also etwas ändern? Möglichkeiten gibt es viele.

Von Timotheus Eimert
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Ahmet Arslan für Niklas Hauptmann? Der Top-Torjäger der vergangenen Saison ist ein Kandidat für Dynamos Startelf. Ob dafür Spielmacher Hauptmann weichen muss, ist fraglich.
Ahmet Arslan für Niklas Hauptmann? Der Top-Torjäger der vergangenen Saison ist ein Kandidat für Dynamos Startelf. Ob dafür Spielmacher Hauptmann weichen muss, ist fraglich. © dpa/Robert Michael

Dresden. Es läuft zurzeit nicht bei Dynamo Dresden. Nach vier Niederlagen in sechs Spielen im neuen Jahr scheint die angepeilte Zweitliga-Rückkehr in Gefahr zu sein. Zwar hat die Mannschaft als Zweiter immer noch eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen, doch der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist mittlerweile von zehn auf zwei Punkte geschmolzen.

Bei einer Niederlage am Samstag gegen Rot-Weiss Essen könnten die Dresdner erstmals seit dem 3. Spieltag nicht auf einem direkten Aufstiegsplatz stehen, bei einem Sieg aber auch die Tabellenführung übernehmen. Muss sich jetzt also etwas ändern?

Der Trainer meint, nein. "Man kann es immer an den Ergebnissen festmachen, aber in vielen Spielen ist unser Plan aufgegangen", sagt Markus Anfang und betont: "Ich glaube deshalb nicht, dass die Truppe kein Selbstverständnis mehr hat."

Das sieht auch Vize-Kapitän Paul Will so. Zweifel am System Anfang gäbe es deshalb keine. "Wir spielen den Fußball seit eineinhalb Jahren. Vergangene Saison wussten die Gegner auch, was für einen Fußball wir spielen, und trotzdem haben wir unsere Spiele gewonnen", sagt der 24-Jährige. "Wenn wir an unsere Leistungsgrenze kommen und die Grundtugenden - wie Zweikämpfe gewinnen, Körpersprache, Intensität gegen den Ball - wieder auf den Platz bringen, sind wir einfach schwer zu schlagen."

Wer muss für Ahmet Arslan in der Startelf weichen?

Doch gegen Aue und auch zuletzt gegen Ingolstadt fehlte genau das. Personelle Wechsel sind deshalb nicht ausgeschlossen. Möglichkeiten, etwas zu ändern, gäbe es viele. Zum Beispiel ist Winter-Transfer Ahmet Arslan eine Option für die Startelf. Die Frage ist jedoch, wer müsste für den Top-Torjäger der vergangenen Spielzeit weichen. Spielmacher Niklas Hauptmann oder der in der Hinrunde starke Luca Herrmann?

Die Antwort auf die Frage ist schwierig. Das weiß auch der Trainer und setzte Arslan seit seiner Rückkehr im Januar zunächst auf die Ersatzbank. "Er ordnet sich der Mannschaft komplett unter. Er hängt sich voll rein und will auch unbedingt spielen", lobt Anfang den Dresdner Königstransfer, betont aber: "Wichtig ist nur das Ziel der Mannschaft, nicht eines Einzelnen."

Was Anfang meint: Vor der 1:2-Derbyniederlage gegen Erzgebirge Aue gab es wenige Gründe, Arslan von Beginn an spielen zu lassen. Seine Mitspieler überzeugten zuvor beim 7:2-Heimsieg gegen Lübeck – vor allem in Sachen Torgefahr. "Vielleicht war es auch der Baustein, den wir noch gebraucht haben, ähnlich wie Kevin Broll vergangene Saison, als Stefan Drljaca danach überragende Leistungen zeigte."

Cueto und Meißner sind weitere Startelf-Kandidaten

Eine weitere Option für die Startelf ist Lucas Cueto. Auch der Sommer-Neuzugang kam bisher stets von der Bank und ist so etwas wie Dynamos Edeljoker. Einen Treffer und drei Vorlagen steuerte der 27-Jährige in 217 Einsatzminuten bisher bei. Bedeutet: Alle 54 Minuten ist er an einem Tor beteiligt. "Ich war bisher immer ein torgefährlicher Spieler und glaube schon, dass ich in der Rückrunde einige Scorerpunkte beisteuern kann", sagt Cueto. Doch auch hier ist unklar, wer für den Offensivspieler weichen muss.

Ähnlich ist die Situation bei Mittelstürmer Robin Meißner. Der 24-Jährige kommt in der Rückrunde in 221 Einsatzminuten auf zwei Tore und eine Vorlage. Der gebürtige Hamburger ist also alle 74 Minuten an einem Dresdner Treffer beteiligt. Zum Vergleich: Kapitän Stefan Kutschke braucht in der Rückrunde im Schnitt 231 Minuten für eine Torbeteiligung.

Doch Meißner jetzt einfach für Kutschke zu tauschen, wäre zu einfach. Denn Kapitän Kutschke ist der emotionale Leader auf dem Platz, sprach zuletzt auch Dynamos Probleme offen an. Und als Meißner zuletzt von Beginn an ran durfte, verlor Dynamo gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund.

Wechsel sind also schwieriger als gedacht.