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Die wichtigsten Erkenntnisse vor Dynamos Start

In einer Woche beginnt für Dynamo Dresden gegen 1860 München die neue Drittliga-Saison. Sechs intensive Trainingswochen liegen nun hinter der Mannschaft. Zeit, um ein erstes Fazit der Vorbereitung zu ziehen.

Von Timotheus Eimert
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Eine Woche vor dem Saisonstart gegen 1860 München denkt Dynamos Trainer Markus Anfang über seine Startelf nach.
Eine Woche vor dem Saisonstart gegen 1860 München denkt Dynamos Trainer Markus Anfang über seine Startelf nach. © Ronald Bonß

Dresden. Markus Anfang zeigte sich nach den Tests gegen FK Teplice und den FC Oberlausitz Neugersdorf am Wochenende sichtlich zufrieden. Nach zuletzt drei sieg- und torlosen Testspielen, die Anfang selbst als Wettkampfspiele bezeichnet, war seine Mannschaft wieder erfolgreich.

Am Samstag gewann der Fußball-Drittligist gegen den tschechischen Erstligisten Teplice durch einen Treffer von Rückkehrer Stefan Kutschke 1:0, und am Sonntag siegte eine bessere B-Elf gegen den Fünftligisten Neugersdorf durch drei Tore von Julius Kade mit 3:1. „Ich glaube, dass wir kontinuierlich Schritte nach vorne gemacht haben“, fasst Anfang die bisherigen sechs Wochen Vorbereitung zusammen und blickt bereits auf die neue Saison: „Es wird immer wieder Rückschläge geben. Wir müssen geduldig sein.“

Eine Woche vor dem Saisonstart gegen 1860 München ist sein Team in einer guten Verfassung, aber in keiner sehr guten, wie er selbst betont „Das ist immer schwierig zu sagen, wann man bei 100 Prozent ist. Ich denke, keine Mannschaft ist direkt am ersten Spieltag bei 100 Prozent. Das wird sich erst im Laufe der Saison herauskristallisieren. Wettkampfhärte bekommt man erst dann, wenn es um Punkte geht.“

Verpflichtung von Melichenko weiterhin schwierig

Noch hat Anfang seinen Kader auch nicht zusammen. Sportchef Ralf Becker hatte vor zwei Wochen am Ende des Trainingslagers weitere Transfers angekündigt. Seitdem hat er mit Mittelfeldspieler Ahmet Arslan, Außenverteidiger Kyu-Hyun Park und Torhüter Niklas Heeger drei weitere Neuzugänge präsentiert und zudem Nachwuchsspieler Paul Lehmann mit einem Profivertrag ausgestattet.

Während Heeger als dritter Torwart kaum Einsatzchancen bekommen dürfte, könnten Arslan und Park zu echten Verstärkungen werden. In ihren beiden bisherigen Testspielen gegen Borussia Dortmund und FK Teplice zeigten sie gute Leistungen.

Auch der von allen Seiten gelobte ukrainische Gastspieler Kyrylo Melichenko, der vor dem Krieg in seinem Heimatland geflohen ist und seit Anfang März bei Dynamo mittrainiert, konnte in der Vorbereitung überzeugen. Dynamo würde ihn gern fest verpflichten, ein Transfer des 23-Jährigen ist aber weiterhin schwierig. Er könnte die von Becker angekündigte Verstärkung für die rechte Außenverteidigerseite sein.

Dynamo fehlt ein Torjäger

Nachholbedarf besteht weiterhin auch im Sturm. Nach dem Abgang von Christoph Daferner zum 1. FC Nürnberg fehlt Dynamo ein Torjäger. Zwar hat der Verein mit Stefan Kutschke einen echten Mittelstürmer frühzeitig verpflichtet. Dennoch dürfte absehbar sein, dass der 33-Jährige nicht alle Spiele in einer langen Saison wird bestreiten können.

Als Ersatz ist Phil Harres eingeplant. Außerdem könnten Dennis Borkowski und Christian Conteh auf der Position im Sturmzentrum spielen. Beide haben ihre Stärken aber auf den Außenbahnen. Zum Vergleich: Vor dem Aufstieg 2021 ging Dynamo mit vier nominellen Mittelstürmern in die Saison.

Intern sei die mangelnde Chancenverwertung aber noch kein echtes Thema. „Wir machen das nicht zum Riesenproblem, weil sonst reden wir immer wieder und immer wieder“, verrät Kutschke, der mit seinem Treffer gegen Teplice die vorläufige Torflaute beendete.

Knipping und Kutschke sind Dynamos Führungsduo

Er dürfte gegen 1860 München gesetzt sein, auch weil er die Mannschaft gemeinsam mit Tim Knipping anführt. So erhielt Kutschke hinter dem alten und neuen Kapitän die zweitmeisten Stimmen bei der Kapitänswahl. „Das ist immer eine schöne Auszeichnung“, sagt der gebürtige Dresdner. Bereits im Trainingslager wurde deutlich, dass die beiden die Führungsriege bilden werden.

„Tim und ich haben uns gut auf Anhieb gut verstanden. Wir sind froh, dass die Konstellation so gut passt“, sagt Kutschke, der wie der Kapitän auch dem Mannschaftsrat angehört. Dieser wird von Yannick Stark, Kevin Ehlers und Paul Will komplettiert. „Ich finde, das ist eine gute Wahl. Wenn es die Spieler sind, denen die Mannschaft vertraut, dann finde ich das gut“, meint Anfang zur Wahl.

Unbeantwortet ist auch noch die Frage, wer bei Dynamo künftig im Tor stehen wird. Gegen Teplice durfte Stefan Drljaca 90 Minuten spielen, gegen Neugersdorf Sven Müller. Einen klaren Favoriten gibt es nicht. „Ich bin im Austausch mit unserem Torwarttrainer Dave (David Yelldell, Anm. d. Red.). Er hat das beste Gefühl für die Entscheidung“, sagt Anfang. Beide Torhüter haben ihre Qualitäten in den bisherigen Spielen unter Beweis stellen können. Das Torwartduell wird sich erst in der kommenden Woche entscheiden. Es dürfte eine schwierige Entscheidung für Anfang sein.