Busse und Bahnen standen still: So lief der Streiktag in Sachsen

Dresden/Berlin. Der bundesweite Großstreik im öffentlichen Verkehr hat am Montag in Sachsen Busse, Bahnen und Züge zum Stillstand gebracht. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen und Zwickau zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Deutschlandweit waren nahezu sämtliche Flughäfen sowie Wasserstraßen, Bundesautobahnen und der Bahnfernverkehr sowie der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern von Warnstreiks betroffen. Von Arbeitgeberseite gab es Kritik an dem Großstreik.
In der sächsischen Landeshauptstadt fuhren den gesamten Tag lang keine Straßenbahnen, vier Fünftel aller Busse fielen aus. Auch die Schwebebahn ging nicht in Betrieb, die Fähren sollten jedoch fahren.
Die Regionalbuslinien in den sächsischen Landkreisen waren nicht vom Streik betroffen. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge stiegen viele auf Linienbusse um.
Streik am Flughafen Frankfurt: Kein Passagierbetrieb
Wegen eines parallelen Streikaufrufs der Eisenbahngewerkschaft EVG kam auch der Zugverkehr „nahezu vollständig“ zum Erliegen, wie eine Bahnsprecherin sagte. Die Deutsche Bahn stellte sowohl den Fern- als auch den Nahverkehr ein. Auch auf den Strecken, die von Privatbahnen betrieben werden, fuhren weitestgehend keine Züge. Vereinzelt wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten. Laut Bahn beteiligten sich alle Berufsgruppen im Konzern am Warnstreik. Die EVG sprach von bundesweit 30.000 Streikenden.
So berichteten wir bei Sächsische.de lokal über den Streik:
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Von den Streiks betroffen war auch der Flugverkehr. An den Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle etwa wurden alle innerdeutschen Flüge gestrichen. Dem Flughafenverband ADV zufolge mussten deutschlandweit 380.000 Geschäfts- und Privatreisende am Boden bleiben.
Am Airport Frankfurt gab es keinen regulären Passagierbetrieb, allein hier waren für den Tag ursprünglich etwa 1.170 Starts und Landungen mit 160.000 Passagieren geplant.
Die Verhandlungen laufen weiter
Das befürchtete Verkehrschaos auf den Straßen blieb laut Polizei allerdings aus. Auf den Autobahnen kam es nicht zu befürchteten Tunnelsperrungen.
Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann indes beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die EVG nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage.
- Fahrgastrechte: Was ist mit den ungenutzten Tickets?
Verdi verlangt für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Verhandlungen laufen.
Die EVG kämpft derzeit mit der Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen um neue Tarifverträge. Sie will 650 Euro mehr für alle Beschäftigungsgruppen durchsetzen, alternativ 12 Prozent. (SZ mit dpa)