Öffentlicher Verkehr in Sachsen rollt wieder

Bundesweiter Warnstreik – das Wichtigste in Kürze:
- Bundesweiter Streik: Auch in Sachsen standen Busse und Bahnen still
- So lief der Superstreik in Dresden
- Streiktag im Landkreis Bautzen: Züge fahren wieder
- So lief der Warnstreik in der Region Döbeln
- Wie sich der Streik im Kreis SOE auswirkt
- So lief der Super-Streik im Landkreis Meißen
- Kreis Görlitz: Wie sich der Streik am Montag auswirkt
- ÖPNV in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen wurde bestreikt
- Streiks auch an Flughäfen, bei Autobahngesellschaft und in Binnenschifffahrt
- Warnstreik: Das können Sie tun, wenn Sie gestrandet sind
- Bundesweiter Streik: Was ist mit ungenutzten Tickets?
9.47 Uhr: Züge in Sachsen fahren nach Warnstreik wieder
Nach dem Warnstreik am Montag ist der Zugfernverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wieder "fast komplett" angelaufen. Der Regionalverkehr sei schon am Montag wieder gestartet, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Dienstag mit. Am Dienstagmorgen gab es demnach nur Einschränkungen bei der S-Bahn-Linie 2 in Mitteldeutschland zwischen Bitterfeld und Leipzig-Stötteritz. Die ersten Fahrten fielen aus, da noch nicht alle Fahrzeuge am richtigen Ort waren, hieß es. Der Warnstreik der Eisenbahngewerkschaft EVG hatte am Montag den Zugverkehr zum Erliegen gebracht.
7.29 Uhr: Flugverkehr ab Dresden wieder aufgenommen
Nach dem 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG hat auch der Dresdner Flughafen den Verkehr auf innerdeutschen Strecken wieder aufgenommen. Anders als gestern weist die aktuelle Abflugtafel keine Streichungen auf. Sowohl die Eurowings-Verbindung nach Düsseldorf als auch die Lufthansa-Linienflüge nach Frankfurt und München finden demnach wie geplant statt. Auch in Leipzig/Halle fielen zunächst keine Deutschland-Flüge aus.
6.26 Uhr: Bahn: Betrieb planmäßig angelaufen - einzelne Ausfälle im Fernverkehr
Nach dem großen Warnstreik ist der Betrieb bei der Deutschen Bahn am Dienstagmorgen nach Unternehmensangaben wieder planmäßig angelaufen. "Im Fernverkehr fallen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus", teilte ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Diese seien für Fahrgäste ersichtlich. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe ohne streikbedingte Ausfälle.
Im Schienengüterverkehr sei es DB Cargo gelungen, durch Steuerung von Transporten vor dem Streik der Eisenbahngewerkschaft EVG für eine "stabile betriebliche Ausgangslage" zu sorgen, hieß es weiter. Schon seit Montagabend würden die ersten Güterzüge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen wieder angefahren.
- Fahrgastrechte: Was ist mit den ungenutzten Tickets?
Dienstag, 5.05 Uhr: Öffentlicher Verkehr in Sachsen rollt wieder an
Am Tag nach dem bundesweiten Großwarnstreik soll der öffentliche Verkehr in Sachsen am Dienstag wieder nach Fahrplan anlaufen. Vereinzelt könne es am Vormittag im Fernverkehr der Deutschen Bahn noch zu Einschränkungen kommen, teilte ein Bahn-Sprecher mit. Die S-Bahnen Dresden und Mitteldeutschland hätten bereits am Montagnachmittag vereinzelt den Betrieb wieder aufgenommen, hieß es.
Für Fahrgäste umfangreiche Kulanzregeln, wie die Deutsche Bahn mitteilte. So können Kundinnen und Kunden im Fernverkehr ihr im Zeitraum vom 26. bis zum 28. März gebuchtes Ticket bis einschließlich Dienstag nächster Woche (4. April) flexibel nutzen.
Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) gehen davon aus, dass der ÖPNV nach dem Ende des Warnstreiks wieder wie gewohnt fahren wird.
Der bundesweite Großstreik im öffentlichen Verkehr brachte am Montag in Sachsen Busse, Bahnen und Züge zum Stillstand. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wegen eines zeitgleichen Warnstreikaufrufs der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kam auch der Zugverkehr nahezu vollständig zum Erliegen.
So berichteten wir am Montag
19.05 Uhr: Regionalverkehr läuft in vielen Regionen wieder an
Der Regional- und S-Bahnverkehr läuft nach Angaben der Deutschen Bahn in vielen Regionen Deutschlands nach und nach wieder an. Das teilte der Konzern am Montagabend mit. "Obwohl noch Stellwerke bestreikt werden, können auf einigen Linien wieder Züge fahren. Es muss aber auch am Abend noch mit weitreichenden Einschränkungen gerechnet werden", hieß es.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit dem Warnstreik wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Zum Betriebsstart am Dienstagmorgen rechnet die Bahn mit weitgehend planmäßigem Betrieb im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr.
17.36 Uhr: Verdi zufrieden mit heutigem Streik-Tag
Der Geschäftsführer des Verdi-Bezirkes Sachsen West-Ost-Süd Daniel Herold ist zufrieden mit dem flächendeckenden Streik im öffentlichen Nahverkehr: "Wir haben in den kommunalen Verkehrsbetrieben Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau eine extrem hohe Streikbeteiligung", sagt er im Gespräch mit Sächsische.de. "Der Nahverkehr stand größtenteils still, das ist ein Erfolg für heute."
Die Beschäftigten seien in großer Streikstimmung, weil sie hohe Erwartungen an die laufenden Tarifverhandlungen hätten. Es soll auch schon ein neues Angebot der Arbeitgeber geben. "Da kann ich aber nichts genaues sagen", so Herold. "Aber da ist Bewegung drin. Wir haben in den letzten Tagen gut Druck gemacht, aber ob ein gutes Ergebnis dabei herumkommt, wissen wir erst zum Ende der Verhandlungen."
Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln seit Januar mit Bund und Kommunen über die Einkommen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Verdi und der dbb fordern vor dem Hintergrund der hohen Inflation 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten 5 Prozent mehr in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Einen Mindestbetrag lehnen Kommunen und Bund ab, bieten aber Einmalzahlungen von zunächst 1.500 und später noch einmal 1.000 Euro.
16.56 Uhr: Bahn rechnet am Dienstagmorgen mit "weitgehend normalem Betrieb"
Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Dienstagmorgen mit einem "weitgehend normalen Betrieb". "Sowohl die Züge des Fernverkehrs als auch die Züge des Regional- und S-Bahnverkehrs werden größtenteils planmäßig verkehren", teilte der Konzern am Montagnachmittag mit.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte gemeinsam mit Verdi in den jeweiligen Tarifkonflikten für Montag bundesweit zum Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Einzelne Regionalbahn-Linien wurden ab Montagnachmittag wieder bedient, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Am Montagnachmittag hieß es etwa, dass der Berliner S-Bahn-Verkehr allmählich wieder anrolle.
16.03 Uhr: Erste Züge in Sachsen rollen wieder
Kurz nach 15 Uhr sind in einigen Teilen Sachsens die ersten Züge wieder gestartet. Am Nachmittag nahmen die Fahrdienstleiter ihre Arbeit wieder auf. Seit 15 Uhr rollen alle Züge der Linie RB 110 (Leipzig-Döbeln) wieder, wobei die Fahrgäste bei den ersten Verbindungen mit zehn bis 15 Minuten Verspätung rechnen müssen. Für die RB 45 (Chemnitz-Elsterwerda) wird weiterhin ein Ausfall der Züge ohne Schienenersatzverkehr angezeigt.
Seit dem Nachmittag fahren auch die Trilex-Züge wieder, erklärt Länderbahn-Sprecherin Katerina Hagen. Die DB Netz habe ihre Streikaktivitäten beendet und die Strecken wieder freigegeben. Derzeit seien bis auf eine Ausnahme alle Züge pünktlich. Spätestens am Abend würden die Strecken zwischen Dresden und Görlitz sowie Dresden und Zittau wieder regulär bedient.
Die S8 von Dresden nach Kamenz sowie die Regionalbahn von Dresden nach Königsbrück fallen laut App der Deutschen Bahn dagegen weiterhin aus. Dort hat die Bahn einen unregelmäßig verkehrenden Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Eine Garantie, mitgenommen zu werden, gebe es aufgrund der beschränkten Plätze nicht.
15.34 Uhr: Warnstreik: Verkehrschaos auf den Straßen bleibt aus
Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr hat auf den Straßen kein Chaos verursacht. In den meisten großen Städten hielten sich die Auswirkungen in der Rushhour am Montagmorgen in Grenzen, wie eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur zeigt. Der ADAC, der Bundesstraßen und Autobahnen im Blick hat, meldete ähnliches.
TomTom stellte nur bei vier von 27 untersuchten Städten und Regionen eine um mehr als 10 Prozent erhöhte durchschnittliche Fahrzeit fest. "Zu teils langen Staus und großen Zeitverlusten kam es überall dort, wo zum Streik noch schlechtes Wetter hinzugekommen ist", sagte Ralf-Peter Schäfer von TomTom.
Die stärksten Zuwächse bei der nötigen Fahrzeit ergaben sich in München mit 28 Prozent, Nürnberg mit 19 und Freiburg mit 18 Prozent. In etwa der Hälfte der Städte lag die Abweichung unter fünf Prozent, teilweise ging es dabei auch nach unten im Vergleich zu den vorhergegangenen Montagen. Den stärksten Rückgang zeigten die Daten in Hannover mit einem Minus von 8 Prozent. Insgesamt zeigten die Zahlen, wie hoch das Potenzial von Homeoffice und gut geplanter Mobilität sei, sagte Schäfer.
Der ADAC stellte am frühen Morgen zwar etwas mehr kleine Staus auf Bundesstraßen und Autobahnen fest, im Verlauf des Vormittags beruhigte sich die Lage allerdings wieder. Insgesamt sei es auf diesen Straßen ein relativ normaler Montag gewesen, sagte eine Sprecherin. Auch sie sieht vor allem das Homeoffice als Grund für die relativ entspannte Lage trotz Warnstreiks bei Bahnen, Bussen und Flugverkehr.
In einigen Städten, darunter auch Dresden, hatten sich im morgendlichen Berufsverkehr Staus gebildet, später aber weitgehend wieder aufgelöst.
13.53 Uhr: Verhärtete Fronten im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst
Vor dem Hintergrund massiver Warnstreiks haben Arbeitgeber und Gewerkschaften ihre festgefahrenen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst wiederaufgenommen. Zum Start der dritten Verhandlungsrunde riefen sich beide Seiten am Montag in Potsdam zu Bewegung auf. Angesichts der verhärteten Fronten war es völlig unklar, ob bei der auf drei Tage angesetzten Runde ein Durchbruch gelingt. Parallel zu den Gesprächen legt Verdi gemeinsam mit der Bahngewerkschaft EVG am Montag den öffentlichen Verkehr in weiten Teilen Deutschlands lahm.
"Alle, wirklich alle Mitglieder, die wir heute zum Arbeitskampf aufgerufen haben, beteiligen sich an diesem Streik", sagte Verdi-Chef Frank Werneke. "Es ist einfach Druck auf dem Kessel, weil die Beschäftigten es leid sind, sich jeden Tag mit warmen Worten abspeisen zu lassen, während die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und viele Stellen unbesetzt sind." Das sende "eine klare Botschaft", dass für die Beschäftigen das bisherige Angebot der Arbeitgeber inakzeptabel sei. Die Arbeitgeber müssten noch am Montag "einen deutlichen Schritt" auf die Beschäftigten zugehen, so Werneke.
Die Arbeitgeber forderten die Gewerkschaften hingegen auf, über das vorliegende Angebot ernsthaft zu verhandeln. Ein neues Angebot brauche es nicht, so die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge.
Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln seit Januar mit Bund und Kommunen über die Einkommen von rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Verdi und der dbb fordern vor dem Hintergrund der hohen Inflation 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten 5 Prozent mehr in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Einen Mindestbetrag lehnen Kommunen und Bund ab, bieten aber Einmalzahlungen von zunächst 1.500 und später noch einmal 1.000 Euro.
12.46 Uhr: Eisenbahner: Ostern keine Warnstreiks bei der Bahn
Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit.
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12.35 Uhr: Flugverkehr in Deutschland liegt weitgehend brach
Wegen der Warnstreiks müssen laut dem Flughafenverband ADV 380.000 Geschäfts- und Privatreisende am Boden bleiben. Am größten Airport Frankfurt gab es keinen regulären Passagierbetrieb, für Montag waren allein hier ursprünglich etwa 1.170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren geplant.
In München sollten 785 Flüge ausfallen. Am Flughafen Köln/Bonn sollten mindestens drei Viertel der Starts und Landungen ausfallen. Auch in Düsseldorf wurden Flüge annulliert. In Hamburg wurden alle 147 geplanten Abflüge gestrichen oder hoben ohne Passagiere ab. Für Hannover stand ein stark abgespeckter Flugplan online. In Bremen sollten keine Flieger starten. Der Hauptstadtflughafen BER war nicht in den Warnstreik einbezogen, es fielen aber alle innerdeutschen Flüge weg, ebenso in Leipzig/Halle und in Dresden.
12.30 Uhr: Behinderungen auch im Hamburger Hafen
Der bundesweite Verdi-Warnstreik hat am Montagmorgen zu Behinderungen im Hamburger Hafen, nachdem dort sogenannte Lotsenversetzer ab 6 Uhr die Arbeit niederlegten. Damit können große Schiffe Deutschlands wichtigsten Hafen weder anlaufen noch verlassen: Schiffe ab einer Länge von 90 Metern und einer Breite von 13 Metern dürfen die Elbe ohne Lotsen nicht befahren. Sie können ihre Arbeit aber nur machen, wenn sie von Lotsenversetzern zu den Schiffen gebracht und wieder abgeholt werden.
In Nordrhein-Westfalen gab es Behinderungen für die Binnenschifffahrt. "Die Schleuse Münster am Dortmund-Ems-Kanal ist dicht", sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Bernd Feldhaus. Damit sei die wichtige Verbindung zwischen Mittellandkanal und Ruhrgebiet unterbrochen. Dasselbe gelte für die Schleuse in Minden am Mittellandkanal und für die Schleusen Duisburg-Meiderich und Friedrichsfeld am Rhein-Herne-Kanal, sagten Gewerkschaftssprecher. Vor der Schleuse in Duisburg-Meiderich legten mehrere Schiffe zu einer Zwangspause an. Die Zahl werde im Tagesverlauf steigen, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Dirk Walter.
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11.55 Uhr: Verdi-Chef Werneke: "Alle beteiligen sich an diesem Streik"
Angesichts des Warnstreiks hat Verdi-Chef Frank Werneke die Arbeitgeber zum Entgegenkommen im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst aufgerufen. "Alle, wirklich alle Mitglieder, die wir heute zum Arbeitskampf aufgerufen haben, beteiligen sich an diesem Streik", sagte Werneke zum Start der dritten Verhandlungsrunde am Montag in Potsdam. Mehr als 400.000 Streikende hätten sich bis Ende vergangener Woche in allen Verdi-Bereichen an den Warnstreiks beteiligt. Dies sei die größte Warnstreik-Beteiligung seit Jahrzehnten.
Neben dem öffentlichen Verkehr hatte Verdi auch Kitas, Kliniken, Verwaltungen und viele andere Bereiche bestreikt. Das bringe "eine klare Botschaft mit an den heutigen Verhandlungstisch": Die Beschäftigten fänden das bisherige Angebot der Arbeitgeber inakzeptabel. Werneke sagte, Verdi wolle in der bis Mittwoch angesetzten Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielen. Eine mögliche Schichtung als Ausweg aus dem verfahrenen Tarifstreit sieht Werneke nach eigenen Worten skeptisch. "Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, was in einer Schlichtung anders miteinander geredet werden sollte." Bei ausreichendem Lösungswillen könne innerhalb der Verhandlungen die nötige Entgeltsteigerung vereinbart werden.
Werneke schloss eine erneute Kooperation mit der Bahngewerkschaft EVG wie bei dem großen Verkehrsstreik vom Montag nicht aus. "Es gibt zahlreiche Berührungspunkte", sagte der Verdi-Chef. Allerdings sei der gemeinsame Ausstand auch einfach "Ergebnis des Tarifkalenders", also der zeitgleichen Verhandlungssituation von EVG und Verdi.

11.13 Uhr: EVG-Chef bezeichnet Warnstreik als notwendig und verhältnismäßig
Die bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor sind aus Sicht des Vorsitzenden der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, "notwendig und verhältnismäßig". "Es geht jetzt darum, dass diese Branche nicht abgehängt werden darf von der allgemeinen Lohnentwicklung", sagte Burkert am Montag in Potsdam. Dort beginnt am Vormittag die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst zwischen Bund, Kommunen und der Gewerkschaft Verdi, die mit der EVG gemeinsam zum Arbeitskampf aufgerufen hatte.
"Wir sind entschlossen, unsere Forderungen nach 650 Euro für alle Beschäftigungsgruppen, alternativ 12 Prozent, durchzusetzen", betonte Burkert mit Blick auf die eigenen Tarifverhandlungen in der Bahnbranche, die ebenfalls in dieser Woche fortgesetzt werden sollen. "Wir erwarten ein Angebot, das unseren Forderungen entspricht und vor allem keine Gegenangebote."
Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.
10.48 Uhr: Streik legt Zugverkehr zwischen Tschechien und Deutschland lahm
Der 24-stündige Verkehrswarnstreik in Deutschland hat den Schienenpersonenverkehr mit dem Nachbarland Tschechien komplett lahmgelegt. Grenzüberschreitende Fern- und Regionalzüge fuhren am Montag nur auf den Streckenabschnitten innerhalb Tschechiens, wie die staatliche Eisenbahn Ceske Drahy (CD) mitteilte.
Beispielsweise verkehrten die Eurocity-Züge zwischen Prag und Berlin nur im Abschnitt zwischen Prag und Decin (Tetschen). Die Eurocity-Züge in Richtung München endeten in Domazlice (Taus). Die Schnellzüge zwischen Cheb (Eger) und Nürnberg wurden ersatzlos gestrichen. Die Nationalparklinie U28 in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz wurde unter Auslassung des deutschen Teilstücks zweigeteilt.
Aus Kulanzgründen ermöglicht die tschechische Bahn den Umtausch oder die Umbuchung von bereits gekauften Fahrkarten nach Deutschland. Es wird erwartet, dass der grenzüberschreitende Zugverkehr am Dienstag wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden kann.
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10.23 Uhr: Wie geht es eigentlich am Dienstag weiter?
Vielerorts werden die Auswirkungen des Warnstreiks auch am Dienstag noch zu spüren sein. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn etwa wird es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden. Es sei daher vor allem im Tagesanlauf weiter mit Zugausfällen zu rechnen, teilte die Bahn mit. Auch an den Flughäfen sind Auswirkungen noch am Dienstag möglich.
10.05 Uhr: Acht Starts und Landungen am Flughafen Dresden gestrichen
Am Dresdner Airport werden heute insgesamt acht Starts und Landungen gestrichen, das sind alle Frankfurt- und München-Flüge - an beiden Airports findet heute kein regulärer Flugbetrieb statt - sowie der Frühflug nach Düsseldorf, der kurzfristig annulliert wurde. (siehe Eintrag von 5.47 Uhr)
9.38 Uhr: Kein Stau-Chaos auf Deutschlands Straßen
Von dem 24-stündigen Arbeitskampf sind Millionen Berufspendler und Reisende sowie weite Teile des Güterverkehrs betroffen. Größere Staus im Straßenverkehr über die üblichen Behinderungen im Berufsverkehr hinaus wurden am Morgen aber dennoch nur vereinzelt von der Polizei gemeldet. Teils war von stockendem Verkehr die Rede, aber ohne größere Einschränkungen in Folge des Großstreiks. Viele Pendler seien wohl im Homeoffice geblieben, hieß es.
Auch laut ADAC sorgte der Streik für mehr Verkehr und Behinderungen auf den Autobahnen, ein Chaos blieb aber aus. Rund um die Ballungsräume stocke der Verkehr zwar, "einen Kollaps oder ein Riesenchaos sehen wir aber nicht", sagte eine Sprecherin des Autoclubs am Montagvormittag.
In einigen Städten, darunter auch Dresden, hatten sich im morgendlichen Berufsverkehr Staus gebildet, später aber weitgehend wieder aufgelöst.
- Mehr zur aktuellen Situation: So läuft der Superstreik in Dresden
9.17 Uhr: Bahn: Millionen Fahrgäste vom Warnstreik betroffen
Die Deutsche Bahn hat den großangelegten Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG erneut kritisiert. "An diesem überzogenen, übertriebenen Streik leiden Millionen Fahrgäste, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind", sagte ein Bahnsprecher am Montagmorgen in Berlin. "Nicht jeder kann vom Homeoffice aus arbeiten." Nachteile hätten demnach auch Tausende Unternehmen in der Wirtschaft, die ihre Güter über die Schiene empfingen oder versendeten: "Gewinner des Tages sind die Mineralölkonzerne."
Die Bahn hat aufgrund des Warnstreiks am Montag den gesamten Fernverkehr und weite Teile des eigenen Regional- und S-Bahnverkehrs eingestellt. "Möglicherweise können wir im Regionalverkehr je nach Streikverlauf im Laufe des Tages wieder fahren", betonte der Konzernsprecher. "Aber das hängt sehr von der Dynamik des Streiks ab." Fahrgäste sollten sich auf der Internetseite oder der App der Bahn über die jeweilige Situation im Regionalverkehr informieren.
9.07 Uhr: Sämtliche Straßenbahnlinien in Chemnitz stehen still
Vom Streik ist auch die Chemnitzer Verkehrs-AG (CVAG) betroffen. Sämtliche Straßenbahnlinien und alle Buslinien, die im kurzen Takt fahren, stehen still. Das bestätigt CVAG-Sprecherin Juliane Kirste am Montagfrüh auf Anfrage der Freien Presse. Vom Streik nicht betroffen seien die Linien, die von Tochter- oder Subunternehmen bedient werden.
9.03 Uhr: Bahn bemüht sich um Ersatzverkehr in Sachsen
Wie die Deutsche Bahn mitgeteilt hat, fallen alle Nahverkehrszüge und S-Bahnen der DB Regio in Sachsen aus. Dennoch versuche das Unternehmen, auf einzelnen Linien einen unregelmäßig verkehrenden Ersatzverkehr mit Bussen anzubieten. Eine Mitfahrt dort könne aber nicht garantiert werden, da das Platzangebot nicht ausreiche, hieß es weiter. In Ostsachsen und Dresden bestrifft das folgende Streckenabschnitte:
- S1:S-Bahn Meißen Triebischtal–Dresden-Neustadt
- S1: S-Bahn Heidenau–Dresden Hbf
- S8: S-Bahn Kamenz – Dresden-Neustadt
- RB 33: Königsbrück – Dresden-Neustadt
- RB 71: Neustadt(Sachs) – Pirna
- RB 72: Kurort Altenberg – Heidenau
8.31 Uhr: VKA-Präsidentin Welge kritisiert Warnstreik-Maßnahmen
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, hat den Großstreiktag im Verkehrssektor kritisiert. "Wir haben uns im vergangenen Jahr schon darauf verständigt, in drei Verhandlungsrunden zueinander zu kommen. Und deswegen erstaunt diese Massivität der Streiks vor der dritten Verhandlungsrunde schon deutlich", sagte sie am Montag im Radiosender Bayern 2 zu den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen, die an diesem Montag in Potsdam weitergehen.
Es sei an der Zeit, sich an einen Tisch zusammenzusetzen, sich in die Augen zu schauen und in der gemeinsamen Verantwortung ein Ergebnis zu erzielen, sagte Welge. "Am Ende des Tages sind wir schon auch verpflichtet, zur Sicherung des öffentlichen Dienstes, einer starken Demokratie und eines gesunden Leistungsangebots für unsere Bürger, uns zusammenzuraufen", sagte die Verhandlungsführerin der Kommunen.
In ganz Deutschland kommt der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen an diesem Montag weitgehend zum Erliegen. Parallel zum Warnstreik gehen die Verhandlungen im öffentlichen Dienst in Potsdam weiter. Die dritte Runde ist bis zum Mittwoch angesetzt. Welge sagte: "Jetzt ist es an der Zeit, dass die Gewerkschaften sich auf uns zu bewegen." Sie würde sich auch einen Abschluss wünschen. "Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das gelingt."
8.19 Uhr: Im Kreis Bautzen fährt kein einziger Zug
Der Streik im öffentlichen Verkehr führt auch im Landkreis Bautzen zu massiven Einschränkungen. "Es fährt heute nicht ein einziger Zug", erklärt Länderbahn-Sprecherin Katerina Hagen. Zwar betreffe der Streik nur einen geringen Teil des Trilex-Personals. Da die DB Netz bestreikt werde, die das Schienennetz in Ostsachsen betreibt, könne trotzdem kein Zug fahren. Auch Ersatzbusse werden nicht eingesetzt. Der reguläre Busverkehr läuft dagegen normal
8.10 Uhr: Keine Regionalzüge vom Chemnitzer Hauptbahnhof
Der Streik hat auch den Regionalverkehr in Chemnitz stillgelegt. Sämtliche Züge nach Leipzig und Dresden fahren nicht, auch die Erzgebirgsbahn ist betroffen. Wie die Freie Presse berichtet, erklären Mitarbeiter der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) gestrandeten Passagieren, was ihre Optionen sind. "Bis 4 Uhr war nicht klar, ob alles bestreikt wird", sagt ein Mitarbeiter dem Blatt. Nun steht fest: Die Gewerkschaften haben auch Stellwerke und Leitzentralen stillgelegt, die Züge der MRB können nicht fahren.
7.55 Uhr: Warnstreik sorgt offenbar für viel Verkehr in Dresden
Die nahezu komplett ausfallenden öffentlichen Verkehrsmittel in Sachsen führen offensichtlich zu mehr Individualverkehr auf den Straßen. So ist etwa auf Google Maps in Dresden durch das erhöhte Verkehrsaufkommen viel Rot zu sehen - Autofahrer sthen demnach oft im Stau. Zudem hatte sich am vielbefahrenen Terassenufer ein Unfall ereignet. Die Polizei hatte Autofahrer zunächst gebeten, die Stelle weiträumig zu umfahren, meldete mittlerweile aber, dass die Unfallstelle beräumt sei.
- Mehr zur aktuellen Situation: So läuft der Superstreik in Dresden
7.40 Uhr: EVG meldet mehr als 30.000 Streik-Beteiligte bei Bahnen
Beim bundesweiten Verkehrswarnstreik haben sich der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zufolge bis zum frühen Morgen allein im Bahnsektor mehr als 30.000 Beschäftigte an 350 Standorten beteiligt. "Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montagmorgen mit. "Wir streiken heute, weil uns in den Tarifverhandlungen trotz der für viele Beschäftigten angespannten finanziellen Situation nichts vorgelegt wurde, über das wir ernsthaft verhandeln könnten."

7.35 Uhr: Trotz Warnstreiks keine Tunnelsperrungen auf Autobahnen
Der Warnstreik im Verkehrsbereich hat am Montag keine Auswirkungen auf den Betrieb von Autobahntunneln gehabt. Verdi habe am Wochenende eine Notdienstvereinbarung mit der Autobahn GmbH geschlossen, so dass die Tunnel normal betrieben würden, sagte Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter der Gewerkschaft. Dennoch waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Autobahn GmbH zum Warnstreik aufgerufen. Schmidt ging davon aus, dass zum Beispiel Pflegearbeiten entlang der Autobahnen entfielen.
7.18 Uhr: Flix-Busse fahren trotz Streiks
Anders als die lokalen Verkehrsunternehmen in den großen Städten Sachsens sind die Busse des Unternehmens Flix SE auch an diesem Montag unterwegs. Wie das Unternehmen mitteilt, werden die Flix-Busse wie gewohnt unterwegs sein. In den aktuellen Online-Streckeninformationen sind die entsprechenden Abfahrtszeiten nachlesbar.
Im Vorfeld hieß es, dass man zudem das Angebot aufstocken "so weit wie möglich" aufstocken wolle. Die Verbindungen des Bahnanbieters FlixTrain fallen am Montag aber ebenfalls aus.
7.08 Uhr: Lausiges Wetter am Streiktag in Sachsen
Bis aufs eigene Auto, Fahrgemeinschaften oder ein Taxi gibt es in den vom Streik betroffenen Großstädten in Sachsen kaum Alternativen, um etwa zur Arbeitsstätte zu kommen - zumindest wenn sich diese nicht in fußläufiger Nähe befindet. Bei anderen Warnstreiks waren viele Sachsen zuletzt auf das Fahrrad umgestiegen, auch an diesem Montag ist das - wie eigentlich immer - eine gute Alternative. Allerdings sollten Radfahrer heute neben dicker Jacke auch wasserfeste Kleidung dabeihaben, denn das Wetter ist lausig: Regen, Graupel, Wind und mancherorts Schnee - es ist alles dabei, wie in unserem Wetterblog zu lesen ist.
Auf Twitter gibt es bereits die ersten "Vorwürfe" an die Gewerkschaften, sich doch bei Streiks auf regenfreie Tage zu beschränken.
6.28 Uhr: Streik bringt Bahnverkehr in Mitteldeutschland zum Erliegen
Der Warnstreik der Eisenbahngewerkschaft EVG hat den Zugverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Montag "nahezu vollständig" zum Erliegen gebracht. Das sagte eine Bahn-Sprecherin am frühen Morgen in Leipzig. Neben dem Fernverkehr stellte die Deutsche Bahn auch den Regionalverkehr ein. Auch auf den Strecken, die von Privatbahnen betrieben werden, fuhren laut Fahrplanauskunft weitestgehend keine Züge. Vereinzelt wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten. Laut der Sprecherin beteiligten sich alle Berufsgruppen im Bahn-Konzern am Warnstreik.
6.15 Uhr: Vereinzelt fahren noch Busse in Dresden
Auch an den Haltestellen in Dresden zeigen die Abfahrtstafeln, dass so gut wie nichts mehr fährt. Allerdings werden noch einzelne Buslinien bedient, vor allem solche, die im Auftrag der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) unterwegs sind. Diese werden laut DVB teils von Sub-Unternehmen gefahren. Zu Abfahrten und Pünktlichkeit dieser wenigen Buslinien können die Verkehrsbetriebe eigenen Angaben zufolge allerdings keine Aussage treffen. Mehr zur Streik-Situation in Dresden

5.47 Uhr: Flugausfälle an Sachsens Airports
An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden sind am Montag wegen der bundesweiten Warnstreiks im Verkehrsbereich alle innerdeutschen Flüge gestrichen worden. Laut der An- und Abflugtafeln beider Airports fielen alle Lufthansa-Verbindungen von und nach München und Frankfurt aus. In Dresden wurde zudem ein Eurowings-Flug von und nach Düsseldorf gestrichen.
Die übrigen Flüge anderer Gesellschaften sollten bestehen bleiben. Für Dresden bedeutet das, dass lediglich Verbindungen nach Mallorca, Zürich und Amsterdam aufrecht erhalten werden.
Die Gewerkschaft Verdi hatte das Sicherheitspersonal fast aller großen Flughäfen in Deutschland zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
5.30 Uhr: Linienverkehr in Leipzig eingestellt
Wegen des bundesweiten Großstreiks haben die Leipziger Verkehrsbetriebe am Montag ihren Linienverkehr komplett eingestellt. Bis voraussichtlich Dienstag 4.00 Uhr sollten keine Straßenbahnen und Busse in der Messestadt fahren, teilten die Leipziger Verkehrsbetriebe via Twitter mit. Die Gewerkschaft Verdi hat zudem Beschäftigte der Verkehrsbetriebe in Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau zum Warnstreik aufgerufen.
5.11 Uhr: Verdi-Chef Werneke verteidigt Streiktag
Verdi-Chef Frank Werneke hat den umfassenden Warnstreik im Verkehrssektor in Deutschland zum Start einer weiteren Tarifrunde für den öffentlichen Dienst verteidigt. "Mit dem Streiktag im Verkehrsbereich soll den Arbeitgebern noch einmal unmissverständlich klargemacht werden, dass die Beschäftigten eindeutig hinter unseren Forderungen stehen", sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Dies gelte insbesondere für den geforderten Mindestbetrag von 500 Euro, den die Arbeitgeber bisher ablehnen.
Werneke sagte: "Bislang lehnen Bund und Kommunen einen sozial ausgewogenen Tarifabschluss kategorisch ab." Das könne Verdi nicht akzeptieren. "Deswegen legen wir jetzt nach. Lieber jetzt ein starkes Signal als wochenlange Arbeitskämpfe mit entsprechenden Folgen." Die dritte Verhandlungsrunde in Potsdam ist auf drei Tage angesetzt. Ob es ein Ergebnis gibt, ist völlig offen.
Zu Vorwürfen der Arbeitgeberseite, die massiven Warnstreiks belasteten die Verhandlungen, sagte Werneke: "Als Belastung empfinden die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bis hin in die mittleren Einkommensgruppen vor allem die enormen Preissteigerungen für Strom, Gas und Lebensmittel." Erneut kritisierte der Verdi-Chef das Angebot, das die Arbeitgeber im Februar vorgelegt hatten. Dies trage definitiv nicht zur Lösung des Konflikts bei. "Das muss klar sein: An einem Mindestbetrag kommen wir nicht vorbei", machte Werneke deutlich.
Verdi und Beamtenbund dbb fordern für die 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Einkommen über 12 Monate, mindestens 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag - und bieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.
5.00 Uhr: Verkehr in Sachsen kommt zum Erliegen
In ganz Sachsen kommt der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen an diesem Montag weitgehend zum Erliegen. Um Mitternacht hat ein umfassender bundesweiter Warnstreik mehrerer Gewerkschaften begonnen. Die Ausstände dürften zu erheblichen Ausfällen führen und sollen 24 Stunden dauern.
Beschäftigte der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen sollen am Warnstreik teilnehmen. Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr komplett ein, was auch Einschränkungen bei der Länderbahn und bei der Mitteldeutschen Regiobahn zur Folge haben dürfte. Betroffen sind zudem die Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle. Flüge wurden zum Teil gestrichen. Da der öffentliche Nahverkehr in Sachsen bestreikt werden soll, ist mit vollen zu Straßen zu rechnen. Viele Menschen dürften aufs Auto ausweichen.
4.45 Uhr: Beamtenbund warnt vor weiterer Eskalations- und Streikwelle
Vor der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst hat der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, vor einer weiteren Arbeitskampf-Eskalation gewarnt. "Entweder wir hauen den Knoten durch und finden eine Einigung, oder wir stehen vor einer weiteren Eskalations- und Streikwelle", sagte Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Vertreter der Gewerkschaften und der Arbeitgeber treffen am Montag zur dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst in Potsdam zusammen. Mit dem in der Nacht begonnenen umfassenden Warnstreik im öffentlichen Verkehr wollen die Gewerkschaften den Druck in dieser und weiteren Verhandlungen erhöhen. Silberbach kritisierte erneut das bisherige Arbeitgeberangebot und forderte Bund und Kommunen auf, mit einem neuen Angebot Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen.
Montag, 0.30 Uhr: Verkehrsstreik beginnt - Züge, Busse und Flugzeuge stehen still
Der 24-stündige Verkehrswarnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG hat um Mitternacht begonnen. In ganz Deutschland stehen damit an diesem Montag Züge, Busse und Flugzeuge still. Auf der Schiene wird der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, nicht aber der Berliner Airport. Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen.
Volle Straßen sind auch deshalb zu erwarten, weil in sieben Bundesländern der öffentliche Personennahverkehr bestreikt werden soll und viele Menschen dann aufs Auto ausweichen dürften. Betroffen sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und weite Teile Bayerns.
So berichteten wir am Wochenende
15.54 Uhr: Streik: Arbeitnehmer muss sich um andere Verbindung kümmern
Auch wenn Bahn- und Buspersonal streiken und deshalb der öffentliche Verkehr weitgehend stillsteht, müssen Arbeitnehmer pünktlich beim Job erscheinen. "Das sogenannte Wegerisiko trägt immer der Arbeitnehmer, ob Streik oder nicht", sagt Rechtsanwältin Nathalie Oberthür. Denn bei einem Streik handelt es sich nicht um ein unvorhergesehenes Ereignis. In der Regel wird er rechtzeitig, also etwa am Vortag oder sogar noch früher, angekündigt.
Andere öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, kurze Wege - in der Stadt ist das Ausweichen in der Regel leichter als auf dem Land. Rechtlich tut das aber nichts zur Sache. "Zur Not müssen Arbeitnehmer auf eigene Kosten ein Taxi nehmen, auch das ist zumutbar", sagt Oberthür.
Und wie sieht es mit Homeoffice aus? Ist Homeoffice sowieso schon Praxis im Arbeitsalltag, hat der Arbeitnehmer gute Chancen, dieses auch für den Streiktag gestattet zu bekommen. Im Rahmen seiner Fürsorgepflicht dürfte der Arbeitgeber in diesem Ausnahmefall verpflichtet sein, die Arbeitsleistung zu Hause zu ermöglichen. Rechtsprechung hierzu gibt es allerdings bislang noch nicht.
Sonntag, 9.10 Uhr, MDR: Sachsen verzichtet auf Kontrolle des Sonntagsfahrverbots für Lkw
Mehrere Bundesländer, darunter nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks auch Sachsen, verzichten an diesem Sonntag darauf, das Fahrverbot für Lastwagen durchzusetzen. Grund dafür ist der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden.
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern kündigten am Samstag an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag aufzuheben beziehungsweise nicht zu kontrollieren. In Mitteldeutschland verzichten Sachsen und Sachsen-Anhalt auf das Sonntagsfahrverbot, meldete der MDR am Sonntag. Die Polizeidirektion Dresden bestätigte demnach, die Kontrollen würden am Sonntag ruhen.
Für eine solche Ausnahme hatten sich zuvor Spediteure, Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.
16.03 Uhr: Neun Bundesländer erlauben Lkw-Sonntagsfahrten - Sachsen nicht dabei
Neun der sechzehn Bundesländer verzichten an diesem Sonntag darauf, das Fahrverbot für Lastwagen durchzusetzen. Grund dafür ist der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor. Warentransporte können so gegebenenfalls vorgezogen werden. Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, das Saarland, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt kündigten an, das Lkw-Fahrverbot am Sonntag nicht zu kontrollieren oder sogar aufzuheben. Für einen solchen Schritt hatten sich zuvor Spediteure, der Handel und auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eingesetzt.
Das Fahrverbot gilt sonst sonntags von 0 bis 22 Uhr für Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen. Der Verzicht auf Kontrollen in den acht Bundesländern wird nach Ansicht des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen nicht zu Staus auf den Autobahnen führen.
10:47 Uhr: Fridays for Future streikt erneut gemeinsam mit Beschäftigten
Am Montag will die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) die Gewerkschaften Verdi und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei ihren Streiks unterstützen. Man zeige sich solidarisch mit den Beschäftigten im Öffentlichen Nahverkehr. Am Montagmorgen zwischen drei und acht Uhr will FFF zusammen mit den Streikenden der Dresdner Verkehrsbetriebe auf dem Betriebshof in Gruna stehen. "Die Kooperation von Ver.di und Fridays for Future zum globalen Klimastreik am 03. März war erst der Anfang", sagt Maxa Schwarz von FFF Dresden. "Ohne die Beschäftigten fährt kein Bus und keine Bahn, ohne Bahn und Bus funktioniert keine Verkehrswende."
Samstag, 8.08 Uhr: Am Montag fährt im Landkreis Görlitz kein Zug
Obwohl die Länderbahn als solche gar nicht bestreikt wird, "wird erwartet, dass auch die Zugleistungen in allen sächsischen Netzen der Länderbahn davon betroffen sein werden", teilt Trilex-Betreiber Die Länderbahn dazu mit. "Überwiegend legen die Fahrdienstleiter die Arbeit nieder", erklärt Länderbahn-Sprecherin Katerina Hagen auf SZ-Anfrage. Genauso wie der Länderbahn geht es auch der Odeg, die den Zugverkehr auf der Strecke Zittau-Görlitz-Cottbus und Görlitz-Niesky-Hoyerswerda betreibt. Auf SZ-Anfrage rechnet das Unternehmen ebenfalls mit einem kompletten Zugausfall, weil die Infrastruktur bestreikt wird.
18.58 Uhr: Stichwort: Streikrecht und Warnstreiks
Das Recht der Gewerkschaften auf Streiks zur Verbesserung der Löhne und Arbeitsbedingungen leitet sich aus Artikel 9 des Grundgesetzes ab. Darin ist das Recht festgelegt, "zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden". Zur Wahrung eines Kräftegleichgewichts wird den Arbeitgebern wiederum ein begrenztes Recht anerkannt, Arbeitnehmer von ihrem Arbeitsplatz fernzuhalten (Aussperrung). Ein Anspruch auf Lohn besteht für diesen Zeitraum dann nicht.
Ein Streik unterliegt dem Gebot der Verhältnismäßigkeit und gilt als letztes und schärfstes Mittel abhängig Beschäftigter, die Arbeitgeber zu einem (besseren) Angebot in Tarifkonflikten zu bewegen. Zuvor sind Tarifgespräche als gescheitert erklärt worden. Ein Streik muss sich auf einen Gegenstand beziehen, der in einem Tarifvertrag geregelt werden kann. Daher sind Arbeitsniederlegungen aus politischen Motiven in Deutschland nicht zulässig. Ein Streik darf nicht gegen eine tarifvertraglich vereinbarte Friedenspflicht verstoßen.
Warnstreiks hingegen sind aus Sicht der Gewerkschaften kurze und zeitlich befristete Maßnahmen und ein Druckmittel, um wieder Bewegung in festgefahrene Gespräche zu bringen. Sie sind auch während Tarifverhandlungen zulässig, müssen aber verhältnismäßig sein. Bei einem Warnstreik haben die Teilnehmer keinen Anspruch auf Lohnzahlung. Anders als bei generellen Streiks erhalten gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte auch keine Streikunterstützung von der Gewerkschaft.
17.11 Uhr: Züge zwischen Tschechien und Deutschland fallen wegen Streiks aus
Die für Montag angekündigten Warnstreiks im deutschen Bahnverkehr wirken sich auch auf die internationalen Verbindungen von und nach Tschechien aus. Die Staatsbahn Ceske Drahy (CD) rechnet damit, dass alle grenzüberschreitende Regional- und Fernzüge an diesem Tag nur innerhalb Tschechiens fahren werden. Für Sachsen bedeutet das: Die Eurocity-Züge zwischen Prag und Berlin über Dresden enden am Montag bereits im Grenzbahnhof Decin (Tetschen).
Die Nationalparkbahn U28 durch die Sächsische und Böhmische Schweiz wird unter Aussparung des deutschen Teilstücks zweigeteilt. Die tschechische Bahn bietet auf Kulanzbasis an, für den 27. Januar gelöste Fahrkarten nach Deutschland umzutauschen oder auf eine Verbindung vor beziehungsweise nach dem Streiktag umzubuchen.
16.40 Uhr: Starke Einschränkungen bei der Länderbahn
Auch die Netze der Länderbahn sind von den Warnstreiks betroffen. "Aufgrund des Streikaufrufs bei der DB Netz AG wird der Länderbahn am Montag die Schieneninfrastruktur voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen", teilt das Unternehmen mit. Der Verkehrsbetrieb werde zu einem nahezu vollständigen Stillstand kommen. Eine Prognose über mögliche Verbindungen könne derzeit nicht abgegeben werden. Auch ein Ersatzfahrplan oder Schienenersatzverkehr könne aktuell nicht angeboten werden. Die Länderbahn betreibt in Sachsen und Bayern die Netze trilex, vogtlandbahn, alex, oberpfalzbahn und die waldbahn. Das Unternehmen rät von Reisen mit der Bahn ab, da "der Schienenpersonenverkehr in allen Teilen Deutschlands fast vollständig zum Erliegen kommen dürfte und kaum verlässliche Reisealternativen angeboten werden können". Fahrgäste können sich auf der Webseite oder im Kundencenter unter der Nummer +49 89 54 888 97 25 über die aktuelle Lage informieren.
15.57 Uhr: Warnstreik: Das können Sie tun, wenn Sie gestrandet sind
Der große Warnstreik am Montag wird viele Reisepläne durcheinanderwirbeln. Bereits am Sonntag sind Auswirkungen zu befürchten. Der Flughafen in München etwa teilte mit, dann schon keinen regulären Betrieb mehr aufrechterhalten zu können.
Und ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte: Es sei für Reisende sicherlich ein guter Tipp, am Sonntag früher zu fahren und nicht gerade den letzten Zug zu nehmen. Denn wegen überlappender Schichten ist das Personal dann vielleicht schon im Warnstreik. Mit der Folge, dass der Zug nicht mehr weiterfährt.
Aber was ist, wenn man streikbedingt an einem Bahnhof strandet oder nicht wie geplant in die Heimat fliegen kann, weil dort die Flughäfen den Betrieb eingestellt haben? Das erfahren Sie hier im Artikel.
15.45 Uhr: Superwarnstreik: Das müssen Reisende jetzt wissen
An Bahnhöfen und Flughäfen droht am Montag Stillstand. Die Gewerkschaften EVG und Verdi haben gemeinsam zu einem Warnstreik aufgerufen. Und nun? Hier sind kurz und knapp Tipps für alle, die am 27. März im Zug oder Flieger unterwegs sein woll(t)en:
- Was, wenn mein Zug ausfällt?
- Was ist bei abgesagten Flügen zu tun?
- Wie verhalte ich mich bei einer Pauschalreise?
- Welche Alternativen gibt es?
- Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.
15.17 Uhr: Run auf mobile Alternativen - Mietwagen Teils deutlich teurer
Der für Montag angekündigte große Verkehrs-Warnstreik hat zu einem Run auf Alternativen geführt. Sowohl bei Mietwagen als auch bei Fernbussen stiegen die Buchungen und Suchanfragen deutlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Anbietern ergab. Bei Mietwagen kam es zudem teilweise zu deutlichen Preissteigerungen.
So berichten die Portale billiger-mietwagen.de und Check24 von einem deutlichen Anstieg bei der Mietwagensuche. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für die größten deutschen Städte eine Zunahme der Benutzeranfragen um 120 Prozent zum Vergleichszeitraum vor einer Woche. In Berlin betrug das Plus sogar 220, in Frankfurt 180 und in München 164 Prozent. Check24 stellte vom Zeitpunkt der Streikankündigung am Donnerstag bis zum Freitagmorgen einen Anstieg der Mietwagenbuchungen um 39 Prozent fest. Betrachtet man nur Buchungen die - passend zum Warnstreik - von Samstag bis Montag abgeholt werden, zeigt sich sogar fast eine Vervierfachung.
Die Nachfrage schlägt sich in einzelnen Städten auch auf die Preise nieder. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für Fahrzeuge, die am Montag abgeholt werden sollen, teils ein kräftiger Preisanstieg. In Berlin kostete ein Kompaktwagen im Schnitt nun 83 Euro und damit 90 Prozent mehr als vor einer Woche. In Frankfurt sind es 92 Euro (plus 73 Prozent). In Hamburg fiel der Anstieg mit 27 Prozent auf 58 Euro deutlich geringer aus. In München blieb er sogar gänzlich aus. Beim Portal geht man davon aus, dass sich hier die entspanntere Situation bei den Vermietflotten in München und Hamburg bemerkbar macht.
Der Fernbusanbieter Flixbus berichtete ebenfalls von einer "deutlich gestiegenen Nachfrage" - insbesondere seit Donnerstagnachmittag. Man habe bereits in den vergangenen Tagen zusätzliche Busse auf zentralen Strecken für den Streiktag eingeplant, "um dem erhöhten Buchungsaufkommen gerecht zu werden und möglichst viele Reisende am Montag an ihr Ziel zu befördern", sagte eine Sprecherin.
14.39 Uhr: Wie sich der Streik am Montag im Kreis Görlitz auswirkt
Die ersten Opfer des für den Montag angekündigten deutschlandweiten Streiks der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG stehen fest. Die Synchroneiskunstläuferinnen des Berliner TSC haben ihr lange geplantes Trainingscamp in Niesky abgesagt.
Bereits am Freitag warnte der Landkreis Görlitz über die Warn-App für Handys vor den Auswirkungen des umfassenden Warnstreiks am 27. März. "Aktuell sind davon auch alle Bahnverbindungen im Landkreis Görlitz betroffen. Ob eine direkte oder indirekte Betroffenheit der jeweiligen Schulen und Kommunen vorliegt, kann aufgrund der Komplexität nicht geprüft werden. Daher hat die Landkreisverwaltung diese Information an alle Schulen und Kommunen übermittelt", teilt eine Sprecherin des Landkreises mit. Alle weiteren Infos zum Streik im Kreis Görlitz finden Sie hier.
14.08 Uhr: Wer am Montag in der Region Döbeln streikt
In Döbeln und Umgebung können am Warnstreik-Montag die Fahrgäste aufatmen, die auf das Verkehrsunternehmen Regiobus angewiesen sind. "Alle Linien der Regiobus Mittelsachsen GmbH sind nicht von dem Streik betroffen", teilte Henning Schmidt, Fachbereichsleiter Verkehr, mit. Das Unternehmen sei nicht in die Auseinandersetzung involviert, heißt es weiter. Die Busse verkehren planmäßig.
Auch die Mitteldeutsche Regiobahn wird nicht bestreikt. Jedoch aber die DB Netz AG, die Schienen und Infrastruktur stellt. Wie ein Sprecher der MRB sagte, könnte das zum Beispiel auch Fahrdienstleiter, die die Sicherungsanlagen bedienen und überwachen, betreffen. Wer von den Streiks noch und wie betroffen sein könnte, lesen Sie hier im Artikel.
13.50 Uhr: So trifft der Warnstreik den Verkehrssektor in Sachsen - eine Übersicht
Bus und Bahn: Verdi hat die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen zum Warnstreik aufgerufen. "Wir gehen davon aus, dass wir einen kompletten Stillstand erleben werden", sagte Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter bei Verdi. Bereits am 3. März hatte es in allen fünf Städten einen ganztägigen Warnstreik gegeben. Damals stand der Verkehr dort weitgehend still.
Zugverkehr: Die Deutsche Bahn wird den Fernverkehr am Montag komplett einstellen. Erhebliche Einschränkungen soll es laut Bahn auch bei Nahverkehrszügen geben. Auch Fahrgäste der privaten Eisenbahn-Unternehmen wie Länderbahn oder Mitteldeutsche Regiobahn müssen sich auf Ausfälle einstellen. Dort streikt das Fahrpersonal zwar nicht oder kaum, aber die Arbeitsniederlegungen etwa von Fahrdienstleitern werden sich auswirken. Fahrgäste sollten aktuell prüfen, ob und welche Züge fahren, hieß es.
Flughäfen: In Leipzig/Halle und Dresden sind Beschäftigte der Luftsicherung zum Ausstand aufgerufen. Das betreffe die Bereiche Waren- und Personenkontrolle, sagte Verdi-Sprecher Schmidt. Welche Auswirkungen das auf den Betrieb an den beiden Flughäfen haben wird, ist noch offen. Allerdings fallen die Lufthansa-Verbindungen von und nach Frankfurt und München aus. Passagiere anderer Fluggesellschaften sollten sich direkt bei den Unternehmen zum Status ihrer Flüge erkundigen, sagte Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart.
Autobahnen: Verdi erwartet auch Arbeitsniederlegungen von Straßenwärtern. Das könnte dazu führen, dass Autobahntunnel gesperrt werden müssten, sagte Schmidt. Allerdings konnte er am Freitag noch nicht absehen, wie die Beteiligung bei den zum Warnstreik aufgerufenen Beschäftigten der Autobahn GmbH sein wird.
Flüsse: Auch bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist zum Ausstand aufgerufen worden. Das soll sich laut Verdi voraussichtlich im Norden Sachsen-Anhalts an mehreren Elbschleusen bemerkbar machen. Frachtschiffe könnten dann zu einem Stopp gezwungen sein.

12.55 Uhr: Bundesregierung ruft vor Verkehrsstreik zu Verhandlungslösung auf
Vor dem bundesweiten Verkehrsstreik an diesem Montag hat die Bundesregierung die beteiligten Tarifparteien zu einer baldigen Verhandlungslösung aufgerufen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit wies am Freitag in Berlin darauf hin, dass das Streikrecht ein Grundrecht in Deutschland ist. Grundsätzlich rufe man aber zugleich dazu auf, "dass die Tarifpartner bald zu einer tragfähigen Lösung finden, damit die Auswirkungen eines solchen Streiks nicht zu arg sind für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land".
Das Bundesverkehrsministerium erklärte, dass das System Schiene und der Öffentliche Personennahverkehr einen ganz enormen Beitrag für die Versorgung und Mobilität in Deutschland leisteten. Ressortchef Volker Wissing (FDP) habe deshalb an alle Beteiligten appelliert, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten.
12.40 Uhr: Flugausfälle in Leipzig/Halle und Dresden wegen Warnstreiks
Der bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor wirkt sich auch an den sächsischen Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden aus. Am Montag seien die Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen worden, sagte Flughafen-Sprecher Uwe Schuhart am Freitag. Auch am Sonntag wurden einzelne Verbindungen der Lufthansa gecancelt. Passagiere, die am Montag mit anderen Fluggesellschaften reisen wollen, sollten sich direkt bei den Unternehmen über den Status ihrer Flüge erkundigen, sagte Schuhart. Laut den An- und Abflugtafeln sollten diese Verbindungen Stand Freitag regulär bedient werden.
Allerdings hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Luftsicherheit in Leipzig/Halle und Dresden am Montag zu Warnstreiks aufgerufen. Das betreffe die Bereiche Waren- und Personenkontrolle, sagte Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter Paul Schmidt. Welche Auswirkungen das auf den Betrieb an den beiden Flughäfen haben wird, konnte Schuhart noch nicht sagen.
12.20 Uhr: So trifft der Warnstreik den Landkreis Bautzen
Der Warnstreik im Öffentlichen Nahverkehr betrifft auch die Züge zwischen Görlitz und Dresden. Nicht vom Streik betroffen ist dagegen das Unternehmen Regionalbus Oberlausitz. Die Beschäftigten seien nicht Teil des zur Verhandlung stehenden Tarifvertrags des öffentlichen Dienstes, heißt es von dort. Neben zahlreichen Überland-Bussen betreibt das Unternehmen auch die Stadtbusse in Bautzen und Kamenz. Diese werden demnach weiterhin fahren.
12.10 Uhr: Verdi-Vorsitzender Werneke verteidigt Großstreiktag
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke hat den geplanten Großstreik am kommenden Montag verteidigt. Der Tag werde für große Teile der Bevölkerung eine Belastung darstellen. Aber das sei besser "mit der Perspektive, zu einem Tarifabschluss zu kommen, als ein wochenlanger Arbeitskampf", sagte Werneke im Sender Phoenix am Freitag. "Ein Arbeitskampf, der keine Wirkung erzielt, ist ein zahnloser Arbeitskampf", sagte er.
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Verdi fordern Lohnerhöhungen von mindestens 10,5 Prozent. "Wenn ich all unsere Forderungen zusammen nehme, dann verlangen wir weniger als die tatsächliche Inflation. Hier von einer Lohn-Preis-Spirale zu reden, ist Unfug", sagte Werneke.
Bei den Gewerkschaftsmitgliedern gebe es eine klare Unterstützung für die Forderungen. Die Arbeitgeber müssten sich in den Tarifverhandlungen bewegen. "Unsere Leute sind es leid, sich in den Tarifverhandlungen mit dem Nasenring durch die Arena führen zu lassen", sagte der Gewerkschafter.

11.40 Uhr: Fridays for Future unterstützt Warnstreik-Montag - Raddemo in Leipzig
Die Klimaaktivisten von Fridays for Future unterstützen den großen Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG im Verkehrssektor am Montag. In Leipzig sei am Montagnachmittag eine Fahrraddemonstration aus Solidarität geplant, teilte Fridays for Future am Freitag mit. Die Klimademonstranten riefen außerdem zur Beteiligung an der Streikkundgebung von Verdi und EVG am Montagmorgen in Leipzig auf.
11.32 Uhr: Mitteldeutsche Regiobahn rechnet mit Warnstreik-Auswirkungen
Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) rechnet am Montag mit Auswirkungen des großen Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG auf ihre Züge. Das Unternehmen sei zwar selbst nicht an den Ausständen beteiligt. Da aber auch Fahrdienstleiter an dem Warnstreik teilnehmen werden, seien auch die Privatbahnen von Einschränkungen betroffen, teilte die MRB am Freitag mit. Man wolle versuchen, Zugausfälle durch Busse zu kompensieren. Aber auch das könne problematisch werden, hieß es.
11.30 Uhr: Warnstreik am Montag trifft Nahverkehr in fünf sächsischen Städten
Der bundesweite Verkehrs-Warnstreik wird am Montag den Bus- und Bahnverkehr in fünf sächsischen Städten lahmlegen. Die Chemnitzer Verkehrsbetriebe teilten am Freitag mit, dass Fahrgäste "mit erheblichen Einschränkungen im Linienverkehr" rechnen müssten. Die Gewerkschaft Verdi hat nach eigenen Angaben auch die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Zwickau und Plauen zum Ausstand aufgerufen. "Wir gehen davon aus, dass wir einen kompletten Stillstand erleben werden", sagte Paul Schmidt, Landesbezirksfachbereichsleiter bei Verdi.
Bereits am 3. März hatte es in allen fünf Städten einen ganztägigen Warnstreik gegeben. Damals stand der Verkehr dort weitgehend still. Zusätzlich hatte Verdi in den vergangenen Wochen immer wieder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzelner Verkehrsbetriebe zu Ausständen aufgerufen, zuletzt am Donnerstag und Freitag in Leipzig.
11.02 Uhr: Warnstreik am Montag: Auch Bahnverkehr nach Österreich betroffen
Der bundesweite Warnstreik am Montag betrifft auch den Bahnverkehr nach Österreich. Es werde keine grenzüberschreitenden Nah- und Fernverkehrszüge geben, teilten die Österreichischen Bundesbahnen(ÖBB) am Freitag mit. In der Regel enden sie vor der Grenze. Auch Nachtzüge mit deutschen Streckenabschnitten, die am Sonntag und Montag starten, sind betroffen. Und sogar auf den Fernverkehr in Österreich gibt es Auswirkungen, da die Züge nicht über das deutsche Eck fahren können. Hier verlängert sich die Fahrzeit um bis zu drei Stunden.
10.40 Uhr: Bahn: Ersatzfahrplan für Warnstreiktag nicht möglich
Die Deutsche Bahn sieht keine Möglichkeit für einen Notfahrplan im Fernverkehr für den Warnstreiktag am kommenden Montag. "Es nützt ja nichts, eine kurze Strecke mit einem Intercity oder einem ICE zu fahren, weil man einen Lokführer hat, und der Zug dann irgendwo stehen bleibt, weil das Stellwerk bestreikt wird", sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Berlin. Es sei besser, die Züge blieben an diesem Tag in den Depots. "Es ist auch nicht möglich für einen solchen Tag einen Ersatzfahrplan aufzustellen, weil eben sehr viele Berufsgruppen zum Streik aufgerufen sind."
Auch im Regional- und S-Bahnverkehr sei größtenteils mit Zugausfällen zu rechnen. Die Auswirkungen sind dem Bahnsprecher zufolge aufgrund von überlappenden Schichten schon am Sonntagabend zu spüren. "Für unsere Reisenden ist es sicherlich schon ein guter Tipp, an dem ja sehr nachfragestarken Sonntag früher zu fahren, nicht gerade den letzten Zug zu nehmen", hieß es. "Auch zum Betriebsbeginn am Dienstagmorgen wird es noch Ausfälle geben", sagte der Sprecher weiter. Auch hier seien überlappende Schichten der Grund.
Die Bahn hat die Zugbindung auch bei Spar- und Supersparpreisen aufgehoben. Generell können alle für diesen Montag und diesen Dienstag gekaufte Fahrkarten für den Fernverkehr bis zum 4. April flexibel genutzt werden, sofern sie bis einschließlich diesen Donnerstag gekauft wurden.
9.06 Uhr: Lufthansa: Wegen Warnstreiks keine Flüge in Frankfurt und München
Lufthansa-Passagiere müssen sich wegen Warnstreiks bereits am Sonntag auf erhebliche Ausfälle einstellen. Am Flughafen München finden wegen der Ausstände schon an dem Tag - abgesehen von humanitären Flügen - keine Lufthansa-Flüge statt, wie die Airline am Freitag mitteilte. Hinzu kommt am Montag Deutschlands größter Flughafen Frankfurt. "Lufthansa geht davon aus, dass der Flugbetrieb bereits am Dienstag wieder weitestgehend normal durchgeführt werden kann."
Der Frankfurter Flughafen hatte Passagiere bereits gebeten, am Montag nicht zum Airport zu kommen. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag mit. Am Flughafen München ist sowohl am Sonntag als auch am Montag aufgrund des Arbeitskampfs kein regulärer Flugbetrieb möglich, wie die Betreiber mitteilten.
Freitag, 6.01 Uhr: Transportbranche warnt vor Versorgungschaos wegen Streik
Wegen des am Montag geplanten bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor warnt die Logistikbranche vor einem "Versorgungschaos" und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. "Der Streik wird auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen", sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der "Bild" (Freitag). "Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können."
So berichteten wir zuvor über den Warnstreik am Montag:
Berlin. Pendler und Reisende in ganz Deutschland müssen sich am kommenden Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen.
Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen, wie beide Organisationen am Donnerstag in Berlin mitteilten. "Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen", hieß es.
Betroffen sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Verdi ruft zudem zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Flughäfen auf sowie im öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern.
Sachsenweit fahren keine Busse, Züge und Straßenbahnen
Auch in den sächsischen Großstädten soll der Nahverkehr damit komplett zum Erliegen kommen: "Wir werden am Montag die Beschäftigten des ÖPNV in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen ebenfalls zum Warnstreik aufrufen", kündigte Paul Schmidt, Landesfachbereichsleiter von Verdi, am Donnerstag in Leipzig an. Der Ausstand bei Bussen und Straßenbahnen erfolge am Montag ganztägig von drei Uhr morgens bis fünf Uhr am Folgetag. Gleiches gelte für die Beschäftigten der Luftsicherheit an den Flughäfen Dresden, Leipzig/Halle und Erfurt.
Die Deutsche Bahn in Mitteldeutschland streikt ebenfalls. Der Fern- und Regionalverkehr, sowie die S-Bahnen sind betroffen. Die Beschäftigten sind von vier Uhr morgens bis 15 Uhr zum Arbeitskampf aufgerufen. "Auf die Menschen kommt Stillstand zu", sagte Mathias Präg von der EVG. Die Service- und Verkaufsstellen sollen dem Warnstreik ebenfalls folgen. Zugleich wird der zurzeit laufende Warnstreik bei den Leipziger Verkehrsbetrieben bis Samstagfrüh verlängert.
Behinderungen auf Autobahnen und im Schiffsverkehr
Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Verdi will etwa auch Straßentunnel bestreiken. "Wir werden bestimmte Tunnel in den Blick nehmen", sagte Verdi-Vize Christine Behle in Berlin. Verdi könne zunächst noch nicht konkret sagen, welche Tunnel betroffen seien. Es würden aber bestimmte Tunnel geschlossen, "durch die man dann faktisch nicht fahren kann, beispielsweise der Elbtunnel" in Hamburg.
Auch die Schifffahrt soll stark beeinträchtigt sein. Sowohl zahlreiche Schleusen auf wichtigen Wasserstraßen würden bestreikt als auch der Hamburger Hafen, so Behle. "In bestimmten Bereichen, da wird es nicht weitergehen", betonte sie. Demnach werden große Schiffe beispielsweise den Hamburger Hafen nicht anlaufen können. Zudem soll es zu deutlichen Verzögerungen bei der Beladung von Schiffen kommen.
Mehrere Bahn-Unternehmen vom Streik betroffen
Auf der Schiene sind neben der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahn-Unternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen. "Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 0.00 Uhr und endet um 24.00 Uhr", teilten beide Gewerkschaften weiter mit.
Die Deutsche Bahn rechnet aufgrund des angekündigten Warnstreiks im Verkehrssektor für kommenden Montag mit "massiven Beeinträchtigungen" für den gesamten Bahnbetrieb. "Genauere Informationen zu Auswirkungen auf den Verkehr folgen", teilte der Konzern am Donnerstag mit. "Klar ist bereits jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen sind."
Flughafenverband reagiert mit Unverständnis
Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.
Nach Einschätzung des Flughafenverbands ADV wird der Streik Hunderttausende Passagiere treffen. "Rund 380.000 Geschäfts- und Privatreisende werden ihren Flug nicht antreten können", teilte der Verband der Deutschen Presse-Agentur mit. Der ADV sprach von "Streikeskalation nach französischem Vorbild". Ein ganzes Land werde vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten.
Am Superstreik-Montag rollt in Sachsen nichts
Auch andere deutsche Arbeitgeber werfen den Gewerkschaften überzogenes Handeln vor. "Wer so handelt, handelt unverhältnismäßig und gefährdet die Akzeptanz für das Streikrecht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter.
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, findet den massiven Ausstand "nicht ok", wie sie in Berlin sagte. Sie rief die Gewerkschaften zu konstruktiven Zeichen für die am Montag beginnende dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes auf - neben den Tarifgesprächen bei der Bahn der entscheidende Hintergrund für die Warnstreiks. "Die Gewerkschaften sollten aufpassen, dass sie nicht überziehen", sagte Welge.
Kampeter mahnte, der Kampf um Mitglieder dürfe die Tarifautonomie in Deutschland nicht radikalisieren. "Ein Blick nach Frankreich zeigt, wohin es führt, wenn man sich auf die schiefe Ebene begibt." In Frankreich wird vergleichsweise häufig gestreikt - zuletzt besonders heftig gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron.
Der Airline-Verband Barig, dem neben internationalen auch die meisten deutschen Anbieter angehören, kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaften als "verantwortungslos". "Die unverhältnismäßig massiv eingeschränkte Mobilität erschwert die nationalen wie auch internationalen Verkehrsströme, den Warentransport, gegebenenfalls wichtige humanitäre Hilfslieferungen und das gesellschaftliche Zusammenleben allgemein", sagte Barig-Chef Michael Hoppe.
Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hatte die EVG bereits am Vortag zur unverzüglichen Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Auch Kampeter betonte: "Wir fordern Verdi und die EVG auf, ohne jedes Wenn und Aber an den Verhandlungstisch zurückzukehren."
Ungewöhnlich am geplanten Warnstreiktag ist, dass er sich mit den Verhandlungen überschneidet - nämlich der in Potsdam beginnenden dritten Runde für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Rechtlich ist das Vorgehen aber möglich, wie der Tarifexperte Thorsten Schulten vom Institut WSI der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sagte.
Denn die Friedenspflicht endete mit dem Auslaufen des bisherigen Tarifvertrags. Auch einem großangelegten Warnstreik mitsamt Überschneidung von zwei Tarifbereichen steht nach Einschätzung von Schulten nichts im Weg. Die Arbeitgeber sehen in dem massiven Ausstand die rechtlichen Grenzen zumindest ausgereizt.
Kampeter kritisierte: "Großstreiks, die ein Land lahmlegen sollen, sind keine Warnstreiks." Der Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, sagte: "Unternehmen und Bevölkerung dürfen nicht in Geiselhaft genommen werden für Forderungen, die in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht zielführend sind."
"Die Gewerkschaften verabschieden sich von der bewährten Tradition, dass in Deutschland Lösungen am Verhandlungstisch erreicht werden", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die angekündigten Aktionen sprengten jedes vorstellbare und vertretbare Maß und hätten nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun.
Verdi droht mit unbefristeten Streiks
Verdi-Landesbezirksleiter Oliver Greie drohte vor der am Montag beginnenden dritten Verhandlungsrunde zugleich mit längerfristigen Streiks. Sollte es in der kommenden Woche keine Einigung und kein Verfahren zu einer Schlichtung geben, werde die Gewerkschaft zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufrufen. „Wir zeigen, dass wir zusammenstehen“, so Greie.
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.
Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro in Aussicht gestellt.
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Der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland wurden schon vor mehr als 30 Jahren im Zuge eines mehrwöchigen Streiks gleichzeitig bestreikt. Bei diesem harten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1992 legten mehrere hunderttausend Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf, nicht um Warnstreiks. (SZ/ftk, mja, svh mit dpa)