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13. Februar in Dresden: Stilles Gedenken und dynamische Demolage

Dresden gedenkt am Montag der Bombenangriffe vom 13. Februar 1945. Nach einer friedlichen Menschenkette formiert sich am Abend Protest und Gegenprotest in der Innenstadt. Alle News des Tages zum Nachlesen.

Von Dominique Bielmeier & Sandro Pohl-Rahrisch & Alexander Schneider & Christoph Springer & Dirk Hein & Connor Endt & Moritz Schloms
 15 Min.
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Gegendemonstranten hatten am Montagabend den Pirnaischen Platz in Dresden blockiert, um am 78. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg einen Zug der "Montagsdemonstranten" aufzuhalten.
Gegendemonstranten hatten am Montagabend den Pirnaischen Platz in Dresden blockiert, um am 78. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg einen Zug der "Montagsdemonstranten" aufzuhalten. © Sven Ellger

Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt hat am Montag ihrer Zerstörung vor genau 78 Jahren gedacht. Bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben, die Innenstadt wurde fast vollständig zerstört. Neben Veranstaltungen auf dem Neumarkt und Gedenkveranstaltungen auf dem Nord- sowie Heidefriedhof hat sich am Abend erneut eine Menschenkette als Zeichen gegen Krieg und Zerstörung um die Innenstadt geschlossen. Rund 10.000 Menschen nahmen daran teil.

Der Gedenktag wird jedoch immer wieder auch von Rechtsextremen missbraucht, die bereits am Samstag durch die Stadt zogen. Auch am Montagabend standen sich Demonstranten und Gegendemonstranten in der Innenstadt gegenüber. Wir haben im Blog von allen Entwicklungen des Tages live berichtet.

Das waren die wichtigsten Veranstaltungen zum 13. Februar in Dresden:

  • 9.30 Uhr: Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof
  • 14 Uhr: Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof
  • 16 Uhr bis 22 Uhr: Stilles Gedenken vor der Frauenkirche
  • 18 Uhr: Schließen der Menschenkette
  • ab 18.15 Uhr: "Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung" vor der Gedenkstele an die Zerstörung der alten Synagoge und an die Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus am Hasenberg gegenüber der neuen Synagoge
  • ab 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion "Dresden und der 13. Februar 1945 – hat das Gedenken eine Zukunft?" in der Frauenkirche
  • 21.45 Uhr: Glockenläuten in allen Dresdner Kirchen

Alle Veranstaltungen finden Sie unter 13februar.dresden.de.

Gedenken und Demos zum 13. Februar 2023: Alle Entwicklungen des Tages zum Nachlesen im Newsblog

22.38 Uhr: Ende der Live-Berichterstattung

Wir beenden an dieser Stelle die Live-Berichterstattung zum 13. Februar in Dresden. Vielen Dank für Ihr Interesse!

22.30 Uhr: Demolage beruhigt sich langsam

Wie Sächsische.de-Reporter berichten, beruhigt die Demolage sich zusehends. Die Teilnehmer der "Montagsdemo" seien auf dem Nachhauseweg, wie die Polizei bestätigt, sei die Demo um 22.15 Uhr beendet worden. Bei den Linken werde noch ein wenig getrommelt, berichten Reporter, die Demonstration werde sich aber wohl auch bald auflösen. Die Polizei sei langsam auch dabei, ihre Autos wegzufahren. Auf dem Postplatz werden die Absperrgitter abgebaut.

Auf Nachfrage von Sächsische.de berichtet die Polizei von insgesamt fünf aufgenommenen Straftaten, die sich verteilen auf gefährliche Körperverletzung wegen des Einsatzes von Pyrotechnik, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Sachbeschädigung. Der Tag sei insgesamt relativ ruhig verlaufen.

21.45 Uhr: Glockenläuten in allen Dresdner Kirchen

Zum Gedenken an die Bombenangriffe vom 13. Februar 1945 läuten nun alle Kirchenglocken in der Stadt. Kurz zuvor haben die Gegendemonstranten ihre Musik abgeschaltet, was wohl eine Demoauflage war.

21.30 Uhr: Demonstranten bleiben voneinander getrennt

Ein Ende der Demonstrationen ist langsam absehbar, berichten Sächsische.de-Reporter. Der Zug der "Montagsdemonstranten" hat sich an der Halfpipe an der Lingnerallee offenbar zur Abschlussveranstaltung aufgestellt. Auf eine improvisierte Leinwand werden zu getragener Klaviermusik unter anderem Bilder vom zerstörten Dresden projiziert.

Gleichzeitig hält die Blockade an der St. Petersburger Straße auf Höhe des Georgplatzes durch das linke Lager an, Demonstranten sitzen dort weiter auf dem Boden. Nach Schätzungen von Reportern vor Ort sind die Gegendemonstranten - rund 1.500 bis 2.000 - deutlich in der Überzahl im Vergleich zu den rund 600 "Montagsdemonstranten". Beide Demos werden durch die Polizei weiter voneinander getrennt.

21.15 Uhr: Weiter Verkehrseinschränkungen wegen Demonstrationen

In der Innenstadt kommt es weiterhin zu Verkehrseinschränkungen wegen der Demonstrationen. Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben werden mehrere Linien umgeleitet, betroffen sind derzeit die 3, 7 und 62.

Autofahrer sollten die Innenstadt derzeit am besten ganz meiden.

21.05 Uhr: Unübersichtliche Demolage und teils hartes Durchgreifen gegen Demonstranten

Die Demolage in der Innenstadt ist unübersichtlich und dynamisch, berichten Reporter von Sächsische.de. Die Gegendemonstranten aus dem linken Lager wollen sich unbedingt dem Aufzug der "Montagsdemonstranten" entgegenstellen und sind deshalb teilweise zur St. Petersburger Straße gerannt, als es hieß, die Demo könnte dort entlangführen.

Rennende Gegendemonstranten aus dem linken Lager, die sich der "Montagsdemo" in den Weg stellen wollen, sind ein häufiges Bild am Montagabend in Dresdens Innenstadt.
Rennende Gegendemonstranten aus dem linken Lager, die sich der "Montagsdemo" in den Weg stellen wollen, sind ein häufiges Bild am Montagabend in Dresdens Innenstadt. © Robert Michael/dpa

Inzwischen hat die Polizei einen Korridor auf dem Pirnaischen Platz für die Rechten zur St. Petersburger Straße Richtung Georgplatz gebildet. Ein Reporter berichtet von einem harten Durchgreifen der Polizei gegenüber Gegendemonstranten in Höhe der Trümmerfrau, Gummiknüppel würden eingesetzt. Dort kamen die Gegendemonstranten nicht weiter. Sie wollten den Demoweg der "Montagsdemo" etwa am Georgplatz blockieren.

Kurze Zeit später wollen Gegendemonstranten wohl den Külz-Ring blockieren. Um kurz vor 21 Uhr berichtet ein Sächsische.de-Reporter, dass die Gegendemonstranten die Absperrung durchbrochen hätten und zum Külz-Ring rennen. Wenige Minuten später gibt es eine Blockade am Georgplatz.