13. Februar in Dresden: Stilles Gedenken und dynamische Demolage
Dresden gedenkt am Montag der Bombenangriffe vom 13. Februar 1945. Nach einer friedlichen Menschenkette formiert sich am Abend Protest und Gegenprotest in der Innenstadt. Alle News des Tages zum Nachlesen.
Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt hat am Montag ihrer Zerstörung vor genau 78 Jahren gedacht. Bei den alliierten Luftangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben, die Innenstadt wurde fast vollständig zerstört. Neben Veranstaltungen auf dem Neumarkt und Gedenkveranstaltungen auf dem Nord- sowie Heidefriedhof hat sich am Abend erneut eine Menschenkette als Zeichen gegen Krieg und Zerstörung um die Innenstadt geschlossen. Rund 10.000 Menschen nahmen daran teil.
Der Gedenktag wird jedoch immer wieder auch von Rechtsextremen missbraucht, die bereits am Samstag durch die Stadt zogen. Auch am Montagabend standen sich Demonstranten und Gegendemonstranten in der Innenstadt gegenüber. Wir haben im Blog von allen Entwicklungen des Tages live berichtet.
Das waren die wichtigsten Veranstaltungen zum 13. Februar in Dresden:
9.30 Uhr: Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof
14 Uhr: Gedenkveranstaltung auf dem Heidefriedhof
16 Uhr bis 22 Uhr: Stilles Gedenken vor der Frauenkirche
18 Uhr: Schließen der Menschenkette
ab 18.15 Uhr: "Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung"vor der Gedenkstele an die Zerstörung der alten Synagoge und an die Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus am Hasenberg gegenüber der neuen Synagoge
ab 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion "Dresden und der 13. Februar 1945 – hat das Gedenken eine Zukunft?" in der Frauenkirche
21.45 Uhr: Glockenläuten in allen Dresdner Kirchen
Gedenken und Demos zum 13. Februar 2023: Alle Entwicklungen des Tages zum Nachlesen im Newsblog
22.38 Uhr: Ende der Live-Berichterstattung
Wir beenden an dieser Stelle die Live-Berichterstattung zum 13. Februar in Dresden. Vielen Dank für Ihr Interesse!
22.30 Uhr: Demolage beruhigt sich langsam
Wie Sächsische.de-Reporter berichten, beruhigt die Demolage sich zusehends. Die Teilnehmer der "Montagsdemo" seien auf dem Nachhauseweg, wie die Polizei bestätigt, sei die Demo um 22.15 Uhr beendet worden. Bei den Linken werde noch ein wenig getrommelt, berichten Reporter, die Demonstration werde sich aber wohl auch bald auflösen. Die Polizei sei langsam auch dabei, ihre Autos wegzufahren. Auf dem Postplatz werden die Absperrgitter abgebaut.
Auf Nachfrage von Sächsische.de berichtet die Polizei von insgesamt fünf aufgenommenen Straftaten, die sich verteilen auf gefährliche Körperverletzung wegen des Einsatzes von Pyrotechnik, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Sachbeschädigung. Der Tag sei insgesamt relativ ruhig verlaufen.
21.45 Uhr: Glockenläuten in allen Dresdner Kirchen
Zum Gedenken an die Bombenangriffe vom 13. Februar 1945 läuten nun alle Kirchenglocken in der Stadt. Kurz zuvor haben die Gegendemonstranten ihre Musik abgeschaltet, was wohl eine Demoauflage war.
Ein Ende der Demonstrationen ist langsam absehbar, berichten Sächsische.de-Reporter. Der Zug der "Montagsdemonstranten" hat sich an der Halfpipe an der Lingnerallee offenbar zur Abschlussveranstaltung aufgestellt. Auf eine improvisierte Leinwand werden zu getragener Klaviermusik unter anderem Bilder vom zerstörten Dresden projiziert.
Gleichzeitig hält die Blockade an der St. Petersburger Straße auf Höhe des Georgplatzes durch das linke Lager an, Demonstranten sitzen dort weiter auf dem Boden. Nach Schätzungen von Reportern vor Ort sind die Gegendemonstranten - rund 1.500 bis 2.000 - deutlich in der Überzahl im Vergleich zu den rund 600 "Montagsdemonstranten". Beide Demos werden durch die Polizei weiter voneinander getrennt.
21.15 Uhr: Weiter Verkehrseinschränkungen wegen Demonstrationen
In der Innenstadt kommt es weiterhin zu Verkehrseinschränkungen wegen der Demonstrationen. Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben werden mehrere Linien umgeleitet, betroffen sind derzeit die 3, 7 und 62.
Autofahrer sollten die Innenstadt derzeit am besten ganz meiden.
21.05 Uhr: Unübersichtliche Demolage und teils hartes Durchgreifen gegen Demonstranten
Die Demolage in der Innenstadt ist unübersichtlich und dynamisch, berichten Reporter von Sächsische.de. Die Gegendemonstranten aus dem linken Lager wollen sich unbedingt dem Aufzug der "Montagsdemonstranten" entgegenstellen und sind deshalb teilweise zur St. Petersburger Straße gerannt, als es hieß, die Demo könnte dort entlangführen.
Inzwischen hat die Polizei einen Korridor auf dem Pirnaischen Platz für die Rechten zur St. Petersburger Straße Richtung Georgplatz gebildet. Ein Reporter berichtet von einem harten Durchgreifen der Polizei gegenüber Gegendemonstranten in Höhe der Trümmerfrau, Gummiknüppel würden eingesetzt. Dort kamen die Gegendemonstranten nicht weiter. Sie wollten den Demoweg der "Montagsdemo" etwa am Georgplatz blockieren.
Kurze Zeit später wollen Gegendemonstranten wohl den Külz-Ring blockieren. Um kurz vor 21 Uhr berichtet ein Sächsische.de-Reporter, dass die Gegendemonstranten die Absperrung durchbrochen hätten und zum Külz-Ring rennen. Wenige Minuten später gibt es eine Blockade am Georgplatz.
20.21 Uhr: "Montagsdemo" Richtung Pirnaischer Platz unterwegs
Auch die "Montagsdemonstranten" sind mittlerweile Richtung Pirnaischer Platz unterwegs, ein Sächsische.de-Reporter schätzt etwa 600 Teilnehmer. Teilweise tragen sie die kleinen blauen Fähnchen, die Uwe Steimle am Nachmittag vor dem Kulturpalast verteilt hat.
Am Pirnaischen Platz ist eine Sitzblockade derweil als Versammlung anerkannt worden, berichten Sächsische.de-Reporter. Vermummung sei aber nicht erlaubt. Die Sitzer bleiben trotzdem vermummt.
20.13 Uhr: Zwei Sitzblockaden am Pirnaischen Platz
Am Pirnaischen Platz haben sich mittlerweile zwei Sitzblockaden gebildet. Der offizielle Teil der TU-Demo mit dem Lautsprecherwagen ist weitergezogen. Die Polizei fragt die Blockierer nach Verantwortlichen bzw. Ansprechpartnern. Ein Demonstrant mit Mikrofon ruft: "Wir sind eine angemeldete Demonstration, lasst euch nicht einschüchtern."
19.58 Uhr: Sitzblockade hält an
Noch immer sitzen rund 150 Gegendemonstranten auf der Fahrbahn des Pirnaischen Platzes, um den geplanten Demozug der "Montagsdemonstranten" zu blockieren. Laut Aussage eines Polizeisprechers solle der Platz nicht geräumt werden.
19.44 Uhr: Verkehrseinschränkungen in der Innenstadt
Wegen der Demonstrationen in der Innenstadt kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Sächsische.de-Reporter berichten, dass der Pirnaische Platz nun größtenteils gesperrt ist. Dort kommt es zu einer Sitzblockade.
Rund um den Georgplatz komme es auch zu Einschränkungen, twittert die Polizei Sachsen. Bei den DVB wurden zeitweilig Linien umgeleitet, noch immer sei mit Verspätungen zu rechnen.
19.32 Uhr: Zweite Gegendemo von TU in Richtung Stadt unterwegs
Ein zweiter Demozug, der sich den "Montagsdemonstranten" entgegenstellen will, ist aus Richtung TU zur Innenstadt unterwegs. Gegen 19.20 Uhr erreicht er den Georgplatz und schließt sich rund zehn Minuten später mit der Demo aus der Neustadt in Richtung Pirnaischer Platz zusammen. Dort wollen sie offenbar die Kundgebung der "Montagsdemonstranten", die für 20 Uhr geplant ist, aufhalten. "Eine Menschenkette reicht nicht, darum sind wir hier", sagte eine Sprecherin bei einer Zwischenkundgebung der TU-Demo.
18.57 Uhr: Gegendemo zieht Richtung Innenstadt
Einer der beiden Protestzüge, die sich den "Montagsdemonstranten" entgegenstellen wollen, ist aus der Neustadt in Richtung Innenstadt unterwegs. Die Carolabrücke ist vorübergehend für den Autoverkehr gesperrt. Ein Sächsische.de-Reporter schätzt mit gut 1.000 Teilnehmern.
18.47 Uhr: Polizeipräsident zieht Zwischenfazit und erwartet "deutlich dynamischeres Geschehen" am Abend
Im Gespräch mit einem Sächsische.de-Reporter vor Ort zieht Polizeipräsident Lutz Rodig ein erstes Zwischenfazit des Tages. So sei der erste Teil dieses Tages dem Motto des "stillen Gedenkens" durchaus würdig gewesen. Gefragt nach den vielen Menschen vor dem Kulturpalast, sagt Rodig: "Ich glaube, es hat uns alle überrascht, auch den Veranstalter, Herrn Steimle, dass so viele Menschen vor dem Kulturpalast standen." Es sei jedoch friedlich geblieben.
Für den weiteren Abend erwartet die Polizei laut Rodig ein "deutlich dynamischeres Geschehen als bisher". Drei Aufzüge seien insgesamt angemeldet, der der "Montagsdemonstranten" und zwei Gegenprotest-Aufzüge. "Das heißt, es wird viel Bewegung in der Stadt sein", so Rodig. Wenn das gehalten werde, was zuvor in den Kooperationsgesprächen durch die Veranstalter versprochen worden sei, dass man den Tag und das stille Gedenken beachten werde, werde es keine Auseinandersetzungen geben, erklärt der Polizeipräsident.
18.31 Uhr: Teilnehmerzahl der Menschenkette wird bekannt
"10.000 Menschen knüpfen starkes und solidarisches Band zum 13. Februar" meldet die Stadt rund eine halbe Stunde nach der Menschenkette um die Innenstadt. Unter dem Motto "Frieden! Gemeinsam gestalten" hätten sich Dresdnerinnen und Dresdner, Gäste der Stadt, Fremde und Freunde, Nachbarn und Familien um 18 Uhr die Hände gereicht.
"Alle, die sich einreihten, bekundeten damit ihre Solidarität mit den Opfern des Bombenangriffes auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 sowie der deutschen Bombardierung Coventrys am 15. November 1940. Sie erinnerten gleichsam an die Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und machten auf die Opfer und das Leid gegenwärtiger Kriege aufmerksam", schreibt die Stadt. Zehn Minuten lang hätten dazu alle Glocken der Innenstadtkirchen geläutet.
In die Menschenkette hatte sich auch eine Delegation aus Dresdens Partnerstädten eingereiht: der Oberbürgermeister von Coventry, Lord Mayor Kevin Maton, die Vize-Bürgermeisterin von Ostrava, Dr. Andrea Hoffmannová, sowie die Geschäftsträgerin der Britischen Botschaft Berlin, Natalie Toms, und Daniel Schieferdecker von der britischen Stiftung "Dresden Trust".
18.11 Uhr: Menschenkette löst sich wieder auf
Wenige Minuten nur hat die Menschenkette um die Dresdner Innenstadt gedauert. Gegen 18.11 Uhr löst sie sich bereits wieder auf - unter verhaltenem Beifall, wie ein Sächsische.de-Reporter auf dem Neumarkt berichtet.
18.05 Uhr: Menschenkette schließt sich
Die Menschenkette um die Innenstadt formiert sich, nachdem die Reden von OB Hilbert und der TU-Rektorin Ursula Staudinger auf dem Neumarkt geendet haben. Sächsische.de-Reporter berichten, dass das an manchen Stellen wegen fehlender Teilnehmer nur mühsam gelingt - aber gegen 18.05 Uhr ist auch auf der Carolablücke die letzte Lücke geschlossen. Die Menschenkette soll ein Zeichen für den Frieden setzen.
Gedenken ohne Rechte - darüber freut sich besonders Anna-Christine Belzig-Thiel, die sich auf der Carolabrücke in die Menschenkette eingereiht hat. Sie sei froh, dass "nicht diese Menschen da sind, die den Terror und die Bomben verursacht haben", erzählt sie einem Sächsische.de-Reporter.
17.39 Uhr: Reden zur Menschenkette beginnen
Auf dem Neumarkt beginnen die Reden zur Menschenkette, die sich gegen 18 Uhr schließen soll. Hilbert sagt mit Blick auf den Ukrainekrieg und die Geschichte Dresdens: "Feinde müssen zu Freunden werden, wenn man in Frieden leben möchte." Imperialismus und Größenwahn endeten in Trümmern. Das ist, was man aus Dresden sagen könne. Versöhnung habe es möglich gemacht, "dass wir vor einer wiederaufgebauten Frauenkirche stehen", so Hilbert. Aus der Menge kommen vereinzelt Rufe "Heuchler" und "Kriegstreiber". Hilbert reagiert: Man sehe, welch hohes Gut Meinungsfreiheit bei uns sei.
Mit auf der Bühne stehen unter anderem Landtagspräsident Matthias Rößler, der Bürgermeister von Coventry, Wirtschaftsminister Martin Dulig sowie eine Gesandte der britischen Botschaft.
Derweil sieht es so aus, als könnte es in diesem Jahr eng werden mit der Menschenkette um die Innenstadt: Ein Sächsische.de-Reporter berichtet von großen Lücken am Königsufer und auf der Carolabrücke. Auf dem Schloss platz schließt sich die Menschenkette dagegen um kurz vor 18 Uhr langsam.
17.05 Uhr: Noch eine Stunde bis zur Menschenkette
In einer knappen Stunde soll sich die Menschenkette als Zeichen des Friedens und Schutzes für die Stadt um die Innenstadt schließen. Rund 10.000 Menschen könnten daran teilnehmen. Zuvor, ab 17.30 Uhr, werden Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und TU-Rektorin Professor Ursula Staudinger auf der Bühne am Neumarkt, in Höhe des "Grünen Gewandhauses", Reden halten.
16.40 Uhr: Demo vor Kulturpalast offenbar beendet
Die Demonstration "Frieden gemeinsam gestalten" von Uwe Steimle vor dem Kulturpalast, an der mehrere Hundert Menschen teilnehmen, ist offenbar im Begriff sich aufzulösen. Sächsische.de-Reporter berichten, dass Steimle selbst schon seit 16.20 Uhr nicht mehr vor Ort sei und die Teilnehmer etwas ratlos herumstünden, weil sie nicht wüssten, ob noch etwas passiere. Offenbar hatten sie mit einer Rede des Kabarettisten gerechnet.
Ein Polizeisprecher hat erklärt, Steimle habe die Demo selbst beendet, weil es zu viele Teilnehmer geworden seien und er keine Technik dabei gehabt habe, um sie zu erreichen.
Während der Versammlung war die Wilsdruffer Straße Richtung Postplatz für den Verkehr gesperrt.
16.10 Uhr: Uwe Steimle sorgt für Menschenauflauf am Kulturpalast
Der umstrittene Kabarettist Uwe Steimle sorgt derzeit für einen Menschenauflauf von ein paar hundert Personen am Kulturpalast. Dort hat er eine Kundgebung namens "Frieden gemeinsam gestalten" angemeldet. Teilnehmer schwenken blaue Fähnchen mit Friedenstauben, die Steimle verteilt hat, und singen im Chor das Lied "Kleine weiße Friedenstaube". Immer wieder rufen sie auch "Uwe, Uwe" oder skandieren "Frieden schaffen ohne Waffen". Bei der Demo geht es offenbar um Waffenlieferungen in die Ukraine, die die Teilnehmer ablehnen.
Zwischen den blauen Fähnchen setzt ein großes weißes Banner Joseph Goebbels mit Robert Habeck gleich, auf einer Flagge ist ein Reichsadler zu sehen, darunter der Schriftzug "Meine Gedanken sind frei". Flyer, die verteilt werden, erklären, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser fördere illegale Einwanderung.
14.52 Uhr: Weiße Rosen auf dem Heidefriedhof niedergelegt
Rund 50 Menschen haben am Nachmittag auf dem Heidefriedhof der Toten des Zweiten Weltkriegs gedacht und weiße Rosen am Aschegrab niedergelegt. Justus Ulbricht vom Verein Denk Mal Fort sprach die ideologisch verzerrten Perspektiven an, die es bis heute zu Dresden gebe. So verzehnfachten die einen die tatsächlichen Opferzahlen, die anderen bezichtigten Dresden als reine "Täterstadt". Man solle an diesem Tag des Gedenkens keine klare Botschaft erwarten, so Ulbricht weiter. Nur, dass man sich Frieden auf der Welt, in Europa und zwischen der Ukraine und Russland wünsche.
14.15 Uhr: Großeinsatz für die Polizei zum 13. Februar
Für die Polizei bedeutet der 13. Februar - nach den rechten Demonstrationen sowie Gegendemonstrationen vom Samstag - erneut einen Großeinsatz. Polizeipräsident Lutz Rodig hatte schon im Vorfeld erklärt: "Der Montag wird für uns ein langer Einsatztag. Am Vormittag werden die Dresdner Friedhöfe in unserem Fokus stehen und ab dem Nachmittag die Menschenkette."
Weil der 13. Februar in diesem Jahr auf einen Montag fällt, sei erstmals für die Abendstunden "ein Aufzug aus der montäglichen Protestbewegung angezeigt" worden. Diesem stehe ein zweiter Aufzug als Gegenprotest gegenüber. "Damit unterliegt der Polizeieinsatz am Abend einer höheren Dynamik", sagte Rodig.
Schwerpunkt des Einsatzes werde die Dresdner Innenstadt sein. Rund um den Neumarkt, den Rathausplatz und den Postplatz werde es die größten Einschränkungen und die höchste Präsenz von Einsatzkräften geben.
14.30 Uhr: Verkehrsbehinderungen am Abend erwartet
Wegen mehrere Demozüge soll es am Abend in Dresden zu kurzfristigen Straßensperrungen innerhalb des 26er-Rings und in angrenzenden Bereichen kommen. Außerdem soll der Verkehr in der Innenstadt während der Menschenkette zwischen 18 und 18.15 Uhr kurzzeitig zum Erliegen kommen, kündigt die Stadt an. Zwischen 20 und 22 Uhr seien im gesamten Stadtzentrum erhebliche Verkehrseinschränkungen zu erwarten.
Auch "spürbare Behinderungen" des ÖPNV könne es heute geben. Die Dresdner Verkehrsbetriebe informieren darüber auf ihrem Twitterkanal.
Im Zusammenhang mit mehreren Polizeieinsätzen werden unter anderem jeweils die Parkplätze Schießgasse, Carolabrücke und Reitbahnstraße gesperrt.
13.30 Uhr: Stilles Gedenken auf Friedhöfen und in der Innenstadt
Das Gedenken der Bombenangriffe vom 13. und 14. Februar 1945 hat am Morgen mit Blumen, Kerzen und Schweigen begonnen. Der Landesverband Sachsen erinnerte auf dem Nordfriedhof ab etwa 9.30 Uhr mit Kränzen an die Toten der Luftangriffe. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter des Sächsischen Landtages, der Staatsregierung, der Bundeswehr und der Polizei sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Stadt.
Auf dem Heidefriedhof legten bereits Natalie Toms, die Geschäftsträgerin der Britischen Botschaft Berlin, Andrea Hoffmannova, Vize-Bürgermeisterin aus der Partnerstadt Ostrava, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sowie Lord Mayor Kevin Maton, Oberbürgermeister aus der ebenfalls im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten, heutigen Partnerstadt Coventry, an der Bronzeskulptur "Trauerndes Mädchen" der polnischen Künstlerin Malgorzata Chodakowska weiße Rosen nieder. Ab 14 Uhr ist dort eine offizielle Gedenkveranstaltung geplant.
Auch auf dem Altmarkt erinnern Blumen und Kerzen an einer Gedenkstätte an die Bombentoten von 1945.
Welche Veranstaltungen in Dresden zum 13. Februar geplant sind:
Zentral am 13. Februar bleibt die Menschenkette. Die Verantwortlichen der AG 13. Februar planen, dass sie unter anderem über die Wilsdruffer Straße, zum Theaterplatz, über die Augustusbrücke ans Königsufer und über die Carolabrücke zurück in die Altstadt führen soll.
Auf dem Neumarkt in Höhe des "Grünen Gewandhauses" wird eine Bühne stehen, dort sprechen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und TU-Rektorin Professor Ursula Staudinger etwa um 17.30 Uhr. Danach soll sich die Menschenkette schließen. Geplant ist dies für kurz nach 18 Uhr, rund 10.000 Menschen könnten daran teilnehmen, sagen die Organisatoren.
Der Tag beginnt jedoch mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Nordfriedhof. Ab 9.30 Uhr wird dort unter anderem Bürgermeister Jan Donhauser (CDU) einen Kranz niederlegen. Zwischen 14 und 15 Uhr folgt die Gedenkveranstaltung auf dem Ehrenhain für die Luftkriegstoten auf dem Heidefriedhof mit Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). Ab 19.30 Uhr findet in der Frauenkirche die Podiumsdiskussion "Dresden und der 13. Februar 1945 – hat das Gedenken eine Zukunft?" statt.
Der "Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung" beginnt um 18.15 Uhr vor der Gedenkstele an die Zerstörung der alten Synagoge und an die Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus am Hasenberg gegenüber der neuen Synagoge. OB Hilbert nimmt daran teil. Das komplette Begleitprogramm zum 13. Februar steht im Internet unter 13februar.dresden.de.
Im zeitlichen Zusammenhang mit der Menschenkette wird OB Dirk Hilbert (FDP) mit Vertretern der Partnerstädte und der Botschaften eine Kerze am Kerzenbeet vor der Frauenkirche anzünden. Zu diesem stillen Gedenken lädt die "Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden" zwischen 16 und 22 Uhr ein. Tausende Lichter sollen eine fast 20 Quadratmeter große Kerze bilden. Gegen eine Spende werden Kerzen bereitgehalten.
Weil der 13. Februar in diesem Jahr ein Montag ist, sind anders als in vorangegangenen Jahren an diesem Tag auch Demos geplant. Polizeipräsident Lutz Rodig erwartet drei "Aufzüge". Er spricht von der "Montagsklientel", also den Demonstranten, die sich Organisationen wie Pegida und Querdenken351 zugehörig fühlen, und zwei Gegendemonstrationen. Beginnen sollen diese Demos gegen 20 Uhr.
Rund 750 Menschen werden an der sogenannten "Montagsdemonstration" teilnehmen, sagt die Polizei. Rund 1.000 werden schätzungsweise dagegen demonstrieren. Eine Demo wird aus der Neustadt kommen und parallel zur "Montagsdemonstration" ab dem Großen Garten Richtung Pirnaischer Platz und zur Wilsdruffer Straße führen, der zweite von der Technischen Universität zum Postplatz.