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Trockenes Wetter bietet weiter Nahrung für Glutnester in der Sächsischen Schweiz

Ein ausgiebiger Regen könnte den Waldbrand in der Sächsischen Schweiz beenden. Der aber ist auf absehbare Zeit nicht in Sicht. Die Situation ist gleichbleibend angespannt.

Von Stephan Schön
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800 Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen die Flammen in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Angesichts des heißen Wetters ist keine Entspannung in Sicht.
800 Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen die Flammen in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Angesichts des heißen Wetters ist keine Entspannung in Sicht. © Mike Jäger

Dresden/Pirna. Die dritte Brandwoche in der Sächsischen Schweiz hat begonnen. Und die Feuer-Gefahr bleibt. Zwar verhält sich der Wind noch recht zahm, aber Trockenheit und zurückkehrende Hitze werden jetzt zum Problem.

Ausgiebiger Regen, der die Glutnester endgültig löschen könnte, ist in der Mittelfristvorhersage des Deutschen Wetterdienstes nicht in Sicht. Durch die starke Sonneneinstrahlung verdunstet das Löschwasser sehr schnell und kann oft nicht tief genug in die Bodenschichten eindringen und die Glutnester völlig löschen.

Unterdessen nimmt auch im restlichen Sachsen die Waldbrandgefahr wieder erheblich zu. Bis Wochenmitte erreicht sie nahezu flächendeckend die Stufe 3. Das geht aus den Prognosen von Sachsenforst hervor. In einigen Kreisen nördlich von Dresden und Leipzig herrscht dann am Donnerstag schon wieder die höchste Waldbrandgefahrenstufe, die 5.

Die Gefahr lauert im Waldboden

In den Glutnestern im Waldboden lauert jetzt die größte Gefahr. Darauf richte sich nun die ganze Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte, teilte das Landratsamt für die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit. „Immer wieder auflodernde offene Flammen können nur mit hohem Personaleinsatz und den Flügen der Hubschrauber bekämpft werden“, heißt es weiter.

Maschinen sind laut Experten in dem felsigen und steilen Brandgebiet nicht einsetzbar. Selbst wenn diese an die Brandherde gebracht werden können, sei die Gefahr zu groß, dass es zu einem Funkenschlag kommt, wenn sie auf Stein stoßen.

Damit die Flammen nicht von den Felsen in die trockenen Schlüchte übergreifen, werden sogenannte Pendelabwürfe angewendet. „Dabei werden sowohl das Plateau als auch der Felsenfuß durch Wasserabwurf gekühlt und befeuchtet.“ Mit Erfolg. So sind beispielsweise die Rabensteine seit gestern keine Einsatzschwerpunkte mehr.

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Etwa 800 Einsatzkräfte sind gegenwärtig am Brandgeschehen in der Sächsischen Schweiz. Aus Bayern kommen am Dienstag nochmals 30 Leute mit Spezialfahrzeugen dazu, teilte das Bayerische Innenministerium mit. Nach derzeitigem Stand wird der Einsatz mit dieser Stärke mindestens bis Ende der Woche andauern, heißt es dazu aus dem Landratsamt.

Keineswegs besser ist die Lage im Berliner Grunewald. 250 Feuerwehrleute sind dort. Die Autobahn A 115 (Avus) blieb gestern weiterhin gesperrt. Unterdessen kommen in dem mit Munition belasteten Gebiet verstärkt ferngesteuerte Löschroboter zum Einsatz.