Dresden. Erst Corona und jetzt die geballte Ladung: Energiekrise, Inflation und der ohnehin seit Jahren bestehende Personalmangel. Nach einem Sommer mit stabilen Umsätzen stehen Gastronomen im Winterhalbjahr erneut vor großen Herausforderungen und stellen sich existenzielle Fragen.
- Wie entwickeln sich die Gästezahlen weiter?
- Wie viel sind Gäste noch bereit zu zahlen angesichts steigender Kosten überall?
- Wie soll Energiesparen im Gastgewerbe funktionieren?
- Was unternimmt die Politik - und wie schnell könnten Hilfen kommen?
Der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Sachsen, Axel Klein, beantwortet im Podcast "Thema in Sachsen" die drängenden Fragen zur aktuellen Lage. Er berichtet dabei auch von positiven Signalen. So würden sich die Unsicherheiten der Gegenwart noch nicht maßgeblich auf die Umsätze auswirken.
Jedoch berichtet Klein von einer besorgniserregenden Entwicklung: einem anhaltenden Kneipensterben. Demnach sinke die Zahl der Betriebe in Sachsen jährlich um drei Prozent. Aufgrund fehlender Planungssicherheit in der Energiekrise sei eine Trendwende unwahrscheinlich. Betroffen sei vor allem die klassische Servicegastronomie. "Also Gaststätten und das traditionelle Wirtshaus", so Klein.
Dass Gastronomen mit modernen Konzepten den Krisen aber auch trotzen können, zeigt das Beispiel des Café Oswaldz in der Dresdner Neustadt. Das Lokal hat sich vergrößert und ist jetzt auch ein Frühstücksrestaurant. Betreiber Vineeth Surendranath erklärt im Podcast, wieso er den Schritt ausgerechnet jetzt gegangen ist und wie wichtig dabei neben einem Qualitätsversprechen die Digitalisierung von Bestellabläufen ist.
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Die Gäste in dieser Folge
Axel Klein, Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Sachsen, sieht seine Branche vor großen, aber nicht unlösbaren Aufgaben. Die Gastronomie habe in der Corona-Pandemie bewiesen, dass sie Krisen durchhalte und mit einem verstärkten Einzug von Digitalisierung immer wandlungsfähiger werde. Dennoch bereiten ihm die hohen Energiepreise aktuell Sorgen. Damit Gastronomen langfristig planen könnten, fordert Klein von der Politik schnell Klarheit bei Preisdeckeln und Wirtschaftshilfen.
Vineeth Surendranath, betreibt in der Dresdner Neustadt das Café Oswaldz und hat 24 Mitarbeiter. Seit der Gründung 2013 hat sich das Lokal sukzessive vergrößert, zuletzt im September mit einer großen Erweiterung. Fortan ist das Café auch ein Frühstücksrestaurant. Das Besondere dabei: Bestellungen erfolgen dort ausschließlich digital. "Das A und O ist die Qualität", beschreibt Surendranath die Philosophie seines Betriebes, bei dem bewusst nicht auf ein klassisches Servicekonzept mit Bedienpersonal gesetzt wird.
Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:
- Drei Neustarts in der Dresdner Gastronomie
- Wird der Restaurant-Besuch jetzt teurer? Gastronomen reagieren auf die Krise
- Darum machen Restaurants in Dresden früher zu
- Tourismus in Sachsen erholt sich von Corona
- CoronaCast: Hat Corona zu einem "Kneipensterben" geführt, Herr Klein?
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