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Wird Dynamos Trainer der Löw-Nachfolger?

Man wird ja mal fragen dürfen ... Was Markus Kauczinski dazu sagt, wie er das Heimspiel gegen Saarbrücken angeht und wie es ums Personal steht.

Von Sven Geisler
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Dynamos Chefcoach Markus Kauczinski hat das Handy ausgeschaltet, nachdem der Bundestrainer seinen Rücktritt angekündigt hatte - sagt er.
Dynamos Chefcoach Markus Kauczinski hat das Handy ausgeschaltet, nachdem der Bundestrainer seinen Rücktritt angekündigt hatte - sagt er. © dpa/Robert Michael

Dresden. Wieso wurde sein Name eigentlich noch nicht genannt? Wenn über die Nachfolge für Joachim Löw als Bundestrainer nach der Europameisterschaft im Sommer spekuliert wird, geht es um Jürgen Klopp, Hansi Flick, Ralf Rangnick oder Julian Nagelsmann. Alle drei Kandidaten haben schon mehr oder weniger deutlich abgesagt, wobei das jeweils nur eine Momentaufnahme sein dürfte. Lothar Matthäus würde vermutlich ohne Zögern Ja sagen, aber ob den Rekordnationalspieler wirklich jemand fragt?

Wer käme also noch infrage? Stefan Kuntz könnte von der U21-Auswahl aufsteigen, oder ... "Ich habe mein Handy sofort ausgemacht, als ich das gehört habe", sagt Markus Kauczinski auf die - zugegeben nicht ganz ernst gemeinte - Frage, ob er bereit wäre, und lacht. "An der Stelle stehe ich natürlich nicht", meint Dynamos Trainer. Sein Vertrag endet allerdings mit der Saison und wurde bisher nicht verlängert, an diesem Stand der Dinge habe sich nichts geändert, berichtet der 51-Jährige, "aber das ist nicht schlimm", denn: "Wir sind im Aufstiegskampf, haben viele interessante Spiele vor der Brust."

Das nächste am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken, "ein spielstarkes Team, eine Truppe, die Feuer hat", wie Kauczinski erklärt. "Wir sind vom Hinspiel gewarnt und wissen, was uns erwartet." In Saarbrücken hatten die Dresdner das 1:2 in der Nachspielzeit kassiert - und trotzdem war es kein Pech, sondern eine der schwächsten Leistungen in dieser Saison.

Entwarnung bei Torwart Broll

Seitdem, sagt Kauczinski, habe seine Mannschaft "in allen Bereichen zugelegt", und er zählt auf, was besser geworden ist: "Die Stabilität, die defensive Zusammenarbeit, genauso, wie wir nach vorne kombinieren, die Abstimmung, die Laufwege. Es gibt viele kleine Bausteine, die das ausmachen und die man trainiert."

Und so wollen sie diesmal "den Spieß umdrehen", wie es Verteidiger Tim Knipping bereits nach Dynamos souveränen 4:0-Sieg in Meppen angekündigt hatte. Zudem schiele Saarbrücken trotz der 1:2-Niederlage im Nachholspiel gegen Zwickau "immer noch mit einem Auge auf die Plätze", sagt Kauczinski - und meint die Aufstiegsränge. Er erwartet ein enges Rennen bis zum Schluss, weshalb auch Verteidiger Kevin Ehlers sagt: "Wir wissen, dass wir unsere Spiele gewinnen müssen. Das ist das Wichtigste, denn dann kann es uns egal sein, wie die anderen spielen."

Vom Spiel gegen Saarbrücken berichtet Sächsische.de wie immer ausführlich im Liveticker.

Personell sieht es gut aus. Bei Christoph Daferner, der in Meppen einen Schlag aufs Knie bekommen hatte, gab es schon zu Wochenbeginn Entwarnung. Für Kevin Broll holt das Kauczinski am Freitagnachmittag während der Pressekonferenz nach. Der Torwart hatte zuvor nur ein paar Übungen mit dem Physiotherapeuten absolviert. "Das war eine Vorsichtsmaßnahme", beteuert Kauczinski. "Er hatte leichte Probleme in der Wirbelsäule, ist aber nichts Schlimmes. Wir wollten ihn heute nicht belasten, aber er hat soweit keine Probleme."

Löwe ohne Zweikämpfe, Hartmann noch mal raus

In dieser Woche konnten auch Chris Löwe und Marco Hartmann nach ihren Knie-Verletzungen wieder mit der Mannschaft trainieren, allerdings sind beide für einen Einsatz vorerst keine Option. Löwe habe den nächsten Schritt gemacht, es werde aber noch etwas dauern, bevor er auch in den Zweikämpfen wieder voll zur Sache gehen kann. Immerhin schließt der Trainer nicht aus, dass der Linksverteidiger in dieser Saison noch mal eingreifen kann. "Ich denke, er wird schon noch vier, fünf Wochen brauchen, diese Wettkampfhärte, diese Spielfitness zu bekommen, die man braucht, aber es besteht vielleicht eine Chance."

In Bezug auf Hartmann hört sich das weniger optimistisch an. "Er hat es mal probiert, aber noch etwas gespürt. Deshalb haben wir ihn wieder rausgenommen", sagt Kauczinski: "Bei ihm wird es noch ein paar Tage länger dauern, wie lange, ist nicht einzuschätzen im Moment."

Einen Termin kann oder will Kauczinski auch für seine Vertragsverlängerung bei Dynamo nicht nennen, sondern einfach die nächsten Aufgaben erledigen. "Dann wird es auch Gelegenheit geben, wo man darüber redet", meint er. Falls der Deutsche Fußball-Bund nicht doch schneller ist und ihm den Posten als Bundestrainer anträgt.

Das Saarbrücken-Spiel hier im Liveticker.

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