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Kochsternstunden in Dresden: Das Menü der Carolaschlösschen-Azubis

Bei den Kochsternstunden zeigen Gastronomen in Dresden und Umgebung, was sie draufhaben. Erstmals haben auch drei Auszubildende vom Carolaschlösschen ein Menü kreiert. Was die Gäste erwartet.

Von Juliane Just
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Die Carolaschlösschen-Azubis Arne Westerlund (v.l.),  Sebastian Roscher, Steve Vetsch-Winter haben ein Vier-Gang-Menü für die Kochsternstunden in Dresden kreiert.
Die Carolaschlösschen-Azubis Arne Westerlund (v.l.), Sebastian Roscher, Steve Vetsch-Winter haben ein Vier-Gang-Menü für die Kochsternstunden in Dresden kreiert. © René Meinig

Dresden. Nacheinander gehen sie an die Teller, die aufgereiht auf dem Tresen des Carolaschlösschens stehen. Der eine drapiert ein kleines, rosafarbenes Törtchen. Der nächste geht mit einem Bunsenbrenner an die Förmchen. Der Dritte drapiert eine schwarze Kugel Eis daneben. Was hier Hand in Hand geht, hat die drei Auszubildenden des Carolaschlösschens einige Monate Arbeit gekostet.

Arne Westerlund, Steve Vetsch-Winter und Sebastian Roscher sind die kreativen Köpfe hinter dem Dessert. Die drei Männer sind Auszubildende im dritten Lehrjahr. Im Mai werden sie ihre letzte Prüfung ablegen, dann sind sie ausgebildete Köche. Das Besondere: Sie sind die ersten Auszubildenden, die beim Wettbewerb Kochsternstunden mit einem eigenen Menü teilnehmen. In 14 Auflagen hat es das noch nicht gegeben.

Das Prinzip des Wettbewerbs: Gastronomen aus Dresden und der Umgebung kreieren spezielle Menüs. Die Gäste bewerten die Speisen nach Kochkünsten und Kreativität, aber auch nach Service, dem Ambiente und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. "Es geht hauptsächlich darum, lecker essen zu gehen, aber auch die heimischen Restaurants mit ihren tollen Angeboten zu unterstützen", sagt Anne Zeumer, Projektleiterin der Kochsternstunden. Für die Gastronomen wird damit die Saure-Gurken-Zeit Anfang des Jahres versüßt, Gäste hingegen können sich ans Fine Dining herantasten und Preise gewinnen.

Von der Schnapsidee zum Azubi-Menü

Dass die Erfinder des Carolaschlösschen-Menüs die ersten Azubis sind, die jemals an dem kulinarischen Wettbewerb teilnehmen, überraschte sie beim Pressetermin dann doch. "Wir fühlen uns sehr geehrt", sagt Sebastian Rocher. "Es ist eine tolle Chance und zeigt, dass auch Azubis Verantwortung übernehmen können." Sie seien mit dem Vorschlag zu ihrem Chef gegangen, der das erst einmal für eine Schnapsidee hielt - und dann doch zusagte.

So sieht das Dessert der Auszubildenden des Carolaschlösschens in Dresden aus - bunt, verspielt, köstlich. Zu den Kochsternstunden können Gäste es kosten.
So sieht das Dessert der Auszubildenden des Carolaschlösschens in Dresden aus - bunt, verspielt, köstlich. Zu den Kochsternstunden können Gäste es kosten. © René Meinig
Carolaschlösschen-Azubi Steven Vetsch-Winter richtet die einzelnen Komponenten für das Dessert des Kochsternstunden-Menüs an.
Carolaschlösschen-Azubi Steven Vetsch-Winter richtet die einzelnen Komponenten für das Dessert des Kochsternstunden-Menüs an. © René Meinig
Ein kleiner Blick in die Kochsternstunden 2024: Links das Dessert vom Carolaschlösschen, in der Mitte die Vorspeise vom "Nicht Fisch nicht Fleisch", rechts die Vorspeise vom "Schönburger Palais" als Gewinner 2023.
Ein kleiner Blick in die Kochsternstunden 2024: Links das Dessert vom Carolaschlösschen, in der Mitte die Vorspeise vom "Nicht Fisch nicht Fleisch", rechts die Vorspeise vom "Schönburger Palais" als Gewinner 2023. © René Meinig
Robert Vetterlein von "Nicht Fisch nicht Fleisch" (v.l.), Ralf Wolf vom Carolaschlösschen und Christian Weidt vom "Schönburger Palais" zeigen einen Gang des diesjährigen Menüs.
Robert Vetterlein von "Nicht Fisch nicht Fleisch" (v.l.), Ralf Wolf vom Carolaschlösschen und Christian Weidt vom "Schönburger Palais" zeigen einen Gang des diesjährigen Menüs. © René Meinig

"Die drei haben eine großartige Entwicklung in den vergangenen Monaten hingelegt und diese Chance verdient", sagt Moyd Karrum, besagter Chef des Carolaschlösschens. Überhaupt passe das perfekt zum 25-jährigen Jubiläum des Lokals, das am Rande des Großen Gartens zu finden ist. Die Azubis hätten Internationalität in das Menü hineingebracht und moderne Küche eingebracht. "Das Menü ist etwas ganz Besonderes."

Seit Wochen tüfteln die drei jungen Männern nun an dem Menü, das in drei oder vier Gängen verkostet werden kann. Dabei wählten sie stets eine Hauptkomponente und überlegten sich, was "drumherum" passt. Zur Seite stand ihnen Küchenchef Ralf Wolf. "Wir haben viel probiert und miteinander diskutiert", so Arne Westerlund. Man habe eben durchaus unterschiedliche Vorstellungen von einem Menü, hier kam es auf Teamarbeit an.

Herausgekommen ist ein Menü, das sich liest wie ein Gedicht. In der Vorspeise gibt es Tataki vom Rind mit Gurke, Zucchini und Glasnudeln. Eine Schaumsuppe vom Krustentier mit Wantan und Jakobsmuschel wird der zweite Gang sein. Im Hauptgang gibt es Onglet vom Kalb mit Erbse, Möhre, Steckrübe, Vanille und Brombeere. Und der krönende Abschluss ist die anfangs beschriebene Himbeertarte mit Sesam, Crumble und Blutampfer. Das Drei-Gang-Menü gibt es für 42 Euro, vier Gänge kosten 54 Euro. Die Getränkebegleitung kostet 29 Euro zusätzlich.

Kulinarische Größen bei den Kochsternstunden in Dresden

Damit messen sich die Auszubildenden mit kulinarischen Größen in Dresden. Unter den Wiederholungstätern und Altbekannten sind beispielsweise das Restaurant "Alte Meister", das französische Lokal "Petit Frank" in Pieschen, das Restaurant "Finesse" im Musikerviertel und das "Stresa" in Striesen.

Neulinge bei den Kochsternstunden 2024 sind beispielsweise das Fine-Dining-Restaurant "Nicht Fisch nicht Fleisch" in der Dresdner Südvorstadt, der "Pavillon" in Neugersdorf und das Weingut "Drei Herren" aus Radebeul. Außerdem dürfen sich Gäste auf zwei Pop-Up-Restaurants freuen, die einzig für die Kochsternstunden öffnen. Haben Sie beispielsweise schonmal in einem Blumenladen vorzüglich gespeist? Am Schillerplatz in Dresden wird das möglich sein.

Kredenzt werden in Dresden und darüber hinaus unter anderem Gerichte mit Jakobsmuschel, Tatar, Rote Beete, Ei in allen Varianten, aber auch Pulsnitzer Pfefferkuchen oder Schokolade. Vom Honig-Menü bis hin zu zehn Jubiläumsgängen haben sich die Köche so einiges einfallen lassen.

Weitere Informationen und die Menüs gibt es unter sächsische.de/kochsternstunden. Wertgutscheine für die Kochsternstunden sind online unter www.ddv-lokal.de erhältlich.

Transparenzhinweis: Die Kochsternstunden sind eine geführte Marke der DDV Mediengruppe, zu der auch Sächsische.de und die Sächsische Zeitung gehören.