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Claudio Kammerknecht: Dynamos Alleskönner hat eine Schwäche

Er kann alles und spielt immer: Claudio Kammerknecht ist bei Dynamo Dresden ein Multitalent. Im Schwarz-Gelb-Podcast verrät er jetzt, warum er so sportbegabt ist - und worin er kein Meister ist.

Von Timotheus Eimert
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Der Ball gehört zu ihm: Dynamo-Verteidiger Claudio Kammerknecht macht nicht nur auf dem Fußballplatz eine gute Figur, er ist auch in anderen Sportarten sehr begabt.
Der Ball gehört zu ihm: Dynamo-Verteidiger Claudio Kammerknecht macht nicht nur auf dem Fußballplatz eine gute Figur, er ist auch in anderen Sportarten sehr begabt. © dpa/Robert Michael

Dresden. Bei Dynamo Dresden ist er der Mann für alle Fälle. Claudio Kammerknecht spielte bei den Schwarz-Gelben schon als Innenverteidiger, im defensiven Mittelfeld und ist mittlerweile als Rechtsverteidiger gesetzt.

Selbst seine Qualitäten als Torwart stellte das Multitalent Mitte Dezember beim 2:1-Heimsieg gegen die SpVgg Unterhaching unter Beweis, als er auf der Torlinie einen Schuss mit der Hand über die Latte lenkte und dafür folgerichtig die Rote Karte sah. "Ich wollte das Tor verhindern. Aber ich habe die Mannschaft hängen lassen, obwohl ich ihr nur helfen wollte", sagt Kammerknecht in der neuen Folge von "Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast".

Danach musste sich der Verteidiger einige Sprüche seiner Teamkollegen gefallen lassen. "Sie nannten mich zum Beispiel Manuel Neuer oder neuer dritter Torwart", sagt Kammerknecht, der auch abseits des Fußballplatzes ein Allrounder ist.

Egal, ob Paddel-Tennis, Golf, Tischtennis oder Squash, Kammerknecht gehört bei sportlichen Aktivitäten immer zu den Besten in der Mannschaft. "Ich kann viele Sportarten sehr gut", sagt er - und erklärt: "Das liegt an meiner Erziehung, mein Vater war Sporttherapeut. Ich konnte viele Sportarten ausprobieren."

Turner Kammerknecht kann noch Saldo und Flickflack

In seiner Kindheit habe er neben Fußball auch Tennis und Turnen aktiv im Verein betrieben. "Das hat mir sehr geholfen - vor allem das Turnen hat mir im Nachhinein sehr viel gebracht", meint Kammerknecht, der nach eigener Aussage noch heute einen Salto oder einen Flickflack hinbekommen würde.

Das Schmunzeln kann sich Kammerknecht bei dieser Antwort nicht verkneifen. Ohnehin ist der gebürtige Breisgauer ein sehr fröhlicher Zeitgenosse – selbst, wenn er mal verliert. "Mit dem Alter stellst du fest, dass Fußball dein Job ist", erklärt er. "Es ist das geilste Hobby, aber es gibt wichtigere Dinge im Leben. Na klar, ärgere ich mich über eine Niederlage. Aber es ist kein Grund, im Alltag traurig zu sein."

Kammerknecht für Nationalteam Sri Lankas nominiert

Dass Kammerknecht, der im Nachwuchs des SC Freiburg ausgebildet wurde, als Fußballprofi geerdet geblieben ist, liegt auch an seiner Verbindung zu Sri Lanka. Seine Mutter stammt aus dem verhältnismäßigen armen Inselstaat im Indischen Ozean. "In Sri Lanka ist der Spalt zwischen Arm und Reich sehr groß", sagt Kammerknecht, dessen Schwester Linda Rose 2018 zur Miss Sri Lanka gewählt wurde, und er betont: "Es ist ein wunderschönes Land. Es gibt sehr viel schöne Orte und auch sehr schöne Strände. Man kann dort sehr viel machen."

Zuletzt besuchte er seine Verwandtschaft zwischen Weihnachten und Silvester. Seine Cousins und Cousinen seien mittlerweile eingefleischte Dynamo-Fans, obwohl Cricket die Sportart Nummer eins im Land ist. Kammerknecht, der zweisprachig aufgewachsen ist, spielt mittlerweile auch für die Nationalmannschaft des kleinen Inselstaates, der 204. der Fifa-Weltrangliste ist. Im September 2022 wurde er erstmals für einen Lehrgang berufen. Nun könnte er im März sein Nationalmannschaftsdebüt geben.

Am 17. März reist Kammerknecht zunächst in ein viertägiges Vorbereitungscamp nach Sri Lanka, ehe zwischen dem 22. und 26. März ein Vier-Nationen-Turnier in der Hauptstadt Colombo stattfindet. Die von dem Schotten Andy Morrison trainierte Mannschaft trifft dabei auf Bhutan, die Zentralafrikanische Republik und Papua-Neuguinea.

Was kann Kammerknecht nicht? Tanzen und Playstation!

Vorher will Kammerknecht aber erstmal mit Dynamo erfolgreich sein. Am Sonntag reist die Mannschaft zum Sachsenderby nach Aue. Kammerknecht erwartet ein hitziges Spiel. "Im vergangenen Jahr sind wir aus dem Bus ausgestiegen und wurden aus einem Meter von Fans angeschrien. Ich habe gedacht, was ist hier los", erzählt er nach rund einer Stunde im Gespräch mit den Podcast-Moderatoren Jens Umbreit und Tino Meyer.

Kammerknecht kann also auch Podcast! Und was kann er eigentlich nicht? "Tanzen wahrscheinlich. Und an der Playstation bin ich nicht besonders gut", meint er und ergänzt noch: "In Sachen Romantik bin ich kein Meister."

Am Valentinstag werde er seiner Freundin aber ein paar Blumen kaufen. "Sie hat einen langen Weg auf sich genommen, um ein paar Tage bei mir zu sein. Da muss ich wahrscheinlich auch auf Champions League verzichten", sagt er und hofft: "Vielleicht kann ich zumindest die zweite Halbzeit gucken."