Von Justus Strelow
Drei-zwei-eins, und los! Gemeinsam mit meiner Verlobten Elli sitze ich aufgeregt vor dem Computer. Ich strecke meinen Zeigefinger und lege ihn vorsichtig auf die Tastatur. „Soll ich?“ Von Elli kommt ein zustimmender Blick. Also drücke ich auf die Taste und dann gibt es kein Zurück mehr – wie beim Auslösen eines Schusses im Wettkampf. Wenn du das Ziel fest im Visier hast, den Finger am Anschlag, dann heißt es, schnell und mutig durchzuziehen.
Die wenige verbleibende Zeit zwischen den Wettkämpfen oder nach Trainingseinheiten haben Elli und ich in den vergangenen Wochen und Monaten genutzt, um mein neustes Projekt voranzutreiben: eine eigene Homepage. Zwar hatte ich schon Kanäle bei Facebook und Instagram, aber ich wollte unbedingt auch eine Visitenkarte im Internet, auf der sich Biathlon-Fans zu meiner Person auf den neusten Stand bringen, Foto-Galerien durchstöbern oder die aktuelle Ausgabe dieser Kolumne nachlesen können. Elli war die treibende Kraft bei der Konzeption, der Programmierung und dem Texten meiner ersten Seite im Netz. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Und jetzt ist sie online: www.justusstrelow.de.
Glücklich und voller Zuversicht bin ich am Tag darauf ins Trainingslager nach Ridnaun gereist. Nach einer Woche in der Heimat mit langen, extensiven Einheiten schärfe ich meine WM-Form seit Dienstag nun in Südtirol. Das sechsköpfige deutsche Männer-Team ist definitiv schlagkräftig. Starten dürfen aber jeweils nur vier. Wie die Einsatzkonzeption für mich in Nove Mesto aussieht, werden erst die kommenden Tage zeigen. Die Verantwortlichen haben die Qual der Wahl – noch tappe ich selbst im Dunklen. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass ich in Nove Mesto alle Rennen laufen werde. Das wäre auch nicht clever, weil es in Summe für mich einfach zu viel an Belastung bedeuten würde. Viel besser bin ich dran, wenn ich erholt und ausgeruht lediglich in einzelne Rennen gehe – und dann in Höchstform.
Die bisher erschienen Kolumnen von Justus Strelow:
- Darum missglückte die Fahnenübergabe
- So wurde ich ein Weltklasse-Schütze
- Die Kritik an Oberhof war völlig überzogen
- So hart ist eine Biathlon-Runde in Oberhof
- So erklärt sich der Leistungsanstieg
- Training auch am Heiligen Abend
- Zuschauer bei nächtlichen Yoga-Übungen
- Beim Weltcup in Hochfilzen kommen Fans aus Sachsen
- Im Kinderzimmer träume ich von weiteren Erfolgen
- Plätzchenbacken mit meiner Verlobten
Wie genau es mit mir in Richtung WM weitergeht, erfahrt ihr in dieser Kolumne – und parallel natürlich auch auf meiner neuen Homepage.
Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.