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Corona: Mehr Abfall in Dresden

Die Stadt meldet gestiegene Müllmengen und kennt auch den Grund dafür. Doch nicht alle Abfallarten sind mehr geworden.

Von Christoph Springer
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Sperrmüll wie diesen musste die Stadt 2020 von öffentlichen Flächen entsorgen lassen.
Sperrmüll wie diesen musste die Stadt 2020 von öffentlichen Flächen entsorgen lassen. © Archiv/Marko Förster

Dresden. Die Einwohner der Stadt mussten mehr zu Hause bleiben und sie haben diese Zeit genutzt. Sie haben Keller aufgeräumt, in ihren Wohnungen Ordnung gemacht und beim Einkaufen waren sie mehr im Internet unterwegs, als in den Jahren zuvor. Das schlussfolgert die Stadtverwaltung aus der Abfallbilanz für das vergangene Jahr.

2020 sind demnach in den privaten Haushalten der Landeshauptstadt insgesamt 186.113 Tonnen Abfälle angefallen. 2019 waren es 178.926 Tonnen. Die Dresdnerinnen und Dresdner erzeugten 2020 durchschnittlich 335 Kilogramm Abfall pro Kopf. Das sind zwölf Kilo mehr als 2019. Die Restabfall-Menge betrug 74.860 Tonnen (2019: 73.406 Tonnen).

Vor allem bei den getrennt gesammelten Wertstoffen stiegen die Mengen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die erfasste Menge um mehr als 4.800 Tonnen auf 54.105 Tonnen zu. Vor allem die Menge an Glas, Papier, Pappe und Karton nahm zu.

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Dafür sei nicht allein das geänderte Konsumverhalten die Ursache, so die Stadt. Fallende Papierpreise hätten dafür gesorgt, dass sich private Altpapiersammler, zuletzt die Unternehmen Kühl Entsorgung & Recycling und Veolia Umweltservice Ost weitesgehend aus der privatwirtschaftlichen Altpapiersammlung in der Landeshauptstadt zurückzogen haben. "Es kam zu einem Wechsel zum kommunalen Sammelsystem Blaue Tonne und Wertstoffdepotcontainer", teilt die Stadtverwaltung mit.

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Der Trend zum Onlineshopping – nicht nur in Dresden, sondern bundesweit - halte zudem seit Jahren an. Zuhause bleiben und Entrümpeln wirkte sich im vergangenen Jahr auch auf die gesammelten Mengen Bioabfall, Sperrmüll und Elektro-Altgeräte aus. 2020 fielen 26.363 Tonnen Bioabfall an. 2019 waren es reichlich 25.000 Tonnen. Die Menge aus sperrigen Abfällen und Altholz erhöhte sich um 660 Tonnen auf mehr als 15.400 Tonnen. Weil vor allem mehr alte Groß- und Kleingeräte als 2019 abgegeben worden seien, stieg deren erfasste Menge um 243 Tonnen auf 3.107 Tonnen.

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Keinen Einfluss hatte dagegen die vermehrte Nutzung der eigenen Gärten auf die Menge von Gehölzen, Grünschnitt und Weihnachtsbäumen. Sie ging um mehr als 1.200 Tonnen auf etwas mehr als 13.400 Tonnen zurück.

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Außerdem hat die Stadt im vergangenen Jahr 602 Tonnen Restabfall, Sperrmüll und Grünabfall von öffentlichen Flächen entsorgen lassen. Zahlreiche Elektrogeräte, unter anderem 239 Kühlschränke, 390 Bildschirme, 2.587 Elektro-Kleingeräte und 1.516 Fahrzeugreifen wurden eingesammelt. Das hat 2020 rund 255.000 Euro gekostet.

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