Landkreis. Pulverfabrik, Hochwasser, sächsischer Familientag in Coswig, eine Moritzburger Ärztin, die falsche Gesundheitszeugnisse ausstellte und in Haft ist, oder die Havarie zwischen Meißen und Coswig-Brockwitz: 2023 hatte für die Menschen im Landkreis einiges zu bieten. Aber was davon hat sie so sehr interessiert, dass sie auch danach googelten? Diese Ereignisse und Begriffe interessiert die Menschen aus ganz Deutschland, wenn sie sich über Meißen, Radebeul, Riesa und Großenhain informieren wollen. Für jede Stadt hat Sächsische.de die Top fünf herausgesucht.

Meißen: Fummel und Hochwasser

An oberster Stelle bei den Google-Suchanfragen im Jahr 2023 steht "Elbepegel Meißen". Ob Hochwasser zu Weihnachten und eine Woche nach Ostern oder das fast schon traditionelle Niedrigwasser im Sommer: Der Fluss bewegte die Menschen. Die letzten Tage sind die Kommunen an der Elbe noch einmal verschont worden. Doch das nächste Hochwasser wird schon wieder angespült und für das kommende Wochenende erwartet.

Auf Platz zwei und vier stehen zwei Begriffe, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen: "Meißner Fummel" und "Crinkle Crankle Wall". Wer beides wiederum googelt, der landet sofort bei der Sendung "Wer weiß denn sowas?" im Ersten mit Moderator Kai Pflaume. In der Ausstrahlung am 7. Dezember 2023 mussten die Teilnehmer zuerst herausfinden, was eine Crinkle Crankle Wall ist und danach, was eine Meißner Fummel ist. Da offensichtlich ein großer Teil der laut Quotenmeter drei Millionen Zuschauer gleichzeitig googelten, lassen sich die guten Plätze erklären.

Auf Platz drei in Meißen ist "Pepco". Das polnische und Börsen-notierte Unternehmen ist in die Neumarkt Arkaden beim S-Bahnhof Altstadt eingezogen. Der Weihnachtsmarkt erreicht in diesem Jahr in Meißen den Platz fünf. Trotz einer Sturmwarnung verlief er sonst reibungslos. Der Veranstalter war höchst zufrieden.

Radebeul: Bürgergarten und Weinfest

Suchanfragen mit Radebeul – die Menschen interessierte dabei am meisten das Zehn-Tage-Wetter in diesem Jahr. Nach dem Motto: Wetter geht immer. Mit Hochwasser und Schnee im Herbst, einem Fischsterben im Dorfteich Naundorf oder dem Kötitzer Badesee in Coswig. Als Nächstes folgt schon das Weinfest auf Platz zwei, auf dem die Menschen dieses Jahr trotz der Krisen gern Geld ausgaben.

Danach folgen auf Platz drei und vier zwei Restaurants. Zum einen das Meteora auf der Hauptstraße, ein griechischer Imbiss. Mit einer Google-Bewertung von 4,8 Sternen bei mehr als 200 Rezensionen ist das Restaurant offensichtlich sehr beliebt unter Kennern. Auf Platz vier steht der traditionsreiche Bürgergarten, der im vergangenen Jahr von einem tschechischen Ehepaar übernommen wurde.

Riesa: Wetter und Woolworth

In Riesa interessierte die meisten Menschen in diesem Jahr das Wetter: "10-Tage-Wetter" war einer der meistgesuchten Begriffe. An ebenso prominenter Stelle in den Google-Trendthemen steht der "Woolworth Riesa". Das Unternehmen hat 2023 eine Filiale im Riesapark eröffnet. Auch suchten die Menschen nach folgendem Begriff: "Sachsenarena Veranstaltungen". Glücklicherweise kommen sie noch auf der entsprechenden Seite heraus, wenn sie das googeln. Denn die Sachsenarena heißt mittlerweile "WT Energiesysteme Arena", umbenannt seit 1. Juli nach dem neuen Sponsor.

Menschen interessierte sich auch für das Stadtfest, wenn sie nach Riesa suchten, das auf Platz vier landet. Die Besucherinnen und Besucher hatten Spaß trotz einiger Regenschauer. Auf Platz fünf rangiert wiederum "Aue Riesa". Ende Oktober fand ein Spiel um den Sachsenpokal in Riesa statt. Vermummte haben in der Riesaer Feralpi-Arena Fans von Erzgebirge Aue provoziert. Es drohte der Spielabbruch.

Großenhain: Tedi und Rheinmetall

Neben dem Weihnachtsmarkt (Platz zwei) oder dem Stadtfest (Platz drei) interessierte die Menschen vor allem eins im Zusammenhang mit Großenhain: Rhein..., nein die Tedi-Eröffnung auf der Parkstraße. Die 2023 regelmäßig geführten Diskussionen über eine mögliche Pulverfabrik von Rheinmetall in Großenhain schaffte es nur auf Platz fünf. Das Areal des Flugplatzes in Großenhain wurde am Ende keine Pulverfabrik. Geschadet haben die Gerüchte der Stadt jedoch nicht. Mehr interessierte die Menschen allerdings das Wetter, was auf Platz vier in den meistgesuchten Googleanfragen für Großenhain landete.

Der Absturz eines Ultraleichtflugzeuges im September landete wiederum verteilt und mit unterschiedlichen Suchanfragen auf den Plätzen sechs, acht und zehn. Wenn auch nicht bei Google, hat das doch die Menschen in Großenhain umgetrieben. Den letzten Flugzeugabsturz gab es im Jahr 1966, als ein sowjetischer Düsenjäger im Ortsteil Folbern verunglückte. Selbst der ehemalige Kreisbrandmeister Ingo Nestler war schockiert. Er war einer der Ersten am Ort und kannte dieses Szenario nur aus Übungen. Ein Bild der Verwüstung: Das brennende Flugzeug war zerstört, der Pilot gestorben. In der Nähe war ein Gasdepot, das glücklicherweise nicht betroffen war. Bislang gibt es jedoch noch immer keine Erkenntnisse zur Unfallursache.