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Waldbrandgefahr in Sachsen deutlich gesunken

Nur noch ein Gebiet mit Warnstufe 3, Lage nach extremem Dauerregen im Saarland etwas entspannter, Scholz zu Besuch - unser Newsblog zur aktuellen Wetterlage.

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Noch am Freitag galt in einigen Regionen Sachsens die höchste Waldbrandwarnstufe 5.
Noch am Freitag galt in einigen Regionen Sachsens die höchste Waldbrandwarnstufe 5. © Matthias Rietschel/dpa

Wetter in Deutschland und Sachsen – das Wichtigste in Kürze:

13.15 Uhr: Waldbrandgefahr in Sachsen deutlich gesunken

Nach dem Anstieg der Waldbrandgefahr in den vergangenen Tagen hat sich die Situation in Sachsen deutlich entspannt. Lediglich für die Muskauer Heide im Landkreis Görlitz war am Samstag in der Übersicht des Staatsbetriebes Sachsenforst die mittlere Warnstufe 3 angegeben. Im restlichen Freistaat ist Warnstufe 2 oder 1 und damit eine geringe bzw. sehr geringe Gefahr ausgewiesen.

Noch am Freitag hatte in den Regionen Bautzen Nord, Muskauer Heide (Landkreis Görlitz), Riesa-Großenhain (Landkreis Meißen) und Südliche Dübener Heide (Landkreis Nordsachsen) die höchste Warnstufe 5 gegolten, in weiteren Regionen in Dresden sowie den Landkreisen Bautzen, Görlitz, Meißen und Nordsachsen die Warnstufe 4. Nach Angaben eines Sachsenforst-Sprechers vom vergangenen Dienstag wurden in diesem Jahr bereits 25 Waldbrände gemeldet, 13 davon im April. Das liegt auf dem Vorjahresniveau von zusammen 22. Im Jahr 2022 mit den verheerenden Feuern im Sommer waren es 11 im April und 28 im Mai, aber im Jahr davor nur acht in beiden Monaten - und 2021 insgesamt nur 34.

Es gibt fünf Waldbrandgefahrenstufen. Die Stufe 1 steht für eine sehr geringe Gefahr, die 5 für eine sehr hohe Gefahr. Bei den Stufen 4 und 5 wird empfohlen, die betroffenen Waldgebiete zu meiden. Wer dennoch in den Wäldern unterwegs ist, darf die Hauptwege nicht verlassen. Die Landkreise können zusätzliche Beschränkungen erlassen.

12.10 Uhr: Scholz versichert Saarland Solidarität des Bundes

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem Saarland nach den Überschwemmungen die Solidarität des Bundes versichert. Der SPD-Politiker sagte am Samstag in Kleinblittersdorf, es stehe nun die akute Hilfe im Vordergrund. Wenn die unmittelbare Not- und Gefahrenlage zurückgegangen sei, werde es darum gehen, dass man miteinander verabrede, was zu tun sei, um denjenigen, die in Not geraten seien, zu helfen. "Wir haben da eine gute Praxis der Solidarität", sagte der Kanzler.

"Leider ist das ja hier nicht das erste Mal, dass wir eine große Naturkatastrophe zu bewältigen haben und deshalb werden wir natürlich schauen, was hier jetzt zu tun ist und was notwendig ist", sagte Scholz. "Alle können sich darauf verlassen, dass das im besten Sinne geschieht."

Scholz, der Gummistiefel trug, ging über eine überflutete Straße und sprach mit Betroffenen. Er hatte in Saarbrücken ursprünglich eine Dialogveranstaltung mit rund 400 Bürgern zur Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni geplant.

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: "Es soll niemand im Regen stehen bei dieser schwierigen Lage." Die saarländische Landesregierung hatte bereits erste Schritte für finanzielle Hilfen nach den Überschwemmungen eingeleitet. Rehlinger sprach von der schwierigsten Lage seit dem Hochwasser vor mehr als 30 Jahren im Saarland, dem "Jahrhunderthochwasser".

Sonnabend, 18. Mai, 8.50 Uhr: Polizei: Lage nach extremem Dauerregen im Saarland etwas entspannt

Nach dem extremen Dauerregen mit Überschwemmungen im Saarland hat sich die Lage bis zum frühen Samstagmorgen aus Sicht der Polizei etwas entspannt. Seit 1.00 Uhr stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Die Rettungskräfte seien aber weiterhin im Großeinsatz. Das genaue Ausmaß der Schäden dürfte erst bei Tageslicht so richtig einzuschätzen sein.

Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und großflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

Allein die Polizei im Saarland verzeichnete bis zum frühen Samstagmorgen (7.00 Uhr) rund 1.000 Einsätze. Hinzu kommen nach Angaben des Saar-Innenministeriums mehr als 2.400 Einsätze von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen. In Ottweiler im Landkreis Neunkirchen und in Quierschied im Regionalverband Saarbrücken, wo sich die Hochwasserlage zwischenzeitlich zugespitzt hatte, gehe es nun ans Erkunden und Aufräumen, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Weiterhin angespannt sei die Lage in Blieskastel, da der Pegelstand der Blies weiter leicht gestiegen sei. Gegen Samstagmittag werde dort der Höchststand erwartet, zahlreiche Helfer versuchten, eine Überschwemmung der Altstadt von Blieskastel zu verhindern.

Zahlreiche Straßen im Saarland sind weiterhin gesperrt, auch der Bahnverkehr ist nach Angaben der Deutschen Bahn eingeschränkt. Sie riet zunächst von nicht notwendigen Reisen ins Saarland ab. Die Saarbahn kann nach Angaben des Unternehmens nur zwischen Güchenbach und Saargemünd fahren.

Das Hochwasser der Theel hat Teile der Innenstadt von Lebach überflutet.
Das Hochwasser der Theel hat Teile der Innenstadt von Lebach überflutet. © Harald Tittel/dpa

21.14 Uhr: Mehr als 200 Anwohner müssen wegen Überflutungsgefahr Häuser verlassen

Wegen Überflutungsgefahr müssen rund 220 Menschen in Schoden an der Saar im Kreis Trier-Saarburg vorsorglich ihre Häuser verlassen. Wie die Kreisverwaltung am Freitagabend mitteilte, sollen die Anwohner zunächst in einer Turnhalle in Saarburg untergebracht werden. Der Wasserstand der Saar war zuvor wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde. Mit Sandsäcken wollten Helfer versuchen, den Damm zu stabilisieren.

"An fast allen Orten entlang der Saar sind Straßen und Gebäude überspült, in vielen Gemeinden treten kleinere Gewässer über die Ufer", teilte die Kreisbehörde mit. "Feuerwehren und weitere Einsatzkräfte sind in allen Verbandsgemeinden im Einsatz, um Keller leerzupumpen und die Bevölkerung zu unterstützen." Mehr als 1.000 Helfer seien alleine im Kreis Trier-Saarburg im Einsatz.