Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:
Samstag, 9.53 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen steigt nur leicht
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen ist auch Samstag gestiegen, wenn auch nur ganz leicht Nachdem der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gestern bei 49,6 lag, weist das Robert Koch-Institut (RKI) nun eine Ansteckungsrate von 50,8 für den Freistaat aus.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Sachsen aber dennoch im Tabellenkeller vor Thüringen (38,1) und Hamburg (42,5). An der Spitze liegen weiter Niedersachsen (133,1). Nordrhein-Westfalen (120,9), das Saarland (109,8), Bayern (109,5), Hessen (105,7) und nun auch Bremen (103,8) sind ebenfalls im dreistelligen Bereich. Der Bundessdurchschnitt beträgt aktuell 94,7, am Freitag waren es noch 93,1.
Auch innerhalb der 13 sächsischen Regionen gibt es deutliche Unterschiede. So wird für den Vogtlandkreis eine Inzidenz von 88,1 ausgewiesen, während sie in Mittelsachsen bei 22,4 liegt.
19.30 Uhr: 342 Corona-Neuinfektionen in Sachsen
Sachsens Gesundheitsministerium hat am Freitag 342 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl an Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 1.945.223. Todesfälle wurde keine gemeldet.
14.00 Uhr: Betriebe durften Ungeimpfte nicht unbezahlt freistellen
Das Arbeitsgericht Dresden hat die unbezahlte Freistellung der Mitarbeiterin eines Seniorenheims wegen fehlender Corona-Impfung als rechtswidrig eingestuft. Im konkreten Fall ging es um eine Köchin, die ihrem Arbeitgeber im vergangenen Frühjahr keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorgelegt hatte. Mehr dazu hier.
13:00 Uhr: Zahl der Atemwegsinfektionen in Sachsen höher als vor der Pandemie
Knapp 50.000 Sachsen waren letzte Woche wegen Erkältungskrankheiten beim Arzt – die Welle hält weiter an. Besonders Kleinkinder sind betroffen: mehr dazu hier.
11.41 Uhr: 63-Jähriger soll Gesundheitsminister Lauterbach bedroht haben
Ein 63-Jähriger aus Bremen steht in dringendem Tatverdacht, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) über das Internet bedroht zu haben. Die Polizei habe die Wohnung des Mannes am Mittwoch durchsucht. Der Bremer soll vor einigen Monaten über ein soziales Netzwerk gepostet haben, dass er den Minister mit Blei zum Schweigen bringen wird, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Ein Zeuge hatte den Text im Internet entdeckt und gemeldet.
Außerdem soll der 63-Jährige mit illegalen Tabakwaren gehandelt und einen Piratensender betrieben haben. Mit diesem soll er laut Polizei ideologische Inhalte der Querdenkerszene verbreitet haben. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Ermittler diverse Datenträger, Tabakwaren und eine Sendeanlage. Die Polizei ermittelt wegen Bedrohung sowie Verstößen gegen das Telekommunikationsgesetz und das Tabaksteuergesetz.
9.40 Uhr: Trotz Corona nur geringfügig weniger Studierende im Ausland
2020 haben 133.400 deutsche Studentinnen und Studenten an ausländischen Hochschulen studiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag waren das 4.500 oder 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei angesichts der pandemiebedingten Einschränkungen im ersten Corona-Jahr moderat ausgefallen.
Stark rückläufig war die Zahl der deutschen Studierenden vor allem in China um 4.700 (57,9 Prozent) und den Vereinigten Staaten mit 3.900 (42 Prozent), wie das Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Stärkere Zuwächse an deutschen Studierenden habe es dagegen vor allem in Österreich um 3.600 (11,9 Prozent) und den Niederlanden mit 2.100 (9,2 Prozent) gegeben. Bei der Interpretation sei zu berücksichtigen, dass die Zahlen keine Auskunft darüber geben, ob die Studierenden tatsächlich vor Ort waren oder ihr Auslandsstudium wegen der Corona-Pandemie digital fortsetzten.
Die drei beliebtesten Zielländer deutscher Studierender im Ausland waren 2020 wie in den Jahren zuvor Österreich (33.800), die Niederlande (24.500) und Großbritannien (12.700). Betrachtet man die Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit weltweit, so kamen auf 1.000 Studierende im Inland 51 im Ausland.
7.21 Uhr: Patientenschützer: Corona hat Altersdiskriminierung verschärft
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat den Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen während der Corona-Pandemie kritisiert. "Deutschland fokussierte sich auf eine scheinbare Überlastung der Kliniken, vergaß aber, die gefährdetste Patientengruppe zu retten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Statt Pflegeheime zu schützen, seien Bewohner isoliert und von ihren Angehörigen getrennt worden und hätten in Einsamkeit leben und sterben müssen. Brysch kritisierte, dass bei Ketteninfektionen kein zusätzliches Personal und keine Ausweichquartiere vorgehalten worden seien.
"Selbst jetzt in der Rückschau geht es vornehmlich um unnötige Corona-Maßnahmen und gegenseitige Schuldzuweisungen. Dabei gerät aus dem Blick, wie die unmittelbar Gefährdeten vor Viruserkrankungen effizient zu schützen sind." Der Patientenschützer verwies darauf, dass auch in diesem Januar "überproportional" viele Corona-Tote mindestens 80 Jahre gewesen seien. "Die meisten davon hätten überlebt, wenn sie sich nicht angesteckt hätten. Doch der politische und gesellschaftliche Aufschrei bleibt aus. Damit hat die Pandemie Altersdiskriminierung in Deutschland verschärft."
Freitag, 5.17 Uhr: Sachsen hebt Corona-Regeln auf
In Sachsen gelten ab dem heutigen Freitag keine landesweiten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus mehr. Damit entfällt auch die Isolationspflicht im Fall einer Erkrankung. Danebenentfallen auch die vom Freistaat vorgegebenen Masken- und Testpflichten in Gemeinschaftseinrichtungen für Geflüchtete und Obdachlose, in Schutzeinrichtungen für Frauen, Kinder und Männer sowie im Maßregelvollzug. Das Ministerium hält das Tragen einer Maske etwa in überfüllten Verkehrsmitteln und Innenräumen für ratsam. Von den Maßnahmen der vergangenen Jahre bleibt nur die Testpflicht in Gesundheitseinrichtungen übrig. Sie ist im Infektionsschutzgesetz des Bundes geregelt. Mehr dazu im Artikel Coronaschutz: Was gilt noch in Sachsen?
20.15 Uhr: RKI stuft Corona-Risiko nur noch als moderat ein
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat das Corona-Risiko von hoch auf moderat herabgestuft. "Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt", heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend. Zuvor hatte es längere Zeit von hohem Risiko gesprochen.
Übertragung, Krankheitsschwere und Ressourcenbelastung des Gesundheitswesens durch Covid-19 gingen zurück, begründet das RKI den Schritt auf seiner Webseite zur Risikobewertung. Mit der Omikron-Variante verlaufe die Krankheit weniger schwer, hinzu komme eine breite Bevölkerungsimmunität. Eine Wiederhochstufung bei Verschlechterung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen.
Das RKI rät weiterhin dazu, Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckung umzusetzen: Man solle zum Beispiel zu Hause bleiben, wenn man krank ist, in Innenräumen Maske tragen und häufig lüften. Hintergrund sind auch andere Atemwegserreger, bei denen in den kommenden Wochen noch mit erhöhter Verbreitung gerechnet wird.
Ältere Menschen mit Vorerkrankungen oder mangelndem Immunschutz haben laut RKI das größte Risiko für schwere Verläufe. Jüngere Menschen könnten weiterhin Langzeitfolgen entwickeln. Damit sei das Vermeiden einer Corona-Infektion "grundsätzlich sinnvoll", hieß es.
Zur Entwicklung der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Corona-Fälle berichtet das RKI für die vergangene Woche von einem leichten Anstieg auf niedrigem Niveau. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sei im Vergleich zur Woche zuvor um 16 Prozent gestiegen, heißt es im Wochenbericht. Bei der Zahl der Menschen, die mit schwerer akuter Atemwegsinfektion und Covid-19-Diagnose im Krankenhaus behandelt wurden, habe sich der länger anhaltende Rückgang etwas abgeschwächt. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten sank laut Bericht weiter deutlich.
17.06 Uhr: 341 Corona-Neuinfektionen in Sachsen
Sachsens Gesundheitsministerium hat am Donnerstag 341 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl an Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 1.944.881. Im gleichen Zeitraum starben sechs Menschen an oder mit dem Virus.
15.11 Uhr: 13-jährige Dresdnerin leidet an Fatigue-Syndrom nach Corona-Erkrankung
Nach zwei Corona-Infektionen hat sich die 13-jährige Kalea nicht wieder erholt. Schmerzen begleiten sie, für die Schule ist sie zu schwach. Nun gründet ihre Mutter in Dresden einen Verein für ebenfalls Betroffene.
14.20 Uhr: Rückenwind durch Corona lässt nach: Merck & Co rechnet mit schwächerem Jahr
Der US-Pharmakonzern Merck & Co dürfte nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im vergangenen Jahr 2023 den Rückwärtsgang einlegen. Der Vorstand kalkuliert auch wegen eines nachlassenden Corona-Rückenwinds für das laufende Jahr mit einem Erlös in der Bandbreite von 57,2 bis 58,7 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag in Rahway mitteilte. Die Aktien fielen vorbörslich um 3,7 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte Merck & Co seinen Umsatz noch um 22 Prozent auf knapp 59,3 Milliarden US-Dollar gesteigert - einen großen Teil des Wachstums hatte der Konzern dabei seinem Corona-Medikament Lagevrio zu verdanken. Das Mittel spülte fast 5,7 Milliarden Dollar in die Kassen. 2023 dürften die Einnahmen voraussichtlich aber auf eine Milliarde Dollar schrumpfen, hieß es vom Konzern weiter.
12.14 Uhr: Hongkong lockt Tourismus mit Gratis-Flugtickets ankurbeln
Die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong will nach dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen mit einer Charmeoffensive Touristen zurückgewinnen. Regierungschef John Lee kündigte am Donnerstag an, dass von März an 500.000 kostenlose Flugtickets an Besucher aus aller Welt verteilt werden sollen. Die Tickets sollen über lokale Fluggesellschaften erhältlich sein. Weitere Freiflüge seien für Hongkonger und Besucher vom chinesischen Festland reserviert. Mit einer groß angelegten Kampagne will Hongkong wieder ins Rampenlicht zurückkehren. Die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" sprach von umgerechnet 255 Millionen US-Dollar (rund 231,7 Mio Euro) für die gesamte Kampagne.
Noch vor dem chinesischen Festland hatte die Finanzmetropole im Herbst viele ihrer strengen Einreisebestimmungen aufgehoben. Zuvor mussten Einreisende eine Hotelquarantäne über sich ergehen lassen, was die Besucherzahlen einbrechen ließ. Hongkongs Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent. Noch ist die Normalität nicht ganz zurückgekehrt. Nach wie vor gilt in Hongkong nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch auf der Straße eine Maskenpflicht.
10.47 Uhr: Wälzt Lauterbach Schulschließungen zu Recht auf die Wissenschaft ab?
Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war es aus heutiger Sicht ein Fehler, Schulen und Kitas während der Corona-Pandemie so lange und in so weiten Teilen zu schließen. Einen Sündenbock hat er auch gefunden: Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, die die Bundesregierung seinerzeit beraten haben. Angesichts der Faktenlage ist Lauterbachs Behauptung aber eine gewagte These.
8.02 Uhr: Pharmakonzern Roche spürt nachlassenden Corona-Rückenwind
Der Pharmakonzern Roche ist im Geschäftsjahr 2022 nur leicht gewachsen. Der nachlassende Rückenwind durch die Corona-Pandemie hat in beiden Sparten - Pharma und Diagnostik - Spuren hinterlassen. Die Aktionäre sollen indes eine auf 9,50 Franken erhöhte Dividende je Aktie erhalten, wie die Schweizer am Donnerstag in Basel mitteilten. Ein Jahr zuvor hatte Roche noch 9,30 Franken je Aktie gezahlt.
Der Konzernumsatz legte um ein Prozent auf 63,3 Milliarden Franken (63,4 Mrd Euro) zu, zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum zwei Prozent. Während die Pharmasparte etwas mehr umsetzte, stagnierte der Erlös im Diagnostik-Geschäft - die Sparte hatte 2021 mit Corona-Tests allerdings auch überdurchschnittlich stark profitiert. Unterm Strich sank der Konzerngewinn auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibt Roche vorsichtig und erwartet einen "deutlichen Rückgang" der Covid-Umsätze um rund fünf Milliarden Franken.
7.06 Uhr: AOK warnt vor Krebs-Zunahme als Pandemie-Folge
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, warnt vor einer drohenden Zunahme schwerer Krebserkrankungen infolge der Corona-Pandemie. "Durch mangelnde Früherkennung und ausgefallene Behandlungen kann es sein, dass wir gerade bei Krebserkrankungen eine Bugwelle von zusätzlicher Krankheitslast vor uns herschieben", sagte Reimann den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Besorgniserregend sei etwa die Entwicklung bei den Darmkrebs-Operationen. Sie seien im vergangenen Jahr um 16 Prozent gegenüber dem Vor-Pandemie-Zeitraum zurückgegangen. Kritisch sei zudem der Rückgang bei Krebs-Vorsorgeuntersuchungen. Daten aus 2022 zeigten, dass die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen im ersten Halbjahr insbesondere bei Gebärmutterhalskrebs und Hautkrebs um jeweils 11 Prozent gegenüber 2019 zurückgegangen sei. "Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen ist bislang nicht wieder auf das alte, vorpandemische Niveau zurückgekommen", sagte Reimann. Wer Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrnehme, erhöhe sein Risiko für schwere Krankheitsverläufe.
5.52 Uhr: Lauterbach bemängelt Fehler bei Bekämpfung von Corona
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie bemängelt. Es habe etwa bei der Reduzierung von Kontakten einen falschen Schwerpunkt gegeben, sagte der SPD-Politiker am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Andere Länder hätten die Kontakte in Unternehmen stark heruntergefahren. "Wir haben stark die Kontakte reduziert bei den Kindern, insbesondere bei den Kita-Kindern und bei den Schulkindern."
Das solle man so nicht wiederholen, damals sei aufgrund der Studienlage aber nicht so klar gewesen, wie ansteckend Kinder seien. "Wir haben nachher dann die Dinge besser gemacht", sagte Lauterbach, der seit Dezember 2021 Gesundheitsminister ist. Kinder seien regelmäßig getestet worden und Schulen offen geblieben.
Auch andere Regeln seien übertrieben gewesen. "Diese drakonischen Maßnahmen - Ausgehverbote, Maskentragen an der freien Luft, Kinderspielplätze draußen absperren - das sind Dinge gewesen, die würde man heute nicht mehr machen." Sie seien auch damals nicht gut durch Studien gedeckt gewesen. Im Vergleich zu anderen Ländern mit einer ähnlich alten Bevölkerung sei Deutschland aber gut durch die Pandemie gekommen, sagte Lauterbach.
Donnerstag, 5.10 Uhr: Maskenpflicht in Bussen und Bahnen überall aufgehoben
In ganz Deutschland können öffentliche Verkehrsmittel wieder ohne Maske genutzt werden. Die Tragepflicht entfällt ab diesem Donnerstag bundesweit in Bussen und Bahnen im Fernverkehr. Parallel dazu wird die Vorschrift in den übrigen neun Bundesländern aufgehoben, in denen sie im Regionalverkehr bisher noch galt.
Die Maskenpflicht wurde im Zuge der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in öffentlichen Verkehrsmitteln schrittweise eingeführt. Zunächst reichten Tücher oder Schals, auch weil Masken knapp waren. Anfang 2021 führte Bayern schließlich als erstes Bundesland eine FFP2-Maskenpflicht ein, was sich schließlich durchsetzte.
Ursprünglich sollte die Tragepflicht in ICEs oder Fernbussen erst im April auslaufen. Das Bundeskabinett hatte die im Infektionsschutzgesetz festgelegte Regel aber wegen der Entspannung der Corona-Lage vor Kurzem vorzeitig aufgehoben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rät dazu, weiterhin freiwillig Masken zu tragen.
Im Gesundheits- und Pflegebereich bleiben einige Corona-Regeln noch bestehen: Bundesweit müssen Besucher von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Arzt- und Zahnarztpraxen bis zum 7. April weiterhin FFP2-Maske tragen, für den Zutritt zu Kliniken und Pflegeheimen braucht es außerdem einen negativen Test.
21.11 Uhr: Gericht verhängt Haftstrafen für Betrug mit Coronatests
Im Prozess um tausendfachen Abrechnungsbetrug in einem Corona-Testzentrum hat das Amtsgericht München die beiden Angeklagten wegen Betrugs und versuchten Betrugs zu Haftstrafen verurteilt. Gegen einen 31 Jahre alten Mann wurden zwei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe verhängt, gegen seine 34 Jahre alte Verlobte und Komplizin eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Die Richterin sprach von einem "sozialschädlichen Verhalten" und von hoher krimineller Energie. Die Angeklagten hätten die Pandemielage ausgenutzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre beziehungsweise zwei Jahre und neun Monate Haft beantragt, die Verteidiger Bewährungsstrafen. Beide Angeklagte kündigten an, in Berufung zu gehen.
Das Duo hatte zuvor tausendfachen Abrechnungsbetrug im Corona-Testzentrum im oberbayerischen Geretsried zugegeben. Mehr als 13.000 Tests rechneten die Angeklagten laut Anklage in ihrem zum Testzentrum umfunktionierten Handyladen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) ab - rund 12.000 Tests mehr, als sie
15.46 Uhr: 525 Corona-Neuinfektionen in Sachsen
Sachsens Gesundheitsministerium hat am Mittwoch 525 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet. Im gleichen Zeitraum gab es fünf neue Todesfälle. Damit wächst die absolute Zahl an Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 1.944.540. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 45,5.
13.30 Uhr: Sächsische Impfärztin geht straffrei aus
Die Ärztin aus dem Oberland, die während der Corona-Pandemie den Stöcker-Impfstoff gespritzt hat, muss keine weiteren strafrechtlichen Schritte gegen sich fürchten. Das Ermittlungsverfahren ist eingestellt worden.
"Es mangelte an einem hinreichenden Tatverdacht dafür, dass es sich bei dem (nachgewiesenermaßen) von ihr verabreichten sogenannten „Stöcker-Impfstoff“ um ein bedenkliches Arzneimittel im Sinne von Paragraf 95 Arzneimittelgesetz handelte", teilte Christopher Gerhardi, Sprecher der Staatsanwaltschaft Görlitz, auf Anfrage mit. Allerdings ist die Sache noch nicht völlig ausgestanden: Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren an die Landesdirektion Sachsen abgegeben.
11.52 Uhr: Corona: Zunahme von Depressionen nach Schulschließungen
Zwischen Schulschließungen während der Corona-Pandemie und Depressionen bei Kindern und Jugendlichen gibt es einer Studie zufolge einen direkten Zusammenhang. Während der Schulschließungen wiesen die Schülerinnen und Schüler deutlich häufiger Depressionssymptome auf als vor der Pandemie, heißt es in einer am Mittwoch vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden vorgestellten Analyse. Vor allem bei männlichen Jugendlichen im Alter von 16 bis 19 Jahren sei ein deutlicher Anstieg festzustellen.
"Pandemiebedingte Restriktionsmaßnahmen und Schulschließungen haben zu einem Anstieg der Depressionssymptome bei Jungen und bei Mädchen in Europa beigetragen", fasste BiB-Forscherin Helena Ludwig-Walz die Ergebnisse zusammen. Je strikter die Eindämmungsmaßnahmen gewesen seien, umso größer sei die Zunahme von generellen Depressionssymptomen gewesen.
Auch wenn die Corona-Pandemie in Europa weitgehend überstanden zu sein scheint, leiden immer noch viele junge Menschen an den psychischen Folgen des Lockdowns, hieß es weiter. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von depressiven Symptomen bei Kindern und Jugendlichen sei daher wichtig. Angebote wie Familienberatung, Schulsozialarbeit und Therapieplätze müssten ohne lange Wartezeiten zugänglich gemacht werden, sagte Ludwig-Walz.
10.21 Uhr: AOK-Chefin für Maskenpflicht in Kliniken und Heimen bis Frühsommer
Die Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, fordert eine Verlängerung der Maskenpflicht für Besucher in Kliniken und Pflegeheimen bis zum Frühsommer. "Wir müssen die vulnerablen Gruppen in Deutschland auch langfristig schützen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Pflegebedürftige und Kranke benötigten einen besonderen Schutz. Es sei daher sinnvoll, in der Übergangszeit bis zum Frühsommer in bestimmten Bereichen an der Maskenpflicht festzuhalten.
"Beim Besuch von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wäre es klug, diese Maßnahme nicht zum 7. April auslaufen zu lassen", sagte Reimann. Auch die Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten sollten nach Ansicht der AOK-Chefin bei Hausbesuchen weiterhin eine Maske tragen. Am Donnerstag endet die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen. Die Maskenpflicht im Gesundheitswesen gilt vorläufig noch bis zum 7. April.
8.59 Uhr: Lauterbach rät zu freiwilligem Maskentragen in Verkehrsmitteln
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rät trotz des Endes der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln dazu, freiwillig Masken zu tragen. "Ich tue es auch. Um kein Long Covid zu riskieren und andere zu schützen", schrieb der SPD-Politiker am Mittwoch auf Twitter. Lauterbach bezeichnete zugleich die bisherigen Maßnahmen zur Vermeidung großer Corona-Winterwellen als erfolgreich. Deshalb könne die Maskenpflicht im Fernverkehr entfallen.
Am Donnerstag läuft die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen nach fast drei Jahren aus. Auch im Nahverkehr, für den die Bundesländer zuständig sind, ist das ab Donnerstag flächendeckend der Fall. In einigen Bundesländern, darunter auch Sachsen, ist die Maskenpflicht im ÖPNV bereits gefallen.
8.01 Uhr: Masken- und Isolationspflichten fallen in mehreren Ländern
Nach dem Ende der Maskenpflicht in Baden-Württemberg am Dienstag sind an diesem Mittwoch in weiteren Bundesländern zentrale Corona-Schutzmaßnahmen gefallen. Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, muss sich nun in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt nicht mehr verpflichtend häuslich isolieren. Thüringen und Sachsen ziehen in den kommenden Tagen nach. Mehrere Bundesländer hatten die Isolationspflicht bereits zuvor beendet. In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hingegen müssen sich Corona-Infizierte vorerst weiterhin für mehrere Tage isolieren.
Ohne Maske reisen dürfen ab sofort auch Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen und Hamburg. In allen weiteren Bundesländern, in denen die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes noch gilt, ist das ab Donnerstag der Fall. An dem Tag läuft auch die bundesweite Maskenpflicht in Fernzügen und -bussen nach fast drei Jahren aus. In Flugzeugen ist sie schon seit dem Herbst passé.
Mittwoch, 6.18 Uhr: Pfizer rechnet 2023 mit schleppendem Corona-Geschäft
Pfizer hat im vergangenen Jahr prächtig an der Pandemie mitverdient. Für den US-Pharmakonzern war es dank hoher Verkaufszahlen seines Impfstoffs und seines Corona-Mittels Paxlovid in jeder Hinsicht ein Rekordjahr. Die sinkende Zahl der Corona-Fälle dürfte 2023 aber negativ auf die Geschäfte des US-Pharmakonzerns durchschlagen. Auch sitzen nach Konzernangaben zu Jahresbeginn viele Länder noch auf genügend Impfstoff und Medikamenten. Pfizer stellt sich daher auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein.
Pfizer rechnet demnach in diesem Jahr mit einem Erlös von 67 bis 71 Milliarden US-Dollar. 2022 hatte der Konzern noch gut 100 Milliarden Dollar (rund 92,2 Mrd. Euro) erlöst und damit 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 43 Prozent auf 31,3 Milliarden Dollar. Für das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) ergab sich ein Anstieg um 62 Prozent auf 6,58 Dollar. Für 2023 peilt Pfizer bei dieser Kennziffer lediglich einen Wert in der Bandbreite von 3,25 bis 3,45 Dollar an.
19.47 Uhr: Brandenburg streicht Corona-Isolationspflicht zum 13. Februar
Von Mitte Februar an müssen Brandenburger mit einer Corona-Infektion nicht mehr verpflichtend fünf Tage lang in Isolation bleiben. Die Absonderungspflicht für mit Sars-CoV-2 infizierte Personen werde zum 13. Februar aufgehoben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. "Die Corona-Lage hat sich erfreulicherweise sehr entspannt. In Brandenburg zeigen die drei Corona-Warnampeln seit knapp zwei Wochen komplett auf Grün", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zur Begründung.
"Wer krank ist und Symptome hat, soll zu Hause bleiben", stellte die Ministerin aber klar. "Wie bei allen anderen Infektionskrankheiten auch, sollte sich dann jede mit dem Coronavirus infizierte Person in Eigenverantwortung selbst isolieren."
Die Aufhebung der Isolationspflicht ist mit Berlin abgestimmt, wo diese Maßnahme ebenfalls zum 13. Februar aufgehoben werden soll.
13.13 Uhr: Sachsen schafft Isolationspflicht bei Corona ab
Corona-Infizierte müssen sich in Sachsen ab 3. Februar nicht mehr isolieren. Das Kabinett hat am Dienstag entschieden, die Isolationspflicht bei Corona-Infektionen abzuschaffen. Sachsen schafft zum 3. Februar auch alle anderen landeseigene Schutzmaßnahmen ab. So gibt es keine Masken- und Testpflicht in Gemeinschaftseinrichtungen für Geflüchtete und Obdachlose, Frauen-, Kinder- und Männerschutzeinrichtungen sowie im Maßregelvollzug mehr. Die Masken- und Testpflichten in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen gelten allerdings weiterhin. Diese Maßnahmen sind über das Bundesinfektionsschutzgesetz geregelt und gelten noch bis 7. April.