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Diese Dresdner Straßen werden ab 2022 erneuert

Zwickauer Straße, Carolabrücke, Bergmannstraße: Dresden hat viel vor. Das sind die 30 größten Straßenbauprojekte in diesem und im nächsten Jahr.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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In Dresden stehen dieses und nächstes Jahr eine Menge Straßenbauprojekt auf der To-Do-Liste.
In Dresden stehen dieses und nächstes Jahr eine Menge Straßenbauprojekt auf der To-Do-Liste. © Rene Meinig, Sven Ellger

Dresden. Schlaglöcher, welliger Asphalt oder altes Kopfsteinpflaster: Viele Dresdner Straßen befinden sich in einem schlechten Zustand. Die berühmtesten Beispiele, die Königsbrücker Straße und die Stauffenbergallee, führen die Liste lediglich an. Dutzende Fahrbahnen müssten erneuert werden, darunter die Wilschdorfer Landstraße bei Bosch oder die Bergmannstraße in Striesen.

Die Stadtverwaltung ist keineswegs untätig. Ihr stehen für die Sanierung und den Erhalt von Straßen in diesem Jahr insgesamt 60,7 Millionen Euro zur Verfügung. Die ersten Baustellen sind bereits eingerichtet worden, die nächsten folgen noch im April. Wo und was dieses Jahr passiert und welche Auswirkungen das für Autofahrer hat - das sind die größten Straßenbauvorhaben 2022.

In diesem Bericht erfahren Sie:

  • Welche Bauvorhaben haben bereits begonnen?
  • Welche Bauvorhaben stehen 2022 noch an?
  • Was plant die Stadt im kommenden Jahr?
  • Welche Straßen konnten bereits in den vergangenen Monaten erneuert werden?

Welche Bauvorhaben haben bereits begonnen?

Karcherallee: Am Großen Garten wird bereits seit Anfang März gearbeitet. Dort erhält die Karcherallee zwischen Stübelallee und Bertolt-Brecht-Platz neuen Asphalt. Die Bushaltestellen auf der Karcherallee werden nicht nur barrierefrei gestaltet, sie erhalten auch Unterstände. Bis zum 6. Mai werden zunächst Fahrbahn und Gehweg in Richtung Stübelallee saniert. Bis dahin wird der Verkehr in Richtung Stübelallee über die Comeniusstraße und die Müller-Berset-Straße geführt. Im Anschluss ist die andere Straßenseite dran. Die Arbeiten werden bis August dauern, teilt die Stadtverwaltung mit. Der Verkehr kann bereits ab dem 27. Juni wieder ungehindert rollen. Kosten: rund 720.000 Euro.

Lilie-Elbe-Straße: Ein schmaler Weg verbindet die Wohngebiete an der Gerokstraße und der Pfotenhauerstraße. Er führt vorbei an der alten Johannstädter Schokoladenfabrik, einer Kita und einer Grundschule. Aus diesem Weg soll nun eine richtige Straße werden mit 32 Stellflächen für Autos, 61 Fahrradbügeln, einem Sport- und Spielbereich sowie Bänken. Der sich anschließende kurze Abschnitt der Pfeifferhannsstraße im Bereich der 102. Grundschule wird saniert und die Bushaltestelle barrierefrei ausgebaut. Die Kreuzung zur Pfotenhauerstraße erhält barrierefrei ausgebaute Stellen, an denen Fußgänger die Fahrbahn überqueren können. Die Arbeiten dauern bis Dezember. Der kurze Abschnitt der Pfeifferhannsstraße bleibt bis Ende November voll gesperrt. Der Ausbau kostet rund 3,9 Millionen Euro.

Am Blauen Wunder hat die etwa achtjährige Sanierung begonnen.
Am Blauen Wunder hat die etwa achtjährige Sanierung begonnen. © René Meinig

Blaues Wunder: Auf der Loschwitzer Brücke ist die Fahrbahn bereits eingeengt worden. Dort hat die umfangreiche Sanierung der gesamten Brücke begonnen. Gebaut wird abschnittsweise, wahrscheinlich bis 2030. Autofahrer müssen sich in diesen Sommerferien auf eine vierwöchige Vollsperrung einstellen.

Welche Bauvorhaben stehen 2022 noch an?

Altmarkt: Noch im April soll die umfassende Sanierung des Altmarkts beginnen. Das Pflaster wird ersetzt, außerdem wird das Leitungsnetz, das sich beispielsweise für den Striezelmarkt unter dem Platz befindet, umgebaut. Darüber hinaus erhält der Altmarkt 20 zusätzliche Bäume. Die Arbeiten dauern bis Oktober 2023, wobei es für den diesjährigen Striezelmarkt eine Baupause geben soll. Kosten: etwa elf Millionen Euro - deutlich mehr, als ursprünglich geplant.

Zwickauer Straße: Die Zwickauer Straße gehört zu den Straßen, auf denen noch großflächig Pflaster verbaut ist. Der Abschnitt zwischen Feldschlößchenstraße und Hahnebergstraße ist bereits erneuert worden - und das Pflaster los. Im Mai nimmt sich die Stadt nun den Rest bis zur Würzburger Straße vor. Bis zum März 2023 wollen die Baufirmen fertig sein. Der Verkehr wird bis dahin über anliegende Straßen umgeleitet, teilweise seien aber auch halbseitige Sperrungen möglich, so die Stadt. Kosten: 3,1 Millionen Euro.

Carolabrücke: Wer in Richtung Neustadt über die Carolabrücke fährt, hat bereits frischen Asphalt unter den Rädern. Der Brückenzug ist 2021 fertig saniert worden. Nun ist die Fahrbahn in Richtung Altstadt an der Reihe. Los geht es voraussichtlich im November. Bis Ende 2023 lässt die Stadt unter anderem die Straße, die Geländer und die Beleuchtung erneuern. Der Verkehr wird über den fertigen Brückenzug A geführt. Kosten: 3,5 Millionen Euro. Weiter geht es nach 2023 mit dem letzten Brückenzug, über den die Straßenbahn fährt.

Bergmannstraße/Heynathstraße: Die südliche Bergmannstraße und die sich anschließende Heynathstraße im Herzen von Striesen gehören zu den grünsten Straßen Dresdens. Auf der Mittelinsel wachsen Dutzende Bäume. Im zweiten Halbjahr will die Stadt zunächst den Asphalt auf der westlichen Fahrbahn austauschen, nächstes Jahr soll die andere Seite in Angriff genommen werden. Dafür ist eine halbseitige Sperrung nötig, wobei der Verkehr auf der Gegenseite an der Baustelle vorbeigeführt wird. Kosten: 1,4 Millionen Euro.

Ringstraße/Haltestelle Pirnaischer Platz: Im Juli beginnt die Umgestaltung der Ringstraße am Pirnaischen Platz. Sie wird Teil des Promenadenrings - einem Grünzug mit Fußwegen, der die Altstadt umschließt. Dafür wird auch die Haltestelle umgebaut. 29 Bäume werden zusätzlich gepflanzt. Dafür fallen zwei Drittel der ersten Reihe auf dem Parkplatz Pirnaischer Platz weg. Die Arbeiten dauern bis Ende des Jahres. Währenddessen wird die Ringstraße voll gesperrt. Kosten: 2,3 Millionen Euro.

Der Postplatz in Richtung Rathaus soll grüner werden. Im Sommer beginnt der Ausbau der Ringstraße zum östlichen Altstädter Promenadenring.
Der Postplatz in Richtung Rathaus soll grüner werden. Im Sommer beginnt der Ausbau der Ringstraße zum östlichen Altstädter Promenadenring. © Landeshauptstadt Dresden/Archlab, Marcus Kalusche

Wilschdorfer Landstraße: Die Wilschdorfer Landstraße ist erst in den 1990er-Jahren angelegt worden, als Globalfoundries, damals noch AMD, sein erstes Chipwerk im Norden der Stadt baute. Die Straße führt am Halbleiterwerk vorbei in Richtung Flughafen zur Autobahnauffahrt. Inzwischen ist die Straße in die Jahre gekommen und benötigt eine neue Asphaltdecke. Diese bekommt sie zwischen Globus und Autobahn voraussichtlich im zweiten Halbjahr. Ein erster Versuch scheiterte im vergangenen Jahr, da die bundeseigene Autobahn GmbH einer Sperrung der Straße nicht zugestimmt hatte, so das Straßen- und Tiefbauamt. Kosten: 500.000 Euro.

Stauffenbergallee: Nein, der gepflasterte und mit Löchern übersäte Abschnitt der Stauffenbergallee ist noch nicht an der Reihe. Er muss warten, bis die Königsbrücker Straße fertig ist. Wann immer dies sein wird. Stattdessen lässt die Stadt den Asphalt zwischen Hans-Oster-Straße und Garnisonkirche tauschen. Passieren wird dies entweder in den Sommer- oder Herbstferien. Kosten: 150.000 Euro.

Was plant die Stadt im kommenden Jahr?

Die Stadt hat eine Vielzahl weiterer, sanierungsbedürftiger Straßen auf ihrer Liste. 2023 sollen unter anderem die gesamte Katharinenstraße in der Neustadt, die Arnoldstraße zwischen Pfotenhauerstraße und Thomas-Münzer-Platz, die Döbelner Straße zwischen Hans-Sachs-Straße und Trachenberger Straße sowie die Dorfhainer Straße zwischen Kohlenstraße und Döbraer Straße erneuert beziehungsweise instandgesetzt werden.

Darüber hinaus laufen die Vorbereitungen für Großbauprojekte. So soll die Bodenbacher Straße zwischen Schilfweg und Suttnerstraße voraussichtlich ab 2028 umgestaltet werden. Die Gerokstraße/Blasewitzer Straße zwischen Güntzplatz und Augsburger Straße soll ebenfalls ab 2028 komplett ausgebaut werden. Ein Jahr eher, 2027, könnte es auf der Kesselsdorfer Straße weitergehen. Dort steht der Bauabschnitt zwischen Reisewitzer Straße und Rudolf-Renner-Straße an.

Welche Straßen konnten bereits in den vergangenen Monaten erneuert werden?

Rund 20 größere Straßenbauprojekte sind im vergangenen Jahr fertig geworden. Dazu gehört zum Beispiel der Wegriss der Straßenbahngleise und der Ausbau der Wasastraße und der Franz-List-Straße. In Pieschen sind die Osterbergstraße und die Torgauer Straße ausgebaut worden.

Die Annenstraße wurde zwischen Marienstraße und Hertha-Lindner-Straße ausgebaut.
Die Annenstraße wurde zwischen Marienstraße und Hertha-Lindner-Straße ausgebaut. © Sven Ellger

Gerade erst fertig geworden ist die Annenstraße. Die Asphaltdecke zwischen Postplatz und Hertha-Lindner-Straße war erheblich beschädigt. Die Fahrbahn ist nicht nur komplett erneuert worden, auch die Gehwege wurden verbreitert. Am Fahrbahnrand ist ein zusätzlicher Mobilitätspunkt entstanden. Außerdem ist die Fläche vor den neuen Mary-Ann-Apartments zu einem Platz mit Brunnen herausgeputzt worden. Kosten: 3,5 Millionen Euro.