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Mehrheit hat keine größeren Corona-Sorgen im Advent

Lauterbach ruft erneut zu Vorsicht und mehr Corona-Impfungen auf, Landgericht weist Impfschadenklage gegen Biontech ab - unser Newsblog zu Corona.

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Besucher schlendern über den Leipziger Weihnachtsmarkt.
Besucher schlendern über den Leipziger Weihnachtsmarkt. © Jan Woitas/dpa

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

12.44 Uhr: Lauterbach ruft erneut zu Vorsicht und mehr Corona-Impfungen auf

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts einer aktuellen Corona-Welle erneut zu Vorsicht und mehr Impfungen in der Vorweihnachtszeit aufgerufen. "Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Vielmehr befalle Corona oft auch die Blutgefäße oder schwäche das Immunsystem und lasse sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren.

"Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig", sagte Lauterbach. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Corona-Impfungen oder Auffrischimpfungen für Menschen ab 60 Jahren und mit anderen Risikofaktoren wie chronischen Erkrankungen.

Der Minister riet zudem, "lieber noch mal Maske in Bus und Bahn" zu tragen. Wenn es gehe, sollte man "lieber im Homeoffice bleiben, als die Bürogesellschaft zu genießen". Kurz vor Weihnachten sollte man "am besten auf große Feiern in Innenräumen verzichten". Und er rät, im Zweifel lieber schnell noch einen Coronatest zu machen, "bevor wir ältere, kranke Menschen treffen". Denn es gelte: "Eine vermiedene Infektion ist wie ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk."

Sonntag, 10. Dezember 2023, 8.05 Uhr: Mehrheit hat keine größeren Corona-Sorgen im Advent

In der ersten Adventszeit wieder ohne verpflichtende Corona-Schutzregeln spielen Befürchtungen vor Infektionen laut einer Umfrage bei den meisten Menschen keine größere Rolle mehr. Fast zwei Drittel machen sich tendenziell keine Sorgen vor einer Ansteckung im Advent oder zu Weihnachten, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Deshalb gar nicht besorgt sind nach eigenen Angaben nun 36 Prozent. 28 Prozent sind eher nicht besorgt. Sehr besorgt sind dagegen 6 Prozent, etwas besorgt 24 Prozent.

Eine gewisse Vorsicht bei Treffen, auf Märkten und beim Adventsshopping ist laut der Umfrage für manche aber angebracht. Vor Familienfeiern bei Erkältungssymptomen einen Corona-Test zu machen, befürworteten 42 Prozent - 18 Prozent stimmten voll und ganz zu, weitere 24 Prozent stimmten eher zu. Tendenziell ablehnend äußerten sich 48 Prozent.

Dass sie Weihnachtsmärkte mit vielen Besuchern lieber meiden, sagte demnach gut ein Drittel der Befragten von sich - 15 Prozent stimmten voll und ganz zu, weitere 21 Prozent stimmten eher zu. Tendenziell ablehnend äußerten sich dazu 58 Prozent. Vorsorglich mit Maske zum Geschenkekaufen in volle Geschäfte zu gehen, befürworteten 8 Prozent voll und ganz, weitere 15 Prozent äußerten sich eher zustimmend. Tendenziell ablehnend äußerten sich 69 Prozent. Für die Umfrage wurden vom 4. bis 6. Dezember 2081 Menschen ab 18 Jahren befragt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte kürzlich deutlich gemacht, dass sich aus Berechnungen eine Corona-Welle erkennen lässt. Die Inzidenz dürfte momentan etwa 1.700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen entsprechen. Auflagen zu Masken, Tests und Quarantäne wie im Winter 2022 gibt es nun nicht.

Freitag, 8. Dezember 2023, 12.06 Uhr: Corona-Inzidenz in Sachsen stark gestiegen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Sachsen liegt auf einem hohen Niveau. Am Freitag lag die Inzidenz, also die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, laut Pandemieradar des Bundesgesundheitsministeriums bei 53. Das ist bundesweit hinter Sachsen-Anhalt (59) der zweithöchste Wert. Deutschlandweit lag die Inzidenz am Freitag bei 30.

Die höchsten Inzidenzen werden bei Säuglingen beobachtet, gefolgt von der Altersgruppe der ab 65-Jährigen, wie das sächsische Gesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte. Seit Anfang Oktober starben im Freistaat insgesamt 87 Menschen an oder mit einer Sars-CoV-2-Infektion. Dabei handelte es sich um Patienten im Alter zwischen 65 und 98 Jahren.

Donnerstag, 7. Dezember 2023, 20.25 Uhr: Langlauf-Trio um Olympiasiegerin Hennig mit Corona infiziert

Das deutsche Skilanglauf-Team muss beim Weltcup am kommenden Wochenende in Östersund wegen positiver Corona-Tests auf Olympiasiegerin Katharina Hennig, Laura Gimmler und Albert Kuchler verzichten. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag auf Anfrage bestätigte, ist das Trio bereits aus Schweden abgereist.

Zuvor hatten Hennig, Gimmler und Kuchler jeweils auf Instagram ihre Corona-Infektionen öffentlich gemacht. "Corona die Zweite. Manchmal läuft's eben nicht wie gewünscht, ab nach Hause und wieder gesund werden", schrieb die 27 Jahre alte Sächsin Hennig zu einem Foto, auf dem sie das Testergebnis zeigt.

Auch der 25-jährige Kuchler veröffentlichte ein Bild seines positiven Tests und dazu ein Foto von sich mit Maske und dem Daumen nach unten. Laura Gimmler postete unter dem Titel "Reisegruppe Covid" ein Foto des Trios mit gepackten Taschen.

Hennig und Gimmler hatten am vorigen Wochenende beim Weltcup im schwedischen Gällivare mit der 4x7,5-Kilometer-Staffel den zweiten Platz belegt. Kuchler gehörte zum deutschen Männer-Quartett, das über die gleiche Distanz auf Rang drei gelaufen war.

11.59 Uhr: Aussage von Ex-Premier Johnson im Corona-Ausschuss unterbrochen

Der britische Ex-Premierminister Boris Johnson hat sich vor einem Untersuchungsausschuss zu seiner Corona-Politik entschuldigen wollen, ist dabei aber unterbrochen worden. "Ich bedauere zutiefst den Schmerz, den Verlust und das Leid der Opfer und ihrer Familien", sagte Johnson am Mittwochmorgen.

Kritiker werfen dem konservativen Politiker vor, er habe mit einem chaotischen Kurs die britische Reaktion auf das Coronavirus erschwert. Zu seiner Aussage musste Johnson zweimal ansetzen, weil die Kommissionsvorsitzende zwischenzeitlich jemanden ermahnte, sich hinzusetzen oder den Raum zu verlassen. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge wurden dann mehrere Menschen des Saals verwiesen.

Johnson soll zwei Tage lang befragt werden. Erwartet wurde, dass der 59-Jährige Fehler einräumen, aber geltend machen wird, dass seine Entscheidungen Leben gerettet hätten.

Die öffentliche "Covid Inquiry" geht derzeit der Frage nach, ob Großbritannien ausreichend auf die Pandemie vorbereitet war. Im Vereinigten Königreich starben laut Sterbeurkunden etwa 227.000 Menschen an Covid-19. Das sind trotz geringerer Bevölkerung deutlich mehr als in Deutschland. Die Kommission unter Leitung der ehemaligen Richterin Heather Hallett kann Zeugen unter Eid vernehmen und Dokumente anfordern, aber keine Urteile fällen.

Ein Bildausschnitt aus dem Live-Stream des britischen Covid-19-Untersuchungsausschusses, bei dem Boris Johnson, ehemaliger Premierminister von Großbritannien, im Dorland Houseim Rahmen der zweiten Untersuchung aussagt.
Ein Bildausschnitt aus dem Live-Stream des britischen Covid-19-Untersuchungsausschusses, bei dem Boris Johnson, ehemaliger Premierminister von Großbritannien, im Dorland Houseim Rahmen der zweiten Untersuchung aussagt. © PA Media

Mittwoch, 6.12., 11.32 Uhr: Landgericht weist Impfschadenklage gegen Biontech ab

Das Landgericht Rottweil hat am Mittwoch eine Klage wegen eines mutmaßlichen Schadens durch eine Corona-Schutzimpfung abgewiesen. Geklagt hat ein 58 Jahre alter Mann. Er wirft dem Impfstoff-Hersteller Biontech vor, infolge einer Corona-Impfung auf dem rechten Auge fast vollständig erblindet zu sein. Der Mann verlangt vom Mainzer Unternehmen 150.000 Euro Schmerzensgeld und die Feststellung, dass ihm sämtliche weiteren Schäden zu ersetzen sind. Die 2. Zivilkammer sah die Voraussetzungen für Ansprüche aber als nicht gegeben an, wie das Landgericht mitteilte. Der Kläger kann gegen das Urteil innerhalb eines Monats Berufung einlegen.

Es handelt sich nicht um den ersten Prozess dieser Art in Deutschland. Und es ist auch nicht die erste Entscheidung eines Gerichts in diesem Zusammenhang.