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Corona-Warnapp soll Anfang Juni in "Schlafmodus" versetzt werden

Weniger Infektionen aber 13 Todesopfer in Sachsen, neue Corona-Sublinie "Arcturus" in Deutschland nachgewiesen, Lauterbach offen für Enquete-Kommission zur Corona-Politik - unser Newsblog zu Corona.

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Die Corona-Warn-App soll Anfang Juni abgeschaltet und in einem Schlafmodus versetzt werden.
Die Corona-Warn-App soll Anfang Juni abgeschaltet und in einem Schlafmodus versetzt werden. © dpa/Kira Hoffmann (Archiv)

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

20.17 Uhr: Corona-Warnapp soll Anfang Juni in "Schlafmodus" gehen

Die millionenfach genutzte Corona-Warnapp des Bundes soll angesichts der entspannteren Pandemielage Anfang Juni in einen "Schlafmodus" gehen. Bis zum 30. April soll die Warnfunktion für andere Nutzerinnen und Nutzer der App nach einem positiven Test noch verwendet werden können, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte. Im Monat Mai sollen die Systeme dann dafür vorbereitet werden, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen "Schlafmodus" zu versetzen. Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll verzichtet werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit zum Beispiel weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.

Sollte sich die Situation wieder ändern, könne die App zeitnah aus dem Schlafmodus "geweckt" und angepasst werden, sagte ein Sprecher. Die Anwendung wurde laut Ministerium mehr als 48 Millionen Mal auf Endgeräten installiert, knapp neun Millionen Menschen teilten positive Testergebnisse, um andere Nutzer zu warnen. Die laufenden Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems enden zum 31. Mai.

16.57 Uhr: Wintertourismus in Österreich noch unter Vor-Corona-Niveau

Die Buchungslage im österreichischen Tourismus ist im zu Ende gehenden Winter trotz starker Zuwächse hinter dem Niveau vor der Corona-Pandemie zurückgeblieben. Wie die staatliche Statistik Austria am Freitag in einer vorläufigen Bilanz mitteilte, lag die Zahl der Übernachtungen zwischen November und Februar 9,6 Prozent unter dem Wert des gleichen Zeitraums in der Saison 2019/20.

"Das sind die Auswirkungen einiger Krisen", sagte Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung. Nicht nur Gäste aus den kriegsführenden Ländern Russland und Ukraine würden fehlen, sondern auch Touristen aus asiatischen Märkten, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. Außerdem würden manche Gäste angesichts der gestiegenen Preise kürzere Aufenthalte buchen als früher.

Im Vergleich mit der Zeit vor der Corona-Pandemie verzeichnete das Alpenland Rückgange aus Deutschland und fast allen anderen wichtigen Herkunftsländern. Buchungen aus Russland und China stürzten um mehr als 80 Prozent ab. Verglichen mit der Vorjahressaison 2021/22 erholte sich die Übernachtungszahlen in diesem Winter jedoch um 45,9 Prozent. "Das Schöne ist, dass wir das Tief überwunden haben", sagte Stanits.

Auf den Pisten in Österreich war es diesen Winter zwar etwas voller, aber nicht so voll wie vor der Corona-Pandemie.
Auf den Pisten in Österreich war es diesen Winter zwar etwas voller, aber nicht so voll wie vor der Corona-Pandemie. © Annette Riedl/dpa-tmn (Symbolfoto)

15.09 Uhr: Sachsen meldet 268 Neuinfektionen und 13 Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Freitag 268 neue Corona-Infektionen und 13 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor genau einer Woche waren es 283 neue Fälle in 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.960.411 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.874 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat beträgt nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) 47,4 nach 48,7 am Donnerstag. Damit liegt Sachsen über dem bundesweiten Durchschnitt von 39,0 - nur vier Bundesländer haben eine höhere Inzidenz als der Freistaat.

Zwischen 82 und 22 liegen die Inzidenzen in den 13 sächsischen Regionen. Die höchste Ansteckungsrate hat noch immer die Stadt Leipzig mit aktuell 82,1, während es im Kreis Mittelsachsen nur 21,7 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 36,6 den viertniedrigsten Wert in Sachsen aus.

11.26 Uhr: RKI: Neue Corona-Sublinie "Arcturus" auch in Deutschland nachgewiesen

Die unter dem Namen "Arcturus" vieldiskutierte Corona-Sublinie XBB.1.16 ist in Deutschland bisher nur selten dokumentiert worden. In der Zeit vom 30. Januar bis zum 12. März wurden sechs Nachweise übermittelt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Corona-Bericht mitteilte. Allerdings werden in Deutschland auch nur wenige Proben auf Varianten untersucht.

Für Aufsehen sorgten in den vergangenen Tagen vor allem Berichte aus Indien. "In Indien zeigte sich zuletzt ein wachsender Anteil dieser Sublinie, parallel zu einem Anstieg der dortigen Covid-19-Inzidenzen", schrieb das RKI. In den vergangenen Wochen sei XBB.1.16 in verschiedenen Ländern nachgewiesen worden.

Die Sublinie zeichnet sich laut RKI durch drei zusätzliche Mutationen im sogenannte Spikeprotein aus. Zu einem möglichen Einfluss dieser Veränderungen auf Krankheitsschwere oder Ansteckungen äußerte sich das RKI nicht. Experten warnen aber vor Panik, noch gebe es kaum belastbare Daten.

Bei "Arcturus" handelt es sich um eine Sublinie der in Deutschland mittlerweile dominanten Omikron-Rekombinanten XBB.1. Für Deutschland erwartet das RKI in den kommenden Wochen weiterhin steigende Anteile von XBB.1-Sublinien. Für die momentan in Deutschland vorherrschende Sublinie XBB.1.5 deuten vorläufige Daten demnach nicht auf eine erhöhte Krankheitsschwere hin.

10.55 Uhr: Tui will mit Kapitalerhöhung Corona-Hilfen vollständig zurückzahlen

Der weltgrößte Reiseanbieter Tui will über eine Kapitalerhöhung 1,8 Milliarden Euro einsammeln und die Corona-Hilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) vollständig zurückzahlen. "Wir werden aus dem Erlös die vom WSF erhaltenen Hilfen einschließlich Zinsen zurückzahlen", sagte Vorstandschef Sebastian Ebel am Freitag.

Der Bund hatte Tui mit den Geldern gestützt, weil das Unternehmen in der Pandemie unter Druck geraten war. Bereits im Februar hatte die Hauptversammlung die Vorbereitung einer erneuten Kapitalerhöhung genehmigt. Die Tui-Aktien fielen am Freitagvormittag um 5,6 Prozent auf 15,10 Euro.

Rund 329 Millionen Aktien sollen zum Preis von 5,55 Euro je Stück ausgegeben werden. Aktionäre können ihr Bezugsrecht ab kommendem Dienstag (28. März) bis 17. April ausüben und dabei für je drei bestehende Anteile acht neue Papiere erhalten. Der infolge des Ukraine-Krieges sanktionierte Hauptaktionär Alexej Mordaschow darf keine Aktien zeichnen. Jüngsten Konzernangaben zufolge hält er indirekt über Firmen fast 31 Prozent an der Tui.

Mit dem Nettoerlös will die Tui ihre Verbindlichkeiten beim WSF begleichen. Insgesamt sollen dem WSF damit rund 750 Millionen Euro zufließen. Zudem will Tui rund 440 Millionen Euro Kredit an die Förderbank KfW zurückzahlen. Eine weitere Kreditlinie bei Banken soll deutlich reduziert werden. Der Bund hatte auch die Lufthansa in der Corona-Krise unterstützt. Die Fluggesellschaft konnte die Stillen Einlagen Ende 2021 bereits vollständig zurückführen. Im September verkaufte der WSF dann seine verbleibende Beteiligung und stieg damit wieder bei der Lufthansa aus.

Freitag, 6.05 Uhr: Lauterbach offen für Enquete-Kommission zur Corona-Politik

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich offen für eine von der FDP und Union geforderte Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik gezeigt. "Ich bin da wirklich mit jeder Entscheidung komplett einverstanden. Und käme es zu einer solchen Kommission, würden wir auch mitmachen", sagte Lauterbach im Podcast des Nachrichtenportals "The Pioneer". Als Minister stehe es ihm aber nicht zu, über die Einrichtung einer solchen Kommission zu entscheiden. Daher wolle er abwarten, wie sich der Bundestag entscheidet, sagte er demnach.

Der SPD-Politiker räumte auch ein, "dass man im Nachhinein den einen oder anderen Weg, der damals beschritten wurde, anders beschreiten würde". Der Vorwurf, der Staat habe die Bürger bewusst falsch informiert oder ihnen Informationen vorenthalten, sei jedoch "eine Räuberpistole aus dem Lager der Querdenker".

Um eine Enquete-Kommission einzusetzen, muss ein Viertel der Abgeordneten zustimmen. Sie setzen sich aus Abgeordneten und Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.

14.54 Uhr: Sachsen meldet 341 Neuinfektionen und vier Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Donnerstag 341 neue Corona-Infektionen und vier weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor genau einer Woche waren es mit 443 neuen Fällen knapp 100 mehr als aktuell. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.960.143 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.861 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder auf 48,7 gestiegen, nach 34,7 am Mittwoch. Am Dienstag lag der Wert bei 49,6. Zwischen knapp 81 und 24 liegen die Inzidenzen in den 13 sächsischen Regionen auseinander. Die höchste Ansteckungsrate hat noch immer die Stadt Leipzig mit 80,7, während es im Kreis Mittelsachsen nur 24,1 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 38,7 den viertniedrigsten Wert in Sachsen aus.

13.40 Uhr: Nach Corona-Pandemie wieder deutlich mehr Fahrraddiebstähle

Nach der Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr in Berlin wieder deutlich mehr Fahrräder gestohlen worden. Auf 26.833 angezeigte Diebstähle kam die Polizei in einer vorläufigen Statistik, wie aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervorgeht. Das sei etwa das Niveau der letzten Jahre vor Corona. Die Aufklärungsquote lag mit 3,9 Prozent noch niedriger als zuvor. Der "Tagesspiegel" hatte berichtet.

Die Zahl der 26.833 registrierten Diebstähle stammt aus einer aktuellen Eingangsstatistik der Polizei, die endgültige Kriminalstatistik (PKS) des Jahres weist dann noch höhere Zahlen aus. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch diese Zahl letztlich deutlich höher sein wird. Im Corona-Jahr 2021 war die Zahl der Anzeigen wegen gestohlener Räder in der PKS auf knapp 25 500 gesunken, den niedrigsten Stand seit langem.

Die während der Corona-Pandemie stark gesunkene Zahl an Fahhrraddiebstählen hat zuletzt wieder deutlich zugenommen.
Die während der Corona-Pandemie stark gesunkene Zahl an Fahhrraddiebstählen hat zuletzt wieder deutlich zugenommen. © Andreas Gebert/dpa (Symbolbild/Archiv)

10.57 Uhr: Anwalt: Geldwäsche-Ermittlungen gegen Ballweg eingestellt

Gegen "Querdenken"-Initiator Michael Ballweg wird nicht mehr wegen Geldwäsche-Verdachts ermittelt. Er sitzt aber weiterhin in Untersuchungshaft - am Dienstag war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Ballweg Anklage erhoben hat. Was genau ihm vorgeworfen wird, ist den Anwälten des 48-Jährigen bisher nicht bekannt. Einer der Verteidiger Ballwegs bestätigte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, dass aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft hervorgehe, dass die Vorwürfe wegen Geldwäsche fallengelassen worden seien. Die Anklagebehörde wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht dazu äußern. Zuvor hatte der Youtube-Kanal des ehemaligen "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt berichtet, "Achtung, Reichelt!".

Die am Dienstag bekanntgewordene Anklage haben die Anwälte Ballwegs eigenen Angaben zufolge noch nicht erhalten. Man sei daher jetzt noch gespannter, was ihm genau vorgeworfen werde. Von der Staatsanwaltschaft hieß es, dass man erst dann wieder Auskünfte erteilen werde, wenn dem Beschuldigten und seinen Verteidigern die Anklage zugestellt worden sei. Einen Namen nannte die Staatsanwaltschaft erneut nicht. Das Stuttgarter Landgericht muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt.

Ballweg sitzt seit etwa neun Monaten in Untersuchungshaft. Bislang wurde er des versuchten gewerbsmäßigen Betrugs und der versuchten Geldwäsche verdächtigt. Ballwegs Anwälte hatten mehrmals vergeblich ein Ende der Untersuchungshaft verlangt. Ballweg scheiterte unter anderem auch mit einer Verfassungsbeschwerde, sie wurde nicht zur Entscheidung angenommen.