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Betrug mit Corona-Hilfen und Tests: Bundesweit mehr als 30.000 Verfahren

Sachsen meldet so viele neue Fälle wie vor einer Woche, Fitnessbranche überwindet Corona-Einbußen, Chemnitzer Krankenhaus-Mitarbeiter tragen wieder Maske - unser Newsblog zu Corona.

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Vor allem in Testzentren gab es während der Corona-Pandemie zahlreiche Betrügereien.
Vor allem in Testzentren gab es während der Corona-Pandemie zahlreiche Betrügereien. © Symbolfoto/Archiv: Peter Kneffel/dpa

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

20.03 Uhr: Betrug mit Corona-Pandemie - bundesweit 30.000 Verfahren

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Berlin rund 13.500 Betrugsverfahren im Zusammenhang mit Testzentren oder Corona-Hilfszahlungen eingeleitet worden. Das teilte die Polizei am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatte der RBB berichtet, dass Berlin damit im bundesweiten Vergleich an der Spitze liegt. Das Landeskriminalamtes (LKA) geht von einem potenziellen Schaden von mindesten 243 Millionen Euro aus. Zu Beginn der Corona-Pandemie konnten Unternehmer und Solo-Selbstständige in der Hauptstadt schnell und unkompliziert Hilfsgelder beantragen. Nach Einschätzung des LKA wurde es Betrügern einfach gemacht, an Zuschüsse zu gelangen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat bislang nach eigenen Angaben mehr als 880 Verfahren zu Betrügereien mit Hilfszahlungen oder Testzentren auf den Tisch bekommen. In rund 649 Fällen sei es bislang zu einer Geldstrafe gekommen, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. In 30 Fällen sei es zu Haftstrafen gekommen. Bundesweit sind nach einer Umfrage des Senders RBB in ganz Deutschland bisher mehr als 30.000 Verfahren wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Hilfen und der Abrechnung von Corona-Tests eingeleitet worden. Die Gesamtsumme des betrügerisch erlangten Geldes liegt nach den Recherchen des Senders bei mindestens 500 Millionen Euro.

16.55 Uhr: Erholung nach Corona - Fitnessbranche gewinnt eine Million Mitglieder

Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt. Ende des vergangenen Jahres lag die Zahl der Mitglieder bei 10,3 Millionen - ein Plus von einer Million oder 10,8 Prozent gemessen am Vorjahr, teilte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) am Mittwoch in Hamburg mit. Zugleich konnte die Branche, die von Corona-Lockdowns hart betroffen war, ihren Umsatz 2022 auf 4,9 Milliarden Euro mehr als verdoppeln (plus 122,7 Prozent). Dies sei auf die gestiegenen Mitgliedszahlen, höhere Beiträge, aber auch auf das schwache, coronageprägte Vorjahr zurückzuführen. Die Branche sei "auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen".

Fitnessstudios mussten in der Pandemie monatelang schließen, später konnten sie zunächst nur unter harten Auflagen öffnen. In der Folge verloren sie massenhaft Mitglieder, der Umsatz der lange erfolgsverwöhnten Fitnessbranche brach ein. In der Not ließen manche Fitnessstudios Beiträge trotz Zwangsschließung weiter laufen, was Mitglieder verärgerte. Wegen der Krise mussten einige Studiobetreiber aufgeben, zumal ihnen nach der Lockerung der Corona-Vorschriften steigende Energiekosten etwa für Saunen zu schaffen machten. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Fitness- und Gesundheitsanlagen um 3,6 Prozent auf 9.149, wie der DSSV weiter mitteilte.

Nach den langen Schließungen gebe es nun einen akuten Bewegungsmangel und enormen Nachholbedarf bei den Menschen, erklärte der Verband mit Blick auf die gestiegenen Mitgliederzahlen. Trotz der kräftigen Zuwächse lagen die Mitgliederzahlen 2022 demnach aber noch um 1,4 Millionen unter dem Vorkrisenwert von 2019 (11,7 Millionen).

Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt.
Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt. © Oliver Berg/dpa (Archiv)

14.52 Uhr: Sachsen meldet fast 500 Neuinfektionen und vier Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Mittwoch 493 neue Corona-Infektionen und vier weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 492 fast genauso viele neu Fälle. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.959.802 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.857 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) auf 34,7 gesunken, nach 49,6 am Dienstag. Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungswerte von knapp über 50 bis unter 20. Die Stadt Leipzig hat mit 50,3 weiterhin die höchste Inzidenz im Freistaat, während es im Kreis Mittelsachsen nur 17,4 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 26,6 den drittniedrigsten Wert in Sachsen aus.

13.38 Uhr: Freizeitparks öffnen wieder - Andrang wegen Corona-Ausfällen

Nicht nur einige Tiere halten Winterschlaf, sondern auch Freizeitparks. Monatelang lagen sie ziemlich ruhig da. Fahrgeschäfte waren weggeräumt und Türen abgeschlossen. Nun aber öffnen viele von ihnen wieder. Dazu gehört etwa der Serengeti Park in Hodenhagen, der am Wochenende aufmacht. Eine Sprecherin sagte: "Wir blicken optimistisch in die Saison."

Besonders in den Ferienzeiten werden viele Besucherinnen und Besucher erwartet. Auch deshalb, weil einige Schulklassen die verpassten Ausflüge aus der Corona-Zeit nachholen. m Europa-Park Rust etwa soll es einen neuen Themenbereich über das kleine Land Liechtenstein geben. Der Wildpark Schwarze Berge baute an einer neuen Marderlandschaft.

11.24 Uhr: Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis möglich bleiben

Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Der Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es "durch eine Ärztin oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird". Die bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.

Es solle sichergestellt werden, dass auch über die in der Richtlinie vorgesehenen Impfungen hinaus ein hohes Immunitätsniveau in der Bevölkerung bestehe, heißt es in dem Entwurf. Ein "fortlaufendes umfangreicheres Impfangebot nach ärztlicher Indikationsstellung und individueller Nutzen-Risiko-Abwägung" könne bei der vorherrschenden Omikron-Variante dazu beitragen, im kommenden Herbst und Winter Überlastungssituationen des Gesundheitswesens zu vermeiden. "Dies gilt insbesondere, da die Immunität nach einer Schutzimpfung oder Infektion abnimmt."

Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten Alters- und Berufsgruppen angehört - oder ob Kassen es ermöglichen, heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung.

Mittwoch, 9.10 Uhr: Corona-Fälle in Chemnitzer Krankenhäusern: Mitarbeiter tragen wieder Maske

Im DRK-Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein gilt für medizinisches Personal wieder die Maskenpflicht außerhalb von Patienten-Zimmern. Das berichtet die Freie Presse. Demnach müssen Mitarbeiter, aber auch Besucher und ambulante Patienten wieder eine FFP2-Maske tragen. Grund ist eine vermehrte Anzahl von Patienten mit Corona-Infektion, die derzeit im Rabensteiner Krankenhaus behandelt werden. Auch in den Zeisigwaldkliniken Bethanien hätten sich auf verschiedenen Stationen vermehrt Patienten mit dem Coronavirus angesteckt - dem Bericht zufolge wurde auch hier den Mitarbeitern empfohlen, im direkten Kontakt mit Patienten eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Ursprünglich war die Maskenpflicht für Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen am 1. März gefallen. Seitdem müssen nur noch Besucher in Krankenhäusern und Patienten von Arztpraxen sowie anderen Gesundheitseinrichten zur Maske greifen.

21.10 Uhr: Djokovic bereut fehlende Corona-Impfung nicht

Obwohl er wegen einer fehlenden Corona-Impfung erneut zwei wichtige Turniere in den USA verpasst, steht Tennis-Star Novak Djokovic zu seiner Entscheidung. "Es ist schade, dass ich nicht in Indian Wells und Miami spielen konnte. Aber gleichzeitig ist es eine bewusste Entscheidung, die ich getroffen habe, und ich wusste, dass es immer die Möglichkeit gibt, dass ich nicht kommen kann", sagte der 22-malige Grand-Slam-Sieger in einem CNN-Interview.

"Ich hoffe, dass sich diese Situation bis zu den US Open in diesem Jahr ändern wird. Das ist für mich das wichtigste Turnier auf amerikanischem Boden", sagte Djokovic. Noch bis 11. Mai gilt in den USA die Regel, dass man als Ausländer einen Impfnachweis braucht, wenn man mit dem Flugzeug einreist. Bei den Ende August beginnenden US Open, die er bisher dreimal gewann, wolle er unbedingt spielen.

15.45 Uhr: Politisch motivierte Kriminalität nimmt in Sachsen zu

Sachsen verzeichnet bei politisch motivierten Straftaten einen neuen Höchststand. Im Vergleich zu 2021 sei ein Drittel mehr solcher Fälle registriert worden, sagte Innenminister Armin Schuster (CDU) am Dienstag in Dresden. Insgesamt wurden demnach 6.327 Delikte gezählt (2021: 4.796 Fälle). Davon seien 30 Prozent rechts motiviert (1.904 Fälle). Der Gesamtzuwachs sei vor allem eine Folge der besonders stark gestiegenen Straftaten, die nicht den klassischen Bereichen politisch rechts oder politisch links motivierter Kriminalität zuzuordnen sind, sagte Schuster. Insgesamt wurden 3.174 derartige Fälle gezählt. Darunter seien zum Beispiel Delikte im Zusammenhang mit Protesten und Versammlungen zur Corona-Pandemie, zum russischen Angriffskrieg sowie zur Energiekrise. Mehr zur Polizeistatistik in Sachsen

14.19 Uhr: Sachsen meldet mehr als 500 Neuinfektionen und 20 Todesopfer

Das Sächsische Sozialministerium hat am Dienstag 505 neue Corona-Infektionen und 20 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.959.309 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.853 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat liegt nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 49,6, am Montag waren es noch 47,5. Innerhalb der 13 sächsischen Regionen gibt es dabei deutliche Schwankungen. Die Stadt Leipzig hat mit 74,3 weiterhin die höchste Ansteckungsrate im Freistaat, während der Kreis Mittelsachsen nur einen Wert von 23,4 ausweist.

13.58 Uhr: Umfrage: Beschäftigte in sozialen Berufen am Limit

Die Belastungen für Beschäftigte in sozialen Berufen sind laut einer Umfrage nach der Corona-Pandemie erheblich angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag in Berlin vorgestellte Analyse der Hochschule Fulda und der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. So seien mehr als 60 Prozent der Befragten häufig oder sehr häufig an der Grenze der Belastbarkeit. Ein hohes Burn-Out-Risiko gebe es insbesondere bei Beschäftigten in der Jugend- sowie in der Behindertenhilfe, aber auch in Kitas und den Jugendämtern.

Für die Studie "Professionelle Krise nach Corona? Steuerungsbedarf in der Sozialen Arbeit nach der Pandemie" wurden den Angaben zufolge im November vergangenen Jahres 8.210 Beschäftigte online befragt. Schätzungen zufolge gibt es rund 1,5 Millionen Beschäftigte in der Sozialen Arbeit.

Die Bundesfachgruppenleiterin Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit bei ver.di, Elke Alsago, sagte, die Beschäftigten in vielen sozialen Berufen, vor allem im öffentlichen Dienst, seien am Limit. Als Grund wird unter anderem auf eine gestiegene Nachfrage nach Angeboten sozialer Arbeit nach der Pandemie verwiesen. Zudem seien die Problemlagen bei den einzelnen Klienten vielschichtiger geworden und der Hilfebedarf gestiegen.

Über alle Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit hinweg würden mehr als ein Drittel (38,9 Prozent) der Befragten regelmäßig drei oder mehr Stunden wöchentlich zusätzlich arbeiten. Knapp zwei Drittel der Befragten stehen demnach bei ihrer Arbeit unter Zeitdruck. Mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) würden die Arbeitsmenge häufig oder sehr häufig nicht schaffen.