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Corona: WHO empfiehlt keine weitere Impfung bei "mittlerem Risiko"

Inzidenz in Sachsen sinkt unter 40, letzte Einreiseregeln laufen Ostern aus, Länder-Gesundheitsminister fordern mehr Forschung zu Impfschäden - unser Newsblog zu Corona.

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Die WHO hat neue Empfehlungen für Corona-Impfungen herausgegeben.
Die WHO hat neue Empfehlungen für Corona-Impfungen herausgegeben. © Sven Hoppe/dpa (Symbolbild/Archiv)

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

9.35 Uhr: Sinkende Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen - zwei Regionen noch über 50

In Sachsen ist die Sieben-Tage-Inzidenz leicht gesunken. Nachdem der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gestern bei 45,0 lag, weist das Robert Koch-Institut (RKI) für den heutigen Mittwoch eine Ansteckungsrate von 38,9 für den Freistaat aus.

Sachsen liegt damit weiter über dem Durchschnitt der Bundesländer (31,6). Besonders gering ist die Ansteckungsrate derzeit in Baden-Württemberg mit 20,3., an der Tabellenspitze liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 57,4. Die Angaben liefern allerdings nur ein unvollständiges Bild über die Infektionslage - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Aber nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Die Werte in den 13 Regionen in Sachsen variieren von 63 bis 29. Die höchsten Inzidenzen weist das RKI mit 63,1 und 50,3 für die Stadt und den Landkreis Leipzig aus - alle anderen liegen unter 50. Nur 29,1 beträgt die Ansteckungsrate im Landkreis Mittelsachsen. Den zweitniedrigsten Wert hat Dresden mit aktuell 29,4.

Mittwoch, 6.15 Uhr: WHO empfiehlt keine weitere Corona-Impfung bei "mittlerem Risiko"

Für Erwachsene mit "mittlerem Risiko" empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine weiteren Corona-Auffrischungsimpfungen. Wenn diese Bevölkerungsgruppe die Grundimmunisierung und eine Auffrischungsdosis erhalten hat, sei der Nutzen einer weiteren Impfung gering, teilten die WHO-Impfexperten mit.

Zusätzliche Auffrischungen seien nur für Menschen mit "hohem Risiko" empfohlen – etwa Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Menschen mit Immunschwächeerkrankungen wie HIV, Schwangere sowie medizinisches Personal. Gesunde Erwachsene unter 60 Jahren sowie Kinder und Jugendliche mit einem "mittleren Risiko" benötigen laut WHO hingegen keine Auffrischungsimpfung. Allerdings stellten sie auch kein Risiko dar.

Die Beratende Expertengruppe für Immunisierung (SAGE) der UN-Gesundheitsorganisation gab die aktualisierten Empfehlungen heraus. Die Bevölkerung wurde darin in die Risikogruppen "hoch", "mittel" und "niedrig" eingestuft, entsprechend dem Risiko, schwer an Covid zu erkranken oder daran zu sterben. In die Gruppe mit dem geringsten Risiko fallen gesunde Kinder und Jugendliche.

15.46 Uhr: Sachsen meldet 270 Neuinfektionen und 3 Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Dienstag 270 neue Corona-Infektionen und 3 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.961.187 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.879 Menschen starben.

11.36 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen steigt etwas

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen ist am Dienstag leicht angestiegen. Nachdem der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gestern bei 43,0 lag, weist das Robert Koch-Institut (RKI) nun eine Ansteckungsrate von 45,0 für den Freistaat aus.

Sachsen liegt damit deutlich über dem Durchschnitt der Bundesländer (34,1). Besonders gering ist die Ansteckungsrate derzeit in Baden-Württemberg mit 21,5., an der Tabellenspitze liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 62,4. Die Angaben liefern allerdings nur ein unvollständiges Bild über die Infektionslage - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Aber nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Dienstag, 5.47 Uhr: Letzte Corona-Einreiseregeln laufen zu Ostern aus

Die schon weitgehend gelockerten Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland fallen zu Ostern weg. Die entsprechende Verordnung läuft angesichts der entspannteren Pandemielage am 7. April aus, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Zuletzt hatte zu Jahresbeginn wegen einer Infektionswelle in China vorübergehend eine Testpflicht für Reisende von dort gegolten. Dazu wurde in der Verordnung eine neue Kategorie von Gebieten geschaffen, in denen nach Einstufung der Bundesregierung "eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht".

Einst geltende Einreise-Vorgaben mit 3G-Nachweisen als Geimpfte, Genesene oder Getestete sind schon seit längerem weggefallen. Als grundsätzliche "Notbremse" bestehen blieben zuletzt noch Regeln für Gebiete, in denen neue Corona-Varianten auftreten. Einreisende von dort müssen sich der geltenden Verordnung zufolge in Deutschland in eine 14-tägige Quarantäne begeben, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Außer der vorübergehenden Aufnahme Chinas ist auf einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) aber bereits seit Monaten kein Staat mehr aufgeführt, der als "Virusvariantengebiet" eingestuft wurde.

Am 7. April enden auch weitere verbliebene Corona-Bestimmungen. So laufen die letzten bundesweiten Vorgaben im Infektionsschutzgesetz aus, die derzeit noch eine Maskenpflicht für Besuche in Gesundheitseinrichtungen regeln.

20.11 Uhr: Biontech mit Milliardengewinn - Vertriebsaufbau für Krebstherapien

Der Impfstoffhersteller Biontech hat im vergangenen Jahr abermals einen Milliardengewinn eingefahren und will nun auch angesichts zurückgehender Erlöse mit dem Corona-Vakzin die Entwicklung von Therapien etwa gegen Krebs weiter vorantreiben. Die Erlöse der Mainzer beliefen sich 2022 auf insgesamt 17,3 Milliarden Euro nach knapp 19 Milliarden im Jahr davor, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Unter dem Strich verbuchte Biontech einen Nettogewinn von 9,4 Milliarden Euro und damit ebenfalls etwas weniger als 2021 mit 10,3 Milliarden. Für 2023 erwartet das Unternehmen rund 5 Milliarden Euro Umsatz mit Covid-19-Impfstoffen.

2021 hatten Biontech und der US-Partner Pfizer noch mehr als 2,6 Milliarden Corona-Impfstoffdosen ausgeliefert, im vergangenen Jahr wurden nur noch rund 2 Milliarden Dosen in Rechnung gestellt. Neben Corona-Impfstoffen setzt Biontech unter anderem auf die Erforschung von Ansätzen in der Immuntherapie auf Basis des Botenmoleküls mRNA bei der Bekämpfung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten sowie Krebs. Für künftige Onkologie-Produkte möchten die Mainzer in diesem und im kommenden Jahr eine Vertriebsorganisation in den USA, der EU und anderen ausgewählten Regionen aufbauen.

18.48 Uhr: Gesundheitsminister der Länder fordern mehr Forschung zu Impfschäden

Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder fordern vom Bund eine stärkere Förderung der Forschung zu Corona-Impfschäden. Das beschlossen sie bei einer Videokonferenz am Montag.

Zwar habe die Corona-Impfung viele Leben gerettet und sei wichtig und richtig gewesen, sagte der Vorsitzende der Konferenz, der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). "Gerade zur Stärkung des Impf-Gedankens braucht es aber Forschung zur Symptomatik, Diagnostik und Behandlung von gesundheitlichen Folgen des Impfens." Der Bund müsse diese Forschung so schnell wie möglich anstoßen, denn nur eine bundeseinheitliche Strategie sei zielführend.

17.03 Uhr: Millionenbetrug mit Corona-Testzentren: Langjährige Haft

Ein ehemaliger Betreiber von Corona-Testzentren ist wegen Betrugs zu insgesamt acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Rund 9,7 Millionen Euro habe der 47-Jährige gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zu Unrecht abgerechnet und erhalten, begründete das Berliner Landgericht am Montag. Dem Angeklagten sei es darum gegangen, "so viel Geld wie möglich zu kassieren", sagte der Vorsitzende Richter.

Der damalige Spätkauf-Betreiber wurde des besonders schweren Betrugs in 67 Fällen schuldig gesprochen. Gegen seine mitangeklagte Schwester erging wegen Beihilfe in 17 Fällen eine Strafe von einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung des erlangten Geldes an.

In dem für die Hauptstadt bisher größten Strafverfahren wegen Verdachts auf Betrug bei der Abrechnung von Corona-Bürgertests geht es um Taten zwischen Mai und Oktober 2021. Der Schwindel soll über 18 Testzentren gelaufen sein. Der 47-Jährige habe Tests abgerechnet, die gar nicht oder nicht in dem Umfang durchgeführt worden seien, so das Gericht. Mehr als 6,6 Millionen Euro soll der Mann laut Anklage in die Türkei weitergeleitet haben.

In die gegen den 47-Jährigen verhängte Strafe wurde eine frühere Verurteilung zu drei Jahren und acht Monaten Haft einbezogen. Der Staatsanwalt hatte eine Gesamtstrafe von zehn Jahren und drei Monaten beantragt. Der Verteidiger plädierte auf maximal sieben Jahre Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.