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Corona in Sachsen: Weniger Neuinfektionen aber wieder steigende Inzidenz

Eine Region in Sachsen mit Ansteckungsrate über 80, Betrug mit Corona-Hilfen: Bundesweit 30.000 Verfahren, Geldwäsche-Ermittlungen gegen Ballweg eingestellt - unser Newsblog zu Corona.

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In Sachsen sind in 24 Stunden 341 neue Corona-Infektionen registriert worden.
In Sachsen sind in 24 Stunden 341 neue Corona-Infektionen registriert worden. © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild (Symbolbild)

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

14.54 Uhr: Sachsen meldet 341 Neuinfektionen und vier Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Donnerstag 341 neue Corona-Infektionen und vier weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor genau einer Woche waren es mit 443 neuen Fällen knapp 100 mehr als aktuell. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.960.143 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.861 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder auf 48,7 gestiegen, nach 34,7 am Mittwoch. Am Dienstag lag der Wert bei 49,6. Zwischen knapp 81 und 24 liegen die Inzidenzen in den 13 sächsischen Regionen auseinander. Die höchste Ansteckungsrate hat noch immer die Stadt Leipzig mit 80,7, während es im Kreis Mittelsachsen nur 24,1 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 38,7 den viertniedrigsten Wert in Sachsen aus.

13.40 Uhr: Nach Corona wieder deutlich mehr Fahrraddiebstähle

Nach der Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr in Berlin wieder deutlich mehr Fahrräder gestohlen worden. Auf 26.833 angezeigte Diebstähle kam die Polizei in einer vorläufigen Statistik, wie aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervorgeht. Das sei etwa das Niveau der letzten Jahre vor Corona. Die Aufklärungsquote lag mit 3,9 Prozent noch niedriger als zuvor. Der "Tagesspiegel" hatte berichtet.

Die Zahl der 26.833 registrierten Diebstähle stammt aus einer aktuellen Eingangsstatistik der Polizei, die endgültige Kriminalstatistik (PKS) des Jahres weist dann noch höhere Zahlen aus. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch diese Zahl letztlich deutlich höher sein wird. Im Corona-Jahr 2021 war die Zahl der Anzeigen wegen gestohlener Räder in der PKS auf knapp 25 500 gesunken, den niedrigsten Stand seit langem.

Die während der Corona-Pandemie stark gesunkene Zahl an Fahhrraddiebstählen hat zuletzt wieder deutlich zugenommen.
Die während der Corona-Pandemie stark gesunkene Zahl an Fahhrraddiebstählen hat zuletzt wieder deutlich zugenommen. © Andreas Gebert/dpa (Symbolbild/Archiv)

10.57 Uhr: Anwalt: Geldwäsche-Ermittlungen gegen Ballweg eingestellt

Gegen "Querdenken"-Initiator Michael Ballweg wird nicht mehr wegen Geldwäsche-Verdachts ermittelt. Er sitzt aber weiterhin in Untersuchungshaft - am Dienstag war bekanntgeworden, dass die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Ballweg Anklage erhoben hat. Was genau ihm vorgeworfen wird, ist den Anwälten des 48-Jährigen bisher nicht bekannt. Einer der Verteidiger Ballwegs bestätigte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, dass aus einem Schreiben der Staatsanwaltschaft hervorgehe, dass die Vorwürfe wegen Geldwäsche fallengelassen worden seien. Die Anklagebehörde wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht dazu äußern. Zuvor hatte der Youtube-Kanal des ehemaligen "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt berichtet, "Achtung, Reichelt!".

Die am Dienstag bekanntgewordene Anklage haben die Anwälte Ballwegs eigenen Angaben zufolge noch nicht erhalten. Man sei daher jetzt noch gespannter, was ihm genau vorgeworfen werde. Von der Staatsanwaltschaft hieß es, dass man erst dann wieder Auskünfte erteilen werde, wenn dem Beschuldigten und seinen Verteidigern die Anklage zugestellt worden sei. Einen Namen nannte die Staatsanwaltschaft erneut nicht. Das Stuttgarter Landgericht muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt.

Ballweg sitzt seit etwa neun Monaten in Untersuchungshaft. Bislang wurde er des versuchten gewerbsmäßigen Betrugs und der versuchten Geldwäsche verdächtigt. Ballwegs Anwälte hatten mehrmals vergeblich ein Ende der Untersuchungshaft verlangt. Ballweg scheiterte unter anderem auch mit einer Verfassungsbeschwerde, sie wurde nicht zur Entscheidung angenommen.

Donnerstag, 6.01 Uhr: Experte: Großbritannien hat zu Corona-Beginn versagt

Drei Jahre nach Beginn des ersten Corona-Lockdowns in Großbritannien sieht ein Experte große Versäumnisse der britischen Regierung in der anfänglichen Reaktion auf das Virus. "Die unzureichende Reaktion auf die Pandemie zu Beginn hat dazu geführt, dass Großbritannien im Sommer 2020 im internationalen Vergleich eine der höchsten Raten an Übersterblichkeit hatte", sagte Azeem Majeed, Experte für öffentliche Gesundheit am Imperial College London, der Deutschen Presse-Agentur. Durch die schnellen und konsequenten Impfungen habe sich dies jedoch im Laufe der Jahre verbessert.

Am 23. März 2020 begann in Großbritannien der erste Corona-Lockdown, nachdem der damalige Premierminister Boris Johnson zuvor noch kurzzeitig den Plan verfolgt hatte, das Virus durch die Bevölkerung rauschen zu lassen und damit eine Herdenimmunität zu erreichen - ohne Rücksicht auf die zu erwartenden hohen menschlichen Verluste.

Seit Beginn der Pandemie sind in Großbritannien mehr als 220.000 Menschen gestorben, bei denen Covid-19 als Ursache auf dem Totenschein vermerkt ist. Damit gehört das Land zu den am schwersten von dem Virus getroffenen Ländern in Europa.

Der 23. März wird als Gedenktag an die Opfer der Pandemie begangen. Die britische Hilfsorganisation Covid Aid sammelt auf ihrer Internetseite Veranstaltungen und Hilfsangebote für Trauernde. Schulen und andere Organisationen sind eingeladen, Momente der Erinnerung und Reflexion zu schaffen.

Dass die britische Regierung Corona weitgehend abgehakt habe, baue auf der vergleichsweise guten Immunisierung der Bevölkerung auf, sagte Experte Majeed. Allerdings werde das Pandemiegeschehen auch weniger engmaschig überwacht. "Das Risiko einer schwereren Welle bleibt aber bestehen", so Majeed - etwa durch gefährlichere Varianten oder eine abnehmende Immunität der Gesellschaft.

20.03 Uhr: Betrug mit Corona-Pandemie - bundesweit 30.000 Verfahren

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Berlin rund 13.500 Betrugsverfahren im Zusammenhang mit Testzentren oder Corona-Hilfszahlungen eingeleitet worden. Das teilte die Polizei am Mittwoch auf Anfrage mit. Zuvor hatte der RBB berichtet, dass Berlin damit im bundesweiten Vergleich an der Spitze liegt. Das Landeskriminalamtes (LKA) geht von einem potenziellen Schaden von mindesten 243 Millionen Euro aus. Zu Beginn der Corona-Pandemie konnten Unternehmer und Solo-Selbstständige in der Hauptstadt schnell und unkompliziert Hilfsgelder beantragen. Nach Einschätzung des LKA wurde es Betrügern einfach gemacht, an Zuschüsse zu gelangen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat bislang nach eigenen Angaben mehr als 880 Verfahren zu Betrügereien mit Hilfszahlungen oder Testzentren auf den Tisch bekommen. In rund 649 Fällen sei es bislang zu einer Geldstrafe gekommen, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. In 30 Fällen sei es zu Haftstrafen gekommen. Bundesweit sind nach einer Umfrage des Senders RBB in ganz Deutschland bisher mehr als 30.000 Verfahren wegen Betrugsverdachts im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Hilfen und der Abrechnung von Corona-Tests eingeleitet worden. Die Gesamtsumme des betrügerisch erlangten Geldes liegt nach den Recherchen des Senders bei mindestens 500 Millionen Euro.

16.55 Uhr: Erholung nach Corona - Fitnessbranche gewinnt eine Million Mitglieder

Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt. Ende des vergangenen Jahres lag die Zahl der Mitglieder bei 10,3 Millionen - ein Plus von einer Million oder 10,8 Prozent gemessen am Vorjahr, teilte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) am Mittwoch in Hamburg mit. Zugleich konnte die Branche, die von Corona-Lockdowns hart betroffen war, ihren Umsatz 2022 auf 4,9 Milliarden Euro mehr als verdoppeln (plus 122,7 Prozent). Dies sei auf die gestiegenen Mitgliedszahlen, höhere Beiträge, aber auch auf das schwache, coronageprägte Vorjahr zurückzuführen. Die Branche sei "auf dem besten Weg, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen".

Fitnessstudios mussten in der Pandemie monatelang schließen, später konnten sie zunächst nur unter harten Auflagen öffnen. In der Folge verloren sie massenhaft Mitglieder, der Umsatz der lange erfolgsverwöhnten Fitnessbranche brach ein. In der Not ließen manche Fitnessstudios Beiträge trotz Zwangsschließung weiter laufen, was Mitglieder verärgerte. Wegen der Krise mussten einige Studiobetreiber aufgeben, zumal ihnen nach der Lockerung der Corona-Vorschriften steigende Energiekosten etwa für Saunen zu schaffen machten. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Fitness- und Gesundheitsanlagen um 3,6 Prozent auf 9.149, wie der DSSV weiter mitteilte.

Nach den langen Schließungen gebe es nun einen akuten Bewegungsmangel und enormen Nachholbedarf bei den Menschen, erklärte der Verband mit Blick auf die gestiegenen Mitgliederzahlen. Trotz der kräftigen Zuwächse lagen die Mitgliederzahlen 2022 demnach aber noch um 1,4 Millionen unter dem Vorkrisenwert von 2019 (11,7 Millionen).

Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt.
Die deutsche Fitnessbranche hat sich kräftig von den hohen Einbußen in der Corona-Pandemie erholt. © Oliver Berg/dpa (Archiv)

14.52 Uhr: Sachsen meldet fast 500 Neuinfektionen und vier Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Mittwoch 493 neue Corona-Infektionen und vier weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor einer Woche waren es mit 492 fast genauso viele neu Fälle. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.959.802 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.857 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat ist nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) auf 34,7 gesunken, nach 49,6 am Dienstag. Innerhalb der 13 sächsischen Regionen reichen die Ansteckungswerte von knapp über 50 bis unter 20. Die Stadt Leipzig hat mit 50,3 weiterhin die höchste Inzidenz im Freistaat, während es im Kreis Mittelsachsen nur 17,4 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 26,6 den drittniedrigsten Wert in Sachsen aus.

13.38 Uhr: Freizeitparks öffnen wieder - Andrang wegen Corona-Ausfällen

Nicht nur einige Tiere halten Winterschlaf, sondern auch Freizeitparks. Monatelang lagen sie ziemlich ruhig da. Fahrgeschäfte waren weggeräumt und Türen abgeschlossen. Nun aber öffnen viele von ihnen wieder. Dazu gehört etwa der Serengeti Park in Hodenhagen, der am Wochenende aufmacht. Eine Sprecherin sagte: "Wir blicken optimistisch in die Saison."

Besonders in den Ferienzeiten werden viele Besucherinnen und Besucher erwartet. Auch deshalb, weil einige Schulklassen die verpassten Ausflüge aus der Corona-Zeit nachholen. m Europa-Park Rust etwa soll es einen neuen Themenbereich über das kleine Land Liechtenstein geben. Der Wildpark Schwarze Berge baute an einer neuen Marderlandschaft.

11.24 Uhr: Corona-Impfungen sollen auf breiterer Front gratis möglich bleiben

Die Corona-Impfungen in Deutschland sollen zu Ostern in die reguläre Gesundheitsversorgung übergehen. Dabei sollen auch vom 8. April an Impfungen auf breiterer Front kostenlos möglich sein, wie aus einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Der Rahmen für den Anspruch auf Impfungen soll künftig eine fachliche Richtlinie sein, die sich an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) orientiert. Auch darüber hinaus sollen aber Impfungen auf Kassenkosten möglich sein, wenn es "durch eine Ärztin oder einen Arzt für medizinisch erforderlich gehalten wird". Die bisherigen Regeln zu Impf-Ansprüchen für alle laufen am 7. April aus.

Es solle sichergestellt werden, dass auch über die in der Richtlinie vorgesehenen Impfungen hinaus ein hohes Immunitätsniveau in der Bevölkerung bestehe, heißt es in dem Entwurf. Ein "fortlaufendes umfangreicheres Impfangebot nach ärztlicher Indikationsstellung und individueller Nutzen-Risiko-Abwägung" könne bei der vorherrschenden Omikron-Variante dazu beitragen, im kommenden Herbst und Winter Überlastungssituationen des Gesundheitswesens zu vermeiden. "Dies gilt insbesondere, da die Immunität nach einer Schutzimpfung oder Infektion abnimmt."

Allein nach den Festsetzungen in der Schutzimpfungsrichtlinie wären Impfansprüche davon abhängig, ob man Vorerkrankungen hat, bestimmten Alters- und Berufsgruppen angehört - oder ob Kassen es ermöglichen, heißt es zur Begründung für die geplante weitergehende Regelung.

Mittwoch, 9.10 Uhr: Corona-Fälle in Chemnitzer Krankenhäusern: Mitarbeiter tragen wieder Maske

Im DRK-Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein gilt für medizinisches Personal wieder die Maskenpflicht außerhalb von Patienten-Zimmern. Das berichtet die Freie Presse. Demnach müssen Mitarbeiter, aber auch Besucher und ambulante Patienten wieder eine FFP2-Maske tragen. Grund ist eine vermehrte Anzahl von Patienten mit Corona-Infektion, die derzeit im Rabensteiner Krankenhaus behandelt werden. Auch in den Zeisigwaldkliniken Bethanien hätten sich auf verschiedenen Stationen vermehrt Patienten mit dem Coronavirus angesteckt - dem Bericht zufolge wurde auch hier den Mitarbeitern empfohlen, im direkten Kontakt mit Patienten eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Ursprünglich war die Maskenpflicht für Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen am 1. März gefallen. Seitdem müssen nur noch Besucher in Krankenhäusern und Patienten von Arztpraxen sowie anderen Gesundheitseinrichten zur Maske greifen.