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Corona: Gesundheitsminister der Länder fordern mehr Forschung zu Impfschäden

Sachsen entwickelt neuen Tourismusplan, Warnapp im Juni in "Schlafmodus" versetzt, neue Corona-Sublinie "Arcturus" in Deutschland - unser Newsblog zu Corona.

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Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder fordern vom Bund eine stärkere Förderung der Forschung zu Corona-Impfschäden.
Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder fordern vom Bund eine stärkere Förderung der Forschung zu Corona-Impfschäden. © Archiv/Matthias Balk/dpa (Symbolfoto)

Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:

20.11 Uhr: Biontech mit Milliardengewinn - Vertriebsaufbau für Krebstherapien

Der Impfstoffhersteller Biontech hat im vergangenen Jahr abermals einen Milliardengewinn eingefahren und will nun auch angesichts zurückgehender Erlöse mit dem Corona-Vakzin die Entwicklung von Therapien etwa gegen Krebs weiter vorantreiben. Die Erlöse der Mainzer beliefen sich 2022 auf insgesamt 17,3 Milliarden Euro nach knapp 19 Milliarden im Jahr davor, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Unter dem Strich verbuchte Biontech einen Nettogewinn von 9,4 Milliarden Euro und damit ebenfalls etwas weniger als 2021 mit 10,3 Milliarden. Für 2023 erwartet das Unternehmen rund 5 Milliarden Euro Umsatz mit Covid-19-Impfstoffen.

2021 hatten Biontech und der US-Partner Pfizer noch mehr als 2,6 Milliarden Corona-Impfstoffdosen ausgeliefert, im vergangenen Jahr wurden nur noch rund 2 Milliarden Dosen in Rechnung gestellt. Neben Corona-Impfstoffen setzt Biontech unter anderem auf die Erforschung von Ansätzen in der Immuntherapie auf Basis des Botenmoleküls mRNA bei der Bekämpfung von Infektions- und Autoimmunkrankheiten sowie Krebs. Für künftige Onkologie-Produkte möchten die Mainzer in diesem und im kommenden Jahr eine Vertriebsorganisation in den USA, der EU und anderen ausgewählten Regionen aufbauen.

18.48 Uhr: Gesundheitsminister der Länder fordern mehr Forschung zu Impfschäden

Die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder fordern vom Bund eine stärkere Förderung der Forschung zu Corona-Impfschäden. Das beschlossen sie bei einer Videokonferenz am Montag.

Zwar habe die Corona-Impfung viele Leben gerettet und sei wichtig und richtig gewesen, sagte der Vorsitzende der Konferenz, der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). "Gerade zur Stärkung des Impf-Gedankens braucht es aber Forschung zur Symptomatik, Diagnostik und Behandlung von gesundheitlichen Folgen des Impfens." Der Bund müsse diese Forschung so schnell wie möglich anstoßen, denn nur eine bundeseinheitliche Strategie sei zielführend.

17.03 Uhr: Millionenbetrug mit Corona-Testzentren: Langjährige Haft

Ein ehemaliger Betreiber von Corona-Testzentren ist wegen Betrugs zu insgesamt acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Rund 9,7 Millionen Euro habe der 47-Jährige gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zu Unrecht abgerechnet und erhalten, begründete das Berliner Landgericht am Montag. Dem Angeklagten sei es darum gegangen, "so viel Geld wie möglich zu kassieren", sagte der Vorsitzende Richter.

Der damalige Spätkauf-Betreiber wurde des besonders schweren Betrugs in 67 Fällen schuldig gesprochen. Gegen seine mitangeklagte Schwester erging wegen Beihilfe in 17 Fällen eine Strafe von einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung des erlangten Geldes an.

In dem für die Hauptstadt bisher größten Strafverfahren wegen Verdachts auf Betrug bei der Abrechnung von Corona-Bürgertests geht es um Taten zwischen Mai und Oktober 2021. Der Schwindel soll über 18 Testzentren gelaufen sein. Der 47-Jährige habe Tests abgerechnet, die gar nicht oder nicht in dem Umfang durchgeführt worden seien, so das Gericht. Mehr als 6,6 Millionen Euro soll der Mann laut Anklage in die Türkei weitergeleitet haben.

In die gegen den 47-Jährigen verhängte Strafe wurde eine frühere Verurteilung zu drei Jahren und acht Monaten Haft einbezogen. Der Staatsanwalt hatte eine Gesamtstrafe von zehn Jahren und drei Monaten beantragt. Der Verteidiger plädierte auf maximal sieben Jahre Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

11.41 Uhr: Griechenland: Ende der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln

Als letztes EU-Mitglied hat Griechenland zum Wochenbeginn die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr, in Bahnen und auf Fähren abgeschafft. Die Pflicht gelte nur noch in Krankenhäusern und Arztpraxen, berichtete der Staatsrundfunk unter Berufung auf das Gesundheitsministerium am Montag. Vergangene Woche hatte Gesundheitsminister Thanos Plevris mitgeteilt, die Zahl der Corona-Neuinfektionen sei in dem Land seit Monaten stabil und auf niedrigem Niveau. Die meisten EU-Länder haben die Maskenpflicht im Fern- und Nahverkehr bereits im vergangenen Jahr abgeschafft.

10.33 Uhr: Corona-Auswirkungen: Sachsen bringt Masterplan für Tourismus auf den Weg

Sachsen will mit einem Masterplan Tourismus auf die veränderten Bedingungen für die Branche reagieren. Am Montag gab Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) grünes Licht für den Plan. "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden uns auch künftig weiter beschäftigen. Die schwierige Aufgabe, geeignetes Personal zu finden und langfristig zu halten, hat sich durch die Pandemie noch einmal verstärkt", sagte Klepsch. Zudem verwies sie auf ein neues Reiseverhalten und Folgen des Klimawandels für den Tourismus. "All diese Entwicklungen verlangen nach neuen Ansätzen."

Die Ministerin lud Branchenvertreter bis Ende Juni zu sieben "Zukunftswerkstätten" ein. Dort will man Handlungsoptionen und Lösungsansätze für die Probleme beraten. Bis Ende des Jahres 2023 soll der Masterplan Tourismus Sachsen dem Kabinett vorgelegt werden.

Dresden-Besucher vor einem roten Doppelstockbus der Stadtrundfahrt.
Dresden-Besucher vor einem roten Doppelstockbus der Stadtrundfahrt. ©  Robert Michael/dpa (Symbolbild)

Montag, 6.55 Uhr: Inzidenz in Sachsen ist weiter gesunken

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen unter 100.000 Bewohnern in den vergangenen sieben Tagen ist in Sachsen weiter zurück gegangen. Nach den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) beträgt die Inzidenz am Montag 43,0. Die zuletzt gemeldeten Werte lagen am Freitag bei 47,4 und am Donnerstag bei 48,7. Mit der aktuellen Ansteckungsrate liegt Sachen über dem Bundesdurchschnitt von 35,6 und im Mittelfeld der Bundesländer. Das Saarland hat mit 58,7 den höchsten und Baden-Württemberg mit 21,4 den niedrigsten Wert.

In den 13 sächsischen Regionen gehen die Inzidenzen weiterhin weit auseinander. Für Leipzig meldete das RKI den aktuell höchsten Wert mit 65,3 und für Mittelsachsen den niedrigsten mit 27,1. Die Landeshauptstadt Dresden rangiert mit einer Ansteckungsrate von 31,2 auf dem vierten Platz der niedrigsten Werte.

20.17 Uhr: Corona-Warnapp soll Anfang Juni in "Schlafmodus" gehen

Die millionenfach genutzte Corona-Warnapp des Bundes soll angesichts der entspannteren Pandemielage Anfang Juni in einen "Schlafmodus" gehen. Bis zum 30. April soll die Warnfunktion für andere Nutzerinnen und Nutzer der App nach einem positiven Test noch verwendet werden können, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte. Im Monat Mai sollen die Systeme dann dafür vorbereitet werden, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen "Schlafmodus" zu versetzen. Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll verzichtet werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit zum Beispiel weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.

Sollte sich die Situation wieder ändern, könne die App zeitnah aus dem Schlafmodus "geweckt" und angepasst werden, sagte ein Sprecher. Die Anwendung wurde laut Ministerium mehr als 48 Millionen Mal auf Endgeräten installiert, knapp neun Millionen Menschen teilten positive Testergebnisse, um andere Nutzer zu warnen. Die laufenden Verträge mit den Dienstleistern SAP und T-Systems enden zum 31. Mai.

16.57 Uhr: Wintertourismus in Österreich noch unter Vor-Corona-Niveau

Die Buchungslage im österreichischen Tourismus ist im zu Ende gehenden Winter trotz starker Zuwächse hinter dem Niveau vor der Corona-Pandemie zurückgeblieben. Wie die staatliche Statistik Austria am Freitag in einer vorläufigen Bilanz mitteilte, lag die Zahl der Übernachtungen zwischen November und Februar 9,6 Prozent unter dem Wert des gleichen Zeitraums in der Saison 2019/20.

"Das sind die Auswirkungen einiger Krisen", sagte Martin Stanits von der Österreichischen Hoteliervereinigung. Nicht nur Gäste aus den kriegsführenden Ländern Russland und Ukraine würden fehlen, sondern auch Touristen aus asiatischen Märkten, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. Außerdem würden manche Gäste angesichts der gestiegenen Preise kürzere Aufenthalte buchen als früher.

Im Vergleich mit der Zeit vor der Corona-Pandemie verzeichnete das Alpenland Rückgange aus Deutschland und fast allen anderen wichtigen Herkunftsländern. Buchungen aus Russland und China stürzten um mehr als 80 Prozent ab. Verglichen mit der Vorjahressaison 2021/22 erholte sich die Übernachtungszahlen in diesem Winter jedoch um 45,9 Prozent. "Das Schöne ist, dass wir das Tief überwunden haben", sagte Stanits.

Auf den Pisten in Österreich war es diesen Winter zwar etwas voller, aber nicht so voll wie vor der Corona-Pandemie.
Auf den Pisten in Österreich war es diesen Winter zwar etwas voller, aber nicht so voll wie vor der Corona-Pandemie. © Annette Riedl/dpa-tmn (Symbolfoto)

15.09 Uhr: Sachsen meldet 268 Neuinfektionen und 13 Tote

Das Sächsische Sozialministerium hat am Freitag 268 neue Corona-Infektionen und 13 weitere Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet. Vor genau einer Woche waren es 283 neue Fälle in 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 fielen in Sachsen bisher 1.960.411 Tests auf das Virus laborbestätigt positiv aus, 16.874 Menschen starben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat beträgt nach neuen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) 47,4 nach 48,7 am Donnerstag. Damit liegt Sachsen über dem bundesweiten Durchschnitt von 39,0 - nur vier Bundesländer haben eine höhere Inzidenz als der Freistaat.

Zwischen 82 und 22 liegen die Inzidenzen in den 13 sächsischen Regionen. Die höchste Ansteckungsrate hat noch immer die Stadt Leipzig mit aktuell 82,1, während es im Kreis Mittelsachsen nur 21,7 sind. Für Dresden weist das RKI mit aktuell 36,6 den viertniedrigsten Wert in Sachsen aus.