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"Ich war offen gestanden entsetzt"

Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehlend spricht im CoronaCast über den Aufstieg, die Krawalle vor dem Stadion, und wie der Verein damit umgeht. Jetzt anhören!

Von Fabian Deicke & Tino Meyer
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Jürgen Wehlend, Geschäftsführer bei Dynamo Dresden, spricht im CoronaCast über den Aufstieg und die Konsequenzen aus den Krawallen vor dem Stadion.
Jürgen Wehlend, Geschäftsführer bei Dynamo Dresden, spricht im CoronaCast über den Aufstieg und die Konsequenzen aus den Krawallen vor dem Stadion. © [M] Lutz Hentschel/SZ

Dresden. Der Aufstieg ist geschafft, und diese Woche startet Dynamo Dresden mit der Vorbereitung für die neue Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Dabei sind längst nicht alle Fragen der Vorsaison geklärt. Sportlich war dieses Drittliga-Jahr ein überaus erfolgreiches, doch die Krawalle beim Aufstiegsspiel am 16. Mai vor dem Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion wirken nach. "Ich war offen gestanden entsetzt, was passiert ist. Und ich bin es immer noch", sagt Jürgen Wehlend, Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer, im CoronaCast bei Sächsische.de.

In dem Podcast spricht er offen und deutlich über das, was seitdem passiert, wie der Verein die Krawalle, bei denen unter anderem 185 Polizisten verletzt wurden, analysiert hat und jetzt weiter aufarbeitet. Und welche Konsequenzen daraus gezogen werden.

Die ersten Stadionverbote für identifizierte Straftäter seien bereits in Vorbereitung, erklärt Wehlend. Der Forderung von Sachsens auch für den Sport zuständigen Innenminister Roland Wöller kann er allerdings im ersten Schritt nur wenig abgewinnen. Wöller will die Einführung personalisierter Tickets forcieren und bei der Innenministerkonferenz in dieser Woche zum Topthema machen.

"Das haben wir zur Kenntnis zu nehmen, das ist eine Entscheidung der Politik", sagt Wehlend. Dynamos Mitglieder haben personalisierte Tickets indes vor Jahren schon einmal abgelehnt. Im CoronaCast kündigt er nun an, zumindest die Diskussion dazu wiederaufzunehmen. "Wenn es nicht anders geht, wird es auch solche Lösungen geben müssen", sagt der gebürtige Dresdner, seit Anfang des Jahres im Amt.

Aufarbeitung darf nicht "versanden"

Wehlend selbst macht andere, aus seiner Sicht zielführendere Vorschläge und setzt dabei auf kommunikative Formate wie Aktionstage sowie Podiumsdiskussionen zum Beispiel mit ihm und auch Innenminister Wöller, der dafür offenbar schon seine Bereitschaft erklärt hat. "Da können wir solche Vorfälle aus den verschiedensten Perspektiven diskutieren, das halte ich für sehr wichtig", sagt Dynamos Geschäftsführer, und er betont: "Es darf nicht passieren, wie es in der Vergangenheit oftmals der Fall war, dass es nach einer gewissen Zeit versandet. Wir sollten die Spannung hochhalten und konzentriert an diesen Sachen arbeiten. Das liegt mir persönlich auch am Herzen."

Offen aus der Vorsaison und sogar noch der Abstiegssaison davor ist schließlich die Frage nach dem Geld. Wie groß sind die finanziellen Einbußen, wie fällt die Corona-Bilanz aus? Auch da redet Wehlend Klartext. Ebenso schätzt Wehlend die sportlichen Möglichkeiten für die nächste Saison ein, kündigt noch diese Woche Verstärkungen für die Mannschaft an, und spricht über Dynamos wie seinen Traum: irgendwann wieder Europapokal spielen.

Das ganze Gespräch hören Sie über den oben eingebetteten Player.

Das Podcast-Gespräch wurde über einen Videoanruf aufgezeichnet. Alle am Gespräch beteiligten Personen saßen ausreichend weit voneinander getrennt an verschiedenen Orten.

Hier sind ergänzende Links zu Themen, auf die in der Folge Bezug genommen wird:

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