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Dynamos Arslan erhält zum Abschied die Torjägerkanone

Torjäger Ahmet Arslan wird für 25 Treffer geehrt - und den Verein verlassen, auch Kapitän Knipping steht nach dem verpassten Aufstieg vor dem Abschied. Der Heimsieg im letzten Spiel gegen Oldenburg nutzt nichts mehr. Unser Dynamo-Blog.

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Sein Blick sagt alles: Ahmet Arslan, mit 25 Treffern der bester Drittliga-Torschütze der Saison, kann sich nach dem verpassten Aufstieg mit Dynamo nicht wirklich über die Torjägerkanone freuen.
Sein Blick sagt alles: Ahmet Arslan, mit 25 Treffern der bester Drittliga-Torschütze der Saison, kann sich nach dem verpassten Aufstieg mit Dynamo nicht wirklich über die Torjägerkanone freuen. © dpa/Robert Michael

Dynamo Dresden und die Saison in der 3. Liga – das Wichtigste in Kürze:

Sonntag, 28. Mai:

8.30 Uhr: Extrafolge des Dynamo-Podcasts nach dem Saisonfinale

Dynamos Saison endet mit einem Heimsieg, aber ohne Aufstieg. Danach gibt es Tränen, Enttäuschung, erste Reaktionen, Abschiede und eine Bilanz - hier in der Extrafolge des Schwarz-Gelb-Podcasts:

Samstag, 27. Mai:

16.10 Uhr: Arslan erhält die Torjägerkanone - und löst Aufstiegsheld Eilers ab

Mit den zwei Treffern im letzten Saisonspiel hat Ahmet Arslan nicht nur Dynamos Heimsieg gegen Oldenburg besiegelt, er hat zudem seine persönliche Bilanz auf 25 Treffer in dieser Saison erhöht - und wurde vom DFB als Torschützenkönig der 3. Liga mit der Torjägerkanone geehrt. Zugleich löst Arslan damit Dynamos Aufstiegsheld Justin Eilers in der vereinsinternen Drittliga-Rekordliste ab, der 23 Mal in der Saison 2015/16 getroffen hatte.

Wie Eilers nach der Aufstiegssaison wird wohl auch Arslan, der für eine Saison von Zweitligist Holstein Kiel ausgeliehen ist, nun Dynamo verlassen. "Es hat mich stolz gemacht, es hat viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Ich kann gerade nicht darüber nachdenken, was jetzt kommt, ich habe alles bei Seite geschoben", sagte Arslan nach dem Spiel ins TV-Mikrofon von Magenta.

Später erklärt er den Dresdner Journalisten: "Das Beste und Einfachste wäre gewesen, wenn wir es geschafft hätten. So muss ich mich erst mal sammeln, so leer habe ich mich noch nie gefühlt. Ich werde irgendwann eine Entscheidung treffen."

15.45 Uhr: Heimspiel gegen Oldenburg gewonnen, Aufstieg in die zweite Liga verpasst

Dynamo spielt wird auch in der nächsten Saison in der 3. Liga, obwohl die Schwarz-Gelben gegen den VfB Oldenburg mit 2:1 (0:1) gewonnen haben. Sie bleiben dennoch auf dem 6. Tabellenplatz, weil auch die Konkurrenten ihre Spiele gewannen. Der VfL Osnabrück dreht mit zwei Toren in der Nachspielzeit einen Rückstand und steigt mit Drittliga-Meister Elversberg direkt auf, in der Relegation spielt der SV Wehen Wiesbaden, der 1. FC Saarbrücken verpasst den Aufstieg und erhält als Trostpreis immerhin die DFB-Pokal-Teilnahme.

In Dresden sorgte Max Wegner für die Oldenburger Führung (19.), ehe einmal mehr Ahmet Arslan für Dynamo trifft (45.+1, 87.). Zugleich lassen die Dresdner jedoch wieder zahlreiche Großchancen ungenutzt.

Freitag, 26. Mai:

17.20 Uhr: Wer geht, wer bleibt - ein erster Blick in die neue Dynamo-Saison

Die Frage nach dem Kader für die nächste Saison ist neben dem Ausgang des letzten Spieltags die derzeit spannendste. Die Antwort hängt entscheidend an der Ligazugehörigkeit. Mit Torjäger Ahmet Arslan (Holstein Kiel), den Offensivspielern Dennis Borkowski (RB Leipzig) und Christian Conteh (Feyenoord Rotterdam) sowie Außenverteidiger Kyu-Hyun Park (Werder Bremen) sind vier Stammspieler nur für diese Saison ausgeliehen. Ob und welche Kaufoptionen vereinbart worden sind und inwiefern diese auch für eine weitere Saison in der 3. Liga gelten, ist nicht bekannt.

Fest steht, dass der Vertrag von Innenverteidiger Tim Knipping zum Saisonende ebenso ausläuft wie der von den Mittelfeldspielern Michael Akoto und Patrick Weihrauch. Beide Letztgenannten werden Dynamo verlassen, während Kapitän Knipping gerne bleiben würde - bislang aber kein Vertragsangebot vorliegen hat.

Dynamos Kapitän Tim Knipping wartet vor dem letzten Drittliga-Spieltag auf sein erstes Saisontor - und ein Gespräch mit Sportchef Ralf Becker über eine mögliche Vertragsverlängerung.
Dynamos Kapitän Tim Knipping wartet vor dem letzten Drittliga-Spieltag auf sein erstes Saisontor - und ein Gespräch mit Sportchef Ralf Becker über eine mögliche Vertragsverlängerung. © dpa

"Ich habe es mehrfach betont, dass ich mich hier wohlfühle, seit drei Jahren hier bin, mir der Verein sehr ans Herz gewachsen ist und ich immer alles für Dynamo gegeben habe", betont Knipping. Auf Wunsch des Vereins soll bis zum Saisonfinale aber zunächst einmal alles dem Thema Aufstieg untergeordnet werden. "Das habe ich natürlich akzeptiert. Nichtsdestotrotz muss ich auch schauen, denn ab 1.7. bin ich arbeitslos - es geht also auch um meine eigene Zukunft", erklärt der 30-Jährige und fügt hinzu, "definitiv" gesprächsbereit zu sein. "Der Ball liegt nicht auf meiner Seite, da müssen andere auf mich zukommen."

Gültige Verträge über das Saisonende hinaus haben unter anderem: die Stürmer Stefan Kutschke und Manuel Schäffler, die Mittelfeldspieler Paul Will, Niklas Hauptmann, Jonathan Meier, Jakob Lemmer, Luca Herrmann, Panagiotis Vlachodimos und Akaki Gogia, die Verteidiger Jakob Lewald, Claudio Kammerknecht und Kevin Ehlers sowie auch die Torhüter Stefan Drljaca, Kevin Broll und Sven Müller.

Donnerstag, 25. Mai:

15.20 Uhr: DFB annulliert die Gelbe Karte von Park

Dynamo kann am letzten Spieltag doch den nach einem Platzverweis eigentlich gesperrten Kyu-Hyun Park einsetzen. Der Außenverteidiger hatte bei der 1:4-Auswärtspleite bei Absteiger Meppen in der 68. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen, das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) annullierte nun nach einem Einspruch von Dynamo aber die erste Verwarnung. Das Ergebnis des Spiels bleibt bestehen.

Schiedsrichter Lars Erbst habe Park die Gelbe Karte "nicht ordnungsgemäß gezeigt", hieß es in der Begründung. Park hatte in jenem Moment mit dem Rücken zum Unparteiischen gestanden. Dynamo argumentierte, dass Park im Wissen um die erste Karte vier Minuten später anders in den Zweikampf gegangen wäre, der dann zur Gelb-Roten führte.

Besonders bitter: Der folgende Freistoß führte auch zum 1:1. In Unterzahl verlor Dynamo das Spiel noch deutlich und verspielte womöglich den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Eine Annullierung des Spiels aufgrund des Formfehlers des Schiedsrichters stand jedoch nicht zur Diskussion. Damit ist Dynamo unverändert Tabellensechster - und muss am letzten Spieltag an Osnabrück, Wiesbaden und Saarbrücken vorbeiziehen, um den Aufstiegsplatz zu erreichen.

Schiedsrichter Lars Erbst zeigt Kyu-Hyun Park (Nummer 2) die Gelbe Karte - allerdings in dessen Rücken. Das widerspricht einer DFB-Festlegung.
Schiedsrichter Lars Erbst zeigt Kyu-Hyun Park (Nummer 2) die Gelbe Karte - allerdings in dessen Rücken. Das widerspricht einer DFB-Festlegung. © PICTURE POINT

10.05 Uhr: Dynamo legt Einspruch gegen Platzverweis von Park ein

Dynamo wehrt sich gegen die erste Gelbe Karte von Kyu-Hyun Park bei der 1:4-Niederlage am Montagabend in Meppen. "Nach Rücksprache mit dem Spieler und der anschließenden Betrachtung des uns zur Verfügung stehenden Videomaterials haben wir Einspruch eingelegt", bestätigte der Verein auf Anfrage von Sächsische.de, eine Rückmeldung dazu vonseiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird heute erwartet.

Laut Dynamo habe der Südkoreaner, der die Verwarnung wegen Zeitspiels in der 64. Minute erhielt, diese im wahrsten Sinne des Wortes nicht gesehen. Tatsächlich zeigte Schiedsrichter Lars Erbst die Gelbe Karte, als Park mit dem Rücken zu ihm stand. Das belegen die TV-Bilder und auch Fotos.

Dynamo beruft sich dabei auf eine Regelung für Schiedsrichter: "Eine Gelbe Karte muss mit Nachdruck gezeigt werden, so dass dem Spieler deutlich wird, dass ein weiteres Fehlverhalten zu 'Gelb-Rot' oder zum Feldverweis führt. Der Schiedsrichter sieht den Spieler dabei an und zeigt die Karte nicht in eine Spielertraube hinein", heißt es in einem DFB-Lehrbrief.

In der 68. Minute sah Park in Meppen nach einem Foulspiel erneut Gelb und daraufhin die Gelb-Rote Karte. Damit ist er für das letztes Saisonspiel gegen den VfL Oldenburg gesperrt. Hätte er die erste Gelbe Karte bewusst wahrgenommen, so Dynamos Argumentation, wäre er in den Zweikampf, der zum Platzverweis führte, anders hineingegangen.

Zudem gibt es einen Präzedenzfall. Am 28. Spieltag der Saison 2017/18 hatte der Freiburger Nils Petersen die Gelb-Rote Karte gesehen, die im Nachgang wegen Protestes des SC Freiburg gestrichen wurde. Das DFB-Sportgericht erklärte damals: "Die erste Gelbe Karte wurde nicht ordnungsgemäß erteilt, sie wurde in seinem Rücken gezeigt. Daher hat sie mangels Kundgabe auch keine Wirkung erlangt."