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Ukraine: So sieht die Hilfe in Löbau-Zittau aus

Die einen fahren Hilfstransporte an die Grenze, die anderen sammeln spenden vor Ort. Wer die Aktionen unterstützten will - eine Übersicht.

Von Thomas Christmann
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Sachspenden werden verteilt am Grenzübergang in Medyka. An der polnisch-ukrainischen Grenze sollen auch die Lebensmittel und Medikamente aus Zittau landen.
Sachspenden werden verteilt am Grenzübergang in Medyka. An der polnisch-ukrainischen Grenze sollen auch die Lebensmittel und Medikamente aus Zittau landen. © Pawel Sosnowski

Die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete in der Ukraine in Löbau-Zittau ist in vollem Gange. Ein Überblick:

Akademischer Chor hilft Pfarrer in Charkiw

Der Akademische Chor der Hochschule Zittau/Görlitz überweist regelmäßig 500 Euro an einen katholischen Pfarrer in Charkiw. Dieser beherbergt im Keller seiner Kirche zur Zeit 49 Personen. "Außerdem fährt er in die Vororte und besucht Menschen in der Stadt, die in Kellern ohne Strom, Wasser, Licht leben", berichtet Anja Uhlemann vom Chor. Ihnen bringt der Pfarrer warmes Essen, andere Lebensmittel, Medikamente und Kleidung. Schon seit Jahren ist er für Bedürftige unterwegs, kümmerte sich um medizinische Versorgung und ein regelmäßiges Mittagessen. "Wir möchten ihn gerade jetzt besonders, aber auch langfristig finanziell unterstützen."

Der Chor informiert auf der Seite www.in-terra-pax.eu regelmäßig über die Höhe und Verwendung der Spenden, die direkt in die Ukraine überwiesen werden. Anfallende Kosten übernimmt der Chorverein. Wer eine Spendenbescheinigung benötigt, wendet sich an Anja Uhlemann unter [email protected].

Spendenkonto:

DE46 8505 0100 0502 6956 68

Kinder rennen für die Ukraine

Bei einem Spendenlauf der Mädchen und Jungen vom Kinderhaus St Antonius im Zittauer Bürgerpark am 6. April sind 1.250 Euro zusammengekommen. Die Kleinen legten zusammen 84,24 Kilometer zurück. Zuvor gestalteten die Kinder auch Briefe mit Friedenstauben für ihre Eltern, um sie zum Spenden zu animieren. Einige Spaziergänger zückten nach Aussage von Mitorganisatorin Lisa Hempel spontan ihren Geldbeutel. Die Spenden überweist das Kinderhaus an die Initiative "Zittau hilft".

Unternehmer sammeln über 10.000 Euro für Bus-Brücke

Der Allgemeine Unternehmerverband Zittau und Umgebung (AUZ) kann die Bus-Brücke schneller unterstützen als geplant, worüber Hilfsgüter an die ukrainische Grenze gebracht und Geflüchtete nach Deutschland geholt werden. Nachdem er über die Crowdfunding-Plattform der Volksbank "Viele schaffen mehr" im März ein Projekt startete, ist das bis Ende April anvisierte Spendenziel von 10.000 Euro bereits nach 24 Tagen zusammengekommen, genau genommen 10.163 Euro.

An der Bus-Brücke beteiligen sich zum Beispiel die Unternehmen "Komm mit-Reisen" und "Michel-Reisen" aus Eibau und Neueibau. Sie sind bereits in Vorleistung gegangen, haben Hilfsgüter transportiert und Geflüchtete nach Deutschland gebracht. Für weitere Fahrten benötigen die Unternehmen Unterstützung, damit die anfallenden Kosten getragen werden können. So müssen Diesel und Personal bezahlt werden. "Falls darüber hinaus Geld zusammen kommt, wird dieses zur Unterstützung der Kriegsflüchtlinge in Deutschland eingesetzt", teilt der AUZ mit. (SZ)

Benefizkonzert "Zusammen für die Ukraine"

Am 10. April findet 17 Uhr ein Benefizkonzert unter dem Namen "Zusammen für die Ukraine" im Kronenkino auf der Äußeren Weberstraße 17 in Zittau statt. Aufgeführt werden werke von Chopin, Beethoven, Mozart und vielen weiteren Komponisten. Die Künstler Aleksander Kaczuk-Jagielnik (Bariton), Magdalena Wachowska (Mezzosopran) und Jerzy Owczarz (Piano) treten unentgeltlich auf. "Als Gesellschaft stehen wir gemeinsam für Frieden, Hilfe und Unterstützung ein", teilt die Hillersche Villa mit. "Musik und Kunst verbindet Menschen auf der ganzen Welt und spricht eine Sprache des Friedens, der Liebe und des Respekts." Der Spendenerlös fließt zu gleichen Teilen an die Flüchtlingshilfe in Zittau und Wroclaw. Weitere Informationen unter www.kronenkino.de sowie www.hillerschevilla.de.

Krankenhaus bietet Sprechstunde für Flüchtlinge

Ukraine-Flüchtlinge können die Sprechstunde der Psychiatrischen Institutsambulanz im Krankenhaus Großschweidnitz nutzen. Das Angebot richtet sich zunächst an Erwachsene. Beratungstermine werden montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr unter 03585 4532600 (nicht kostenfrei) oder [email protected] vereinbart.

"Wir möchten die Menschen aus der Ukraine unterstützen, die nicht nur ihre Heimat verlassen mussten, sondern auch ihre regelmäßige medizinische Versorgung im psychiatrischen Bereich verloren haben", so die Ärztliche Direktorin Dr. med. Loretta Farhat.

Am 22. März hatte das Krankenhaus weitere Hilfsgüter für die Ukraine übergeben: Elf einsatzfähige ausgesonderte Krankenhausbetten, die nun in einem Sammeltransport in die Ukraine gebracht werden. Damit beteiligt sich die Einrichtung erneut an der Hilfsaktion der Sächsischen Landesärztekammer und des Vereins EuroMaidan Sachsen, der seit 2014 in der Ukraine tätig ist. Anfang März hat das Krankenhaus funktionstüchtige ausgesonderte Medizintechnik gespendet.

Treff für Ukraine-Flüchtlinge

Jeden Samstag um 14 Uhr sind Ukraine-Flüchtlinge auf den Jeremiasberg in Ebersbach eingeladen. Die landeskirchliche Gemeinschaft bietet ihnen dort nach eigenen Angaben Räume für Begegnungen, russisch sprechende Mitarbeiter, Ärzte als Ansprechpartner für medizinische Angelegenheiten sowie Spielmöglichkeiten für innen und außen. Auf Wunsch gibt's auch einen Fahrdienst.

Kontakt: 0157 88605825

Kuchenbasar bringt fast 2.000 Euro ein

Die Johanniter-Kitas in Seifhennersdorf und Großschönau haben mit ihrem Kuchenbasar 1952,50 Euro für die Ukraine-Nothilfe sammeln können. Die Grundschule Großschönau beteiligte sich ebenfalls und spendete mit Eltern und Lehrern 164 Euro. Die Spenden werden in Form von lebenswichtigen Hilfsgütern direkt an die Ukrainer geliefert, über Jawor nach Bardyczow gebracht. Ein Teil der Erlöse ging auf das Spendenkonto der Johanniter-Unfall-Hilfe. "Wir möchten uns bei allen fleißigen Helfern und großzügigen Spendern bedanken."

Spendenkonto:

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
BIC: BFSWDE33XXX
IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Ukraine

Akademischer Chor gibt Konzert für Flüchtlingshilfe

Der Akademische Chor der Hochschule Zittau/Görlitz gibt am 27. März um 16.30 Uhr in der Klosterkirche des Klosters St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau ein Konzert. Der Eintritt ist frei, aber die Kollekte wird zum großen Teil der Flüchtlingshilfe für die Ukraine zugute kommen. Auf dem Programm stehen die "Lieder vom Gottesknecht" op. 17 von Neithard Bethke, geschrieben für Baritonsolo und Orgel. Es folgt die "Kleine Passion nach dem Evangelium des Johannes" für Soli, Chor und Orgel von dem Leipziger Komponisten Johannes Weyrauch.

Der Chor unterhält seit einer Konzertreise 2017 persönliche Verbindungen in die Ukraine.

Hillersche Villa sucht Freiwillige und Spender

Die Hillersche Villa in Zittau hat Ukraine-Flüchtlinge aufgenommen. Für die Hilfe vor Ort werden Freiwillige gesucht, die sich unter [email protected] melden sollen. Wer eine Unterkünfte anbieten will, erfährt Näheres unter www.ukraine-goerlitz.de.

Spenden gehen an:

Empfänger: Hillersche Villa e.V.
IBAN DE14 8502 0500 0003 5954 10
BIC BFSWDE33DRE
Bank für Sozialwirtschaft
Verwendungszweck: Zittau hilft

Spendenquittungen werden ausgestellt, wenn im Verwendungszweck steht "Erbitte Spendenquittung". Von Sachspenden bittet die Hillersche Villa abzusehen, da die Lager-Kapazitäten aufgebraucht sind. "Wir rufen gezielt bei Bedarf ab."

Ebersbach-Neugersdorf wirbt um Geldspenden

Die Stadt Ebersbach-Neugersdorf hat eine Koordinierungsstelle für Ukraine-Hilfen eingerichtet. Fragen, Anregungen, Informationen oder Angebote jeglicher Art gehen an 03586 763161 sowie [email protected]. Des Weiteren hat die Stadt ein Konto für Geldspenden zur Ausstattungsfinanzierung für hilfsbedürftige Menschen aus der Ukraine eingerichtet:

Stadt Ebersbach-Neugersdorf
Bank: Volksbank Löbau-Zittau eG
IBAN: DE28 8559 0100 0000 0452 41
Zahlungsgrund: "Ukraine"

Marktschwärmer starten Spendenaktion für Ärzte ohne Grenzen

Auch die Marktschwärmereien in Deutschland wollen den Menschen in der Ukraine aktiv helfen. Deshalb wurde eine Spendenaktion für Ärzte ohne Grenzen gestartet. Man wolle sich nicht nur für gute und faire Lebensmittel einsetzen, sondern auch Menschen in Not helfen, heißt es vonseiten des Netzwerkes. Eine Marktschwärmerei gibt es seit 2020 auch in Zittau, sie findet immer donnerstags im Salzhaus statt.

Die Marktschwärmer haben sich das Ziel gesetzt, im März gemeinsam 15.000 Euro zu sammeln. Das sind etwa 100 Euro pro Schwärmerei. Wird dieses Spendenziel erreicht, legt das Marktschwärmer-Team nochmal zehn Prozent obendrauf. Jeder Betrag - sei er auch noch so klein - helfe. Auch die Kunden, Händler und Freunde der Zittauer Marktschwärmerei können mit einer Spende dazu beitragen, dass das Spendenziel geschafft wird. Schon kurz nach dem Start der Aktion sind mehr als 12.000 Euro zusammengekommen.

Mit den Spenden sollen medizinische Hilfsgüter und ausgebildetes medizinisches Personal in die ukrainische Kriegsregion gebracht werden, um dort Menschenleben zu retten.

Hier geht es zur Spendenaktion.

Alte Apotheke kooperiert mit Hilfs-Projekt

Vor mehreren Jahren lernte die Inhaberin der "Alten Apotheke" in Löbau, Birgit Schleicher über den Bautzener Rotary-Club ein Hilfsprojekt im ukrainischen Lviv (Lemberg) kennen - und war nach ihrer Spende begeistert. Koordiniert in der Oberlausitz über den Domladen in Bautzen werden Gelder für sozial benachteiligte Menschen in Lviv (Lemberg), aber auch direkt in Kiew gesammelt, damit sie ihre Medikamente erhalten. Diese Kooperation erhält nun in diesen Zeiten besondere und neue Bedeutung, weil die Gelder nun auch Flüchtenden aus der westlichen Ukraine helfen und garantiert vor Ort ankommen, erklärt Schleicher. Die Sozialstiftung des St. Wolodymyr Fonds der ukrainisch-katholischen Kirche hat ein Konto in Polen, so dass sie sicher zugreifen und benötigte Sachen kaufen kann. Birgit Schleicher hat inzwischen erste Spenden von Apotheken-Kunden für diesen Fonds angenommen und selbst bereits ihre jüngsten Einnahmen aus Impf-Einsätzen nach Lviv gespendet. Wer auf diesem Weg ebenfalls spenden will, kann dies in der "Alten Apotheke" tun.

Infoladen sammelt Spenden für Kriegsflüchtlinge

Der Tamara-Bunke-Verein aus Zittau hat ein Spendenkonto eröffnet. Er will sich für Solidarität und Menschenwürde engagieren und hat auch bereits Sachen für Ukraine-Flüchtlinge gesammelt.

Spendenkonto:
Tamara Bunke Verein
IBAN:
DE20 8505 0100 3000 0825 80
Stichwort: Ukraine Hilfe

Flüchtlinge reisen kostenlos mit Länderbahn

Menschen aus der Ukraine können die grenzüberschreitenden Züge des Trilex aus Richtung Polen und Tschechien sowie die Züge des Alex aus Tschechien kostenlos nutzen. Als Vorlage ist ein ukrainischer Pass oder Personalausweis notwendig. "Damit möchten wir Geflüchteten die Weiterreise innerhalb Deutschlands erleichtern und so unserer sozialen Verantwortung in dieser Ausnahmesituation nachkommen", sagt Wolfgang Pollety, Geschäftsführer der Länderbahn. Die Verbindung des Alex von Prag nach München wird achtmal am Tag angeboten. Die Züge des Trilex von Polen Richtung Dresden fahren ab Zgorzelec beziehungsweise Görlitz im Stundentakt. Die Verbindung ab Liberec nach Dresden besteht ebenfalls stündlich.

Helfer-Gruppe über Facebook

Jörg Krause hat die von ihm gegründete Corona-Hilfe-Gruppe bei Facebook in "Hilfe für Ukrainer" umbenannt. Das Netzwerk für Löbau und Umgebung teilt unter anderem Hilfsaktionen anderer.

Spenden-Station für Sachen

Marie Mühlich vom Görlitzer Kreisverband der Grünen hat eine Spendenstation eingerichtet. Die Zittauerin weist darauf hin, dass wohl hauptsächlich Frauen, Kinder und ältere Menschen kommen werden. Hauptsächlich Isomatten, Schlafsäcke, Matratzen, Bezüge, Kleidung und Hygieneartikel sind gefragt. Kontakt über [email protected]

Lichtblick-Stiftung sammelt Geld

Die Stiftung Lichtblick, eine Initiative der Sächsischen Zeitung unterstützt Menschen vor Ort. "Auch als regional tätige Spendenorganisation wollen wir den vor dem Krieg in der Ukraine Geflüchteten schnell und unkompliziert helfen - hier vor Ort bei der Ankunft in Sachsen", sagt Vorstandsvorsitzende Katerina Lohse. Dafür rufen sie zu Spenden auf.

Spendenkonto:
Stiftung Lichtblick
IBAN: DE88 8505 0300 3120 0017 74
BIC: OSDDDE81
Stichwort: Ukraine

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Wer noch Hilfsangebote für die Ukraine aus dem südlichen Landkreis Görlitz kennt oder organisiert, meldet sich bitte unter [email protected].

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