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OB-Wahlen in Ost-Sachsen: Das müssen Sie jetzt wissen

In neun Städten in Ost-Sachsen wird am 12. Juni ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Wer sind die Kandidaten und was ist das Besondere an den Wahlen 2022?

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In Sachsen wird am 12. Juni 2022 in rund 200 Gemeinden und Städten ein neuer Bürgermeister oder Oberbürgermeister gewählt.
In Sachsen wird am 12. Juni 2022 in rund 200 Gemeinden und Städten ein neuer Bürgermeister oder Oberbürgermeister gewählt. ©  dpa/Robert Michael

In Sachsen wird am 12. Juni 2022 in rund 200 Städten und Gemeinden ein neuer Bürgermeister oder Oberbürgermeister gewählt (alle Ergebnisse am Wahlabend hier).

Neun Städte in Ost-Sachsen bekommen einen neuen Oberbürgermeister. Wir stellen die OB-Kandidaten vor und nennen spannende Fakten zu den Wahlen in:

  • Dresden
  • Bautzen
  • Freital
  • Zittau
  • Radeberg
  • Bischofswerda
  • Großenhain
  • Sebnitz
  • Radebeul

In diesem Text:

  • Was ist der Unterschied zwischen Oberbürgermeister und Bürgermeister
  • Kommunalpolitik in Sachsen ist Männerdomäne
  • Immer Ärger mit Wahlplakaten
  • Nur ein OB-Kandidat in Bischofswerda
  • Wer sind die OB-Kandidaten in Ostsachsen?

Was ist der Unterschied zwischen Oberbürgermeister und Bürgermeister?

In ihrer Tätigkeitsbeschreibung sind sich Oberbürgermeister und Bürgermeister ähnlich. Beide sind der Verwaltung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde vorgesetzt. In kreisfreien Städten, wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz oder großen Kreisstädten wie Bautzen oder Zittau führt der Bürgermeister allerdings die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Je nach Einwohnerzahl der Stadt und Verwaltungsaufbau werden die Oberbürgermeister durch Beigeordnete unterstützt.

So gibt es beispielsweise in der Stadt Dresden sieben Beigeordnete für die Bereiche

  • Finanzen
  • Bildung
  • Sicherheit
  • Kultur
  • Arbeit
  • Bau
  • Umwelt.

Die Beigeordneten werden ebenfalls Bürgermeister genannt. Der Oberbürgermeister ist ihr Vorgesetzter. Die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte in Sachsen sind den Landräten gleichgestellt. Große Kreisstadt zu sein bedeutet aber nicht, dass die jeweilige Gemeinde auch viele Einwohner hat. Bestes Beispiel ist die Stadt Klingenthal im Vogtlandkreis. Auch in dieser großen Kreisstadt steht ein Oberbürgermeister den 8035 Einwohnern vor.

Kommunalpolitik in Sachsen ist Männerdomäne

Bei den sieben OB-Wahlen in Ostsachsen treten 24 Kandidaten und mit Eva Jähnigen in Dresden, Andrea Kubank in Bautzen und Katja Mulansky in Radeberg nur drei Kandidatinnen an. Warum treten so wenige Frauen zur Wahl an?

"Die Frage ist, ob man sich etwas zutraut. Frauen sind da vielleicht unnötigerweise zurückhaltender als Männer, obwohl sie die gleichen Kompetenzen haben", meint Katja Mulansky gegenüber Sächsische.de. Außerdem betont sie die ungleiche Rollenverteilung und Unvereinbarkeit von Familie und Amtsgeschäften.

Auch Andrea Kubank sieht da ein Missverhältnis. In all ihren Rollen würden Frauen der zu wenig wahrgenommen und zu wenig wertgeschätzt. "Frauen machen die Hälfte der Gesellschaft aus, sind aber mit durchschnittlich 28 Prozent in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Das können nur wir Frauen selber ändern", so die Linken-Kandidatin.

Immer Ärger mit Wahlplakaten

Dass eine Wahl kurz bevorsteht, zeigen häufig die Wahlplakate an den städtischen Laternenmasten an. Doch immer wieder gibt es Streit um die Pappschilder. Bei dieser Wahl zieht besonders ein Dresdner Plakatstreit die Aufmerksamkeit auf sich. Laut der sächsischen Landeshauptstadt ist die Wahlwerbung von AfD-Kandidat Maximilian Krah nicht erlaubt, weil sie zu lang ist. Nach Angaben des Landtagsabgeordneten André Wendt (AfD) nimmt die Stadt Dresden derzeit die unter dem Namen "Langer Max" bekannten Wahlplakate ab. Eine schriftliche Begründung liege der AfD nicht vor. Krah will deshalb Strafanzeige wegen Wahlbehinderung stellen.

Die Plakate des AfD-Kandidaten sind aber nicht die ersten, welche die Stadt abhängen lässt. André Schollbach, der Dresdner OB-Kandidat der Linken, warb im Februar für eigene Veranstaltungen. Laut der Stadtverwaltung ohne Erlaubnis. Die Stadt hat daher 285 der Schollbach-Plakate kostenpflichtig entfernen lassen.

Auch in Radebeul kennt man das Thema Wahlplakate zu genüge. Da bei der letzten Kommunal- und Landtagswahl im Jahr 2019 die Plakatflut für Ärger sorgte, hat die Stadt für das Superwahljahr in Sachsen strenge Regeln aufgestellt.