OB-Wahlen in Ost-Sachsen: Das müssen Sie jetzt wissen
In neun Städten in Ost-Sachsen wird am 12. Juni ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Wer sind die Kandidaten und was ist das Besondere an den Wahlen 2022?
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In Sachsen wird am 12. Juni 2022 in rund 200 Städten und Gemeinden ein neuer Bürgermeister oder Oberbürgermeister gewählt (alle Ergebnisse am Wahlabend hier).
Neun Städte in Ost-Sachsen bekommen einen neuen Oberbürgermeister. Wir stellen die OB-Kandidaten vor und nennen spannende Fakten zu den Wahlen in:
Dresden
Bautzen
Freital
Zittau
Radeberg
Bischofswerda
Großenhain
Sebnitz
Radebeul
In diesem Text:
Was ist der Unterschied zwischen Oberbürgermeister und Bürgermeister
Kommunalpolitik in Sachsen ist Männerdomäne
Immer Ärger mit Wahlplakaten
Nur ein OB-Kandidat in Bischofswerda
Wer sind die OB-Kandidaten in Ostsachsen?
Was ist der Unterschied zwischen Oberbürgermeister und Bürgermeister?
In ihrer Tätigkeitsbeschreibung sind sich Oberbürgermeister und Bürgermeister ähnlich. Beide sind der Verwaltung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde vorgesetzt. In kreisfreien Städten, wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz oder großen Kreisstädten wie Bautzen oder Zittau führt der Bürgermeister allerdings die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Je nach Einwohnerzahl der Stadt und Verwaltungsaufbau werden die Oberbürgermeister durch Beigeordnete unterstützt.
So gibt es beispielsweise in der Stadt Dresden sieben Beigeordnete für die Bereiche
Finanzen
Bildung
Sicherheit
Kultur
Arbeit
Bau
Umwelt.
Die Beigeordneten werden ebenfalls Bürgermeister genannt. Der Oberbürgermeister ist ihr Vorgesetzter. Die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte in Sachsen sind den Landräten gleichgestellt. Große Kreisstadt zu sein bedeutet aber nicht, dass die jeweilige Gemeinde auch viele Einwohner hat. Bestes Beispiel ist die Stadt Klingenthal im Vogtlandkreis. Auch in dieser großen Kreisstadt steht ein Oberbürgermeister den 8035 Einwohnern vor.
Bei den sieben OB-Wahlen in Ostsachsen treten 24 Kandidaten und mit Eva Jähnigen in Dresden, Andrea Kubank in Bautzen und Katja Mulansky in Radeberg nur drei Kandidatinnen an. Warum treten so wenige Frauen zur Wahl an?
"Die Frage ist, ob man sich etwas zutraut. Frauen sind da vielleicht unnötigerweise zurückhaltender als Männer, obwohl sie die gleichen Kompetenzen haben", meint Katja Mulansky gegenüber Sächsische.de. Außerdem betont sie die ungleiche Rollenverteilung und Unvereinbarkeit von Familie und Amtsgeschäften.
Auch Andrea Kubank sieht da ein Missverhältnis. In all ihren Rollen würden Frauen der zu wenig wahrgenommen und zu wenig wertgeschätzt. "Frauen machen die Hälfte der Gesellschaft aus, sind aber mit durchschnittlich 28 Prozent in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Das können nur wir Frauen selber ändern", so die Linken-Kandidatin.
Dass eine Wahl kurz bevorsteht, zeigen häufig die Wahlplakate an den städtischen Laternenmasten an. Doch immer wieder gibt es Streit um die Pappschilder. Bei dieser Wahl zieht besonders ein Dresdner Plakatstreit die Aufmerksamkeit auf sich. Laut der sächsischen Landeshauptstadt ist die Wahlwerbung von AfD-Kandidat Maximilian Krah nicht erlaubt, weil sie zu lang ist. Nach Angaben des Landtagsabgeordneten André Wendt (AfD) nimmt die Stadt Dresden derzeit die unter dem Namen "Langer Max" bekannten Wahlplakate ab. Eine schriftliche Begründung liege der AfD nicht vor. Krah will deshalb Strafanzeige wegen Wahlbehinderung stellen.
Auch in Bischofswerda haben die Bürger am 12. Juni die Wahl. Allerdings nur zwischen Ja oder Nein. Denn mit dem parteilosen Holm Große tritt nur der amtierende Oberbürgermeister zur Wahl an. In diesem besonderen Fall können die Wählerinnen und Wähler entweder für den Kandidaten stimmen oder den Namen einer anderen Person auf den Wahlzettel schreiben. Erhält ein solcher Vorschlag die meisten Stimmen, also mehr als 50 Prozent, ist diese Person gewählt. Das kommt in der Praxis zwar äußerst selten vor, es gab in Sachsen jedoch schon mehrfach solche Fälle.
Die sechs wichtigsten Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl in Dresden haben für Sächsische.de 34 Thesen im Kandidatencheck Voto beantwortet.
Voto bietet also eine Entscheidungshilfe. Wenn Sie wissen wollen, wie Ihr Kandidat zu wichtigen Punkten wie etwa Stadtentwicklung, Soziales oder Finanzen steht, klicken Sie sich einfach durch die Thesen im Fenster unten.
Wer sind die OB-Kandidaten in Bautzen?
Alexander Ahrens (SPD)
Karsten Vogt (CDU)
Andrea Kubank (Linke)
Andreas Thronicker (parteilos), Stadtführer, verheiratet, vier Kinder