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Neue Wendung bei Dynamos Suche nach einem Sportchef

Ein Kandidat wird bei seinem Verein wegen der Gespräche mit Dynamo entlassen. Außerdem: Vize-Kapitän Will verhandelt mit Darmstadt und Ex-Trainer Anfang vor Wechsel nach Kaiserslautern - unser Dynamo-Blog.

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Dynamo Dresden sucht weiter einen neuen Sportchef. Ein Kandidat wurde nun von seinem Arbeitgeber entlassen.
Dynamo Dresden sucht weiter einen neuen Sportchef. Ein Kandidat wurde nun von seinem Arbeitgeber entlassen. © dpa/Robert Michael

Dynamo Dresden und die Saison in der 3. Liga – das Wichtigste in Kürze:

Samstag, 18. Mai:

15.17 Uhr: Ein Dynamo-Kandidat ist seinen Job los

Die Personalien waren das wirklich Spannende bei Dynamos 4:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg zum Finale in der 3. Liga. Neben der Frage, welche Spieler bleiben und welche gehen, wurde auch über die chaotische Suche nach einem neuen Sportchef diskutiert.

Zeitgleich zum Spiel machte passend dazu die Meldung die Runde, dass Thomas Brendel als Sportlicher Leiter von Regionalligist FSV Frankfurt mit sofortiger Wirkung entlassen wurde. Der 48-Jährige ist einer von drei Kandidaten, die zum Vorstellungsgespräch nach Dresden gefahren waren, den Aufsichtsrat aber nicht überzeugen konnten.

Grund für die Trennung seien die "jüngsten Ereignisse rund um die Neubesetzung der Position Geschäftsführer Sport bei der SG Dynamo Dresden" gewesen, teilte der FSV Frankfurt mit. Damit hat Brendel seinen bisherigen Job verloren und den bei Dynamo bekommt er offenbar nicht.

Freitag, 17. Mai:

12.15 Uhr: Alle drei Sportchef-Kandidaten können offenbar nicht überzeugen

Der Cheftrainer für die neue Saison ist mit Thomas Stamm gefunden, die Suche nach einem neuen Sportchef gestaltet sich offenbar schwieriger als gedacht. Anfang März war Ralf Becker vom Aufsichtsrat fristlos entlassen worden, erst sieben Wochen später die Stellenausschreibung fertig. Die Frist für die Bewerbung endete am 1. Mai. Am vergangenen Samstag hatte Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer, der kommissarisch die sportlichen Aufgaben übernimmt, erklärt, dass die Entscheidung wohl in ein, zwei Wochen fallen werde.

Daraus wird wohl nichts. Nach Informationen des Fachmagazins Kicker konnte keiner der drei Kandidaten, mit denen bisher Gespräche geführt wurden, restlos überzeugen.

Dynamos Ex-Verteidiger Sören Gonther soll zum Kandidatenkreis gehören, mit denen der Verein Gespräche zur Besetzung der Sportchef-Stelle geführt haben soll.
Dynamos Ex-Verteidiger Sören Gonther soll zum Kandidatenkreis gehören, mit denen der Verein Gespräche zur Besetzung der Sportchef-Stelle geführt haben soll. © PICTURE POINT/Sven Sonntag

Zu diesem Trio soll mit Sören Gonther ein Ex-Spieler gehören, der von 2017 bis 2019 als Innenverteidiger bei Dynamo unter Vertrag stand. Damit erfüllt er schon mal den in der Ausschreibung formulierten Wunsch nach einer Verbindung zum Dynamoland, auch wenn sein Abschied aus Dresden damals keiner im beiderseitigen Einvernehmen war.

Derzeit arbeitet der 37-Jährige als Geschäftsführer Sport beim Regionalligisten Hessen Kassel, der den Klassenerhalt perfekt gemacht hat. Nebenbei ist er TV-Experte beim Sender Sky. Auf eine Interviewanfrage von Sächsische.de reagierte Gonther Ende April nicht.

Zweiter Kandidat ist laut Kicker Marco Pezzaiuoli. Der gebürtige Mannheimer arbeitete als Trainer im Nachwuchs des DFB, war 2011 ein halbes Jahr Bundesliga-Trainer bei der TSG Hoffenheim. Zuletzt war der 55-Jährige als Technischer Direktor - erst bei Eintracht Frankfurt und derzeit beim türkischen Spitzenklub Galatasaray Istanbul, wo der Vertrag am Saisonende wohl ausläuft. Was Pezzaiuoli allerdings fehlt, ist die Verbindung zu Dynamo.

Marco Pezzaiuoli arbeitete im Nachwuchs des DFB, war Trainer bei der TSG Hoffenheim und Technischer Direktor bei Eintracht Frankfurt. In gleicher Funktion ist er nun bei Galatasaray Istanbul.
Marco Pezzaiuoli arbeitete im Nachwuchs des DFB, war Trainer bei der TSG Hoffenheim und Technischer Direktor bei Eintracht Frankfurt. In gleicher Funktion ist er nun bei Galatasaray Istanbul. © dpa/PA/GES/Markus Gilliar

Dritter Kandidat ist nach Informationen der Bild-Zeitung Thomas Brendel, seit sechs Jahren Sportdirektor beim Regionalligisten FSV Frankfurt. Die Option, dass Fischer den sportlichen Bereich mit übernimmt, sollte sich kein Kandidat aufdrängen, ist keine.

Der Aufsichtsrat hatte sich bei einer Klausursitzung im Herbst 2023 darauf verständigt, dass dauerhaft drei Geschäftsführer im Verein angestellt werden. Allerdings könnte man Fischers Aufgabengebiet ändern: Er übernimmt als Sportchef und die Stelle des Kommunikations-Geschäftsführers wird neu vergeben.

9.45 Uhr: Der Vize-Kapitän geht wohl von Bord

Nach vier Jahren werden sich die Wege von Paul Will und Dynamo wohl trennen. Der Vize-Kapitän, dessen Vertrag durch den verpassten Aufstieg ausläuft, hatte bereits in der Winterpause einen Wechsel angedeutet, sollte die Mannschaft - was damals wenig wahrscheinlich war - das Saisonziel doch noch verpassen. "Ob man das so pauschal sagen kann, weiß ich nicht. Aber es ist – Stand jetzt – so", sagte er im Januar. Vor gut zwei Wochen erklärte er, dass die Entlassung des Cheftrainers bei seiner Entscheidung wohl auch eine Rolle spielt: „Dass Markus Anfang weg ist und wir nächstes Jahr eventuell doch wieder dritte Liga spielen, ist jetzt nicht unbedingt positiv“, sagte der 25-Jährige, der 2020 von den Amateuren des FC Bayern nach Dresden gekommen war. „Das heißt aber nicht, dass ich es komplett ausschließe, zu bleiben.“

Der im März entlassene Sportchef Ralf Becker hatte Will ein Angebot für eine Vertragsverlängerung vorgelegt, danach gab es laut der Aussage des defensiven Mittelfeldspielers aber keine Gespräche mehr mit den Verantwortlichen von Dynamo. Da Will ablösefrei wechseln kann, dürften sich inzwischen einige Vereine bei dessen Berater gemeldet haben. Darunter soll auch Erstliga-Absteiger SV Darmstadt 98 sein, dies berichten das Fachmagazin Kicker und die Bild-Zeitung übereinstimmend. Gut möglich also, dass Will am Samstag gegen den MSV Duisburg das letzte Mal für Dynamo aufläuft.

Donnerstag, 16. Mai:

15.55 Uhr: Kehrt Markus Anfang in die Pfalz zurück?

Weil es mit Dynamo mit dem großen Saisonziel Aufstieg nicht zu klappen schien, wurde Markus Anfang vor knapp einem Monat entlassen. Trotzdem könnte der 49-Jährige in der neuen Saison in der 2. Bundesliga als Trainer arbeiten. Nach Informationen des TV-Senders Sky ist Anfang ein Kandidat beim 1. FC Kaiserslautern.

Für die Pfälzer steht mit dem Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen das wichtigste Spiel der Saison noch an, doch bereits vorher soll die Trainerfrage entschieden sein. Dabei muss geklärt werden, ob der 70-jährige Friedhelm Funkel, der die "Roten Teufel" zum Klassenerhalt geführt hat, bleiben will oder bleiben soll. Die Zeichen stehen aber wohl auf Trennung. Als Nachfolger wird neben Anfang noch Michael Wimmer gehandelt, der vor wenigen Tagen bei Austria Wien freigestellt wurde.

Für Anfang wäre es eine Rückkehr nach Kaiserslautern, zwischen 2002 und 2004 spielte er für die erste und zweite Mannschaft der Lauterer. Bereits Anfang Februar soll Dynamos Ex-Trainer ein Kandidat beim 1. FCK gewesen sein. Damals wurde Funkel als Feuerwehrmann verpflichtet.